Die Coronavirus-Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem. Weit haben sich bereits mehr als 6,9 Millionen Menschen mit dem neuartigen Erreger Sars-CoV-2 infiziert – 184.110 davon bisher in Deutschland. Alle Meldungen zur Corona-Krise aus Deutschland, Europa und der Welt finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.
Covid-19-News aus Deutschland und der Welt – die Topmeldungen: Auseinandersetzung bei Grenzkontrolle sorgt für Aufregung Kein aktiver Corona-Fall mehr in Neuseeland (06.53 Uhr) +++ Starker Anstieg von Coronavirus-Neuinfektionen in Polen (06.23 Uhr) +++ Spahn will Corona-App in kommenden Tagen präsentieren (06.19 Uhr) +++ Weiterhin niedriges Niveau der Corona-Neuinfektionen +++
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TOP-NEWS: Neuseeland hat Corona ausgerottet
06.53 Uhr: Neuseeland hat sich für Coronavirus-frei erklärt. Es gebe keine aktiven Infektionsfälle im Land mehr, teilte am Montag der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Ashley Bloomfield, mit. Der letzte Coronavirus-Patient in Neuseeland zeigte nach Angaben des Ministeriums 48 Stunden lang keine Symptome mehr und gilt deshalb als genesen. Das Virus ist damit ausgerottet.
Neuseeland hatte zur Eindämmung des Virus strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt, die sieben Wochen lang dauerten und im Mai endeten. Innerhalb des Landes sind nur noch wenige Corona-Restriktionen – etwa für die Größe von Menschenansammlungen – in Kraft, deren Aufhebung Regierungschefin Jacinda Ardern noch am Montag verkünden könnte. Die Einreisebeschränkungen werden aber voraussichtlich bestehen bleiben.
Insgesamt wurden in Neuseeland 1154 Coronavirus-Infektionsfälle und 22 Todesfälle gezählt. dpa/Shirley Kwok/Pacific Press via ZUMA Wire/dpa Jacinda Ardern bringt alles unter einen Hut, wenn auch manchmal mir kleinen Abstrichen.
TOP-NEWS: Auseinandersetzung bei Grenzkontrolle sorgt für Aufregung
06.30 Uhr: Bei einer Kontrolle an der französisch-saarländischen Grenze ist es zu einer Auseinandersetzung zwischen Bundespolizisten und einem 65-jährigen Franzosen gekommen. "Wir nehmen den Sachverhalt sehr ernst", sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Sonntag. Zurzeit würden Videoaufnahmen des Vorfalls ausgewertet. "Wenn sich Ansatzpunkte für ein Fehlverhalten der Beamten ergeben sollten, werden wir auch disziplinarische Maßnahmen prüfen."
Demnach wollten Beamte am Freitagmittag am Grenzübergang "Goldener Bremm" einen aus Frankreich einreisenden Mann kontrollieren. Laut Bundespolizei habe dieser aber die Anhaltezeichen der Beamten ignoriert, sei weitergefahren und habe erst in einer Seitenstraße in Deutschland gehalten. Der Mann habe angegeben in Deutschland Lotto spielen zu wollen. Daraufhin verweigerten die Beamten dem Mann laut Bundespolizei die Einreise, da diese aufgrund der Corona-Pandemie nur bei einem zwingenden Einreisegrund erlaubt ist. Sie forderten ihn auf, Deutschland zu verlassen. Nachdem der Mann laut Polizei mehrmals die Aufforderungen der Beamten ignoriert hatte, kam es in einem Kiosk zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Ein Video des Vorfalls zeigt, wie der Polizist den Mann am Arm greift und nach draußen drückt. Dabei seien die Männer laut Bundespolizei gestolpert und zu Boden gefallen. Oliver Dietze/dpa Beamte der Bundespolizei kontrollieren ein französisches Fahrzeug (Symbolbild)
Das Video veranlasste auch Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) einen Brief an Innenminister Horst Seehofer (CSU) zu schreiben. Darin schildere er den Sachverhalt und bitte um die Aufklärung des Vorfalls, teilte ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage am Sonntag mit.
