Gute Nachricht: Omikron-Bruder BA.2 laut WHO nicht gefährlicher

Das RKI meldet am Mittwochmorgen 209.052 Neuinfektionen. Die 7-Tage-Inzidenz sinkt weiter und liegt nun bei 1278,9. Wissenschaftler warnen aufgrund des neuen Omikron-Typs BA.2 allerdings vor steigenden Infektionszahlen. Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie finden Sie hier im Newsticker.

News zu Corona vom 23. Februar 2022

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Mehr als 14 Millionen Corona-Infektionen in Deutschland registriert

Donnerstag, 24. Februar, 05.38 Uhr: Seit Beginn der Pandemie sind in Deutschland mehr als 14 Millionen Corona-Infektionen registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen bekannt gab, haben die Gesundheitsämter ihm insgesamt 14.188269 Infektionen gemeldet. Die tatsächliche Zahl der Infektionen dürfte deutlich höher liegen, da viele nicht erkannt werden. Weil sich einige Menschen mehrfach ansteckten, lässt sich aus dieser Zahl nicht ermitteln, wie viele Menschen das Virus nachweislich schon in sich trugen.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 1265,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1306,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1385,1 (Vormonat: 840,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 216.322 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 235.626 Ansteckungen.

Lauterbach sieht „deutsche Sonderstellung“ bei Lockerungen

21.37 Uhr: Aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kann ein Ende aller größeren Corona-Beschränkungen wie in einigen anderen Ländern vorerst kein Vorbild für Deutschland sein. „Wir müssen mit unseren eigenen Regeln arbeiten, und die müssen immer die deutsche Sonderstellung berücksichtigen“, sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend in einer Gesprächsrunde der Wochenzeitung „Die Zeit“. Diese bestehe in der weiterhin großen Gruppe ungeimpfter Älterer ab 60 Jahren mit hohem Risiko für schwere Corona-Verläufe.

Es sei „nachrichtlich sehr relevant, dass wir mitbekommen, was in diesen Ländern alles so möglich ist“, sagte Lauterbach angesprochen etwa auf Dänemark oder Großbritannien. Deutschland könne sich mit diesen Ländern mit ihrem viel geringeren Anteil Ungeimpfter in der Risikogruppe aber nicht vergleichen. Der SPD-Politiker warb erneut für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren, die auch früh auf den Weg gebracht werden müsse. Es sei zu spät, wenn man abwarten wolle, ob eine neue Welle komme. Dies wäre wie zu sagen: „Ich warte mal ab, ob wir dieses Jahr auch einen Herbst bekommen.“ Lauterbach sagte, er wäre bei Verstößen auch „mit drastischen Strafen einverstanden“.

Wolfgang Kumm/dpa SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach sieht schnelle Öffnungsschritte kritisch.  

Der Minister warb erneut für einen Kurs vorsichtiger Öffnungen. Im Moment gelte es in der Omikron-Welle, eine relativ harmlose Variante zu bekämpfen, die aber trotzdem an bestimmten Tagen zwischen 200 und 300 Todesfälle pro Tag verursache. Es stimme ihn traurig, dass sich Teile der Gesellschaft daran gewöhnt zu haben schienen. Deutschland sei gut beraten, vorsichtiger zu sein, weil es kollektiv nicht gelungen sei, mehr besonders gefährdete Menschen zu impfen.

Mit Blick auf die Pandemie-Entwicklung erläuterte Lauterbach, wenn ein Virus komplett neu komme, seien zwei Jahre „quasi die Babyzeit“. Auch wenn es schon mehrere Virusvarianten gebe, stammten diese nicht jeweils wie Kinder von ihren Eltern ab. „Wir sind nach wie vor in der zweiten Generation.“ Die bisherigen Varianten seien Geschwister, die alle einen Stamm im Urtyp hätten. Daher sei man nun noch immer früh in der Entstehungsgeschichte.

Virologen sehen „elementare Mängel“ in Corona-Testzentren in Nordrhein-Westfalen

17.30 Uhr: Eine Reihe von Corona-Testzentren hat eine sehr auffällige Positiv-Rate: Bis zu null Prozent. Das Geschäft mit dem Virus blüht – weil es im dritten Jahr der Pandemie immer noch keine klaren Regeln und Kontrollen gibt. Virologen sprechen von „elementaren Mängeln“.

Mitten in der Omikron-Welle fallen etliche Testzentren in Nordrhein-Westfalen dadurch auf, dass sich trotz angeblich Tausender Proben so gut wie keine Infizierten finden. Das haben Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung ergeben. So wurden in ganz Nordrhein-Westfalen am 8. Februar gut eine Million Schnelltests an die Landesregierung gemeldet, 35.007 von ihnen fielen positiv aus – 3,5 Prozent. 24 große Testzentren meldeten in dem Bundesland an diesem Tag jedoch keinen einzigen positiven Test. Eine Teststelle in Köln meldete gar 9533 Bürgertests, ohne auch nur einen Corona-Infizierten zu entdecken. Jeder Test wird derzeit mit 11,50 Euro vergütet.

Das sei unter so vielen Tests und in der jetzigen Situation schlichtweg „nicht plausibel“, sagt der Virologe Christian Drosten der Berliner Charité. „Bei der sehr hohen Inzidenz der vergangenen Wochen müsste ein beträchtlicher Teil der Probanden positiv sein“, so Drosten.

