RKI meldet fast 25.000 Neuinfektionen – Erste Fälle mit indischer Doppel-Mutante in Köln

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die Zahl der Intensivpatienten wie auch die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz steigen weiter an. Letzteres könnte an einer Meldeverzögerung liegen. Alle aktuellen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 29. April

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Nach Lauterbach-Aussagen: Regierung kennt Alter von Corona-Intensivpatienten nicht

07.47 Uhr: Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keine Kenntnis vom Durchschnittsalter der Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der FDP mit. Demnach müssen die Krankenhäuser zwar täglich ihre Behandlungskapazitäten sowie etwa die Zahl der entlassenen Patienten und Patientinnen übermitteln. "Daten über das (Durchschnitts-)Alter von Covid-19-Patientinnen und Covid-19-Patienten mit intensivmedizinischem Behandlungsbedarf" fallen aber nicht darunter.

Die Antwort auf eine Anfrage der FDP-Politikerin Judith Skudelny lag AFP am Donnerstag vor. Darin heißt es weiter, dass folglich auch keine Angaben darüber vorliegen, wie alt im Durchschnitt die Patientinnen und Patienten waren, die auf den Intensivstationen an dem Coronavirus starben. Das Alter sei bislang nicht "als erforderlich angesehen" worden, heißt es in der Antwort weiter.

Skudelny nahm eine Äußerung des SPD-Gesundheitspolitikers Karl Lauterbach zum Anlass der Anfrage. Dieser hatte kürzlich in der ZDF-Sendung "maybrit illner" gesagt, diejenigen, die jetzt auf den Intensivstationen behandelt werden, seien "im Durchschnitt 47 bis 48 Jahre alt". "Die Hälfte von denen stirbt. Viele Kinder verlieren ihre Eltern." Das sei "eine Tragödie", sagte Lauterbach weiter. imago images/Christian Spicker Karl Lauterbach musste sich am Auge operieren lassen

Skudelny kritisierte den SPD-Politiker dafür scharf und warf ihm vor, mit "falschen Fakten" Angst zu verbreiten. Da das Alter aber gar nicht erfasst werde, entbehre diese Darstellung jeder Grundlage, sagte sie AFP.  

Die FDP-Bundestagsabgeordnete kritisierte zudem grundsätzlich, dass die Regierung "in Zeiten, in denen Politik und Ethikkommission über eine Impfpriorisierung diskutieren", die Erhebung von simplen Zahlen mit hoher Bedeutung vernachlässige. Dazu gehöre auch das Alter der Intensivpatienten. "Das ist hanebüchen und wird dem erforderlichen Weitblick zur Pandemiebekämpfung nicht gerecht."

In ihrer Antwort schreibt die Regierung indes, dass die Altersangaben der Patientinnen und Patienten mit intensivmedizinischem Versorgungsbedarf "in Kürze erhoben" werden sollen, da das Alter nunmehr als relevant für die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung in Krankenhäusern angesehen werde. Dazu soll die sogenannte DIVI IntensivRegister-Verordnung angepasst werden, die die Übermittlung der Daten regelt.

Skudelny sagte dazu, das Alter sei ein "absolut wichtiger Indikator". Dieser werde nun "leider" viel zu spät erhoben.

Erste Fälle mit indischer Doppel-Mutante in Köln

06.19 Uhr: In Köln sind erstmals zwei Fälle von Infektionen mit der indischen Corona-Virusmutation nachgewiesen worden. Das teilte die Stadtverwaltung am Mittwochabend mit. Seit einem Vierteljahr werden in der Domstadt alle positiven Tests auch auf die Virusvarianten untersucht. So wurde nachgewiesen, dass es schon 6242 Fälle mit der mutierten britischen Variante gab, 330 Fälle mit der südafrikanischen und 8 mit der brasilianischen.

Nun kommt die indische hinzu. Insgesamt wurden in Köln seit Ausbruch der Pandemie 47.227 Corona-Infektionen dokumentiert. Die Wocheninzidenz war in der Stadt am Mittwoch mit 230,7 Infektionen relativ hoch. In Indien sorgt eine heftige Infektionswelle für eine besonders dramatische Lage. Die dortige Variante ist aus Sicht von Experten allerdings nur ein Faktor von mehreren für die vielen Ansteckungen in dem südasiatischen Milliardenstaat.

