Maas macht Ansage an deutsche Touristen und die Urlaubsländer – Corona-Zahlen in den USA steigen wieder rasant

Die Coronavirus-Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem. Weit haben sich bereits mehr als 6,8 Millionen Menschen mit dem neuartigen Erreger Sars-CoV-2 infiziert – 183.776 davon bisher in Deutschland. Alle Meldungen zur Corona-Krise aus Deutschland, Europa und der Welt finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

Covid-19-News aus Deutschland und der Welt – die Topmeldungen: Kampf gegen Corona: Streeck plädiert dafür, Infektionen zuzulassen (10.50 Uhr) +++ Corona-Zahlen in den USA steigen wieder rasant (07.26 Uhr) +++ Maas macht Ansage an deutsche Touristen und die Urlaubsländer (07.19 Uhr) +++ Corona-Neuinfektionen sinken in Deutschland unter 300, aber der R-Wert steigt wieder – kein Bundesland ohne neue Fälle (20.28 Uhr)

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TOP-NEWS: Kampf gegen Corona: Streeck plädiert dafür, Infektionen zuzulassen

10.44 Uhr: Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie sieht der Virologe Hendrik Streeck eine Chance während der Sommermonate. Es könne möglicherweise eine Teilimmunität in der Bevölkerung aufgebaut werden, die dann den weiteren Verlauf der Pandemie abschwäche, sagte der Bonner Professor der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sollten uns über den Sommer ein bisschen mehr Mut erlauben", so Streeck.

Derzeit zeigten Studien, dass bis zu 81 Prozent der Infektionen asymptomatisch verliefen. Das heißt, die Infizierten haben keine oder kaum Symptome. "Die Zahl der Covid-19-Erkrankten auf den Intensivstationen ist derzeit rückläufig", sagte Streeck. "Es besteht eine Chance, dass wir über den Sommer die Anzahl der Personen mit Teilimmunität erhöhen können." Die Hoffnung auf einen Impfstoff könne sich als trügerisch erweisen. Also solle man sich darauf einstellen, mit dem Virus zu leben. dpa/Federico Gambarini/dpa Hendrik Streeck.

"Was wir sehen ist, dass auch Menschen mit asymptomatischen Verläufen eine Immunität oder Teilimmunität aufbauen", erläuterte Streeck. "Wir wissen noch nicht, ob es eine schützende Immunität ist, aber sie bauen zumindest Antikörper gegen das Virus auf, und da kann man davon ausgehen, dass das zumindest einen Teilschutz ergibt. Wenn wir jetzt während der Sommermonate solche Infektionen zulassen, dann bauen wir eine schleichende Immunität in der Gesellschaft auf, die dann am Ende diejenigen schützt, die auch einen schwereren Verlauf haben können."

Für interessant halte er auch, dass die Kitas in den Niederlanden schon vor fünf Wochen geöffnet hätten und dies nicht zu größeren Ausbrüchen geführt habe. Man müsse also durch die Öffnung von Kitas und Schulen offenbar keine Verschärfung der Pandemie befürchten.

Streeck erläuterte auch weitere Ergebnisse aus seiner "Heinsberg-Studie", die zusammen mit Hygienikern der Uniklinik Bonn unter der Leitung von Ricarda Schmithausen erarbeitet wurden. Demnach erbrachte die Auswertung von Proben aus Quarantäne-Haushalten im Ort Gangelt, in dem sich das Coronavirus nach einer Karnevalssitzung im Frühjahr schnell ausgebreitet hatte, dass Oberflächen bei der Übertragung offenbar nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Masken-Fabrik muss gesamte Tagesproduktion nach Besuch von Trump vernichten

10.39 Uhr: Nach einem Besuch von US-Präsident Donald Trump muss ein Maskenhersteller im US-Bundesstaat Maine die Produktion des gesamten Tages wegschmeißen. Das bestätigte das Unternehmen gegenüber demPortal "USA Today". Um wie viele Masken es sich insgesamt handelt, ist nicht bekannt. Die Firma hatte die Produktion für den Besuch des Präsidenten jedoch heruntergefahren.

Auch eine Begründung, warum die Masken vernichtet werden mussten, lieferte das Unternehmen nicht. Möglicherweise spielt der Präsident selbst eine Rolle: Trump war – wie gewohnt – ohne Schutzmaske in der Fabrik unterwegs. dpa

TOP-NEWS: Corona-Infektionen in Israel: Immer mehr Schulen schließen wieder

10.00 Uhr: Angesichts eines Neuanstiegs von Corona-Infektionen müssen immer mehr Schulen in Israel wieder schließen. Mehr als 100 Schulen und Kindergärten blieben am Sonntag nach einer Mitteilung des Bildungsministeriums geschlossen. Die israelische Arbeitswoche beginnt sonntags.

