Mit Bissverletzungen besser zum Arzt gehen

Kinder werden besonders häufig von Tieren gebissen, weil sie unbedarft im Umgang sind und die Tiere oft als Spielkameraden betrachten. Bei einem Biss gelangen Bakterien aus dem Speichel in die Wunde, die sich daraufhin innerhalb kurzer Zeit stark entzünden kann. Vor allem bei Katzenbissen kommt dies vor, denn ihre spitzen Schneidezähne dringen tiefer als vermutet in die Haut ein. Unfallchirurgen geben Tipps, was im Falle eines Bisses zu tun ist.

Experten der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie raten, bei einer Bissverletzung immer einen Arzt aufzusuchen. Außerdem ist es wichtig, die Wunde intensiv zu beobachten, denn auch Tage nach dem Biss kann es noch zu einer Entzündung kommen. Pochende Schmerzen, Schwellungen, eitrige Absonderungen und Rötungen sind Alarmsignale, die schnelles Handeln erfordern.

Bissverletzungen werden oft unterschätzt

"Im Speichel der Tiere befinden sich zahlreiche und gefährliche Bakterien. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich die Bisse schnell entzünden", sagt Prof. Dr. Michael J. Raschke, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Münster. "Die wahre Verletzungstiefe wird oftmals unterschätzt. Einige Beschwerden können sich innerhalb von Stunden so dramatisch verschlechtern, dass umgehend operiert werden muss. Nur durch sofortiges Handeln können schwere und zum Teil lebensbedrohliche Folgeschäden vermieden werden."

Impfpass mitnehmen

Beim Arzt wird die Wunde gereinigt und desinfiziert. Bei Bedarf wird auch ein Antibiotikum eingesetzt und gegen Tetanus geimpft, falls die letzte Impfung mehr als zehn Jahre zurück liegt. Daher ist es wichtig, beim Arztbesuch auch immer den Impfpass dabei zu haben, damit der Impfstatus kontrolliert werden kann. Große Verletzungen werden im Krankenhaus operativ versorgt, ebenso kleinere Bisswunden, bei denen Keime tief eingedrungen sind und eine Entzündung hervorgerufen haben, die sich anders nicht mehr behandeln lässt.

ZOU

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