RKI meldet fast 25.000 Neuinfektionen

06.18 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 24 736 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 264 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen von Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.55 Uhr wiedergeben. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Donnerstag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 29.518 Neuinfektionen und 259 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 154,9. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 160,6 angegeben, vor eine Woche hatte sie bei 161,1 gelegen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 357 268 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 975 200 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 82.544.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Mittwochabend bei 0,90 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 90 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbil

Mehr als 50 Millionen Corona-Fälle in Europa seit Beginn der Pandemie

23.14 Uhr: Ein Europa haben sich seit dem Beginn der Corona-Pandemie mehr als 50 Millionen Menschen mit dem neuartigen Erreger infiziert. In den 52 Ländern und Territorien des Kontinents, darunter auch Russland, wurden bis Mittwochabend insgesamt 50.021.615 Ansteckungen registriert, wie die Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben errechnete. Dies entspricht etwa einem Drittel der weltweit nachgewiesenen Corona-Fälle.

In den vergangenen sieben Tagen wurden europaweit gut 1,38 Millionen neue Infektionen gemeldet. Mehr als 1,06 Millionen Infizierte starben seit Beginn der Pandemie in Europa. Mehrere Staaten des Kontinents verzeichneten in den vergangenen beiden Wochen eine sinkende Zahl an Neuinfektionen. Länder wie Großbritannien und Italien beschlossen inzwischen eine Lockerung der Corona-Beschränkungen. 

Nach Corona-Ausbruch in Fahrzeugwerk: 500 Mitarbeiter in Quarantäne

19.49 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch im Brüggen-Fahrzeugwerk in Lübtheen (Kreis Ludwigslust-Parchim) mit bislang mehr als 180 positiv getesteten Menschen sind für kommenden Sonntag umfangreiche Tests im weiteren Umfeld des Unternehmens angekündigt. Der Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim, Andreas Bonin, ging am Mittwoch von mehreren Hundert notwendigen Tests aus. Damit soll versucht werden, die weitere Ausbreitung der Infektionen einzudämmen. Brüggen ist das größte Unternehmen in der 4900-Einwohner-Stadt Lübtheen. dpa Laster stehen hinter dem Zaun von einem Fahrzeugwerk in Lübtheen.

Wie Simon Richenhagen von der Krone-Gruppe in Werlte (Niedersachsen), zu dem das Werk in Lübtheen gehört, sagte, sei es bislang unbekannt, auf welchem Weg das Virus in die Firma kommen konnte. Am Montag vergangener Woche seien erste positive Testergebnisse unter den Mitarbeitern aufgetreten. Dann habe es einen exponentiellen Anstieg in diversen Bereichen des Werks gegeben.

Verantwortlich für die schnelle Ausbreitung ist nach Angaben von Amtsärztin Ute Siering die britische Virusvariante B.1.1.7. "Innerhalb kürzester Zeit werden auch die Kontaktpersonen bei Kontrollabstrichen positiv." Die Mehrheit der Infizierten wiesen Symptome der Krankheit auf.

Am Freitag wurden dann alle rund 500 Mitarbeiter der Produktion in Quarantäne geschickt und die Produktion für zwei Wochen gestoppt, wie der Krone-Sprecher sagte. Die von der Produktionshalle getrennten Bereiche arbeiteten jedoch weiter. Insgesamt seien in Lübtheen rund 1000 Menschen beschäftigt.

Indische Corona-Mutante in Baden-Württemberg entdeckt

19.45 Uhr: In Baden-Württemberg wurde bei zwei Reiserückkehrern aus Indien die indische Corona-Variante B.1.617 nachgewiesen. "Beide Infizierte waren isoliert und enge Kontaktpersonen der Erkrankten befinden sich in Quarantäne. Bisher sind keine Folgefälle aufgetreten", teilte das Sozialministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Darüber hinaus gab es demnach im Labor fünf weitere Nachweise der Mutante. Die Gesundheitsämter und das Landesgesundheitsamtes ermitteln dazu, hieß es.

Bisher ist noch nicht wissenschaftlich erwiesen, ob die Variante besonders ansteckend ist. Allerdings wütet in Indien eine heftige Infektionswelle. Deshalb sei «große Vorsicht» geboten, erklärte das Ministerium.

BKA ermittelt wegen "Todesliste" gegen Abgeordnete

19.29 Uhr: Das Bundeskriminalamt (BKA) ermittelt wegen einer im Internet verbreiteten "Todesliste", auf der Bundestagsabgeordnete stehen, die in der vergangenen Woche für das Gesetz zur Corona-Notbremse gestimmt haben. Dies verlautete am Mittwoch aus Parlamentskreisen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. In einer Lagebewertung kam das BKA demnach zu der Einschätzung, dass sich aus der Veröffentlichung der Liste "ausdrücklich keine Gefährdung für Abgeordnete" ergebe. 