TOP-NEWS: Starker Anstieg von Coronavirus-Neuinfektionen in Polen
06.20 Uhr: In Polen ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus sprunghaft angestiegen. Insgesamt wurden am Wochenende 1151 neue Infektionsfälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium in Warschau am Sonntag mitteilte. Die meisten der neuen Fälle stehen mit dem Kohlebergwerk Zofiowka nahe der tschechischen Grenze in Verbindung. Fast zwei Drittel der neu infizierten Menschen arbeiten nach Angaben des Ministeriums in der Mine oder sind mit dort Beschäftigten verwandt.
Das Zofiowka-Bergwerk in der oberschlesischen Stadt Jastrzebie-Zdroj (Bad Königsdorff-Jastrzemb) wird vom Staatsunternehmen JSW betrieben. JSW teilte mit, dass es auch in seiner Mine im oberschlesischen Pniowek eine größere Zahl von Coronavirus-Infektionen gebe. Auch in Tschechien sind im Kohle-Bergwerk Darkov hunderte Infektionen mit dem neuartigen Erreger aufgetreten, darunter unter Arbeitern aus Polen.
In Polen gab es bis Sonntag insgesamt 26.561 bestätigte Coronavirus-Infektionsfälle und 1157 registrierte Todesfälle durch die Pandemie. Das Land hatte Ende Mai mit der Lockerung seiner Corona-Restriktionen begonnen. Versammlungen von bis zu 150 Menschen wurden wieder erlaubt, die Verpflichtung zum Tragen von Atemschutzmasken in der Öffentlichkeit abgeschafft. Auch sind seit Samstag unter anderem wieder Kinos, Theater und Konzerthallen geöffnet.
Spahn will Corona-App in kommenden Tagen präsentieren
06.19 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will die Corona-Warn-App in den kommenden Tagen vorstellen. In der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Montag kündigte er zugleich an, dass die Bundesregierung in einer "breit angelegten Kampagne" bei den Bürgern für die Verwendung der App werben werde. Jeder, der die App auf sein Smartphone herunterlade, helfe bei der Eindämmung des Coronavirus, sagte er. dpa/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: „Bei Schutzmasken und Arzneimitteln sollten wir nicht so abhängig vom Weltmarkt sein.“.
Die Nutzer können in die App eingeben, wenn sie sich mit dem Erreger infiziert haben. Andere Nutzer, die sich in der Nähe des Infizierten aufgehalten haben, werden dann informiert. Die Daten sollen anonymisiert und dezentral verarbeitet werden.
Weiterhin niedriges Niveau der Covid-19-Neuinfektionen
19.43 Uhr: Die Zahl der in Deutschland bestätigt mit dem Coronavirus getesteten Menschen ist am Sonntag auf 184.110 gestiegen – das sind 334 Personen mehr als am Vortag. Das geht aus den Meldungen der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervor. Zwei Bundesländer meldeten am Sonntag keine neuen Infektionen: Brandenburg und das Saarland. dpa/picture alliance / Oliver Dietze/dpabild Die Saarschleife, aufgenommen vom Aussichtspunkt „Cloef“ in Orscholz (Saarland).
Die Reproduktionszahl liegt laut Robert-Koch-Institut inzwischen bei 1,05 und stieg damit wieder spürbar auf einen kritischen Wert an (von 0,87 am Vortag). Das heißt, dass im bundesweiten Durchschnitt 100 Infizierte 105 weitere Personen anstecken. Weil die Zahl der momentan Infizierten mittlerweile aber niedrig ist, fluktuiert der R-Wert sehr stark von Tag zu Tag.
Bislang sind 8652 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben – 16 neue Todesfälle kamen am Sonntag hinzu. Die Zahl der Genesenen liegt laut RKI bei 169.200. Damit liegt die Zahl der akut Infizierten bei knapp 6.300.
Anmerkung: Sachsen-Anhalt meldet seit diesem Wochenende nur noch montags bis freitags neue Infektionszahlen.
