Virus-Ausbruch ein Unfall? Leiter von Wuhan-Labor spricht über Theorie – Polizei löst mehrere Grillpartys auf

Die Coronavirus-Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem: Mehr als zwei Millionen Menschen sind weltweit bereits mit dem Virus infiziert – 140.450 davon in Deutschland. Um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, haben die Länder der Welt teils sehr strenge Regeln aufgestellt. Alle neuesten News zur Coronavirus-Epidemie finden Sie im Ticker von FOCUS Online.

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Leiter von Wuhan-Labor spricht über Kritik

Topmeldung (08.34 Uhr): Der Laborleiter des Instituts für Virologie im chinesischen Wuhan hat Vorwürfe, seine Einrichtung könnte der Ursprung der Corona-Pandemie sein, zurückgewiesen. "Ich weiß, dass dies unmöglich ist", sagte Yuan Zhiming dem staatlichen Sender CGTN am Samstag. Keiner seiner Mitarbeiter habe sich infiziert. Sein Team wisse genau, "welche Art von Forschung am Institut stattfindet und wie das Institut mit Viren und Proben umgeht".

Zwischen den USA und China hat sich ein Schlagabtausch um die Herkunft des neuartigen Coronavirus entwickelt. Die US-Regierung schließt nach eigenen Angaben nicht aus, dass das Virus nicht, wie von den chinesischen Behörden angegeben, von einem Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen überging, sondern aus dem außerhalb der Millionen-Metropole gelegenen Bio-Labor stammt.

Weil das Labor in dem Ort sei, wo das Virus im Dezember erstmals aufgetreten war, wecke dies bei den Menschen automatisch Assoziationen, sagte Yuan. Einige Medien versuchten aber "absichtlich, die Menschen in die Irre zu führen". Die Berichte von US-Medien beruhten "ausschließlich auf Spekulationen", nicht auf "Beweisen oder Wissen".

Das Institut hatte bereits im Februar die damals kursierenden Gerüchte zurückgewiesen. Demnach erhielten die Laboranten in Wuhan am 30. Dezember erstmals Proben des noch unbekannten Virus und entschlüsselten sein Genom am 2. Januar. Die Informationen über den Krankheitserreger seien dann am 11. Januar der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übergeben worden.

Polizei löst drei Corona-Grillpartys auf

Topmeldung (08.50 Uhr): Bei sommerlichem Wetter hat die Polizei am Samstag in Niederbayern drei Corona-Grillpartys jäh beendet. Im Landkreis Straubing-Bogen wollten zwei Menschengruppen mit neun beziehungsweise 14 Personen im Garten Geburtstag feiern und haben so gegen die Ausgangsbeschränkungen während der Corona-Pandemie verstoßen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Im Straubinger Naherholungsgebiet Pillmoos wurden Polizeibeamte am Samstag von Passanten darauf hingewiesen, dass in der Nachbarschaft eine Grillfeier mit fünf Personen stattfindet. Auch diese Party wurde von den Beamten mit Hinweis auf die Ausgangsbeschränkungen aufgelöst. Da die Betroffenen nicht in einem Haushalt zusammen wohnen, müssen sie nun mit einem Verfahren wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetzes rechnen.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 27.710 (952 Todesfälle)
  • Bayern: 37.254 (1226 Todesfälle)
  • Berlin: 5187 (92 Todesfälle)
  • Brandenburg: 2338 (83 Todesfälle)
  • Bremen: 582 (25 Todesfälle)
  • Hamburg: 4297 (74 Todesfälle)
  • Hessen: 6983 (214 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 649 (15 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 8863 (291 Todesfälle)
  • Nordrhein-Westfalen: 29.157 (862 Todesfälle)
  • Rheinland-Pfalz: 5402 (106 Todesfälle)
  • Saarland: 2327 (100 Todesfälle)
  • Sachsen: 4240 (106 Todesfälle)
  • Sachsen-Anhalt: 1352 (30 Todesfälle)
  • Schleswig-Holstein: 2387 (61 Todesfälle)
  • Thüringen: 1722 (51 Todesfälle)

Gesamt: Stand 18.04., 19.45 Uhr: 140.450 (4288 Todesfälle)

Stand vom Vortag: 17.04., 19.34 Uhr: 137.853 (4104 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 85.400

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Österreichische Ministerin: Planen durchaus Ferientourismus im Sommer

09.37 Uhr: Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger hat in der Corona-Krise bei der Frage nach Reisemöglichkeiten im Sommer Gesprächsbereitschaft gegenüber Deutschland angedeutet. "Die Einschränkung der Reisefreiheit wird uns in den nächsten Monaten noch erhalten bleiben", sagte die ÖVP-Politikerin der Zeitung "Die Presse" (Sonntag). "Wenn Länder aber auch auf einem sehr guten und positiven Weg sind, wie beispielsweise Deutschland, dann gibt es durchaus auch die Möglichkeit, dass man sich bilateral einigt." Sie antwortete damit auf die Frage, ob Touristen im Sommer nach Österreich kommen und umgekehrt Österreicher ins Ausland fahren können.

