Mit Kindersicherung: Bei Lamictal ändert sich der Blister

Arzneimittel sind generell außerhalb der Sicht- und Reichweite von Kindern aufzubewahren, um die versehentliche Einnahme zu vermeiden. Bekommt ein Kind dennoch ein Medikament in die Finger, ist das Unglück schnell geschehen. Glaxo Smith Kline verblistert künftig sein Präparat Lamictal (Lamotrigin) kindersicher. Wie sich diese neue Verpackung öffnen lässt, ist erklärungsbedürftig. 

Hinter dem Handelsnamen Lamictal verbergen sich Lamotrigin-Taletten zur Herstellung einer Suspenion in den Wirkstärken 25, 50, 100 und 200 mg (betroffene PZN: 06108342; 06108365; 06108394; 06108425; 06108460 und 06108477). Indiziert sind sie zur Behandlung von Epilepsie und bipolaren Störungen. Für dieses Produkt hat Hersteller Glaxo Smith Kline nach eigenen Angaben bei einer regelmäßigen Risikobewertung und in enger Zusammenarbeit mit den Zulassungsbehörden ein potenzielles Risiko für die Sicherheit der Patient:innen identifiziert. 

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Konkret bestand das Risiko darin, dass Kinder „aufgrund der bisherigen, einfach zu öffnenden Verpackung […] eine für sie bedenkliche Menge des Produkts einnehmen“. Daher habe man sich entschieden, die Verpackung umzustellen. Die neuen Blister entsprächen DIN EN 14375, einem europäischen Standard für kindersichere Verpackungen, und seien sowohl in Anwendungstests mit Kindern als auch mit Erwachsenen geprüft worden.

Erst ziehen, dann drücken

Damit die kindersichere Verpackung zu keinem Hindernis bei der Medikamenteneinnahme für die Anwender:innen wird, ist es sinnvoll bei der Abgabe in der Apotheke auf die geänderten Blister hinzuweisen und zu erklären, wie diese geöffnet werden können. Hersteller GSK empfiehl hierfür folgende Schritte:

  • Abtrennen einer Dosis entlang der vorperforierten Linie. Eine Schere ist hierzu nicht nötig.
  • Abziehen der Schutzfolie. An der entsprechend gekennzeichneten Ecke, lässt sich diese leicht ablösen.
  • Anschließend kann die Tablette aus dem Blisternapf herausgedrückt werden.

Weiterhin stellt GSK eine Videoanleitung in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln zur Verfügung, die das richtige Ausblistern visualisiert.

Was droht bei einer Überdosierung von Lamotrigin?

Die Fachinformation beschreibt als mögliche Auswirkungen einer Überdosierung – wie sie bei unbeabsichtigtem Verschlucken durch Kinder droht – Symptome wie Nystagmus, Ataxie, Bewusstseinsstörungen, Grand-Mal-Anfälle und Koma. Auch zu QT-Verlängerungen kann es kommen. Eine stationäre Überwachung Betroffener ist erforderlich.

Literatur

Lamictal. Fachinformation von GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG. Stand Januar 2022

Lamictal (Wirkstoff: Lamotrigin): Informationen zur kindersicheren Blisterpackung. Informationsschreiben von GlaxoSmithKline GmbH & Co. 15. Dezember 2023.


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