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Es gab eine Zeit, in der Deo mit Aluminium als schädlich galt: 2014 hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erstmals eine gesundheitliche Risikobewertung zu aluminiumhaltigen Antitranspirantien erstellt. Neurotoxische Entwicklungsstörungen sowie Schäden an Nieren, Leber und Knochen können nicht ausgeschlossen werden, wenn der Körper zu viel Aluminium durch den Gebrauch von Antitranspirant aufnehme, hieß es damals. Zudem wurde der Inhaltsstoff mit Brustkrebs und Alzheimer in Verbindung gebracht.
2020 gab das BfR allerdings eine Stellungnahme ab und korrigierte die Aussage von damals. Darin heißt es unter anderem: "Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den regelmäßigen Gebrauch von ACH-haltigen Antitranspirantien sind nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand somit unwahrscheinlich. Bei der Risikobewertung von Aluminium ist es jedoch grundsätzlich wichtig, die Gesamtaufnahme über die verschiedenen Eintragspfade wie Lebensmittel oder aluminiumhaltige Produkte für den Lebensmittelkontakt zu betrachten."
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Und weiter: "Der Beitrag von aluminiumhaltigen Antitranspirantien zur Gesamtbelastung mit Aluminium ist aber deutlich geringer als bisher angenommen." Das hatten zwei Studien aus den Jahren 2016 und 2019 gezeigt. Zwar ist es nach wie vor richtig, dass die Aufnahme von Aluminium gefährlich sein kann, besonders durch Lebensmittel. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) hat einen Höchstwert von einem Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht und pro Woche kommuniziert. Dass durch ein Deo oder Antitranspirant eine höhere Menge davon in den Körper gelangt, ist mittlerweile aber also als unwahrscheinlich eingestuft.
Warum befindet sich Aluminium im Deo?
Als Deo wird im Sprachgebrauch sowohl ein Antitranspirant mit Aluminium als auch Deo zum Sprühen, Deocreme, ein Deo-Stick oder ein Deoroller ohne diesen Stoff bezeichnet. Eigentlich ist ein Antitranspirant aber ein aluminiumhaltiges Produkt, das vorrangig dafür genutzt wird, das Schwitzen gezielt zu verringern. Ein Deo dagegen geht in der Regel vor allem gegen den bereits entstandenen Geruch vor und enthält nicht zwingend Aluminiumsalze. Wichtig dabei zu wissen: Es braucht diese Aluminiumsalze, um das Schwitzen zu verringern. Denn treffen Aluminiumsalze, wie etwa Aluminiumchlorid, auf die Proteine im Schweiß, entstehen Ablagerungen. Diese sollen die Schweißporen verschließen. Plus: Die Haut zieht sich dadurch zusammen, sodass sich die Schweißkanäle verengen. Antitranspirantien enthalten daher immer Aluminium und oftmals auch Duftstoffe und antibakterielle Inhaltsstoffe, die den Achselgeruch zusätzlich hemmen sollen.
Deo dagegen kann auch ohne Aluminium auskommen, hemmt dann allerdings nicht das Schwitzen an sich, sondern geht nur gegen den Geruch vor. Und zwar oftmals neben Duftstoffen auch mithilfe von antibakteriellen Inhaltsstoffen, die die Wachstumsbedingungen der Bakterien aus dem Schweiß verschlechtern können. Diese sind nämlich verantwortlich für den unangenehmen Geruch beim Schwitzen. Schweiß an sich ist geruchslos. Nur die Bakterien in den Achselhöhlen, die die Bestandteile des Schweißes zersetzen (insbesondere Fettsäuren), sorgen für den typischen Schweißgeruch.
Wann sollte ich auf ein Deo ohne Aluminium zurückgreifen?
Wenn Sie Sorge vor der Aufnahme von Aluminium haben, ist es ratsam, auf aluminiumhaltige Produkte zu verzichten oder zumindest zu Cremes oder Roller statt zum Spray zu greifen, um das Aluminium nicht noch einzuatmen. Haben Sie sich gerade die Achseln rasiert, sollten Sie zudem kein ACH-haltiges Produkt verwenden, das dadurch nämlich sonst besser in die Haut gelangen kann. Auch wenn Sie sensible Haut haben, sind Naturprodukte die bessere Wahl. Neigen Sie nicht zu starkem Schwitzen, ist es ebenfalls nicht notwendig, Antitranspirantien zu nutzen. Auch an kühleren Tagen reicht ein Deo mit (natürlichen) Duftstoffen in der Regel aus, um gegen Gerüche vorzugehen. Zudem sind Bio-Produkte nachhaltiger und in der Regel besser für die Umwelt.
Welches Deo ohne Aluminium lohnt sich?
