Polizei muss illegale Party zweimal beenden – Flaschenwürfe gegen Beamte

Die Corona-Pandemie hat die ganze Welt weiterhin fest im Griff. Am kommenden Dienstag berät sich Bundeskanzlerin Merkel mit den Länderchefs über eine Verschärfung des Lockdowns. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top-News zur Corona-Pandemie am 18. Januar 2021

  • "Völlig banalisiert": Trotz Corona sind die Strände in Rio voll (7.01 Uhr)
  • Leipziger Epidemiologe hält Ziel von "Zero Covid" für nicht machbar (6.15 Uhr)
  • RKI-Lagebericht: "Die Fallzahlen scheinen sich wieder zu stabilisieren" (6.00 Uhr)

Corona im Überblick:

  • Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten
  • News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick

"Völlig banalisiert": Trotz Corona sind die Strände in Rio voll

7.01 Uhr: Trotz weiter steigender Corona-Zahlen sind die Strände der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro voll. Dicht an dicht drängten sich die Besucher zwischen den bunten Sonnenschirmen an den weltberühmten Stränden von Copacabana und Ipanema, wie auf Fotos vom Sonntag zu sehen war. Viele trugen keine Maske.

Am Sonntag wurden die Straßen entlang der Strände von Copacabana, Ipanema und Leblon und der Park Aterro do Flamengo wieder für den Fahrzeugverkehr geschlossen und zu Freizeitgebieten für die Bewohner Rios umgewandelt. Der Januar ist in Brasilien Ferienzeit.    dpa Strandbesucher drängen sich am Copacabana Beach.

Die Menschen hätten die Pandemie inzwischen "völlig banalisiert", zitierte das Nachrichtenportal "G1" die Wissenschaftlerin Chrystina Barros von der Bundesuniversität Rio de Janeiro angesichts der Bilder. "Es ist Sommer, also sind sie (der Einschränkungen) müde und die Anziehungskraft der Strände ist sehr groß. Leider geht's nicht mehr. Wir sehen keine Möglichkeit zu glauben, dass wir das Gewissen der Menschen gewinnen können."

Brasilien, ein Staat mit 210 Millionen Einwohnern, ist derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas rund 8,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 209.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Rio de Janeiro ist einer der am meisten betroffenen Bundesstaaten.

Leipziger Epidemiologe hält Ziel von "Zero Covid" für nicht machbar

6.15 Uhr: Der Leipziger Epidemiologe Prof. Markus Scholz hält es für fast aussichtslos, die Corona-Infektionen in den Wintermonaten auf null zu drücken. Eine Initiative "Zero Covid" macht sich mit diesem Ziel gerade für einen kompletten Shutdown europaweit stark. Es sei nicht machbar, dass es wirklich gar keine Kontakte mehr gibt, sagte Scholz. Bestimmte Grundversorgungen müsse es einfach geben. Das Virus binnen zwei Wochen auszurotten, habe noch nirgendwo geklappt – auch nicht in China, wo es Anfang 2020 härteste Beschränkungen gegeben hatte.

Scholz sagte, Sachsen könne es mit den aktuellen Corona-Regeln bis frühestens Ende Februar schaffen, das politisch angestrebte Ziel einer Sieben-Tages-Inzidenz von 50 zu unterschreiten. Das sei der beste Fall – in den Auswirkungen der Virus-Mutation, die in Großbritannien und Irland heftig zirkuliert, noch nicht eingerechnet seien.

Welche Gefahr von der Mutation ausgehe, lasse sich noch nicht genau sagen. Sie sei ansteckender – aber es sei noch nicht klar, um wie viel. Zudem habe sie sich in Großbritannien unter den Bedingungen eines Teil-Lockdowns ausgebreitet. Daher könne man eventuell annehmen, dass es unter einem Lockdown, wie es ihn derzeit in Deutschland gibt, nicht ganz so schlimm werden könnte.

RKI-Lagebericht: "Die Fallzahlen scheinen sich wieder zu stabilisieren"

Montag, 18. Januar 2021, 6.00 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 7141 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 214 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Vor genau einer Woche hatte das RKI 12 497 Neuinfektionen und 343 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

"Nach einem starken Anstieg der Fallzahlen Anfang Dezember, einem Rückgang während der Feiertage und einem erneuten Anstieg in der ersten Januarwoche scheinen sich die Fallzahlen wieder zu stabilisieren", schrieb das RKI in seinem Lagebericht am Sonntagabend. Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am Donnerstag erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Montagmorgen bei 134,4. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch aktuell enorm: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 274,2 und Sachsen mit 244,9. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 86,6.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 0,93 (Vortag: 0,95). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 93 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. dpa Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

Söder bringt zur Corona-Bekämpfung wieder Grenzkontrollen ins Spiel

22.20 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat CSU-Chef Markus Söder ein einheitliches Vorgehen in Deutschland und in Europa gefordert. "Zu viele Differenzierungen und Unterschiede verwirren die Menschen und schwächen die Akzeptanz", sagte der bayerische Ministerpräsident der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Online Sonntag/Print Montag). "Gerecht ist, was für alle gilt. Wir brauchen ein belastbares Konzept, das überall in Deutschland gilt."