Köstinger warnte aber auch, es lasse sich nur schwer abschätzen, wie sich die nächsten Monate entwickeln. "Es gibt keinen Stichtag, es könnte ja zu weiteren Wellen der Infektion kommen." Und dann sei nicht auszuschließen, "dass wieder weitreichende Maßnahmen getroffen werden müssen".

Köstinger sagte, man müsse sich darauf einstellen, "dass es in diesem Jahr eine andere Art von Urlaub geben wird". "Aber dadurch, dass wir die Ausbreitung des Coronavirus relativ gut im Griff haben, und als Bundesregierung schon Lockerungen der Maßnahmen Schritt für Schritt in Aussicht stellen können, planen wir durchaus auch, dass es im Sommer Ferientourismus geben wird." Die Ministerin machte die Erwartung deutlich, dass Österreicher wegen der Corona-Krise verstärkt im Inland Urlaub machen werden. "Aber ohne ausländische Gäste werden wir Einbußen hinnehmen müssen."

Deutsche Touristen hatten in der Sommersaison 2019 mehr als 37 Prozent der Übernachtungen in Österreich gebucht.

Merkels Corona-Bekämpfer Braun: "Herdenimmunität" ist keine gute Strategie

07.24 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun ist Angela Merkels zentraler Mitarbeiter gegen Corona. Er hält die Strategie einer "Herdenimmunität" für untauglich im Kampf gegen das Corona-Virus in Deutschland. "Um nur die Hälfte der deutschen Bevölkerung in 18 Monaten zu immunisieren, müssten sich jeden Tag 73.000 Menschen mit Corona infizieren", sagte Braun der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "So hohe Zahlen würde unser Gesundheitssystem nicht verkraften und könnten auch von den Gesundheitsämtern nicht nachverfolgt werden. Die Epidemie würde uns entgleiten."

Mit Herdenimmunität meinen Wissenschaftler die Immunität eines so großen Prozentsatzes der Bevölkerung nach einer Infektionswelle, dass die weitere Ausbreitung der Krankheit zum Erliegen kommt. "Eine Epidemie ist erst zu Ende, wenn ein Anteil von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung immun gegen das Virus ist", erklärte Braun, der selbst Arzt ist. "Die Wissenschaftler nennen das etwas schmeichelhaft Herdenimmunität." Stattdessen setzt der CDU-Politiker auf den Kurs der Bundesregierung um Kanzlerin Angela Merkel: "Daher lautet die Strategie, Ansteckungen zu vermeiden und bezüglich der Immunität auf die Einsatzfähigkeit eines Impfstoffs zu warten." dpa Helge Braun (CDU) ist als Chef des Bundeskanzleramts Angela Merkels rechte Hand.

"Falsch und schädlich": Altmaier erteilt SPD-Forderung nach höheren Steuern Absage

Sonntag, 19. April, 07.15 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat Bund und Länder in der Coronakrise zu mehr Einigkeit ermahnt. "Wir dürfen nicht durcheinanderlaufen wie ein Hühnerhaufen und uns gegenseitig abwechselnd mit Verschärfungen und Lockerungen überbieten", sagte Altmaier zur "Bild am Sonntag". "Wenn wir jetzt die Nerven behalten, können wir einen zweiten Lockdown vermeiden. Deshalb ist ein gemeinsame Handeln von Bund und Ländern so wichtig."

Zugleich wies Altmaier die Forderung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) nach Steuererhöhungen deutlich zurück. "Vereinzelte Diskussionen über Steuer­erhöhungen für bestimmte Personen, Gruppen oder Branchen sind falsch und schädlich", sagte Altmaier. "Wir müssen auch sparsam sein, aber niemand sollte höhere Steuern bezahlen müssen." Es sei ein Irrglaube, dass man höhere Steuereinnahmen mit Steuererhöhungen erreiche, begründete der Minister seine Ablehnung. Man erreiche sie vor allem durch kräftigeres Wachstum und Investitionen.

Grundsätzlich zeigte sich der Wirtschaftsminister optimistisch, dass die deutsche Wirtschaft gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen kann. "Deutschland kann und soll in spätestens drei Jahren stärker und besser dastehen als vor der Krise."

