Sprühen oder Wischen – das ist hier die Frage

Arbeitsflächen in der Rezeptur müssen regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Zur Desinfektion von produktberührenden Oberflächen sind Alkohole besonders gut geeignet. Aber was ist bei einer solchen Flächendesinfektion eigentlich besser, Sprühen oder Wischen? 

Unter anderem gibt das Robert Koch-Institut Empfehlungen für geeignete Desinfektionsmittel heraus. Zur Desinfektion im Rezepturbetrieb sind Alkohole die Substanzen der Wahl. Eingesetzt werden können dabei Ethanol, 1-Propanol und Isopropanol. Von Vorteil ist die schnelle Wirkung der Alkohole und ihre rückstandsfreie Verdunstung.

Die Flüssigkeiten werden in Konzentrationen von 50 bis 80 Prozent  (V/V) verwendet und wirken zuverlässig bakterizid, fungizid und begrenzt auch viruzid. Mit steigender Kettenlänge der flüchtigen Verbindungen steigt im Übrigen ihre Wirksamkeit, da diese dann länger auf der zu desinfizierenden Fläche verbleiben. Daher wäre 1-Propanol als Desinfektionsmittel geringfügig wirksamer als Isopropanol und dieser wiederum effektiver als Ethanol.

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Alkohole immer mit Wasser verdünnen

Die Wirkung der Alkohole beruht auf einer Denaturierung von Proteinen der Mikroorganismen. Dazu muss das alkoholische Desinfektionsmittel allerdings auch in die jeweilige Zelle eindringen können. Dies ist nur bei mit Wasser verdünnten Alkoholen möglich. Reiner Alkohol würde zwar zu einer Dehydration der Zelle führen, kann aber nicht ins Zellinnere gelangen. Als Folge dessen wären die Keime nur äußerlich geschädigt und könnten sich nach dem Verdunsten des Alkohols wieder vermehren. 

Isopropanol 70 Prozent als Mittel der Wahl

Im Apothekenbetrieb kommt zur Desinfektion von Flächen fast ausschließlich Isopropanol 70 Prozent  (V/V) zum Einsatz. Dieser Alkohol, auch als 2-Propanol bekannt, ist chemisch gesehen der einfachste nicht cyclische, sekundäre Alkohol. Sein Siedepunkt liegt bei 82 °C, die Substanz ist in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar. 

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