"Am besten wäre eine einheitliche europäische Strategie in der Corona-Bekämpfung. Sollte dies weiter nicht gelingen, wären Grenzkontrollen sinnvoll", meinte er. "Das hat schon im Frühjahr effektiv geholfen. Es dauert ja auch nicht ewig. Wenn mehr Impfstoff da ist, kann sich die Situation rasch verbessern."

Angesichts der angespannten Lage wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder am Dienstag über mögliche weitere Einschränkungen für die Bürger in der Pandemie beraten. Söder meinte: "Das Grundproblem in unserem Umgang mit der Pandemie war oftmals, dass die Gegenmaßnahmen zu spät getroffen und dann zu früh wieder gelockert wurden."

Söder sagte weiter, der Lockdown light sei kein Fehler gewesen. "Aber es war eben nur die halbe Dosis dessen, was gebraucht wird." Es schwäche die Bemühungen, wenn gemeinsam in Berlin getroffene Beschlüsse nur halbherzig und unterschiedlich umgesetzt würden. dpa Verschärfte Grenzkontrollen am Brenner im März 2020.

Bundesländer melden 12.860 Neuinfektionen – R-Wert steigt erneut

20.40 Uhr: Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben am Sonntag 12.860 Neuinfektionen gemeldet. Insgesamt stieg die Zahl der laborbestätigten Coronafälle auf 2.043.373 Menschen. 317 weitere Menschen starben binnen eines Tages an oder mit dem Virus. Insgesamt fielen seit Beginn der Pandemie somit 46.819 Menschen dem Virus in Deutschland zum Opfer.

Der R-Wert stieg erneut an und lag laut dem aktuellen Lagebericht des Robert-Koch-Instituts am Sonntag bei 1,07 (Vortag 0,99). Der weniger Schwankungen unterlegene 7-Tage-R-Wert lag am Sonntag bei 0,93. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert schwankt seit Monaten um eins herum. Ein Infizierter steckt demnach etwa einen weiteren Menschen an. Erst wenn der R-Wert längere Zeit unter 1 liegt, flaut das Infektionsgeschehen ab.

4971 Intensivbetten werden derzeit von Corona-Patienten belegt, wie aus dem Intensivregister hervorgeht. 2835 von ihnen müssen invasiv beatmet werden.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 274.806 (+972), 6110 Todesfälle (+22)
  • Bayern: 375.052 (+2221), 8693 Todesfälle (+51)
  • Berlin: 112.516 (+284), 1833 Todesfälle (+11)
  • Brandenburg: 60.907 (+586), 1808 Todesfälle (+16)
  • Bremen: 14.939 (+37), 232 Todesfälle (+1)
  • Hamburg: 42.879 (+146), 904 Todesfälle (+9)
  • Hessen: 158.544 (+1289), 3936 Todesfälle (+29)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 16.746 (+122), 308 Todesfälle (+10)
  • Niedersachsen: 128.662 (+1250), 2629 Todesfälle (+11)
  • Nordrhein-Westfalen: 450.711 (+3227), 9091 Todesfälle (+58)
  • Rheinland-Pfalz: 85.053 (+447), 2056 Todesfälle (+8)
  • Saarland: 23.442 (+52), 642 Todesfälle (+5)
  • Sachsen: 167.286 (+787), 5102 Todesfälle (+31)
  • Sachsen-Anhalt: 43.421 (+508), 1192 Todesfälle (+34)
  • Schleswig-Holstein: 31.156 (+215), 652 Todesfälle (+1)
  • Thüringen: 57.251 (+717), 1633 Todesfälle (+20)

Gesamt (Stand: 17.01.2021, 20.37 Uhr): 2.043.373 (+12.860), 46.819 Todesfälle (+317)

Vortag (Stand: 16.01.2021, 20.51 Uhr): 2.030.513 (+15.921), 46.502 Todesfälle (+776)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 1.672.000 (+14.100). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei 315.100

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,07 (Vortag: 0,99)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4971

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2835

Hunderte Linke demonstrieren in Hamburg gegen Corona-Maßnahmen

18.00 Uhr: Hunderte Linke sind am Sonntag in Hamburg gegen die Corona-Politik und gegen Corona-Leugner auf die Straße gegangen. Nach Angaben der Polizei zogen am Vormittag bis zu 825 Demonstranten – coronabedingt aufgeteilt in Blöcke – vom linksautonomen Zentrum Rote Flora im Hamburger Schanzenviertel in Richtung Innenstadt. Außer dem Zünden von Pyrotechnik sei alles friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.