Mehr als 100.000 Corona-Tote in Europa

21.39 Uhr: In Europa sind inzwischen mehr als 100.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich am Samstagabend auf mindestens 100.501, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab.

Das sind knapp zwei Drittel der weltweiten Corona-Todesfälle. Insgesamt wurden fast 1,14 Millionen Corona-Fälle in europäischen Ländern registriert. Europa ist der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent. Weltweit liegt die Zahl der bestätigen Corona-Infektionsfälle bei fast 2,3 Millionen.

Die meisten Todesopfer in Europa wurden aus Italien gemeldet, dort starben 23.227 Infizierte. Weltweit liegt diese Zahl nur in den USA höher, wo bereits mehr als 37.000 Corona-Patienten starben. In Spanien wurden rund 20.043 Corona-Todesfälle registriert. In Frankreich wurden 19.323 Tote gezählt und in Großbritannien 15.464.

Die AFP-Zählung bezieht sich auf 193 Länder und Territorien und basiert auf Behördenangaben einzelner Länder und Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Experten gehen von einer sehr hohen Dunkelziffer aus, da in vielen Ländern begrenzte Testkapazitäten bestehen.

Pakistan verlängert Flugstopp – Deutsche sitzen immer noch fest

21.20 Uhr: Pakistan hat wegen der Corona-Pandemie die Aussetzung des Flugverkehrs bis zum Ende des Monats verlängert. Bis zum 30. April sollen keine internationalen sowie inländische Flüge stattfinden, sagte ein Sprecher des pakistanischen Luftfahrtamtes am Samstag. Zuletzt gab es immer wieder Ausnahmen, insbesondere für Rückholaktionen von Drittstaaten. Auch zahlreiche Deutsche stecken immer noch in dem südasiatischen Land fest.

Die deutsche Botschaft in Pakistan sei dabei, alternative Rückkehrmöglichkeiten für verbliebene Deutsche zu prüfen, schrieb Botschafter Bernhard Schlagheck am Samstag auf Twitter. Zuletzt hatte die Auslandsvertretung angekündigt, dass keine Rückholflüge mehr stattfänden, nachdem etwa 650 Passagiere am 31. März und 4. April zurück nach Deutschland gebracht worden waren.

Es gebe auch nach den beiden Rückholaktionen immer noch Bedarf von Ausreisemöglichkeiten, teilte das Auswärtigen Amt mit. Man bemühe sich mit der Botschaft intensiv darum, Lösungen für eine zeitnahe Rückkehr zu finden. Viele Menschen, die sich online registriert hatten, warten nun bereits seit Wochen auf ihre Ausreise. Wie viele Deutsche sich noch in Pakistan befinden, ließ das Auswärtige Amt unbeantwortet.

Mit der größten Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik sind bisher nach Angaben vom Freitag mehr als 240 000 im Ausland gestrandete Deutsche zurück nach Hause gebracht worden. Wie viele rückkehrwillige Deutsche noch im Ausland festsitzen, ist unklar. Nach Abschluss der Aktion wollen sich die Botschaften weiter um Einzelfälle kümmern.

Einige Strände in Florida öffnen trotz Corona-Krise wieder

20.13 Uhr: Surfen und spazieren gehen erlaubt, sonnenbaden verboten: Im Norden des US-Bundesstaates Florida sind einige Strände trotz der anhaltenden Corona-Krise unter verschärften Bedingungen wieder geöffnet worden. In einem Tweet rief die Behörde für Krisenmanagement der Stadt Jacksonville Bürger am Samstag dazu auf, beim Strandbesuch einen Abstand von rund zwei Metern zu anderen Menschen einzuhalten.

„Das kann der Beginn des Weges zurück zum normalen Leben sein“, sagte Bürgermeister Lenny Curry am Freitag laut einer Mitteilung und appellierte an die Menschen, sich an die geltenden Einschränkungen zu halten. Am Strand seien zum Beispiel weder Grills noch Stühle oder Decken erlaubt. Zudem gelten begrenzte Öffnungszeiten in den Morgen- und frühen Abendstunden.

Der TV-Sender Fox News berichtete, dass Hunderte Menschen ihre wiedererlangte Freiheit nach der Bekanntgabe am Freitagnachmittag nutzten, und zeigte Bilder von regem Treiben am Wasser.

Im stärker vom Coronavirus betroffenen Süden des Bundesstaates blieben Strände weiter geschlossen. In Florida wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität mehr als 24 700 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen.

