Polyurethan-Pflaster als alternative Behandlungstherapie bei Narben

Insbesondere an exponierten Stellen werden deutlich sichtbare Narben von vielen Patienten als störend empfunden. Klinische Studien bestätigen die Wirksamkeit des Polyurethan-Verbandes bei der Behandlung von hypertrophen Narben und Keloiden.

Eine Narbe wird häufig zum lebenslangen Begleiter. Im Idealfall kaum mehr erkennbar, manchmal aber deutlich sichtbar, erhaben und gerötet. Vor allem sichtbare hypertrophe Narben und Keloide können einen erheblichen Leidensdruck verursachen:

  • Nach operativen Eingriffen entwickeln etwa 40 bis 70 % der Patienten erhabene und gerötete Narben1
  • 91 % der Patienten wünschen sich nach einem chirurgischen Eingriff eine Verbesserung ihrer Narbe2

Klinische Studien belegen Wirksamkeit

In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass Narbenpflaster aus Polyurethan die Sichtbarkeit von erhabenen und geröteten Narben reduzieren und eine Alternative zu Silikon-Pflastern darstellen.

Eine der Studien zeigte bei beiden Therapien einen signifikanten Rückgang beim Gesamtnarbenindex im Vergleich zum Ausgangswert. Nach 4 und 8 Wochen war der Effekt durch das Polyurethan-Pflaster im Vergleich zum Silikon-Pflaster signifikant ausgeprägter. Der Hautrötungsparameter sank leicht, beim Polyurethan-Pflaster deutlicher, das Polyurethanprodukt war besser hautverträglich.3   

Polyurethan-Narbenpflaster in der Anwendung

  • Polyurethan-Pflaster sind bei neuen und alten Narben anwendbar
  • Die Wirkung ist durch klinische Studien belegt
  • Polyurethan ist auch für empfindliche Haut geeignet
  • Die Behandlung kann begonnen werden, sobald die Wunde vollständig verschlossen und verheilt ist, und nachdem nach operativen Eingriffen die Fäden gezogen wurden
  • Für die Behandlung wird täglich ein Pflaster auf die Narbe aufgebracht
  • Die Tragedauer beträgt 12 bis 24 Stunden pro Tag
  • Die Behandlungsdauer beträgt ca. 8 Wochen und kann von Narbe zu Narbe variieren, eine Tragedauer über einen Zeitraum von 8 Wochen kann den Behandlungserfolg zusätzlich erhöhen

Quelle: Hansaplast®

Eine klinische Studie zur Wirksamkeit von Polyurethan-Pflastern in der Behandlung von hypertrophen Narben und Keloiden zeigte, dass innerhalb der Studienzeit von 8 bis 12 Wochen bei nahezu allen Patienten eine Verbesserung der klinischen Parameter festgestellt werden konnte. Auch Narben, die bereits länger als ein Jahr bestanden, sprachen in gleicher Weise an, wie die frischen, wenige Monate alten Narben. Die Anwendung wurde von den Studienteilnehmern als leicht, die Verträglichkeit als überwiegend sehr gut bewertet.4

Auch eine klinische Studie zur Anwendungszeit von Polyurethan-Pflastern zeigte eine objektiv messbare Reduktion der Narbenrötung sowie eine Verbesserung der Scores für Farbe, Erhabenheit und Härte. Nach der achtwöchigen Behandlung führten beide Anwendungszeiten (12 h oder 24 h täglich) zu positiven Ergebnissen.5

Die Studien belegen, dass der Polyurethan-Verband eine wirksame Alternative zur Therapie von hypertrophen Narben und Keloiden darstellt. Dies kann für Patienten im Zusammenhang mit einer über Wochen andauernden Behandlung von Bedeutung sein.    

Literatur

1 Ghazawi FM et al. (2018). Advances in Skin & Wound Care, 31(1), 582-595.

2Young VL, Hutchison J. Plast Reconstr Surg 2009;124:256-65.

3 Wigger-Alberti et al. (2009). Journal of Wound Care; 18(5):210-14.

4 Mensing H. et al.(2003). Aktuelle Dermatologie 2003; 29:230-235.

5Schmidt, A. et al.(2001). Journal of Wound Care 2001;10(5):149-153.

 

 

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