Protestvorbereitungen laufen auf Hochtouren

In Nordrhein trommeln  Apothekerverband und -kammer für die Teilnahme an der für den 14. Juni in Düsseldorf geplanten Demonstration. Sie stellen jetzt auch eigenes Kampagnenmaterial zur Verfügung, das auf die Demo verweist – und keine Schließung ankündigt. Zudem organisiert jetzt auch der Hessische Apothekerverband eine öffentliche Kundgebung in der Landeshauptstadt.

Der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) und die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) haben bereits Mitte Mai zur Großdemo in Düsseldorf aufgerufen. Ihr Vorbild ist die Demonstration am 15. November 2006, bei der seinerzeit rund 10.000 Apothekenleiter:innen und -mitarbeiter:innen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt gegen das GKV-Wettbewerbs­stärkungsgesetz protestierten.

Am 14. Juni soll auf dem Burgplatz erneut protestiert werden. Diesmal unter dem Motto „Achtung! Die Bundesregierung gefährdet die Arzneimittelversorgung!“. Verstärkt werden soll der Protest mit einer eigenen Kampagne. Während auf den von der ABDA zur Verfügung gestellten Protestmaterialien stets zu lesen ist, dass die Apotheken aus Protest geschlossen bleibt, lautet das Leitmotiv der nordrheinischen Kampagne: „Apotheken kaputt sparen. Arzneimittelversorgung gefährden. Nicht mit uns!“. Dazu kommt der Hinweis auf die Demo – und auf Flyern werden Patientinnen und Patienten die Gründe dafür erläutert.

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Wie es in einer Mitteilung von AVNR und AKNR vom Donnerstag heißt, wird Mitgliedern in größeren Städten des Verbands- und Kammerbezirks, in denen kurzfristig noch Buskontingente verfügbar waren, ein kostenloser Bustransfer für die Hin- und Rückfahrt zur Demo in Düsseldorf angeboten. Treffpunkt ist am 14. Juni ab 11 Uhr auf dem Burgplatz in unmittelbarer Nähe zum Landtag.

„Wir freuen uns über den großen kollegialen Schulterschluss hier in Nordrhein an diesem wichtigen Tag für unseren Berufsstand, unsere Apotheken, unsere Mitarbeiter, Kunden und Patienten“, erklären AVNR-Vorsitzender Thomas Preis und AKNR-Präsident Armin Hoffmann in einem gemeinsamen Statement. Sie rechnen mit einer sehr großen Resonanz bei der Demo und auch damit, dass Apothekerinnen und Apotheker aus den angrenzenden Bundesländern nach Düsseldorf kommen. „Alle, egal aus welchem Bundesland, sind sehr herzlich eingeladen, mit uns gemeinsam für dringend erforderliche bessere Rahmenbedingungen, vor allem aber gegen zehn Jahre Honorarstillstand, lautstark und öffentlichkeitswirksam zu demonstrieren“, so Preis und Hoffmann.

Auch in Wiesbaden wird demonstriert

Am vergangenen Mittwoch hat auch der Hessische Apothekerverband (HAV) erneut alle hessischen Apotheken aufgerufen, sich am bundesweiten Protesttag zu beteiligen. Hier appelliert man – anders als in Nordrhein – auch ausdrücklich an die Apotheken, an diesem Tag zu schließen. Überdies ist nun eine Kundgebung in Wiesbaden geplant. „Von 12 bis 14 Uhr möchten wir uns in der Landeshauptstadt Gehör verschaffen und ganz deutlich zum Ausdruck bringen: Wenn die Bundesregierung die Apotheken weiter kaputtspart, gefährdet sie die Arzneimittelversorgung der Menschen in unserem Land!“, heißt es einer Info des HAV an seine Mitglieder. Ob direkt vor dem Landtag oder aber vor der Staatskanzlei am Kochbrunnenplatz demonstriert wird, werde derzeit noch mit den Behörden abgestimmt – detaillierte Informationen sollen folgen. Versammeln will man sich bereits um 11 Uhr, ehe um 12 Uhr die Kundgebung starten soll. Auch hier sind Kolleg:innen aus den Nachbarbundesländern willkommen.

Damit sind bislang drei große Apotheken-Demonstrationen geplant. Auch der Berliner Apothekerverein organisiert eine Demo in der Hauptstadt. Sie soll zwischen dem Bundeswirtschaftsministerium und dem Bundesgesundheitsministerium stattfinden – inklusive Abschlusskundgebung.

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