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 34.990 (1791 Todesfälle)
- Bayern: 47.360 (2500 Todesfälle)
- Berlin: 7015 (205 Todesfälle)
- Brandenburg: 3299 (170 Todesfälle)
- Bremen: 1534 (42 Todesfälle)
- Hamburg: 5114 (226 Todesfälle)
- Hessen: 10.203 (484 Todesfälle)
- Mecklenburg-Vorpommern: 774 (20 Todesfälle)
- Niedersachsen: 12.466 (608 Todesfälle)
- Nordrhein-Westfalen: 38.614 (1623 Todesfälle)
- Rheinland-Pfalz: 6775 (230 Todesfälle)
- Saarland: 2731 (168 Todesfälle)
- Sachsen: 5327 (213 Todesfälle)
- Sachsen-Anhalt: 1717 (55 Todesfälle)
- Schleswig-Holstein: 3112 (147 Todesfälle)
- Thüringen: 3079 (170 Todesfälle)
Gesamt (Stand 07.06., 19.34 Uhr): 184.110 (8652 Todesfälle)
Vortag (Stand 06.06., 20.18 Uhr): 183.776 (8636 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 169.100.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,05 (Stand 07.06.)
Jetzt mehr als 400 000 Corona-Tote weltweit
18.33 Uhr: Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit mehr als 400 000 Menschen infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das ging am Sonntag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Die meisten Opfer haben demnach die USA zu beklagen, hier starben rund 110 000 Menschen. An zweiter Stelle lag Großbritannien mit mehr als 40 000 Toten, gefolgt von Brasilien mit mehr als 35 000 Todesopfern. Weltweit wurden von der Universität fast sieben Millionen Infektionen seit Beginn der Pandemie verzeichnet, 1,9 Millionen davon in den USA. dpa/Michael Nagle/XinHua/dpa In den USA sind mehr als 100.000 Menschen nach einer Corona-Infektion gestorben.
Die Opferzahl in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA starben den Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge rund 33 Menschen pro 100 000 Einwohner. In Frankreich liegt dieser Wert gerundet bei 43, in Schweden bei 45, in Italien bei 56 und in Großbritannien bei 61 – in Deutschland hingegen bei 10.
17.04 Uhr: Wegen einer drohenden Überfüllung hat die Polizei am Sonntagmittag die Zufahrt zum Steinhuder Meer in Wunstorf (Region Hannover) kontrolliert. Damit sollte verhindert werden, dass Menschen nicht mehr die Mindestabstände zum Schutz vor dem Coronavirus einhalten können, wie eine Sprecherin der Polizei am Sonntag mitteilte. Nur noch Einheimische und Übernachtungsgäste durften durch, Tagesbesucher wurden an der Weiterfahrt gehindert.
Am Sonntag waren trotz wechselhaftem Wetter viele Menschen am Steinhuder Meer unterwegs. Erst am Pfingstmontag musste der Ort wegen Überfüllung geschlossen werden. „Das hatte Festival-Charakter“, sagte die Sprecherin. Stadt und Polizei haben sich darauf verständigt, die Zufahrten für Tagestouristen zu sperren, wenn die Parkplätze zu 80 Prozent ausgelastet sind. Das war am Sonntagmittag der Fall. Nach mehr als zwei Stunden wurden die Zufahrtskontrollen wieder aufgehoben.
Covid-19: Neuer Fall in Schlachtbetrieb in Lohne
15.49 Uhr: In einem Schlacht- und Zerlegebetrieb in Lohne im Landkreis Vechta gibt es einen weiteren bestätigten Corona-Fall. Die Kontaktpersonen am Arbeitsplatz des Mannes und in seinem privaten Umfeld wurden in Quarantäne versetzt, teilte der Kreis am Sonntag mit. Obwohl die Kollegen schon negativ getestet worden seien, nehme das Gesundheitsamt erneute Tests bei ihnen vor. Bereits am Freitag war eine Infektion bei einer Mitarbeiterin des Betriebs bestätigt worden. Vier Familienmitglieder, die am Freitag in Quarantäne versetzt wurden, seien inzwischen ebenfalls positiv getestet worden. dpa/Mohssen Assanimoghaddam/dpabild Halbierte Schweine hängen in einem Schlachthof an den Haken.
