Alkohol und Medikamente passen nicht zusammen, das ist wohl den meisten Menschen bekannt. Aber auch andere Getränke können sich auf Arzneimittel auswirken, manchmal auch mit gefährlichen Folgen.
Alkohol
"Ob verstärkte, schwächere oder gar keine Wirkung, plötzliches Herzrasen, Schwindel oder Übelkeit: Alkohol macht Medikamente unberechenbar”, sagt Thomas Brückner, Apotheker beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI).
Vor allem bei Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Antidepressiva oder anderen Psychopharmaka ist mit Problemen zu rechnen. Alkohol verändert außerdem den Stoffwechsel, sodass die in den Medikamenten enthaltenen Wirkstoffe langsamer abgebaut werden. Wirkungen und Nebenwirkungen können somit länger anhalten. Im schlimmsten Fall kann es dadurch zu Vergiftungen kommen.
Wer Alkohol getrunken hat, sollte im Übrigen auch am nächsten Tag kein Paracetamol einnehmen, um den Kater zu bekämpfen: Beides wird in der Leber verstoffwechselt, was dazu führt, dass die Entgiftung langsamer vorangeht. Im schlimmsten Fall drohen Leberschäden.
Milch
Auch bei Milch ist mitunter Vorsicht geboten. Schuld ist das enthaltene Calcium: Zusammen mit bestimmten Wirkstoffen kann die Milch eine schwer lösliche Verbindung eingehen, etwa bei Antibiotika. Die Folge: Der Körper kann den Wirkstoff nicht aufnehmen und scheidet ihn aus. Das Medikament wirkt schlechter oder gar nicht.
Mineralwasser
Mit Calcium und Eisen angereichertes Mineralwasser kann ebenfalls die Wirkung von einigen Medikamenten mindern. Den ganzen Tag müssen Sie aber nicht darauf verzichten: Liegen zwischen der Einnahme von Arzneimitteln und Mineralstoffen mindestens zwei Stunden, sind Patienten auf der sicheren Seite.
Kaffee, Tee und Cola
Koffein hat eine belebende Wirkung auf den Körper, kann aber Wechselwirkungen mit Arzneimitteln auslösen. Manche Antibiotika blockieren den Abbau von Koffein im Körper. Die Folge: Unruhe, Herzrasen und steigender Blutdruck. Bevor man also zu Tee, Kaffee, Cola oder Energy-Drinks greift sollte man den Beipackzettel des verordneten Antibiotikums lesen oder den Apotheker fragen.
Grapefruitsaft
Die hier enthaltenen Furanocumarine und Flavonoide blockieren ein Enzym im Körper, das Arzneimittel abbaut. Die Folge: Bei vielen Medikamenten wie Blutdruckmitteln, Präparate gegen Erektionsstörungen, Cholesterinsenkern, Schlafmitteln und einigen Krebspräparaten erhöht sich die Konzentration der Wirkstoffe im Blut. Dadurch droht eine Überdosis; im schlimmsten Fall sind Vergiftungserscheinungen möglich. Das gilt nicht nur für Saft, sondern auch, wenn die Frucht am Stück gegessen wird.
Nichts falsch macht man, wenn man Medikamente zusammen mit einem großen Glas Leitungswasser einnimmt.
NK
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