Schlafprobleme: Neue Oxford-Studie zeigt, welche Mittel am besten wirken

Immer mehr Menschen leiden unter Schlafstörungen – und greifen zu Schlafmitteln. Eine neue Studie der Oxford University hat verschiedene Wirkstoffe getestet und ermittelt, welche aus wissenschaftlicher Sicht empfehlenswert sind.

Erholsam einschlummern und morgens erholt aufwachen? Wenn es denn immer so leicht wäre. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) haben 20 bis 30 Prozent der Deutschen gelegentlich Schlafstörungen. Sechs Prozent – demnach ganze 4,8 Millionen Menschen – leiden sogar unter chronischen Schlafstörungen.

Corona-Pandemie hat Schlafstörungen verschlimmert

Die Corona-Pandemie hat zudem zu einer Verschlimmerung der Situation geführt: Wie die DGSM berichtet, geben 64 Prozent der Deutschen an, dass sich ihr Schlafverhalten zu Pandemiezeiten verändert hat – mehr als jeder Zweite hat Einschlafprobleme und wacht morgens nicht erholt auf.

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Doch was tun, wenn der Schlaf einfach nicht kommen mag? Experten empfehlen zunächst eine kognitive Verhaltenstherapie, bevor Medikamente zum Einsatz kommen – und auch wenn verschreibungspflichtige Medikamente eingenommen werden, sollte der Einnahmezeitraum möglichst kurzgehalten werden.

Der Grund: Die Einnahme von Schlafmitteln über einen längeren Zeitraum ist bislang kaum erforscht, die Wirkungsweise und mögliche Nebenwirkungen ungewiss.

Melatonin wirkt wie Lemborexant

Melatonin – ein körpereigenes Hormon, welches in der Zirbeldrüse des Zwischenhirns gebildet wird – gilt als ausgesprochen risikoarm. In den letzten Jahren kam es zu einem förmlichen Boom an rezeptfreien Melatonin-Produkten – ob als Kapsel, Tee oder Spray, es gibt so gut wie nichts, was es nicht gibt.

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Die Präparate sind frei zu kaufen, obwohl Melatonin als hormonaktiver Wirkstoff eigentlich verschreibungspflichtig sein müsste. Zurückzuführen ist der genehmigte freie Verkauf auf die geringe Dosis an Melatonin, die in den Präparaten enthalten ist. Nur ein Melatoninpräparat enthält hierzulande Melatonin in retardierter Form. Bei Einnahme wird das Schlafhormon demnach langsam an den Körper abgegeben. Aufgrund der speziellen Verarbeitung ist es ein rezeptpflichtiges Medikament.

Eine Studie der University of Missouri-Columbia hat gezeigt, wie Melatonin im Körper wirkt: Es schaltet – wie auch Lemborexant – das Wachmacherhormon Orexin aus. Ob Melatonin jedoch langfristig Hilfe bei Schlafstörungen bietet, ist damit nicht belegt. Bislang wurde seine Wirkung nur in der Kurzanwendung untersucht.

Natürliche Alternative: Baldrian

Auch Baldrian kann – bewusst dosiert – bei nervös bedingten Schlafstörungen helfen. Der Vorteil: Es bestehen nahezu keine Nebenwirkungen. Hier sollte die individuell richtige Dosierung mit einem Arzt besprochen werden. Ein unbeaufsichtigter direkter Umstieg von Schlafmitteln auf pflanzliche Alternativen sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

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