Bei 330 Schülern und Lehrern ist bisher der Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, mehr als die Hälfte davon in Jerusalem. Mehr als 16.000 Schüler und Lehrer sind in häuslicher Quarantäne. Abschlussfeiern zum Ende des Schuljahrs sollen nur noch in eingeschränkter Form stattfinden. Die Regierung will außerdem weitere geplante Lockerungsmaßnahmen neu überdenken. Ronan Zvulun/Reuters Pool/AP/dpa

Nach der Infektion eines arabischen Abgeordneten im israelischen Parlament mussten sich am Samstag als Vorsichtsmaßnahme vier weitere Knesset-Mitglieder in Heimquarantäne begeben. Die Mitglieder der Vereinigten Arabische Liste waren mit ihrem Parteifreund in Kontakt gewesen.

Israel hatte zu Beginn der Corona-Welle sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert, der Verlauf der Pandemie in dem kleinen Mittelmeerland war bisher relativ glimpflich. Im Zuge einer schrittweisen Lockerung der Vorschriften begann dann Anfang Mai auch die Öffnung der Schulen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 17 752 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 15 050 sind wieder genesen. 295 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben.

Corona-Zahlen in den USA steigen wieder rasant

07.26 Uhr: In den USA ist die Zahl der Todesfälle infolge einer Corona-Infektion den zweiten Tag in Folge angestiegen. Die Gesundheitsbehörde CDC meldete 1128 neue Fälle, womit die Zahl der bestätigten Todesfälle auf 108.064 stieg. Am Freitag hatte der Zuwachs 1035 betragen, am Dienstag noch 761.

Auch die Zahl der Neu-Infizierten legt demnach erneut deutlicher zu – um 29.034 auf 1.891.690. Am Freitag gab es 20.555 bestätigte Neuinfektionen, am Dienstag nur 14.790.

TOP-NEWS: Maas macht Ansage an deutsche Touristen und die Urlaubsländer

07.19 Uhr: Die Bundesregierung wird nach Angaben von Außenminister Heiko Maas im Sommer keine Urlauber mit Coronavirus-Infektionen nach Deutschland zurückholen. "Wer sich im Urlaub infiziert, kann jedenfalls nicht davon ausgehen, dass wir ihn nach Deutschland zurückbringen", sagte Maas der "Bild am Sonntag". "Natürlich stehen in akuten Notfällen unsere Auslandsvertretungen immer bereit, konsularisch zu unterstützen. Aber: Die Bundesregierung wird im Sommer nicht noch einmal Flieger schicken können, um deutsche Urlauber heimzuholen."

Maas hatte am Mittwoch angekündigt, die weltweite Reisewarnung wegen der Coronavirus-Pandemie ab dem 15. Juni aufzuheben – zunächst aber nur für viele europäische Länder. "Wir wollen uns darauf verlassen können, dass unsere Bürger, wenn sie reisen, die größtmögliche Sicherheit haben mit Blick auf die Ausbreitung des Virus", bekräftigte Mass in der "BamS".  dpa/Bernd von Jutrczenka/dpa Heiko Maas: „Wir sind enge Partner im transatlantischen Bündnis. Aber: Es ist kompliziert.“.

Wann die Reisewarnung auch für Länder außerhalb der EU, etwa für die Türkei, aufgehoben wird, ließ der Außenminister offen. "Es gibt Gespräche mit der türkischen Regierung. Wir werden die Reisewarnung nicht auf Dauer aufrechterhalten", sagte Maas. "Wann es so weit ist, hängt aber vom Verlauf der Pandemie ab."

Maas kündigte an, bei Verstößen gegen Corona-Schutzmaßnahmen sehr zügig erneute Reisewarnungen gegen Urlaubsländer auszusprechen: "Die Abstands- und Hygieneregeln gelten auch für die Hotspots. Wenn sie nicht eingehalten werden, kann aus Reisehinweisen auch wieder eine Reisewarnung werden." Marcel Lauck/ dpa Ägypten, Hurghada: Menschenleer ist der Badestrand

Lufthansa kündigt Rückholgarantie für Touristen an

Mit einer neuen Rückholgarantie will die Lufthansa derweil die wegen der Corona-Pandemie drastisch gesunkene Nachfrage nach Flügen wiederbeleben. "Wir führen eine Home-Coming-Garantie ein", sagte Konzernchef Carsten Spohr der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Wer zurück will nach Deutschland, den bringen wir zurück; sei es, weil er wegen erhöhter Temperatur am Zielort nicht einreisen darf, er dort in Quarantäne müsste oder ob im Gastland das Virus ausbricht."

