Mit Spannung wurde heute die Empfehlung des Corona-Expertenrates erwartert. Nun wird bekannt, dass die Empfehlung vertragt wurde. Einmal mehr sind nicht belastbare Corona-Daten der Grund.
Am Freitag beraten Bund und Länder beim nächsten Corona-Gipfel über die weiteren Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie. Wichtiger Richtungs- und Impulsgeber sollte dabei der neu eingeführte Corona-Expertenrat sein.
Mit Spannung wurde die für heute angekündigte Empfehlung des Rates erwartet. Die 19 Expertinnen und Experten trafen sich zu einer Video-Konferenz mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Themen waren unter anderem eine mögliche Quarantäneverkürzung, die Gefahren der Omikron-Variante und Boosterimpfungen.
Empfehlung auf Mittwoch oder Donnerstag vertagt
Einen Beschluss fasste der Corona-Expertenrat nach "Spiegel"-Informationen heute allerdings noch nicht. Stattdessen wolle man die Empfehlung vertagen – auf Mittwoch oder Donnerstag. Einziger Konsens für heute sei, dass künftig Menschen nur noch als geimpft gelten sollten, wenn sie auch die dritte Impfung erhalten hätten.
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Das Problem: Keine belastbaren Corona-Daten
Doch warum gibt es noch keine Empfehlung? Die Corona-Daten sind aktuell noch nicht verlässlich. "Welche Wirkungen die Kontaktbeschränkungen über Weihnachten hatten, werden wir erst in den kommenden Tagen sehen", erklärte etwa Stefan Sternberg, Kommunal-Vertreter im Corona-Expertenrat der Bundesregierung, dem "Spiegel". Zuvor hatten bereits das Robert Koch-Institut und Gesundheitsminister Karl Lauterbach erklärt, dass erst Mitte Januar wieder mit verlässlichen Corona-Zahlen gerechnet werden könnte. Sternberg warnte laut "Spiegel": Noch könne man nicht einschätzen, ob das Worst-Case-Szenario einer lahmgelegten Infrastruktur tatsächlich eintrete.
Wichtiger Diskussionspunkt ist deshalb, ob und inwieweit Quarantäne- und Isolationszeiten verkürzt werden können ohne die kritische Infrastruktur zu gefährden. Auch das Robert Koch-Institut arbeitet bereits an einem Entwurf dazu. In den kommenden Tagen soll dann die Empfehlung des Rates folgen.
Doch ob auf Empfehlung des Corona-Expertenrates oder entsprechend des RKI-Entwurfs, beschlossen werden müssen die Maßnahmen ohnehin von der Bundesregierung und den Ländern – aller Voraussicht nach bei dem nächsten Corona-Gipfel am Freitag.
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