Auch Oliver Keppler, der Leiter der Virologie an der Universität München, sagt, es sei „höchst unwahrscheinlich“, unter Tausenden Tests kein positives Ergebnis zu erhalten – auch wenn sich in Schnelltestzentren anders als beim PCR-Test viele Menschen ohne konkreten Verdacht auf Corona testen ließen. „Dort geht man ja in der Regel nicht mit Symptomen hin, sondern weil man zum Beispiel in den Fitnessklub will“, so Keppler.

Eine Positivquote von null Prozent sei allerdings auch bei den schlechtesten Tests unwahrscheinlich, sagt der Münchner Virologe Oliver Keppler. Zudem schlagen Schnelltests im Einzelfall an, obwohl gar kein Virus nachzuweisen ist. „Selbst die besten Schnelltests haben immer noch eine Falschpositivrate von 0,3 Prozent“, so Keppler. „Das heißt, selbst unter 1000 nicht-infizierten Personen müssten schon drei Tests positiv sein.“ 

Es fehle insgesamt an Kontrollen im Land – der Testzentren ebenso wie der Tests selbst, betont der Virologe Hartmut Hengel von der Universität Freiburg. Anders als beispielsweise bei Arzneimitteln werden in Deutschland bei größeren Lieferungen von Testsets keine Stichproben vorgenommen, um zu prüfen, ob diese Serie verlässliche Ergebnisse liefert. Die Testzentren vor Ort werden von den Behörden mal in Augenschein genommen, mal nicht. Ganz unterschiedlich ist von Bundesland zu Bundesland auch geregelt, welche Ergebnisse die privaten Testzentren wie schnell den Ämtern melden müssen. „Das alles sind elementare Mängel“, sagt Hengel, „und das im dritten Jahr der Pandemie.“

Sanofi will Impfstoff-Zulassung beantragen: Studie zeigt 100-prozentigen Schutz gegen schwere Verläufe

16.42 Uhr: Fast ein Jahr später als ursprünglich geplant will der französische Pharmakonzern Sanofi die Zulassung eines eigenen Corona-Impfstoffs beantragen. Klinische Studien des Vakzins, das in Zusammenarbeit mit dem britischen Konzern GSK entwickelt wurde, hätten positive Ergebnisse erbracht, wie Sanofi am Mittwoch erklärte. Wiederholte Verzögerungen bei der Entwicklung des Impfstoffs hatten dazu geführt, dass die Zulassung nun mit deutlicher Verspätung beantragt wird.

Die zwei Pharmakonzerne kündigten an, dass sie die Zulassung für ihren Impfstoff in den USA und der Europäischen Union beantragen wollen. Die Studien zeigten demnach einen hundertprozentigen Schutz gegen schwere Verläufe von Covid-19, erklärte Sanofi. Der Impfstoff habe außerdem eine fünfzigprozentige Wirksamkeit gegen alle Symptome einer Corona-Infektion. dpa/Yoan Valat/EPA/dpa Sanofi will auch weiter an seinen beiden Covid-19-Impfstoffen arbeiten.

Eine Zulassung des Vakzins wäre der erfolgreiche Abschluss langwieriger Bemühungen des Konzerns, einen eigenen Corona-Impfstoff zu entwickeln. Das französische Unternehmen hatte ursprünglich gehofft, bereits Mitte 2021 positive Studienresultate präsentieren zu können. Aufgrund einer fehlerhaften Dosierung war das Datum jedoch zunächst um sechs Monate nach hinten verschoben worden. Anschließend hatte das Unternehmen Schwierigkeiten, für die klinischen Studien Menschen zu finden, die noch nie mit Corona infiziert waren.  
 

Sachsen-Anhalt will Maskenpflicht im Schulunterricht abschaffen

16.27 Uhr: Die Maskenpflicht im Schulunterricht in Sachsen-Anhalt soll nach Angaben von CDU-Landtagsfraktionschef Siegfried Borgwardt spätestens Anfang März wegfallen. „Wir wollen ab 4. März, wenn negativ getestet ist, keine Masken mehr“, sagte Borgwardt am Mittwoch und bezog sich dabei auf Beratungen im Kabinett. „Verbindliche Tests“ seien aber auch weiterhin sinnvoll. Ob künftig zwei- oder dreimal pro Woche in der Schule getestet werde, sei noch offen. Matthias Balk/dpa/Symbolbild Ein Mund-Nasen-Schutz liegt im Unterricht auf Unterlagen.

Ursprünglich war laut Borgwardt geplant gewesen, dass die Maskenpflicht im Unterricht bereits in dieser Woche entfällt. Aufgrund der hohen Infektionszahlen habe man sich jedoch darauf verständigt, diese noch etwas länger aufrecht zu erhalten. Ab 4. März werde die Maskenpflicht dann aber entfallen, „selbst wenn die Inzidenzen dann so hoch sind wie der Himalaya“, sagte der CDU-Fraktionschef.

Das Haus von Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) bestätigte am Mittwoch auf Anfrage, dass ein entsprechender Schulleiterbrief voraussichtlich am Donnerstag verschickt werde, in dem die Schulen über die neuen Regeln informiert werden.

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