Köln geht nach dem Karneval von einer hohen Dunkelziffer bei der Corona-Inzidenz aus. Das FBI ist sich sicher, das Corona-Virus war „höchstwahrscheinlich“ ein Labor-Unfall. Nach der Corona-Pandemie gibt es wieder weniger Personal in den Gesundheitsämtern. Alle aktuellen News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.
News zu Corona vom 02. März 2023
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Köln geht nach Karneval von hoher Dunkelziffer bei Corona-Inzidenz aus
Freitag, 03. März 2023, 06.37 Uhr: Köln geht einem Medienbericht zufolge von einer Inzidenz aus, die den offiziell gemessenen Wert um ein Vielfaches übersteigt. „Die Viruslast im Abwasser hatte bereits vor Karneval eine steigende Tendenz, dieser Trend hat sich in der Zeit des Straßenkarnevals und in der Woche danach fortgesetzt“, zitierte die „Rheinische Post„ (Freitag) eine Sprecherin der Stadt Köln. „Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass die Inzidenz mittlerweile zehnfach so hoch liegt wie der offiziell gemessene Wert.“
Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte in seinem Wochenbericht von Donnerstagabend berichtet, dass in Regionen «mit stärkeren Karnevalsaktivitäten“ die Corona-Inzidenzwerte zugenommen hätten. Demnach setzte sich der bundesweite Inzidenzanstieg vergangene Woche auf weiter niedrigem Niveau fort: Er wurde auf 14 Prozent im Vergleich zur Woche zuvor beziffert. Besonders stark stiegen die Werte laut Bericht allerdings in Rheinland-Pfalz (36 Prozent), Nordrhein-Westfalen (35 Prozent) und dem Saarland (34 Prozent) sowie in der Altersgruppe von 20 bis 29 Jahren. Diese Angaben beziehen sich aber nur auf im Labor bestätigte Corona-Fälle.
Für Köln meldete das RKI auf Basis seiner Daten für Donnerstag einen Wert von 385,3 innerhalb von sieben Tagen gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Nach Corona-Pandemie: Wieder weniger Personal in Gesundheitsämtern
Donnerstag, 02. März 2023, 06.32 Uhr: Nach dem Abflauen der Corona-Pandemie sind in den Gesundheitsämtern in Thüringen deutlich weniger Mitarbeiter beschäftigt als zu den Hochzeiten der Krise. Damals war vor allem zur Kontaktnachverfolgung zusätzliches Personal in die kommunalen Ämter entsandt worden. „Das zugeführte Personal ist zu 100 Prozent abgebaut worden“, sagte etwa eine Sprecherin der Stadtverwaltung Weimar der Deutschen Presse-Agentur. Insbesondere die Beschäftigten von externen Dienstleistern, Honorarkräfte sowie die sogenannten RKI-Scouts seien inzwischen nicht mehr im Gesundheitsamt der Stadt beschäftigt.
Einige der einst zusätzlich Beschäftigten hätten sich inzwischen erfolgreich auf andere Stellen in den kommunalen Verwaltungen beworben und würden nun dort arbeiten, hieß es aus Weimar, dem Landkreis Nordhausen und Erfurt. In der Thüringer Landeshauptstadt betreffe dies vier Arbeitskräfte, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung. „Sie arbeiten jetzt als fest angestellte Mitarbeiter im Gesundheitsamt und im Sozialamt.“
Während der Hochphasen der Corona-Pandemie waren die Gesundheitsämter der Kommunen mit zusätzlichem Personal verstärkt worden. Damit sollte gewährleistet werden, dass sie möglichst viele Infektionsketten nachverfolgen und so Folgeansteckungen unterbinden können. Dazu waren neben Bundeswehrsoldaten zum Beispiel auch Leute eingestellt worden, die über das Bundesverwaltungsamt im Auftrag des Robert Koch-Instituts (RKI) gesucht worden waren. Sie hatten den Gesundheitsämtern geholfen, Kontaktpersonen von positiv Getesteten zu ermitteln. Auch Mitarbeiter aus anderen kommunalen Bereichen waren zeitweilig dorthin entsandt worden.
Am Beispiel der Stadtverwaltung Jena wird deutlich, wie viele zusätzliche Mitarbeiter damals die Gesundheitsämter verstärkten: Vor der Pandemie arbeiteten den Angaben nach im dortigen Gesundheitsamt 30 Beschäftigte. Während der Hochphasen der Pandemie seien dort dann etwa 60 Frauen und Männer tätig gewesen – plus weiteres Personal, das unter anderem Quarantänebescheinigungen ausgestellt habe. Aktuell zähle das Jenaer Gesundheitsamt 45 Beschäftigte.
Ähnlich stellte sich Lage im Landratsamt Nordhausen dar. „Zur Absicherung der Kontaktnachverfolgung während der Corona-Pandemie waren zeitweise bis zu 20 zusätzliche, befristet eingestellte Mitarbeiter beschäftigt“, sagte eine Sprecherin. Hinzu seien Mitarbeiter aus anderen Bereichen der Verwaltung gekommen.
Beim Personalabbau nach der Pandemie sind den Verwaltungen zufolge in den Gesundheitsämtern keine Kündigungen ausgesprochen worden. „Entlassungen wurden nicht vorgenommen“, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung Gera. Vielmehr seien befristete Verträge nicht verlängert worden und Mitarbeiter aus anderen Teilen der Verwaltung wieder an ihre vormaligen Arbeitsplätze zurückgekehrt.