Corona-Zahlen in Deutschland am Samstag: 140.450 Infizierte, 4288 Todesfälle

19.55 Uhr: Die Zahl der Corona-Infizierten ist am Samstag auf 140.450 gestiegen. Das sind 2597 mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 4288. Im Vergleich zum Freitag stieg diese um 184.

Damit seit Freitagabend weniger als 200 neue Todesfälle hinzu – ein Trend, der Hoffnung macht. Die Zahl der Geheilten liegt aktuell bei rund 84.500. 3.600 davon kamen am Samstag hinzu.

19.24 Uhr: Trotz der Corona-Krise haben in Bangladesch Tausende Anhänger die Beisetzung eines Predigers und islamistischen Politikers besucht. Menschen sammelten sich auf dem Gelände einer Religionsschule in der Verwaltungseinheit Sarail im Nordosten des Landes, um Jubayer Ahmed Ansari die letzte Ehre zu erweisen. Ansari war ein Anführer der islamistischen Partei Khelafat Majlish und Leiter der Religionsschule.

Die Polizei habe versucht, die Teilnehmerzahl auf 50 zu begrenzen, um die Gefahr einer Verbreitung des Coronavirus in der Menschenmenge zu verringern – dies sei aber weitgehend ignoriert worden, sagte der örtliche Polizeichef Shahadat Hossain Titu am Samstag. „Die Menge war außer Kontrolle“, sagte Titu der Deutschen Presse-Agentur. Er bezifferte die Zahl der Menschen auf schätzungsweise 10.000. Ansari war am Freitag im Alter von 69 Jahren gestorben.

Bilder der Menschenmenge sorgten in sozialen Netzwerken für wütende Reaktionen. Zur Eindämmung des Coronavirus sind in Bangladesch nicht lebenswichtige Geschäfte und Schulen geschlossen, öffentliche Verkehrsmittel sind seit Ende März eingestellt. Das mehrheitlich muslimische Land hat auch ein Verbot erlassen, mit mehr als fünf Menschen an Gebeten in Moscheen teilzunehmen. Bislang wurden in dem Land 2144 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und 84 Tote gemeldet.

Armeeklinik im Süd-Elsass wird teilweise abgebaut

18.10 Uhr: Ein im Süd-Elsass für Coronavirus-Patienten errichtetes Armeekrankenhaus kann Medienberichten zufolge teilweise wieder abgebaut werden. Die Hälfte der 30 Intensivstations-Betten sei frei und befinde sich im Abbau, berichtete der Radiosender France Bleu am Samstag. Die restlichen 15 Betten und das mobile Lazarett sollten weiterhin auf dem Parkplatz des Emile-Muller-Krankenhauses in Mülhausen (Mulhouse) im Département Haut-Rhin bleiben, um die Klinik bei der Behandlung von Covid-19-Patienten zu unterstützen.

Das Armeekrankenhaus hatte Ende März erste schwer erkrankte Menschen aufgenommen. Die Klinik war eingerichtet worden, um die ausgelasteten Intensivstationen der ostfranzösischen Region zu unterstützen. Staatschef Emmanuel Macron hatte die Einrichtung Mitte März selbst in einer TV-Ansprache angekündigt. In dem Armeekrankenhaus seien bisher 48 schwerkranke Patienten behandelt worden, berichtete die Lokalzeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“. Mathieu Cugnot/EPA POOL/AP/dpa Ende März hatte der französische Präsident Emmanuel Macron, mit Mundschutz, das Lazarett besucht

In den Pflege- und Altenheimen im Département Bas-Rhin gab es außerdem eine Lockerung des Besuchsverbots, wie Frédéric Bierry, Präsident des zuständigen Département-Rats, mitteilte. Die Bewohner dürften wieder Besuch sehen – allerdings mit weiterhin strengen Kontaktregeln. Direkter körperlicher Kontakt sei verboten, erklärte Bierry. Außerdem müsse eine Schutzmaske getragen werden. In Haut-Rhin ist die Wiedereröffnung einiger Postämter in der kommenden Woche geplant, wie die Präsidentin des dortigen Département-Rats, Brigitte Klinkert, auf Facebook mitteilte.

Die Lage in den Kliniken bleibe weiterhin angespannt, teilte die Betreibergruppe öffentlicher Krankenhäuser im südlichen Elsass einem Bericht zufolge am Freitag mit. Die gesamte Region Grand Est an der Grenze zu Deutschland ist von der Coronavirus-Pandemie hart getroffen worden. Gesundheitsbehörden zufolge starben bis Freitagabend in Grand Est rund 2350 Menschen infolge einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2. In ganz Frankreich gab es bisher mehr als 18 000 Todesfälle.