Die über den Messengerdienst Telegram verbreitete Namensliste, die mit "Todesliste deutscher Politiker" überschrieben sei, stammt den Angaben zufolge von einer Einzelperson und erfuhr zunächst kaum öffentliche Resonanz. Die Namensliste ist zurückzuführen auf die Internetseite des Bundestags, wo das Ergebnis der namentlichen Abstimmung über das Gesetz zur Notbremse verzeichnet ist. dpa/Michael Kappeler/dpa Die Übersicht zeigt den Plenarsaal während einer Sitzung des Deutschen Bundestages. Der Bundestag zählt derzeit 709 Abgeordnete, die Normgröße beträgt 598 Sitze.  

Die Verfasserin des Telegram-Texts nennt sich nach Angaben aus Parlamentskreisen "NityaD.Stahl" und kommentierte ihren Post mit "Schwarz auf Weiß: Wer hat dafür und wer hat dagegen gestimmt!"

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zeigte sich besorgt. Derartige Drohungen "muss man ernst nehmen", sagte er auf eine Pressekonferenz. Es gehe immerhin um Abgeordnete des Bundestags.

Inzidenz in Hamburg erstmals seit Wochen unter 100

16.49 Uhr: In Hamburg ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Wochenvergleich weiter gesunken – laut Robert Koch-Institut sogar auf unter 100. Am Mittwoch kamen nach Angaben der Gesundheitsbehörde 319 neu nachgewiesene Infektionen hinzu. Das sind zwar 109 Fälle mehr als am Dienstag, aber 81 weniger als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, ging laut Behörde von 114,3 auf 110,0 zurück. Vor einer Woche hatte der Wert 130,3 betragen.

Auf anderer Berechnungsgrundlage hatte das Robert Koch-Institut (RKI) zuvor für Hamburg erstmals seit Wochen wieder eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 angegeben. Mit 95,3 wies die Hansestadt laut RKI den bundesweit zweitniedrigste Wert nach Schleswig-Holstein (70,3) auf. Tom Weller/dpa Ein Corona-Test wird durchgeführt.

Hamburg hatte Mitte März die sogenannte Corona-Notbremse gezogen, nachdem die Inzidenz über 100 gestiegen war, und unter anderem eine nächtliche Ausgangsbeschränkung verhängt. Als Messlatte – auch für mögliche Lockerungen der Corona-Einschränkungen – hält sich der rot-grüne Senat an den von der Gesundheitsbehörde errechneten, höheren Inzidenzwert.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sieht in der im Ländervergleich positiven Entwicklung Hamburgs einen Beleg für die Wirksamkeit der harten Einschränkungen. Um einen Jo-Jo-Effekt zu verhindern, kommen Lockerungen für ihn erst in Betracht, wenn der Inzidenzwert stabil deutlich unter 100 liegt.

Corona-Ausbruch in Fahrzeugwerk – Bürgermeisterin appelliert an Bürger

15.44 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch in einem Fahrzeugwerk in Lübtheen (Kreis Ludwigslust-Parchim) hat Bürgermeisterin Ute Lindenau (SPD) die Einwohner aufgefordert, sich streng an die Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen zu halten. Dies sei dringend nötig, um die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen, sagte Lindenau am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe aber schon jetzt sehr ruhig zu in der 4900-Einwohner-Stadt nahe der niedersächsischen Grenze.

Im Werk und in dessen Umfeld war bis Dienstagnachmittag bei mehr als 180 Personen eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden. Alleine am Dienstag wurden 80 Personen positiv getestet. Die Tests seien noch nicht abgeschlossen, sagte Kreissprecher Andreas Bonin.

Landrat Stefan Sternberg (SPD) verwies darauf, dass es sich um ein abgrenzbares Ausbruchsgeschehen handele, das losgelöst von den übrigen Corona-Fällen im Landkreis betrachtet werden müsse. "Es zeigt sich, dass die bisherigen Maßnahmen in der Fläche wirksam sind, aber hier haben wir es mit einem beträchtlichen alleinstehenden Ausbruchsgeschehen zu tun." Der Kreis verzeichnete am Dienstag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 237,0 Neuninfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

"Nichts könnte schäbiger sein": Lauterbach keilt gegen Querdenker

15.22 Uhr: Am Mittwoch wurde bekannt, dass der Verfassungsschutz die "Querdenker"-Bewegung bundesweit beobachtet. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) hält das für die richtige Maßnahme, wie er auf Twitter mitteilte. Zu den Aktionen und Ansichten der "Querdenker" fand er zudem klare Worte: "Nichts könnte schäbiger sein", schrieb er. Foto: dpa SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach.

Denn die Bewegung würde versuchen, "die größte medizinische Katastrophe nach dem 2. Weltkrieg zu nutzen, um die Demokratie zu destabilisieren". Er warnte: "Demokratien überleben nicht von allein." Doch "Querdenker" würden sie nicht besiegen.