Mit den jetzt vorliegenden Ergebnissen habe das Gesundheitsamt die vom Land angeordnete Testreihe in Schlacht- und Zerlegebetrieben, die Subunternehmer beschäftigen, abgeschlossen, hieß es. Die Arbeits- und Lebensbedingungen von Schlachthof-Mitarbeitern waren nach einer Reihe von Coronavirus-Infektionen bundesweit in die Kritik geraten.
Corona-Auflage: Schweden-Rückkehrer müssen in Quarantäne
15.13 Uhr: Wer aus Schweden an seinen Wohnort in Niedersachsen zurückkehrt, muss wegen der Corona-Entwicklung in dem skandinavischen Land in eine zweiwöchige Quarantäne. Das hat das Gesundheitsministerium in Hannover am Sonntag mitgeteilt. Hintergrund sei, dass es in Schweden in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Infizierte pro 100 000 Einwohner gegeben habe. Die Rückkehrer müssen demnach unverzüglich in die eigene Wohnung oder an ihren gewöhnlichen Aufenthaltsort und dort 14 Tage bleiben – selbst Einkäufe sind untersagt. Außerdem muss das Gesundheitsamt informiert werden.
Covid-19: Infizierte flogen mit Lufthansa
13.03 Uhr: Noch immer ist nicht geklärt, wie Flugreisen in Corona-Zeiten abschließend aussehen werden. Die UN-Luftfahrtorganisation ICAO empfiehlt etwa Temperaturmessungen, das Tragen von Masken, sowie Abstände von einem Meter zwischen den Passagieren an Bord als Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus im künftigen Flugverkehr. Die zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, anderen UN-Unterorganisationen sowie der Internationalen Luftverkehrsvereinigung (IATA) erarbeiteten Empfehlungen wurden am Montag veröffentlicht. dpa Lufthansa Flugkapitän Götz Herchenbach steht am Flughafen Münster-Osnabrück an der Tür einer Lufthansa-CityLine-Maschine.
Wie die "Welt" berichtet, ist es zum Beispiel bei der Lufthansa in der Vergangenheit dazu gekommen, dass Infizierte mit im Flieger saßen: „Es gab Reisende auf Flügen der Lufthansa-Group-Airlines, bei denen nachträglich eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde“, erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber der Zeitung. Für Aufsehen hatte zuletzt ein Flug der deutschen Wirtschaft nach China gesorgt. Nach der Landung wurde ein Passagier positiv getestet.
Lufthansa kündigt Rückholgarantie für Touristen an
Mit einer neuen Rückholgarantie will die Lufthansa derweil die wegen der Corona-Pandemie drastisch gesunkene Nachfrage nach Flügen wiederbeleben. "Wir führen eine Home-Coming-Garantie ein", sagte Konzernchef Carsten Spohr der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Wer zurück will nach Deutschland, den bringen wir zurück; sei es, weil er wegen erhöhter Temperatur am Zielort nicht einreisen darf, er dort in Quarantäne müsste oder ob im Gastland das Virus ausbricht." dpa/Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpabild Lufthansa-Chef Carsten Spohr.
Die Lufthansa hofft auf eine rasche Belebung des Flugverkehrs für Privatpersonen. "Spätestens zu den Herbstferien rechnen wir mit einer hohen Nachfrage für Privatreisen", sagte Spohr. Als erstes hätten Portugal und Griechenland wieder angezogen, andere Ziele würden folgen.
Die Lufthansa bekommt wegen der Corona-Pandemie umfangreiche Unterstützung von der Bundesregierung. Das Rettungspaket umfasst neun Milliarden Euro. Dafür muss die Lufthansa auf Druck der EU-Kommission Start- und Landerechte abgeben.
Bericht über Maßnahmenpaket: An allen deutschen Flughäfen soll Maskenpflicht kommen
13.02 Uhr: Wie der "Spiegel" berichtet, soll an allen deutschen Flughäfen schon bald eine genrelle Maskenpflicht gelten. Das schreibt das Magazin unter Berufung auf ein entsprechendes Maßnahmenpaket der Behörden und Flughafenbetreiber. Da ein konstantes Abstandhalten innerhalb der Flughäfen nicht garantiert werden könne, sei eine Maskenpflicht nötig. Gerade bei den Sicherheitskontrollen oder an der Gepäckausgabe könne das Abstandsgebot nur schwer eingehalten werden.
