Viele Männer belastet es, wenn ihr Haar lichter wird. Wer aktiv gegensteuern will, sollte möglichst früh damit anfangen. FOCUS Online sagt, wie ein einfacher Zupftest helfen kann, Haarausfall rechtzeitig zu erkennen.
Geheimratsecken oder eine blanke Stelle am Hinterkopf sind für Männer eine große Belastung. Laut Einschätzung des Bundesverbands der Zweithaar-Spezialisten sind rund 40 Prozent aller Männer von Haarausfall betroffen. In vielen Fällen handelt es sich um einen erblich bedingten Haarausfall.
Er beginnt mit Geheimratsecken und endet mit einer Glatzer. Aber auch Frauen können von Haarausfall betroffen sein. Nach Einschätzung des BVZS verliert jede fünfte Frau in unregelmäßigen Abständen größere Mengen an Kopfhaaren.
Besonders der Haarwuchs auf dem Männerkopf hängt grundsätzlich von der Veranlagung ab. Bei Frauen können auch Krankheiten dahinterstecken. „Entscheidend ist der genetische Code“, erklärt Uwe Schwichtenberg, Facharzt für Dermatologie und Allergologie aus Bremen.
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Wann spricht man von Haarausfall?
Wenn sich eine kahle Stelle am Hinterkopf bildet oder das Haar rund um die Stirn immer dünner wird und sich Geheimratsecken offenbaren, spricht man von anlagebedingtem Haarausfall, so der Experte.
Viele Männer dürfte interessieren, ob und wann ihnen an welchen Stellen das Kopfhaar ausgeht.
„Die Patienten wollen dann oft wissen, ob wir in ihren Anlagen lesen können, was sie erwartet“, erzählt der Dermatologe. Aber das sei nicht möglich. Man könne nicht medizinisch vorhersehen, wer in welcher Ausprägung unter Haarausfall leide.
Einen Hinweis kann der Blick auf die Vorfahren geben: Wie sah es bei Vater und Großvater aus? Vor allem dem Großvater mütterlicherseits wird eine große Rolle bei der Vererbung des anlagebedingten Haarausfalls zugeschrieben.
Aber wenn man sich aufgrund der familiären Vorgeschichte Sorgen macht, empfiehlt sich eine Früherkennung in der Haarsprechstunde. Dort werden die Haare ganz genau untersucht. Dabei lassen sich auch frühe Hinweise auf Haarausfall erkennen.
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Zupftest kann helfen, Haarausfall zu erkennen
Es gibt aber auch einen einfachen Test, mit dem sich ein möglicher Haarausfall erkennen lässt.
Dazu greifen Betroffene mit Daumen und Zeigefinger einen Büschel Haare (zwischen 50 und 60 Haare) und ziehen sehr leicht daran. Lassen sich durch dieses sanfte Zupfen mehrere Haare ohne Schmerzen aus den Haarwurzeln ziehen, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen.
Hilfreich ist es außerdem das Kopfkissen, Haarbürsten und auch Abflusssiebe in der Dusche genauer zu beobachten. Finden sich dort mehr als 100 Haare pro Tag, kann das Anzeichen für einen krankhaften Haarausfall sein.
Auch bei Unsicherheiten und dem Gefühl, dass zu viele Haare ausfallen, sollten Betroffene schnellstmöglich eine Hautarztpraxis aufsuchen.
Wie stellt ein Arzt den Haarausfall genau fest?
Drei Methoden werden primär angewandt, um sich ein genaues Bild des Haarausfalls zu machen.
Blutanalyse: Dabei werden bestimmte Hormon- und Eisenbedingte Krankheiten ausgeschlossen oder bestätigt, die zu einem Haarausfall führen können.
Trichoscan: Hier wird der Haarwachstum analysiert. Der betroffenen Person wird ein kleiner Kopfbereich abrasiert (zwischen 1,5 und zwei Quadratzentimeter). Die Fläche wird abfotografiert. Nach drei Tagen müssen die Betroffenen erneut in die Praxis. Die rasierte Fläche wird dann erneut abfotografiert und eine Software vergleicht nun beide Bilder. Dabei wird einerseits das Haarbild analysiert und zeitgleich der eingetretene Haarverlust und das Haarwachstum miteinander verglichen.
„Im Normalfall gibt es drei kräftige Haare pro Pore, teilweise sind in der Früherkennung aber nur noch ein oder zwei sichtbar – das kann schon ein Anzeichen sein“, sagt Andreas Finner, Facharzt für Dermatologie und Haarchirurg aus Berlin.
Zupftest mit Mikro-Analyse: Auch der weiter oben beschriebene Zupftest kommt zum Einsatz. Dabei werden die ausgefallenen Haare und die Haarwurzel unter dem Mikroskop untersucht.
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