Stundenlanges Sitzen ist nicht gesund, da sind sich die Forscher einig. Es könnte jedoch auf die Art des Sitzens ankommen: Mitglieder eines Volkes in Tansania, die als Jäger und Sammler leben, sitzen täglich ähnlich lang wie wir, erkranken jedoch seltener an chronischen Krankheiten. Das könnte daran liegen, dass sie nicht auf Stühlen sitzen, sondern knien oder hocken.
Die Art und Weise, wie Menschen sich ausruhen, könnte das Risiko für diverse Erkrankungen beeinflussen: Sitzen erfordert kaum Muskelaktivität. Knien oder hocken könnte dagegen eine gesündere Alternative sein, wie ein Team von der Universität Kalifornien festgestellt hat.
Hadza, eine Volksgruppe von Jägern und Sammlern in Tansania, verbringen etwa neun bis zehn Stunden pro Tag sitzend – so wie Menschen in westlichen Ländern. Sie leiden aber nicht an typischen chronischen Erkrankungen, die mit langem Sitzen einhergehen. Das könnte Wissenschaftlern zufolge daran liegen, dass sie sich anders ausruhen: "Die Hadza ruhen oft in Körperhaltungen, in denen ihre Muskeln ein geringes Aktivitätsniveau aufrechterhalten müssen – entweder in der Hocke oder im Knien", sagte Prof. David Raichlen.
Hocken und Knien erfordert mehr Muskelkraft
Die Forscher haben untersucht, wieviel Energie für die verschiedenen Ruhepositionen erforderlich sind. Raichlen vermutet: "Das Sitzen auf einem Bürostuhl erfordert weniger Muskelaktivität als Hocken oder Knien. Da leichtes Muskeltraining Energie braucht, was im Allgemeinen ein Verbrennen von Fetten bedeutet, sind Hocken und Knien möglicherweise nicht so schädlich wie das Sitzen auf Stühlen." Abgesehen von den anderen Ruhepositionen waren die Hadza auch mehr als eine Stunde täglich körperlich aktiv und überschritten damit die hiesigen Empfehlungen für Bewegung um mehr als das Dreifache.
ZOU
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