Was hilft gegen Herpes? So behandeln Sie die Lippenbläschen richtig

Wussten Sie, dass 90 Prozent der Deutschen das Herpes-Virus (Typ-1) in sich tragen? An sich ist das nicht weiter schlimm – es sei denn, das Virus bricht einmal aus. Dann gehören Sie leider zu den Betroffenen, die sich in regelmäßigen Abständen mit Herpes herumschlagen müssen. Meistens kündigen sich die Lippenbläschen durch ein Brennen, Ziehen oder Kribbeln an. Manchmal spannt die Lippe auch einfach nur. Das ist die Prodromalphase, eine Art Vorläufer der Herpesbläschen. Der gesamte Ablauf lässt sich in fünf Stadien unterteilen:  

Vom Befall bis zur Heilung

Symptome

Phase 1:

Lippe kribbelt, juckt oder spannt

Phase 2:

Es bilden sich kleine Bläschen

Phase 3:

Der Herpes ist eine offene Wunde

Phase 4:

Die Bläschen verkrusten langsam

Phase 5:

Der Herpes heilt wieder ab

Die schlechte Nachricht ist: Wenn Sie das Virus bereits in sich tragen, werden Sie es ein Leben lang nicht mehr los, da es aus dem Körper nicht entfernt werden kann. Die gute Nachricht lautet aber: Es gibt zahlreichen Cremes und Salben, mit denen Sie die ersten Anzeichen behandeln und die typischen Symptome lindern können. Wichtig für Sie zu wissen ist, dass Sie schnell handeln müssen, wenn sich Herpes bemerkbar macht. Den bevorstehenden Ausbruch grundsätzlich verhindern können Sie leider nicht.

Was löst Herpes aus?

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass sich immer dann Lippenbläschen bei Ihnen bilden, wenn Sie unter Stress stehen oder erkältet sind? Tatsächlich bricht das Virus vorzugsweise dann aus, sobald Ihr Immunsystem geschwächt ist. Aber auch starke Sonneneinstrahlung kann dazu führen, dass Sie Herpes bekommen. Es gibt sogar Menschen, bei denen sich die Lippenbläschen nur dann zeigen, wenn sie sich vor etwas geekelt haben.

Zur Behandlung von Herpesbläschen sollten Sie ein Wattestäbchen verwenden

Diese Mittel helfen gegen Herpes

In der Prodromalphase ist die Virenanzahl noch gering, daher sollten Sie so früh wie möglich mit der Behandlung beginnen. Je eher Sie die Lippenbläschen mit einem antiviralen Mittel bekämpfen, desto weniger Viren bilden sich – was sich unweigerlich auf die Dauer des Ausbruchs und die Länge der Abheilungsphase auswirken kann. Zur Behandlung von Herpes stehen Ihnen frei verkäufliche Präparate zur Verfügung: Es gibt Salben, die Docosanol, Zink oder Melissenextrakt enthalten. Allerdings hemmen Sie nur die Viren, können diese aber an ihrer Vermehrung nicht hindern. Deutlich wirksamer und von Hautärzten empfohlen sind sogenannte Lippenherpescremes, die antivirale Wirkstoffe enthalten (z.B. Aciclovir und Penciclovir). Sie können den Herpes zwar nicht aufhalten, dafür aber die Viren daran hindern, sich zu vermehren. Dazu zählen Präparate wie Zovirax, Aciclovir und Pencivir. Letztgenannte Creme hat den Vorteil, dass sie getönt (hautfarben) ist und somit nicht so stark ins Auge sticht, wenn man sie auf die Lippe aufträgt. 

Wichtig: Herpes ist hoch ansteckend. Das gilt nicht nur für Ihre Mitmenschen, sondern auch für Sie. Die in den Lippenbläschen enthaltene Flüssigkeit enthält die übertragbaren Viren, die sich auch über Ihr Kinn und die Nase vermehren können. Versuchen Sie nach Möglichkeit, den Herpes nicht mit Ihren Händen zu berühren und verwenden Sie zum Auftragen der Creme immer ein sauberes Wattestäbchen. Dadurch halten Sie die Wunde sauber, sodass sich keine Bakterien oder Schmutzpartikel darin sammeln können.

