"Es wird ein besserer Sommer als der vergangene Winter": Spahn und Wieler informieren über aktuelle Corona-Lage

“Es wird ein besserer Sommer als der vergangene Winter”: Spahn und Wieler geben Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage

Seit  9 Uhr informieren Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und RKI-Präsident Lothar H. Wieler in der Bundespressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland.

Spahn warnt vor allem vor der Überlastung der Krankenhäuser. Er drängt dazu, nun zu handeln, denn die Erfolge sähe man erst Wochen später. Deutschland müsse Zeit gewinnen, um mit den Impfungen noch weiter voranzukommen. "Jeder Tag zählt gerade in dieser schwieriger Lage."

RKI-Präsident Wieler betont, dass die Corona-Mutation inzwischen für 90 Prozent der Infektionen verantwortlich sind. Die meisten Infizierten seien nun zwischen 15 und 49 Jahren alt. "Während wir hier sitzen, sind acht von zehn Beatmungspatienten mit Covid-19 infiziert", sagt Wieler. Viele Krankenhäuser müssten ihren Betrieb wegen Personalmangel sogar einschränken.

Wieler appelliert an die Verantwortlichen: "Wir brauchen jetzt eine deutliche Kontaktreduktion und die Maßnahmen, die helfen, kennen wir doch." Erst nach Brechung der dritten Welle könnten Öffnungen unter genauen Regeln stattfinden.

Intensivmediziner Weber-Carstens schließt sich den Appellen seiner Vorredner an. Er berichtet aus dem klinischen Alltag. Von 14 Betten auf seiner Intensivstation seien 12 mit Covid-Patienten belegt, die sehr zeit- und personalaufwändig betreut und umgelagert werden müssten. Thüringen beginne mit der strategischen Patienten-Verlegung, um die Zahl der Covid-Patienten bewältigen zu können. "Viele Kliniken laufen nur noch im Notbetrieb", sagt Weber-Carstens. Bislang habe eine Überlastung der Kliniken vermieden werden können. Nun dürfe das aber nicht verspielt werden. "Wir müssen mit aller Kraft, die wir haben, die Impfstrategie vorantreiben."

Eine Journalistin fragt Spahn zur Kritik an der Ausgangssperre. Spahn antwortet, dass die meisten Infektionen im privaten Bereich stattfinden. "Wenn jemand allein nach 22 Uhr unterwegs ist, besteht kein Infektionsrisiko", sagt Spahn. Wichtig sei, woher sie kämen. Die privaten Treffen in geschlossenen Räumen seien in der jetzigen Phase die Gefahr.

Zu den rechtlichen Bedenken gegen die Ausgangssperre gefragt, antwortet Spahn: "Wir gehen davon aus, dass in der aktuellen Lage die Ausgangssperre auch vor dem Verfassungsgericht Bestand hätte."

Ein Journalist fragt nach Lieferverzögerungen beim Astrazeneca-Impfstoff. Spahn sagt: "Nur ein Hersteller liefert zuverlässig Anfang der Woche – und das ist Biontech." Die anderen Hersteller liefern teils Mitte oder Ende der Woche, sodass die Verzögerungen bei der Weiterverteilung an Impfzentren und Arztpraxen entstehen, so Spahn.

Ein Journalist fragt nach der Perspektive für den Sommer. Spahn antwortet: "Bis wir durch Impfungen Gruppen-Immunität erreicht haben, wird es bis ins dritte Quartal dauern. Aber es wird natürlich ein besserer Sommer als der vergangene Winter. Ob nun alle gleich wieder auf die Seychellen fliegen müssen … aber bis zur Nordsee werden wir kommen." 

Intensivmediziner Weber-Carstens antwortet auf die Frage nach einer Triage: "Wir hatten bisher noch keine Triage-Situation." Es seien nur verschiebbare Operationen verschoben werden, aber das sei noch keine Triage, ergänzt Spahn.

Nach der Zulassung des Curevac-Impfstoffs gefragt, antwortet Spahn: "Es liegt nicht an der Zulassungsbehörde, sondern daran, dass die Daten noch nicht ausreichen."

