Sie glitzern, sind oft pink und lassen kleine Herzen höher schlagen: Einhörner besiedeln weltweit in verschiedensten Formen die Kinderzimmer, selten lassen sie sich jedoch in den naturwissenschaftlichen Bereichen finden. Deshalb erstaunt es umso mehr, warum viele Apotheken den Namen Einhorn-Apotheke tragen.
Bis ins 17. Jahrhundert waren die Menschen davon überzeugt, dass die pferdeähnlichen Wesen mit langem Horn auf der Stirn real existieren. Einhörner galten als extrem scheue Wesen. In der frühchristlichen Naturlehre „Physiologus“ steht, dass sie sich lediglich Jungfrauen näherten und ihren Kopf in deren Schoß legten. Aufgrund dieses Sinnbildes für die Menschwerdung Gottes durch die Jungfrau Maria wurden Einhörnern übernatürliche Kräfte zugesprochen. Insbesondere das Horn galt lange Zeit als Allheilmittel gegen Gift, Krankheiten und Böses. Und sogar gegen männliche Impotenz sollte es wirksam sein. Kein Wunder also, dass das Pulver von vermeintlichen Einhörnern früher zu horrenden Preisen – zeitweilig das Zehnfache von Gold – als Arzneimittel verkauft wurde. Für manche Apotheken lief das Geschäft mit Einhornpulver so gut, dass sie sich danach benannten. Erst im 18. Jahrhundert flog der Schwindel auf, als man herausfand, dass die an der Küste gefundenen Hörner nicht von Einhörnern, sondern von Narwalen stammte. Der Boom der Einhorn-Arzneimittel war damit beendet.
Und auch Hildegard von Bingen erwähnt in ihren medizinischen Schriften die Heilkraft der Einhörner. Sie nutzt allerdings nicht das Horn als Heilmittel, sondern die zerkleinerte Leber, Haut und Fell des Fabelwesens. Mithilfe des Hufs von Einhörnern lassen sich ihrer Lehre zufolge giftige Speisen erkennen. Andere Körperteile hingegen taugen ihrer Meinung nach nicht als Arznei.
Auch in Kunst und Literatur findet man häufig Darstellungen und Geschichten von Einhörnern.
Frage:
Wissen Sie, wie im Fantasyroman „Das letzte Einhorn“ von Peter S. Beagle die Hexe heißt?
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