Die Lufthansa hofft auf eine rasche Belebung des Flugverkehrs für Privatpersonen. "Spätestens zu den Herbstferien rechnen wir mit einer hohen Nachfrage für Privatreisen", sagte Spohr. Als erstes hätten Portugal und Griechenland wieder angezogen, andere Ziele würden folgen.

Die Lufthansa bekommt wegen der Corona-Pandemie umfangreiche Unterstützung von der Bundesregierung. Das Rettungspaket umfasst neun Milliarden Euro. Dafür muss die Lufthansa auf Druck der EU-Kommission Start- und Landerechte abgeben.

Corona-Hotspot Indien: Fast 10.000 neue Infektionen an einem Tag

22.32 Uhr: Während das Coronavirus in Europa auf dem Rückzug ist, breitet sich der Erreger nicht nur in Süd- und Mittelamerika sowie Russland noch stark aus – auch in Indien sind die Zahlen alarmierend. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums des Landes registrierte Indien am Samstag 9.887 Corona-Neuinfektionen und zum dritten Mal in Folge mehr als 9.000 neue Fälle. dpa Hyderabad, Indien: Kunden und Mitarbeiter mit Mundschutz halten Abstand während sie im Süßwarengeschäft “Almond House” in einkaufen.

Indien überholte damit laut Johns-Hopkins-Universität Spanien und ist jetzt das Land mit den fünftmeisten bestätigten Covid-19-Infektionen. 246.454 Menschen sind dort mit dem Virus infiziert. Nur die USA (1,9 Millionen), Brasilien (645.000), Russland (458.102) und Großbritannien (286.294) haben mehr Coronafälle zu verzeichnen. Offiziell sind in Indien 6.946 Menschen an den Folgen der Lungenkrankheit gestorben.

TOP-NEWS: Corona-Neuinfektionen sinken in Deutschland unter 300, aber der R-Wert steigt wieder – kein Bundesland ohne neue Fälle

20.28 Uhr: Die Zahl der in Deutschland bestätigt mit dem Coronavirus getesteten Menschen ist am Samstag auf 183.776 gestiegen – das sind 280 Personen mehr als am Vortag. Das geht aus den Meldungen der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervor. Kein Bundesland war am Samstag frei von neuen Corona-Fällen – Schleswig-Holstein, das in den vergangenen zwei Tagen keine neuen Infektionen meldetet, musste jetzt zwei Neuinfektionen bestätigen. dpa/Carsten Rehder/dpa/dpa-tmn Feine Unterschiede am Strand: Die Nordsee-Modelle des Strandkorbs haben eine kantigere Haube.

Der R-Wert liegt laut Robert-Koch-Institut inzwischen bei 0,87 und stieg damit wieder spürbar an (von 0,68 am Vortag). Das heißt, dass im bundesweiten Durchschnitt 100 Infizierte 87 weitere Personen anstecken. Weil die Zahl der momentan Infizierten mittlerweile aber niedrig ist, fluktuiert der R-Wert sehr stark von Tag zu Tag.

Bislang sind 8636 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben – zehn neue Todesfälle kamen am Samstag hinzu. Die Zahl der Genesenen liegt laut RKI bei 168.900. Damit liegt die Zahl der akut Infizierten bei knapp 6.300.

Anmerkung: Sachsen-Anhalt meldet seit diesem Wochenende nur noch montags bis freitags neue Infektionszahlen.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 34.906 (1791 Todesfälle)
  • Bayern: 47.350 (2486 Todesfälle)
  • Berlin: 6996 (205 Todesfälle)
  • Brandenburg: 3299 (170 Todesfälle)
  • Bremen: 1519 (42 Todesfälle)
  • Hamburg: 5112 (226 Todesfälle)
  • Hessen: 10.171 (483 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 773 (20 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 12.423 (608 Todesfälle)
  • Nordrhein-Westfalen: 38.521 (1622 Todesfälle)
  • Rheinland-Pfalz: 6752 (230 Todesfälle)
  • Saarland: 2731 (168 Todesfälle)
  • Sachsen: 5320 (213 Todesfälle)
  • Sachsen-Anhalt: 1717 (55 Todesfälle) **
  • Schleswig-Holstein: 3109 (147 Todesfälle)
  • Thüringen: 3077 (170 Todesfälle)

Gesamt (Stand 06.06., 20.18 Uhr): 183.776 (8636 Todesfälle)

Vortag (Stand 05.06., 20.52 Uhr): 183.496 (8626 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 168.900.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,87 (Stand 06.06.)


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