Gilead gibt Preis für Remdesivir bekannt

Der Remdesivir-Hersteller Gilead Sciences hat jetzt für den US-amerikanischen Markt über den Preis für eine fünftägige Behandlung von schwer an COVID-19 erkrankten Patienten entschieden: Umgerechnet rund 2.000 Euro verlangt das Unternehmen pro Person. Für bedürftigere Länder will der Konzern eine generische Variante entwickeln, die günstiger zu haben ist.

In der Coronavirus-Pandemie hat das US-Biotech-Unternehmen Gilead Sciences den Preis für den Wirkstoff Remdesivir für den US-Markt festgelegt. Eine fünftägige Behandlung mit Remdesivir werde bei Bestellung durch die US-Regierung 2.340 Dollar (etwa 2.000 Euro) pro Patient kosten, schrieb Gilead-Chef Daniel O’Day am gestrigen Montag in einem offenen Brief. Für private Krankenversicherungen sei der Preis etwa ein Drittel höher. Bei diesem Preis hätten seiner Einschätzung nach alle Menschen Zugang zu dem Wirkstoff, schrieb O’Day. Für bedürftigere Länder werde es generische Versionen des Medikaments mit geringerem Preis geben.

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Erst vor wenigen Tagen hatte die Europäische Arzneimittelagentur EMA eine Zulassung für das Mittel mit dem Handelsnamen Veklury unter Auflagen auch in Europa empfohlen. Eine internationale Studie mit mehr als 1.000 Teilnehmern hatte Ende April gezeigt, dass Remdesivir bei COVID-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung im Schnitt um vier Tage verkürzen kann (von 15 auf 11 Tage). Die Sterblichkeit ging in der Untersuchung geringfügig zurück, was statistisch jedoch nicht signifikant war.

Die USA hatten bereits Anfang Mai eine Ausnahmegenehmigung für den begrenzten Einsatz des Wirkstoffs in Krankenhäusern erteilt. Auch in Deutschland war das Mittel bislang schon innerhalb eines Arzneimittel-Härtefallprogramms zugänglich und wird in klinischen Studien getestet. Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt, zeigte aber eine zu geringe Wirkung. Es ist bislang in keinem Land der Welt uneingeschränkt als Medikament zugelassen. Bislang gibt es keine Impfung gegen das neuartige Coronavirus und auch keine zuverlässige zugelassene medikamentöse Therapie.

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