Jung, fit und in Todesgefahr, weil eine Arterie im Gehirn zu platzen droht – so wie „Game of Thrones“-Star Emilia Clark geht es bis zu zwei Prozent der Erwachsenen. Viele Betroffene wissen gar nicht, dass sie ein solches Aneurysma im Kopf haben. Doch es gibt Symptome, die auf ein lebensbedrohliches Gefäß hinweisen.
Die Schauspielerin Emilia Clarke ist eine Hauptdarstellerin in der beliebten TV-Serie „Game of Thrones“. Jetzt hat sie im „New Yorker“ über eine lebensbedrohliche Erkrankung und ihre zwei dramatischen Gehirn-Operationen geschrieben. Ihr Schicksal teilen ein bis zwei Prozent aller Erwachsenen: Sie haben ein Aneurysma.
Bei der heute 32-Jährigen wurde schon mit Mitte 20 ein Hirn-Aneurysma festgestellt. Dabei handelt es sich um eine Aussackung in einer Arterie, die platzen kann und schwere Blutungen auslöst. Die häufigsten Aneurysmen kommen jedoch an der Bauch- oder Halsschlagader bei Patienten über 60 mit Bluthochdruck oder einer Arterienverkalkung vor.
Aneurysma bei jungen Leuten: dünnwandige Gefäße sind schuld
Junge Betroffene wie Emilia Clarke haben aber fast immer eine angeborene Gefäß-Fehlbildung im Gehirn. Die Arterienwand ist stellenweise besonders dünn und instabil. Das macht die Situation besonders bedrohlich, weil eine Hirnblutung wegen einer geplatzten Arterie oft tödlich endet oder schwerste Hirnschäden hinterlässt.
Bei Emilia Clarke verlief ein minimal-invasiver Eingriff im Jahr 2011 erfolgreich, sie musste sich allerdings zwei Jahre später einer zweiten, weitaus dramatischeren Aneurysma-Operation unterziehen.
Kaum jemand weiß von seinem Aneurysma im Gehirn
Wie die meisten Aneurysma-Träger hatte die Schauspielerin keinerlei Beschwerden, bis bei einer Sporteinheit mit ihrem Trainer plötzlich unerträgliche stechende Schmerzen durch ihren Kopf schossen. Ein MRT im Krankenhaus zeigte die Ursache zutage und zwang zur sofortigen Operation.
Danach konnte sie sich vorübergehend nicht einmal an ihren eigenen Namen erinnern und nicht sinnvoll sprechen, schreibt Clarke in ihrem Essay. Die Panik, die sie dadurch befiel, können Aneurysma-Patienten gut nachvollziehen. Vorübergehende Störungen sind bei Eingriffen am Gehirn häufig.
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Seit der MRT-Untersuchung wusste Emilia Clarke von einem weiteren Aneurysma auf der anderen Kopfseite, das jederzeit reißen konnte. Die Schauspielerin drehte dennoch erst einmal zwei weitere Staffeln „GoT“, bevor sie sich 2013 zur Operation entschloss. Die Aussackung am Gefäß war doppelt so groß geworden als bei der ersten Untersuchung.
Das war vielleicht der Grund, warum es diesmal nicht so unkompliziert lief. Es kam zu einer Blutung und die Ärzte mussten den Schädel öffnen, um Clarkes Gehirn und ihr Leben zu retten. Es ist fast ein Wunder, dass sich die Schauspielerin davon ohne jede Einschränkung erholte.
Bei Monica Lierhaus ging bei der Aneurysma-OP etwas schief
Soviel Glück hatte die deutsche Moderatorin Monica Lierhaus nicht. Auch bei ihr sollte ein Aneurysma operativ entfernt werden. Es kam zu einer massiven Hirnblutung. Lierhaus kämpfte sich ins Leben zurück, es blieben aber irreparable motorische Defizite.
Obwohl die Operation eines Hirn-Aneurysmas hohe Komplikationsrisiken birgt, ist die Alternative ebenso gefährlich: Ein dünnwandige Gefäß-Aussackungen kann bei jeder körperlichen Anstrengung aufreißen, Teile des Gehirns mit Blut überschwemmen und die lebensnotwendig Sauerstoffversorgung unterbrechen. Bei zwei von drei nicht-behandelten Aneurysmen im Gehirn ist das irgendwann der Fall.
Die meisten Betroffenen stehen aber gar nicht vor dieser Entscheidung, weil sie vom Aneurysma nichts spüren – so wie die Schauspielrein Emilia Clarke die längste Zeit.
Symptome treten erst auf, wenn schnelles und sofortiges Handeln nötig ist
- Das Leitsymptom sind heftige Kopfschmerzen aus heiterem Himmel
- Dazu Übelkeit
- Sehstörungen
- Lähmungserscheinungen
- ein schmerzhaft steifer Nacken
- Ohnmacht.
Vorbeugen ist bei angeborenen Aneurysmen nicht möglich. Einer erworbenen Aussackung durch hohen Blutdruck oder Arterienverkalkung lässt sich mit dem typischen Herz-Kreislauf-Schutz begegnen: nicht rauchen, den Blutdruck stabilisieren, auf Cholesterinwerte achten, Übergewicht vermeiden.
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