Wie berichten die Medien über den Protest im Süden?

Der Protestmonat November neigt sich langsam dem Ende zu. Am vergangenen Mittwoch protestierten die Apotheken in Süddeutschland. Weder bei den Protestierenden noch bei der Berichterstattung in der Publikumspresse zeigen sich Zeichen von Ermüdung.

Der SWR berichtete in einem Artikel, einem Kurzvideo und einem Audiobeitrag über die Gründe des Apothekenprotests und die zentrale Protestkundgebung. Mehrere tausend Apothekerinnen und Apotheker aus Bayern und Baden-Württemberg seien zu der Kundgebung auf den Stuttgarter Schlossplatz gekommen. Die Veranstaltung finde nicht zufällig um 12:05 Uhr statt, wie Tatjana Zambo, die Präsidentin des Landesapothekerverbandes, zitiert wird. „Es ist für unseren Berufsstand nicht mehr fünf vor zwölf, sondern fünf nach zwölf.“ Im Bericht wird das Apothekensterben thematisiert und es kommen Apothekenmitarbeiter und Apothekenmitarbeiterinnen zu Wort, die die Vergütungssituation und die gestiegenen Anforderungen schildern. Ein Approbierter pro Schicht sei zu wenig für die Kunden, heißt es. Die Apotheke könnten aber mit den Gehältern der Industrie nicht mithalten, da das Fixhonorar zu wenig sei. Daraus speise sich der Fachkräftemangel. Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) sagte dem SWR, die niedergelassenen Apotheken bräuchten eine angemessene Preisstruktur sowie deutlich weniger bürokratische Vorgaben.

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Auch die Deutsche-Presse Agentur in Bayern (dpa Bayern) berichtete über die Proteste in Süddeutschland. Etwa auf Zeit online ist zu lesen, dass der Vorsitzende des Bayerischen Apothekenverbandes, Hans-Peter Hubmann, fordert die Honorare an die Inflation anzupassen. „Der Rückgang der Apothekenzahl muss endlich gestoppt werden, um auch künftige Generationen sicher, schnell und kompetent mit Medikamenten zu versorgen.“

Sowohl der SWR als auch die dpa erwähnten, dass die Proteste in Stuttgart Teil des „Apothekenprotestmonat November“ sind.

„Lauterbach gefährdet bewährte Apothekenstruktur“

Die Süddeutsche Zeitung berichtete in ihrem dpa-News-Artikel vom „Großen Branchen-Protesttag in Stuttgart“. Die bürokratischen Hürden pharmazeutischer Betreuung und das unangepasste Honorar werden im Artikel benannt, genauso wie die bereits in diesem Monat stattgefundenen Proteste in Nord- und Westdeutschland.

Die Stuttgarter Zeitung berichtete in einem ausführlichen Artikel über die Proteste und deren Beweggründe. Eine Bildergalerie zeigt die Plakate der zahlreichen Protestteilnehmenden.

Ntv und die RTL-Nachrichten informierten ebenfalls über die Proteste bzw. den Protestmonat November. In beiden Artikeln wird die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CDU) zitiert: „Anstatt die berechtigten Anliegen der Apothekerinnen und Apotheker aufzugreifen, gefährdet Bundesgesundheitsminister Lauterbach die bewährten Apothekerstrukturen in Deutschland.“

Dresden am 29.November

Bereits die vorangegangenen Veranstaltungen des Apotheken-Protestmonats November wurden von der Publikumspresse aufgegriffen, sodass nun bald seit vier Wochen regelmäßig Berichterstattung zu berufspolitischen Themen der Apotheken stattfindet. Somit kann davon ausgegangen werden, dass die Bevölkerung über die Problematik Bescheid weiß und möglicherweise eine neue Wertschätzung gegenüber der Apotheke-Vor-Ort entwickelt.

Der letzte Auftakt zum Protestmonat findet am 29. November mit der Veranstaltung in Ostdeutschland und der zentralen Kundgebung in Dresden ab 14 Uhr auf dem Theaterplatz statt.


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