Nach Abschlussprüfungen in Schulen gefragt, antwortet RKI-Präsident Wieler: "Es gibt doch in Schulen genügend leere Räume, in denen man mit Abstand Prüfungen schreiben kann."

Eine Journalistin fragt nach der Tödlichkeit der Corona-Variante B.1.1.7: "Die Frage ist aktuell nicht eindeutig zu beantworten", sagt Wieler. Es gäbe unterschiedliche Studien, die aber alle ihre Schwächen hätten. "Hoffen wir, dass 1.1.7. nur ansteckender ist."

Island lockert Corona-Regeln

Island lockert mit diesem Donnerstag die Corona-Bestimmungen. Die Menschen können nun wieder ins Fitnessstudio und in die von ihnen geliebten Schwimmbäder gehen. Allerdings dürfen nur halb so viele Besucher hineingelassen werden wie normal, die Studios und Bäder müssen zudem spätestens um 22.00 Uhr schließen. Dieselbe Schließzeit gilt nun auch für Kneipen, die ab Donnerstag ebenfalls wieder Kunden empfangen dürfen.

Trainingseinheiten und sportliche Wettkämpfe sind für Kinder und Erwachsene auch wieder erlaubt, allerdings ohne Zuschauer. Im Chor und bei andere künstlerischen Veranstaltungen dürfen jetzt bis zu 50 Teilnehmer auf der Bühne sowie 100 sitzende Menschen im Publikum dabei sein. Die Obergrenze für Teilnehmer an öffentliche Zusammenkünfte wird von zehn auf 20 angehoben.

Island mit seinen gerade einmal 360.000 Einwohnern hat seit langem die auf die Bevölkerung gerechnet niedrigsten Neuinfektionszahlen des gesamten Europäischen Wirtschaftsraums. Eine Reihe von Neuinfektionen hatte Ende März jedoch dazu geführt, dass die Regierung verschärfte Beschränkungen eingeführt hatte.

RKI verzeichnet mehr als 29.000 Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 29.426 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 294 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen von Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.03 Uhr wiedergeben, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

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In Deutschland macht sich ein neues Gefühl breit: Impfneid

In seinem aktuellen Lagebericht von Mittwochabend schreibt das RKI: "Nach einem vorübergehenden Rückgang der Fallzahlen über die Osterfeiertage setzt sich der starke Anstieg der Fallzahlen fort." Rund um die Osterfeiertage war laut RKI weniger getestet und gemeldet worden. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 20.407 Neuinfektionen und 306 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 160,1. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 153,2 an, vor vier Wochen lag sie bei 90,4.

Intensivmediziner warnt: “Wir haben fünf nach zwölf”

Während die Kritik an der geplanten "Bundes-Notbremse" anhält, fordern Intensivmediziner zur Eindämmung der dritten Corona-Welle schnelles Handeln. "Wir können es uns nicht leisten, noch wochenlang zu diskutieren", warnte der wissenschaftliche Leiter des Intensivbettenregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Christian Karagiannidis, im "Tagesspiegel" (Donnerstag). Angesichts steigender Corona-Zahlen äußern sich am Donnerstag (09.00 Uhr) Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, in der Bundespressekonferenz.

Der frühere Präsident der Vereinigung, Uwe Janssens, sagte im Fernsehsender Phoenix: "Wir haben fünf nach zwölf, ihr müsst jetzt handeln, es muss jetzt eine Strategie verfolgt werden, die bundesweit einheitlich gilt." Wären die vor Wochen beschlossenen Maßnahmen flächendeckend umgesetzt worden, hätte man die aktuelle Entwicklung mit einem starken Anstieg der Infektionszahlen noch abschwächen können. Karagiannidis sagte, den Tod seien Intensivmediziner zwar gewohnt – "aber so etwas hat es noch nicht gegeben".