Zweites Playbook: Tägliche Corona-Tests für Olympioniken und deren direktes Umfeld

14.07 Uhr: Alle Olympioniken bei den Sommerspielen in Tokio müssen sich prinzipiell täglich auf das Coronavirus testen lassen. Das gilt auch für alle Personen, die zum direkten Umfeld der Sportler gehören. Dies sieht eine präzisierte zweite Fassung des Playbooks für Athleten vor, das die Organisatoren und das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Mittwoch veröffentlichten. Da eine 14-tägige Quarantäne entfällt, können die Sportler sofort nach Ankunft mit dem Training beginnen.

Alle Teilnehmer der Sommerspiele müssen sich vor der Abreise nach Japan zweimal testen lassen. Nach der Ankunft werden sie je nach Funktion bei den Spielen und Kontakt zu Athleten drei Tage lang täglich erneut getestet. Sie dürfen sich zudem nur in zugewiesenen Fahrzeugen bewegen; die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist verboten. Die endgültigen Fassungen der Playbooks mit Grundregeln für alle Olympia-Teilnehmer sollen im Juni erscheinen.

Die eigentlich für 2020 geplanten Spiele in Tokio waren wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Wegen der bedenklichen Corona-Lage in Japan und vielen anderen Ländern halten sich hartnäckige Zweifel, ob Olympia und Paralympics wirklich in diesem Sommer ausgetragen werden können. Das größte Sportereignis dieses Jahres soll am 23. Juli beginnen.

Bundesregierung entschärft Bundes-Notbremse für Hochschulen

13.14 Uhr: Nach heftiger Kritik aus dem Bildungsbereich will die Bundesregierung die Bundes-Notbremse für Hochschulen entschärfen. Sie sollen künftig nicht mehr verpflichtet sein, ab einem Inzidenzwert von 100 in den Wechselunterricht zu gehen. Das geht aus Formulierungshilfen der Regierung für eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegen. Es bleibt allerdings beim Verbot des Präzensunterrichts ab einer Inzidenz von 165. Allerdings soll es hier Ausnahmen für praktische Ausbildungsabschnitte geben, etwa in Laboren und Krankenhäusern. dpa/Uwe Anspach/dpa/dpa-tmn Ein Hochschul-Hörsaal (Symbolbild)

„Durch die Änderung in § 28b Absatz 3 Satz 2 werden Hochschulen von der Beschränkung auf die Durchführung von Wechselunterricht ausgenommen“, heißt es in dem Gesetzentwurf. In der Begründung wird argumentiert, die Beschränkung auf Wechselunterricht ziele in erster Linie auf die Situation an Schulen. „Sie ist nicht ohne Weiteres auf hochschulische Strukturen und Abläufe übertragbar.“

Bislang sind die Hochschulen den allgemeinbildenden Schulen bei den bundeseinheitlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gleichgestellt. Daran hatte es heftige Kritik unter anderem der Hochschulrektorenkonferenz und der Wissenschaftsminister der Länder gegeben.  

Bericht: Todesdrohungen gegen Politiker wegen Zustimmung zu Corona-Notbremse

10.05 Uhr: Im Internet kursieren einem Bericht zufolge Todesdrohungen gegen Bundestagsabgeordnete, die vergangene Woche für das Gesetz zur bundesweiten Corona-Notbremse gestimmt haben. Das Bundeskriminalamt (BKA) habe entsprechende Informationen an den Bundestag weitergeleitet, berichtete der "Tagesspiegel" am Mittwoch mit Bezug auf ein Schreiben der Sicherheitsbeauftragten der SPD-Fraktion, Gabriele Katzmarek. Das namentliche Abstimmungsergebnis kursiere "über den Messenger Dienst Telegram als Dokument mit der Bezeichnung 'Todesliste deutscher Politiker'", heißt es demnach in dem Schreiben.

Zudem seien weitere entsprechende Listen im Internet aufgetaucht. Das BKA prüfe die Situation, sehe darin aber zunächst keine Gefährdung für Bundestagsabgeordnete. Katzmarek rief demnach die Abgeordneten jedoch zu erhöhter Wachsamkeit und gegebenenfalls Absprachen mit dem BKA auf.

Gegen die Verabschiedung der Corona-Notbremse hatte es vergangene Woche teils gewaltsame Proteste vor dem Reichstagsgebäude gegeben. Insgesamt stimmten 342 Abgeordnete der großen Koalition für das Gesetz. AfD, Linke und FDP stimmten dagegen, die Grünen enthielten sich.

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