Weiter berichtet das Magazin, eine entsprechende Pflicht könnte schon innerhalb einer Woche kommen. Kinder unter sechs Jahren sollen von der Maskenpflicht ausgenommen werden.
Brasilien: Präsident Bolsonaro lässt Daten zu Covid-19 löschen
13.00 Uhr: Die Zahl der in Brasilien an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorbenen Menschen überschritt inzwischen die Schwelle von 35.000. Damit ist Brasilien das Land mit der weltweit dritthöchsten Zahl von Corona-Toten nach den USA und Großbritannien. Landesweit wurden bislang mehr als 645.000 Infektionen registriert, Experten gehen jedoch aufgrund der geringen Zahl von Tests von einer hohen Dunkelziffer aus. dpa/Eraldo Peres/AP/dpa Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro verteidigt sich nach dem Rücktritt des beliebten Justizministers Sergio Moro.
Seit Freitagabend veröffentlicht das Gesundheitsministerium keine Gesamtopferzahl mehr, sondern meldet nur noch die Opferzahl jedes Tages. Ein ranghoher Regierungsvertreter hatte die von den örtlichen Behörden gemeldeten Corona-Statistiken zuvor als "unzuverlässig und manipuliert" bezeichnet.
Am Samstag warfen die regionalen Gesundheitsbehörden Bolsonaros Regierung vor, die vielen Corona-Opfer im Land "unsichtbar" machen zu wollen. Dieser "autoritäre, unsensible, unmenschliche und unethische Versuch, die Covid-19-Toten unsichtbar zu machen, wird nicht funktionieren", erklärte der Rat der Gesundheitsminister.
Streeck plädiert dafür, Infektionen zuzulassen
10.44 Uhr: Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie sieht der Virologe Hendrik Streeck eine Chance während der Sommermonate. Es könne möglicherweise eine Teilimmunität in der Bevölkerung aufgebaut werden, die dann den weiteren Verlauf der Pandemie abschwäche, sagte der Bonner Professor der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sollten uns über den Sommer ein bisschen mehr Mut erlauben", so Streeck.
Derzeit zeigten Studien, dass bis zu 81 Prozent der Infektionen asymptomatisch verliefen. Das heißt, die Infizierten haben keine oder kaum Symptome. "Die Zahl der Covid-19-Erkrankten auf den Intensivstationen ist derzeit rückläufig", sagte Streeck. "Es besteht eine Chance, dass wir über den Sommer die Anzahl der Personen mit Teilimmunität erhöhen können." Die Hoffnung auf einen Impfstoff könne sich als trügerisch erweisen. Also solle man sich darauf einstellen, mit dem Virus zu leben. dpa/Federico Gambarini/dpa Hendrik Streeck.
"Was wir sehen ist, dass auch Menschen mit asymptomatischen Verläufen eine Immunität oder Teilimmunität aufbauen", erläuterte Streeck. "Wir wissen noch nicht, ob es eine schützende Immunität ist, aber sie bauen zumindest Antikörper gegen das Virus auf, und da kann man davon ausgehen, dass das zumindest einen Teilschutz ergibt. Wenn wir jetzt während der Sommermonate solche Infektionen zulassen, dann bauen wir eine schleichende Immunität in der Gesellschaft auf, die dann am Ende diejenigen schützt, die auch einen schwereren Verlauf haben können."
Für interessant halte er auch, dass die Kitas in den Niederlanden schon vor fünf Wochen geöffnet hätten und dies nicht zu größeren Ausbrüchen geführt habe. Man müsse also durch die Öffnung von Kitas und Schulen offenbar keine Verschärfung der Pandemie befürchten.