17.48 Uhr: Ein Ansturm deutscher Autofahrer hat am niederländischen Grenzübergang in Roermond nahe Mönchengladbach für lange Staus gesorgt. Das berichtet die niederländische Nachrichtenagentur ANP.

Demnach hätten viele Deutsche eine E-Mail vom Yachthafen im Grenzort Roermond mit der Aufforderung erhalten, sich um ihre Boote zu kümmern. Innerhalb einer Stunde hätten 60 deutsche Reisende diese Begründung vorgegeben, zitiert die ANP einen Grenzbeamten. Andere Deutsche wiederum seien in Einkaufszentren und Gartencenter gefahren, die in Deutschland erst am Montag teilweise wieder öffnen. Der Parkplatz des Gartencenters im Grenzort Vlodrop sei voller Autos mit deutschen Nummernschildern gewesen, berichtet die ANP.

Die Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland ist aktuell nicht geschlossen und wird an den kleineren Übergängen auch nicht kontrolliert. An den größeren Übergängen sind Beamte stationiert, die Einreisende dazu ermutigen sollen, wieder umzukehren. In der Hälfte der Fälle halten sich die Reisenden an den Rat, zitiert die ANP einen Sprecher der niederländischen Militärpolizei.

Wolfsburg: Nächste deutsche Stadt führt Maskenpflicht ein

17.25 Uhr: Angesichts der vorsichtigen Öffnung von Geschäften führt die Stadt Wolfsburg am Montag eine Maskenpflicht ein. Diese gelte in den Geschäften, in öffentlichen Gebäuden, Arztpraxen, medizinischen Einrichtungen und in Bussen, teilte die Kommune am Samstag mit. Mit einer Übergangsfrist von einer Woche gelte sie zunächst bis zum 6. Mai. Ausgenommen seien Kinder unter sechs Jahren.

Auch wenn erste Geschäfte wieder öffnen dürften, sei die Gefahr des Coronavirus noch lange nicht gestoppt und überwunden, sagte Oberbürgermeister Klaus Mohrs (SPD) laut Pressemitteilung: "Wir müssen weiterhin gut Acht geben, dass wir uns nicht gegenseitig anstecken und die Risikogruppen sowie unser Gesundheitssystem nicht gefährden." Die Details der Verordnung sollen am Sonntag veröffentlicht werden.

16.57 Uhr: In Berlin-Mitte haben sich am Samstagnachmittag mehrere Hundert Menschen an einer unerlaubten Demonstration beteiligt. Über Lautsprecher forderte die Polizei die Teilnehmer am Rosa-Luxemburg-Platz auf, sich zu zerstreuen, wie eine Sprecherin sagte. Dem kamen diese nach. Vereinzelt sei zu freiheitsbeschränkenden Maßnahmen gegriffen worden. Rund 100 Kräften seien vor Ort im Einsatz gewesen.

Viele der Polizisten waren wegen der Corona-Pandemie mit Mundschutz unterwegs. Wie an den Wochenenden zuvor hatten sich die Demonstranten an der Volksbühne versammelt, um gegen eine von ihnen befürchtete Einschränkung von Grundrechten in der Corona-Krise zu demonstrieren.

Nach der aktuellen Verordnung zur Eindämmung der Verbreitung von Corona sind Versammlungen unter freiem Himmel von bis zu 20 Teilnehmern erlaubt. Voraussetzung ist, dass sie aus infektionsschutzrechtlicher Sicht vertretbar sind, wie es in der Verordnung heißt. Auch in Brandenburg sollen Versammlungen in dieser Größenordnung wieder möglich sein. Das beschloss das Kabinett am Freitag. Das Bundesverfassungsgericht kippte am Samstag das Verbot einer Demonstration in Stuttgart.

Amazon kontrolliert eigene Mitarbeiter mit Wärmebildkameras

Samstag, 18. April, 16.10 Uhr: Angestellten zufolge setzt Amazon in den USA Wärmebildkameras ein, um fiebrige Mitarbeiter zu identifizieren. Das berichtet die österreichische Presseagentur APA. In mindestens sechs Lagerhallen des Online-Händlers rund um Los Angeles und Seattle seien entsprechende Geräte installiert worden, berichten Angestellte.

Amazon bestätigte den Einsatz solcher Kameras in einigen Lagerhallen. Zeigen die Kameras erhöhte Temperaturen, werde bei den betroffenen Mitarbeitern auf der Stirn Fieber gemessen. Damit sorge man für die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter.

 

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