Virus im Gepäck: Indische Gastarbeiter fliehen trotz Ausgangssperre in ihre Heimat

Massenauflauf in einem Busbahnhof in Delhi. Eigentlich gilt in Indien eine 21-tägige Ausgangssperre. Die Bevölkerung soll zu Hause bleiben. Doch Hunderttausenden Gastarbeitern, die durch die Maßnahmen der Regierung ohne Einkommen sind, bleibt nichts anderes übrig als von den großen Metropolen aus in ihrer Heimatregionen zurückzukehren. Der öffentliche Nahverkehr aber ist eingestellt, allenfalls mit privaten Bussen, Lastern oder gar zu Fuß kommen sie voran. Jede Chance, auch nur einen Kilometer voranzukommen wird genutzt. Wer nicht reisen muss, aber die Anweisungen der Regierung befolgen will, muss erfinderisch werden, so wie diese Männer im Bundesstaat Westbengalen. Sie wohnen seither auf und unter einem Baum. “Der Arzt sagte uns, dass wir uns voneinander fernhalten sollen. Aber wir haben nicht jeder einen Raum in unserem Haus. Wir haben uns dann freiwillig für das Leben auf dem Baum entscheiden. Es klappt gut.” In Indien wurden bis Sonntag mehr als eintausend Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt, 24 Menschen waren bis dahin gestorben. Gemessen an 1,3 Milliarden Einwohner scheint das keine niedrige Zahl – durch die Massenflucht der Gastarbeiter aber könnte sich das Coronavirus weiter ausbreiten.

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