"Wir werden nicht zulassen, dass die Corona-Krise auf dem Rücken jener abgewälzt wird, die im Kapitalismus eh schon die Zeche zahlen: Frauen, Migranten, Arbeiter", sagte die Rotfloristin Svenja Lorelai. Vielmehr sollten reiche Menschen für die Krise zahlen. Auch ein weltweit freier Zugang zu Medizin und weniger Rücksicht auf Profit standen im Fokus der Demo. dpa/Daniel Bockwoldt/dpa Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Politik ziehen durch das Schanzenviertel und halten Banner.

Auf Transparenten war etwa zu lesen: "Solidarität statt Querdenken", "Mietbefreiung für alle Corona-Geschädigten" oder "Impfstoff für alle – Sonst gibt`s Krawalle. Pharmakonzerne enteignen". Die meisten Teilnehmer trugen Mund-Nase-Schutz.

Großbritannien hofft auf Lockerungen der Maßnahmen ab März

15.46 Uhr: Die britische Regierung hat die Hoffnung, im März Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen erwägen zu können. "Wir wollen den Lockdown so schnell wie möglich beenden", sagte Großbritanniens Außenminister Dominic Raab dem TV-Sender Sky News. Ab März solle sich das Land hoffentlich in einer Lage befinden, die Entscheidungen zu ermöglichen. Es könne natürlich nicht alles auf einmal gelockert werden, sondern müsse schrittweise geschehen, sagt Raab.

Großbritannien ist in Europa das Land mit den meisten im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichneten Todesfällen.  Großbritannien wolle jedem Erwachsenen bis September eine erste Dosis Coronavirus-Impfstoff anbieten, sagte Raab. "Wenn wir es schneller tun können, großartig, aber das ist der Fahrplan." Die Regierung eröffne weiter neue Impfzentren und werde bald mit Versuchen beginnen, an manchen Zentren Rund-um-die-Uhr-Injektionen bereitzustellen. Zur britischen Bevölkerung zählen rund 51 Millionen Erwachsene.

Beatmung unterbrochen: CoronaPatient in Israel gestorben

14.30 Uhr: Ein 47-jähriger Corona-Intensivpatient ist in Israel gestorben, nachdem die Verbindung mit seinem Beatmungsgerät unterbrochen wurde, ohne dass das medizinische Personal dies bemerkte. Das Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv begründete dies am Sonntag mit sehr hoher Arbeitsbelastung. "Der Beatmungsschlauch hatte sich abgetrennt", sagte ein Sprecher. "Angesichts einer großen Menge gleichzeitiger Alarme auf der Intensivstation war das Team mit der Behandlung anderer Fälle beschäftigt und hat dies erst nach einigen Minuten bemerkt."

Der Mann hatte fünf Kinder. Die Klinik will nun die Zahl der Betten auf der Corona-Station verringern und mehr Personal einsetzen. Israel hat gegenwärtig mit der heftigsten Erkrankungswelle seit Beginn der Pandemie zu kämpfen. Die Zahl der Neuinfektionen lag zuletzt bei mehr als 8000 bis 9000 am Tag. Insgesamt wurden bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei mehr als 546 000 Menschen eine Corona-Infektion nachgewiesen. 3979 starben. Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner.

Alarmierende Zahlen aus England: Alle 30 Minuten wird Corona-Patient in Klinik eingeliefert

14.28 Uhr: Der Vorstandsvorsitzende der englischen NHS, Sir Simon Stevens, berichtet in der BBC-Talkshow „Andrew Marr Show“ von prekären Zuständen in den Krankenhäusern. Alle 30 Sekunden würde ein neuer Patient, der sich mit dem Virus infiziert hat, ins Krankenhaus kommen, so Stevens. Seit Weihnachten habe man 15.000 neue Patienten aufgenommen – was 30 komplett vollen Krankenhäusern entspreche.

In der 72-jährigen Geschichte der NHS habe es eine derartige Extremsituation noch nie gegeben, erklärt Stevens weiter. Der Druck für die Häuser und die Mitarbeiter sei enorm. Wie viele andere setze er nun auch die Hoffnung in die Impfung. Diese verlaufe derzeit gut, so Stevens. Rund 140 Menschen pro Minute würden im Moment in England geimpft werden, viermal so viele Menschen, wie sich pro Minute mit dem Virus neu infizieren.

 

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