Da ein Deo ohne Aluminium in der Regel nicht so stark wirkt wie ein Antitranspirant oder ein Deo mit Aluminium, sollte das Deo der Wahl antibakterielle Inhaltsstoffe sowie Duftstoffe enthalten. Wer auf Nachhaltigkeit und unbedenkliche Inhaltsstoffe Wert legt, sollte am besten zu einem Bio-Deo greifen. Folgende drei Deos kommen ohne Aluminium aus und sind auch sonst empfehlenswert:
Basis Sensitiv Natural and Sensitive Deo Creme von Lavera
Bio-Aloe-Vera und natürliche Mineralien reduzieren bei dieser Deocreme von Lavera das Wachstum geruchsverursachender Bakterien und beugen dadurch ganz natürlich der Entstehung von Schweißgeruch vor. 48 Stunden lang soll die Wirkung anhalten, so der Hersteller. Auf Mikroplastik wird verzichtet, die Rezeptur ist biologisch abbaubar und der Deckel der Verpackung besteht zu 96 Prozent aus Recyclingmaterial.
Green Fusion Natural Deodorant von Ben&Anna
Dieses Deo wirkt mit 100 Prozent natürlichen ätherischen Ölen und rein natürlichem Natron. Dieses reduziert Keime und Bakterien und damit auch die Geruchsbildung. Das Deo von Ben&Anna kommt mit einem praktischen Schiebemechanismus daher. Plus: Die Verpackung ist komplett recyclebar. Außerdem unterstützt man mit dem Kauf jedes Deos soziale Projekte, die dabei helfen, den Plastikmüll in den Meeren und auf der Welt zu reduzieren.
24-h-Deo-Roll-On von Weleda
Der 24h-Deo-Roll-On von Weleda schützt auf natürliche Weise vor Körpergeruch. Orange und Davana sowie Noten von Vanille sorgen für angenehmen Duft. Ohne Aluminiumsalze verschließt er die Poren nicht und die regulierenden Hautfunktionen bleiben erhalten. Die Wirkung soll 24 Stunden lang anhalten.
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Was sollte ich beim Kauf beachten?
Beim Kauf von Deo ohne Aluminium sollten Sie darauf achten, dass sich auf der Liste der Inhaltsstoffe keinerlei Bezeichnung mit "Aluminium" befindet. Begriffe wie Antitranspirant oder oftmals auch "48-Stunden-Schutz" weisen meist darauf hin, dass sich Aluminiumsalze im Deo befinden. Wer Wert auf ein besonders nachhaltiges und gut verträgliches Deo legt, sollte darauf achten, dass es keine synthetischen Duftstoffe, synthetischen Farbstoffe oder synthetischen Konservierungsmittel enthält. Auf Erdölprodukte oder Silikone sollte verzichtet und lieber auf Naturkosmetik aus natürlichen, vor allem pflanzlichen Rohstoffen, zurückgegriffen werden.
Beim Kauf kann das Naturkosmetik-Siegel als Stütze helfen. Zudem können Sie darauf achten, dass der Hauptbestandteil des Deodorants aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) stammt. Auch ein Blick in den aktuellen Ökotest kann hilfreich sein. 2021 schnitten von 52 Deodorants ohne Aluminiumzusatz über die Hälfte der Produkte gut ab. Die meisten davon beinhalten Alkohol, um gegen die geruchsverursachenden Bakterien vorzugehen. 2023 schnitt im Ökotest sogar die Mehrzahl der 34 getesteten Deos mit einem "sehr gut" ab. Wer sensible Haut hat, sollte dies aber meiden und auf Alternativen ohne Alkohol zurückgreifen. Interessant: Auch günstige Produkte schnitten im Test gut ab. Solche Tests können eine hilfreiche Orientierung beim Kauf bieten.
Gibt es weitere Alternativen zu Deo ohne Aluminium?
Um auf der ganz sicheren Seite zu sein, kann man Deo auch selbst herstellen und damit gegen unangenehme Gerüche vorgehen. Dazu benötigen Sie eine Sprühflasche und beispielsweise folgende Zutaten:
- 50 ml Alkohol (mindestens 40 prozentiger)
- 50 ml Wasser
- 15 Tropfen ätherisches Öl, wie Lavendel
- drei Tropfen Teebaumöl (bei Bedarf, um die antibakterielle Wirkung zu verstärken)
Alle Zutaten im Mixer miteinander vermischen, in die Sprühflasche geben und fertig ist das aluminiumfreie Deo. Es gibt auch andere Rezepte im Netz (etwa ohne Alkohol bei sensibler Haut) und mit Natron. Dies wirkt ebenfalls gegen die geruchsbildenden Bakterien im Schweiß und trocknet die Haut nicht aus.
Verwendete Quellen: BfR / EFSA / AOK / Ökotest
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