Juristen im Kanzleramt zweifeln wohl an Rechtmäßigkeit von Ausgangssperren

Experten im Bundeskanzleramt haben laut einem Medienbericht rechtliche Bedenken angesichts der Notbremse des Bundes zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Mehrere Referate des Kanzleramts stellten laut einem Bericht der "Bild" (Bezahlinhalt) die Verhältnismäßigkeit der geplanten nächtlichen Ausgangssperre in Frage. 

In einem Vermerk von Anfang März erklärte demnach eine Rechtsexpertin des Gesundheitsreferats, die "grundsätzliche Geltung einer nächtlichen Ausgangssperre" sei mit Blick auf die "Verhältnismäßigkeit" und die "derzeit nicht belegte Wirksamkeit" problematisch und vor Gericht als rechtswidrig eingestuft worden. 

Zudem wird in dem Vermerk laut "Bild" kritisiert, dass der Gesetzentwurf einen "rein inzidenzbasierten Maßstab" vorsieht, um die bundesweite Notbremse auszulösen. Neben den Inzidenzen müssten andere Faktoren wie der R-Faktor und die Zahl der Intensivpatienten aufgenommen werden. 

Als "besonders problematisch" wird in dem Vermerk "Bild" zufolge auch die "automatischen Schließungen von Kitas und Schulen" eingestuft, da sie das "Recht auf Bildung" nicht angemessen berücksichtigten. Dem Bericht zufolge wurde der Vermerk von sieben weiteren Referaten im Kanzleramt abgezeichnet. 

Meldungen von Mittwoch, 14. April 2021:

Freie Wähler kündigen Verfassungsbeschwerde gegen Bundes-Notbremse an

Die Freien Wähler geben im Streit um die Bundes-Notbremse nicht auf: Die Bundesvereinigung kündigte am an, per Verfassungsbeschwerde am Bundesverfassungsgericht gegen die geplante Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes vorgehen zu wollen. "Mit einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die schwarz-rote Bundesregierung die Länder in ihren Kompetenzen beschneiden", sagte Parteichef Hubert Aiwanger, der in Bayern Wirtschaftsminister im Kabinett von Markus Söder (CSU) ist. Der Bund sei nicht die richtige Ebene, pragmatische und sinnvolle Entscheidungen anstelle der Länder zu treffen.

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In Deutschland macht sich ein neues Gefühl breit: Impfneid

In England sollen flächendeckend “Long-Covid”-Zentren entstehen

In England sollen flächendeckend Zentren zur Behandlung von Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung (Long Covid) geschaffen werden. Das kündigte der Chef des englischen Gesundheitsdiensts NHS, Simon Stevens,  an. Bis Ende des Monats solle es bereits 83 solcher Zentren in ganz England geben. Unter Long Covid oder Post Covid werden Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung verstanden, die auch Menschen mit zunächst nur leichten Symptomen betreffen können. Unter anderem gehören dazu Symptome wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Schmerzen in der Brust und Konzentrationsprobleme.

Italien will mit Verteilung von Johnson & Johnson-Vakzin warten

Italien hat die Lieferungen des Corona-Impfstoffes von Johnson & Johnson vorerst eingelagert und will mit der Verteilung auf die Entscheidung der Arzneimittelbehörden EMA und Aifa warten. Das bestätigte das Büro des Außerordentlichen Kommissars für den Corona-Notfall. "Ich glaube, dass sie sich in den kommenden zwei bis drei Tagen äußern werden, und wir werden die Vorschriften respektieren", erklärte Kommissar Francesco Figliuolo nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa in Turin. Italien hatte Medienberichten zufolge am Dienstag etwas weniger als 200.000 Dosen des Präparats von Johnson & Johnson erhalten. Hintergrund für den Auslieferungsstopp in Italien sind Berichte über Sinusvenenthrombosen.

Brasilianische Virus-Variante P1 hat Mallorca erreicht

Auf Mallorca ist nun auch erstmals die brasilianische Coronavirus-Variante P1 festgestellt worden. Das bestätigte der Chef der Mikrobiologie von Palmas Krankenhaus Son Espases, Antonio Oliver, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Die Mutation sei am Vortag bei einer routinemäßigen genaueren Untersuchung, der sogenannten Sequenzierung, eines positiven PCR-Tests vom 29. März entdeckt worden. In Deutschland hatte es erheblichen Ärger ausgelöst, dass Zehntausende Deutsche zum Osterurlaub auf die beliebte Ferieninsel im Mittelmeer gereist waren.