Streeck erläuterte auch weitere Ergebnisse aus seiner "Heinsberg-Studie", die zusammen mit Hygienikern der Uniklinik Bonn unter der Leitung von Ricarda Schmithausen erarbeitet wurden. Demnach erbrachte die Auswertung von Proben aus Quarantäne-Haushalten im Ort Gangelt, in dem sich das Coronavirus nach einer Karnevalssitzung im Frühjahr schnell ausgebreitet hatte, dass Oberflächen bei der Übertragung offenbar nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Wattestäbchen-Fabrik muss gesamte Tagesproduktion nach Besuch von Trump vernichten
10.39 Uhr: Nach einem Besuch von US-Präsident Donald Trump muss ein Wattestäbchenhersteller im US-Bundesstaat Maine die Produktion des gesamten Tages wegschmeißen. Das bestätigte das Unternehmen gegenüber dem Portal "USA Today". Um wie viele Produkte es sich insgesamt handelt, ist nicht bekannt. Die Firma hatte die Produktion für den Besuch des Präsidenten jedoch heruntergefahren.
Auch eine Begründung, warum die Stäbchen vernichtet werden mussten, lieferte das Unternehmen nicht. Möglicherweise spielt der Präsident selbst eine Rolle: Trump war – wie gewohnt – ohne Schutzmaske in der Fabrik unterwegs.
Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version hieß es, bei den Produkten habe es sich um Schutzmasken gehandelt. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen. dpa
Covid-19-Infektionen in Israel: Immer mehr Schulen schließen wieder
Sonntag, 7. Juni, 10.00 Uhr: Angesichts eines Neuanstiegs von Corona-Infektionen müssen immer mehr Schulen in Israel wieder schließen. Mehr als 100 Schulen und Kindergärten blieben am Sonntag nach einer Mitteilung des Bildungsministeriums geschlossen. Die israelische Arbeitswoche beginnt sonntags.
Bei 330 Schülern und Lehrern ist bisher der Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, mehr als die Hälfte davon in Jerusalem. Mehr als 16.000 Schüler und Lehrer sind in häuslicher Quarantäne. Abschlussfeiern zum Ende des Schuljahrs sollen nur noch in eingeschränkter Form stattfinden. Die Regierung will außerdem weitere geplante Lockerungsmaßnahmen neu überdenken. Ronan Zvulun/Reuters Pool/AP/dpa
Nach der Infektion eines arabischen Abgeordneten im israelischen Parlament mussten sich am Samstag als Vorsichtsmaßnahme vier weitere Knesset-Mitglieder in Heimquarantäne begeben. Die Mitglieder der Vereinigten Arabische Liste waren mit ihrem Parteifreund in Kontakt gewesen.
Israel hatte zu Beginn der Corona-Welle sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert, der Verlauf der Pandemie in dem kleinen Mittelmeerland war bisher relativ glimpflich. Im Zuge einer schrittweisen Lockerung der Vorschriften begann dann Anfang Mai auch die Öffnung der Schulen.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 17 752 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 15 050 sind wieder genesen. 295 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben.
Corona-Neuinfektionen sinken in Deutschland unter 300, aber der R-Wert steigt wieder – kein Bundesland ohne neue Fälle
Samstag, 6. Juni, 20.28 Uhr: Die Zahl der in Deutschland bestätigt mit dem Coronavirus getesteten Menschen ist am Samstag auf 183.776 gestiegen – das sind 280 Personen mehr als am Vortag. Das geht aus den Meldungen der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervor. Kein Bundesland war am Samstag frei von neuen Corona-Fällen – Schleswig-Holstein, das in den vergangenen zwei Tagen keine neuen Infektionen meldetet, musste jetzt zwei Neuinfektionen bestätigen. dpa/Carsten Rehder/dpa/dpa-tmn Feine Unterschiede am Strand: Die Nordsee-Modelle des Strandkorbs haben eine kantigere Haube.
Der R-Wert liegt laut Robert-Koch-Institut inzwischen bei 0,87 und stieg damit wieder spürbar an (von 0,68 am Vortag). Das heißt, dass im bundesweiten Durchschnitt 100 Infizierte 87 weitere Personen anstecken. Weil die Zahl der momentan Infizierten mittlerweile aber niedrig ist, fluktuiert der R-Wert sehr stark von Tag zu Tag.
Bislang sind 8636 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben – zehn neue Todesfälle kamen am Samstag hinzu. Die Zahl der Genesenen liegt laut RKI bei 168.900. Damit liegt die Zahl der akut Infizierten bei knapp 6.300.
Anmerkung: Sachsen-Anhalt meldet seit diesem Wochenende nur noch montags bis freitags neue Infektionszahlen.
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