Angepasste Corona-Impfstoffe: Wann klappt es mit den Zertifikaten?

Die an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffe sind da und werden auch verimpft. Allerdings ist es noch nicht möglich, digitale Zertifikate für die Impfungen auszustellen. In den Apotheken sorgt das für Diskussionen. Wir haben beim Deutschen Apothekerverband nachgefragt.

Drei an die Omikron-Variante angepasste Impfstoffe sind aktuell verfügbar: Comirnaty Original/Omicron BA.1 und Comirnaty Original/Omicron BA.4/BA.5 von Biontech/Pfizer sowie Spikevax bivalent Original/Omicron BA.1 von Moderna. Die STIKO empfiehlt, anstehende Auffrischungsimpfungen bei Über-12-Jährigen vorzugsweise mit diesen adaptierten Vakzinen durchzuführen. Die Impfexperten gehen davon aus, dass diejenigen, die im Zuge der Omikron-Welle noch keine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, besonders von einer Impfung mit einem adaptierten Impfstoff profitieren. Sie besitzen nämlich in Bezug auf verschiedene Varianten des Spike-Proteins eine weniger breite Immunantwort. Die Wahl des konkreten adaptierten Impfstoffs, also BA.1 oder BA.4/BA.5, erachtet die STIKO als nicht so wichtig. Viel entscheidender ist es für das Gremium, dass die Impfempfehlungen generell umgesetzt und die Impfungen in Anspruch genommen werden.

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Technische Spezifikationen und Datensätze fehlen

Noch keine Zertifikate für angepasste COVID-19-Impfstoffe möglich

Die Impfungen mit den adaptierten Vakzinen sind nun angelaufen. Wie bisher auch, haben Geimpfte Anspruch auf die Ausstellung eines digitalen Impfzertifikats. Doch da hakt es aktuell noch. Bereits vor etwas mehr als zwei Wochen informierten die Verbände ihre Mitglieder, dass die Ausstellung digitaler Zertifikate für Impfungen mit den an Omikron angepassten mRNA-Impfstoffen sowie für die COVID-19 Vaccine Valneva noch nicht möglich sei. Als Grund wurde das Fehlen von technischen Spezifikationen und Datensätzen der Europäischen Union angegeben. Deren Bekanntgabe erwarteten die Verbände Mitte September.

DAV arbeitet „mit Hochdruck“ an einer Umsetzung

Dieser Zeitpunkt ist nun verstrichen und es lassen sich immer noch keine Zertifikate ausstellen. Eine Sprecherin des Deutschen Apothekerverbandes bittet auf Nachfrage der DAZ um Geduld in dieser Frage. Man arbeite intensiv an der Umsetzung. Ob die notwendigen Spezifikationen und Datensätze mittlerweile vorliegen, bleibt allerdings unklar.

Fakt ist jedoch, dass es in den Apotheken, die frisch Geboosterte unverrichteter Dinge wegschicken und vertrösten müssen, Diskussionen gibt. Die könnten sich ab 1. Oktober noch verstärken. Denn ab dann greifen die neuen Coronaregeln, laut denen die Länder in „öffentlich zugänglichen Innenräumen“ Maskenpflicht einführen können, von der frisch Geimpfte aber ausgenommen sind.

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