Obwohl Corona für die Beschäftigen in den Gesundheitsämtern inzwischen keine riesige Herausforderung mehr ist, hieß es aus mehreren Verwaltungen, die Arbeitsbelastung dort sei nach wie vor hoch. Unter anderem seien sie nun intensiv damit beschäftigt, meist ukrainische Geflüchtete auf Tuberkulose zu untersuchen, hieß es aus Weimar. Zudem gebe es eine Vielzahl von amtsärztlichen Untersuchungen nachzuholen, die in der Pandemie verschoben worden seien.
Nach Corona-Pandemie: Korrespondenten beklagen verschlechterte Arbeitsbedingungen in China
05.07 Uhr: Die Arbeitsbedingungen für ausländische Journalisten in China haben sich weiter verschlechtert. Seit Beginn der Corona-Pandemie vor drei Jahren „hat die Pressefreiheit im ganzen Land mit zunehmender Geschwindigkeit abgenommen“, stellte der Club der Auslandskorrespondenten (FCCC) in China am Mittwoch nach einer jährlichen Erhebung unter seinen Mitgliedern fest. Alle 102 Journalistinnen und Journalisten, die sich an der Umfrage beteiligt haben, meinten, die Arbeitsbedingungen “entsprechen nicht internationalen Standards".
Knapp ein Drittel berichtete von Vorfällen, bei denen Reisen oder Interviews aufgrund offiziellen Drucks gestrichen werden mussten. 14 Prozent beklagten sogar, grob oder gewaltsam behandelt worden zu sein (Vorjahr: 12 Prozent). Gut ein Drittel (38 Prozent) berichtete, dass mindestens eine ihrer Quellen belästigt, festgenommen oder zum Verhör gebeten worden sei oder andere negative Konsequenzen erfahren habe, weil sie mit ausländischen Journalisten interagiert habe.
Der Korrespondentenclub sprach von einem „weiteren schweren und anstrengenden Jahr“. Die Kontrollen der strengen Null-Covid-Politik, die erst im Dezember aufgegeben worden war, wurden demnach auch eingesetzt, um die Berichterstattung der Korrespondentinnen und Korrespondenten zu beschneiden.
FBI: Coronavirus-Ursprung „höchstwahrscheinlich“ durch Laborpanne
Mittwoch, 01. März, 02.43 Uhr: Der Direktor der US-Bundespolizei FBI hat eine frühere Einschätzung seiner Behörde bestätigt, wonach eine mögliche Laborpanne in China „höchstwahrscheinlich“ für die Ausbreitung des Coronavirus verantwortlich gewesen ist. „Das FBI geht schon seit geraumer Zeit davon aus, dass der Ursprung der Pandemie höchstwahrscheinlich ein möglicher Laborvorfall in Wuhan ist“, sagte Christopher Wray in einem am Dienstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Interview des US-Senders Fox News. „Hier geht es um ein mögliches Leck in einem von der chinesischen Regierung kontrollierten Labor.“
Wray fügte hinzu, dass die Untersuchungen weitergingen, und viele Details noch nicht genannt werden könnten. Er wolle aber anmerken, dass die chinesische Regierung „ihr Bestes getan“ habe, um die Arbeit der US-Regierung und ausländischer Partner „zu behindern und zu verschleiern“. Dies sei bedauerlich für alle.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, hatte am Montag deutlich gemacht, dass es über die Entstehung des Coronavirus noch keine einheitliche Auffassung innerhalb der US-Regierung gebe. „In der US-Regierung herrscht derzeit keine Einigkeit darüber, wie Covid genau entstanden ist“, sagte er.
Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge soll das US-Energieministerium seine Einschätzung zum Ursprung des Coronavirus geändert haben und nun von einer möglichen Laborpanne ausgehen – aber nur mit einem „niedrigen“ Grad der Gewissheit. China hatte dies zurückgewiesen. Pekings Außenamtssprecherin Mao Ning sagte, die Suche nach dem Ursprung des Virus sei eine wissenschaftliche Angelegenheit und solle „nicht politisiert“ werden.
Fast jeder zweite Corona-Tote aus Pflegeeinrichtung
06.22 Uhr: Fast jeder zweite Corona-Tote in Deutschland hat laut einem aktuellen Bericht zuvor in einer Pflegeeinrichtung gewohnt. Das geht aus dem Pflegereport der Barmer Krankenkasse hervor, der der „Rheinischen Post“ (Dienstag) vorliegt. Bezogen auf die Jahre 2020 und 2021 liegt der gesamte Anteil der mit Covid-19 Gestorbenen demnach bei 45 Prozent.
Zugleich zeigt der Report große regionale Unterschiede. Während im Dezember 2021 – auf dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle – in Bremen (0,57 Prozent) und Schleswig-Holstein (1,27 Prozent) nur ein sehr geringer Teil der Heimbewohner erkrankt gewesen sei, habe dieser Anteil in Thüringen (9,73 Prozent) und Sachsen (10,3 Prozent) deutlich höher gelegen. „Länder mit einer geringeren Akzeptanz der Corona-Maßnahmen hatten auch höhere Covid-Anteile in der Bevölkerung“, schreiben die Autoren laut Zeitungsbericht.
Auch beim Pflegepersonal habe die Pandemie spuren hinterlassen. Fast 70 Prozent sagen laut der Barmer-Studie, dass sie oft körperlich erschöpft sind, vor der Pandemie waren es 43 Prozent. Die Zahl der Pflegekräfte, die nicht mehr durchschlafen kann, ist von 29 Prozent auf 43 Prozent gestiegen. Zudem haben 43 Prozent darüber nachgedacht, ihren Beruf aufzugeben. Vor der Pandemie seien es knapp 20 Prozent gewesen, so der Bericht.
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