So können Sie Herpes vorbeugen

Auf dem frei verkäuflichen Markt gibt es eine Vielzahl an Produkten, die zur Vorbeugung von Lippenherpes eingesetzt werden können. Dazu zählt der elektronische Herpesstift Hypotherm: Laut Hersteller können Sie bereits die ersten Anzeichen wie ein Kribbeln, Brennen oder Jucken eindämmen – nur durch die Einwirkung von Wärme, ganz ohne Chemie. Durch den Kontakt mit dem Herpesstift sollen Histamine und Abbauenzymen positiv beeinflusst werden. Im Klartext bedeutet das: Die bevorstehende Entzündung wird aufgehalten.

Eine andere Methode zur Vorbeugung von Herpes soll die Einnahme von Lysin sein: Sobald Sie erste Anzeichen bemerken, können Sie die Kapseln mit etwas Wasser regelmäßig einnehmen – dadurch sollen sich erst gar keine Lippenbläschen bilden. Da jeder Körper anders reagiert, gibt es hier jedoch keine Garantie. Das Gleiche gilt für sogenannte Herpes-Patches, die beim ersten Kribbeln auf die betroffene Stelle geklebt werden und somit den Ausbruch verhindern oder zumindest eindämmen sollen.

Zu guter Letzt gibt es auch spezielle Produkte, die zur Pflege und zum Schutz herpesempfindlicher Lippen entwickelt wurden – wie zum Beispiel die Lippencreme von ilon. Sie enthält zum einen den Lichtschutzfaktor zehn, um Ihre Lippen vor der Sonneneinstrahlung zu schützen, zum anderen soll Sie Ihre Lippen vor und nach dem Herpesausbruch nähren und pflegen. Das Gleiche verspricht auch der Lippenpflegestift von Sanct Bernhard, der mit Manukaöl, Jojobaöl, Mandelöl, Bisabolol, Ringelblumen­­extrakt und Sheabutter angereichert ist.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich die Anzahl der Lippenbläschen drastisch erhöht und sich der Herpes sogar über Ihr Gesicht (z.B. das Kinn oder die Nase) ausbreitet, sollten Sie besser einen Hautarzt aufsuchen. Er kann Ihnen verschreibungspflichtige Tabletten verordnen, die das Virus von innen bekämpfen. Diese helfen auch bei starken Schwellungen, die durch Herpesviren ausgelöst werden. Sollten die Lippenbläschen mehr als sechsmal im Jahr ausbrechen oder länger als zehn Tage anhalten, ist es genauso ratsam, zum Arzt zu gehen.

Honig hat eine antiseptische Wirkung und ist ein bewährtes Hausmittel 

Gibt es wirksame Hausmittel gegen Herpes?

Es gibt viele Hausmittel, die fälschlicherweise als Allheilmittel gegen alles angepriesen werden, wie etwa Zahnpasta, Alkohol oder Essig. Zur Behandlung von Herpesbläschen sollten Sie diese Zutaten jedoch auf keinen Fall verwenden, da sie die Haut austrocknen und somit dem Heilungsprozess entgegenwirken. Besser geeignet zur Vorbeugung sind folgende Hausmittel:

Honig ist bekannt für seine antiseptische Wirkung. Wichtig ist jedoch, dass er nicht auf offene Wunden aufgetragen werden darf, sprich Sie können ihn nur einsetzen, bevor sich die ersten Lippenbläschen bilden.

Auch Teebaumöl wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Zur Vorbeugung von Herpes können Sie das Öl mit einem Wattestäbchen auf die betroffene Stelle tupfen, wenn Sie die ersten Anzeichen verspüren.

Zitronenmelisse kann in Form von Cremes oder Öle auch gegen Herpes angewendet werden. Die darin enthaltenen Wirkstoffe sollen zur Minderung von Schwellungen und Rötungen beitragen können.

Sogar Gewürznelken sollen dazu beitragen, die Symptome von Lippenherpes zu lindern. Möglich wird das durch ihre antioxidativen und antiviralen Wirkstoffe, die als Sekret der zerdrückten Nelken auf die Haut aufgetragen werden.

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