Ende März sei es bei einer Sportveranstaltung auf der Insel und privaten Kontakten zu einem Infektionsherd gekommen, sagte Oliver. 49 Personen seien damals auf Corona getestet worden, neun davon positiv. Die Infizierten hätten keine oder nur leichte Krankheitssymptome aufgewiesen und einige von ihnen seien schon wieder gesundgeschrieben. Nun sollten auch die anderen acht positiven Tests daraufhin untersucht werden, ob es sich ebenfalls um P1 handelte.

EMA gibt nächste Woche Empfehlung zu Einsatz von J&J-Vakzin bekannt

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will ihre Einschätzung zur Sicherheit des Corona-Vakzins des US-Herstellers Johnson & Johnson in der kommenden Woche bekannt geben. Nach dem vorläufigen Stopp der Impfungen mit dem Vakzin in den USA und Südafrika aufgrund mehrerer schwerer Blutgerinnsel-Fälle erklärte die EMA, sie untersuche derzeit alle gemeldeten Vorfälle und werde auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse entscheiden, "ob regulatorische Maßnahmen erforderlich sind". 

Vorerst bleibe die Behörde bei der Ansicht, dass die Vorteile des Vakzins gegenüber den Risiken möglicher Nebenwirkungen überwögen, betonte die EMA. Die in Amsterdam ansässige Behörde teilte weiter mit, dass auch ihre Untersuchung der "sehr seltenen" Blutgerinnsel-Fälle im Zusammenhang mit Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca andauere. 

Corona-Vakzin


Unklarheit bei Impfstoff von Johnson & Johnson – Auslieferung verzögert sich

Niederlande impfen vorerst nicht mit Johnson & Johnson

Die Niederlande werden den Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson vorerst nicht anwenden. Zunächst müsse mehr über mögliche Thrombosen bekannt sein, wie Gesundheitsminister Hugo de Jonge mitteilte. Die USA hatten zuvor die Impfung mit dem Präparat ausgesetzt nach einigen Fällen von Blutgerinnseln in Hirnvenen. Der Hersteller hatte auch EU-Staaten empfohlen, bereits gelieferte Dosen nicht zu nutzen. Der Minister will nun das Gutachten der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) abwarten. Die EMA kündigte an, dass sie die Prüfung der Fälle beschleunige. Die Behörde will nächste Woche ein Gutachten vorlegen.

Tschechien will Dänemark Astrazeneca-Dosen abkaufen

Nach der Abkehr Dänemarks vom Corona-Impfstoff von Astrazeneca hat Tschechien Interesse an den übrig bleibenden Dosen bekundet. "Wir sind bereit, Astrazeneca von Dänemark abzukaufen", schrieb Innenminister Jan Hamacek bei Twitter. Unklar war indes, ob ein solcher Handel nach den EU-Beschaffungsregeln überhaupt möglich ist. Hamacek leitet kommissarisch auch das Außenministerium in Prag. Man versuche, in der ganzen Welt Impfstoff zu beschaffen, betonte der Sozialdemokrat. Zu diesem Zweck werde er am Montag nach Moskau reisen, um über eventuelle Lieferungen des russischen Impfstoffs Sputnik V zu verhandeln.

Wegen seltenen Nebenwirkungen


"Eine schwierige Entscheidung": Dänemark verzichtet dauerhaft auf Corona-Impfstoff von Astrazeneca

Schweiz lockert Corona-Regeln trotz steigender Infektionszahlen

Die Schweiz lockert ihre Corona-Regeln trotz steigender Infektionszahlen ab kommendem Montag. Unter anderem dürfen Restaurantterrassen, Kinos und Fitnesszentren ab 19. April wieder öffnen, wie die Regierung bekanntgab. Auf den Terrassen gilt Sitz- und Maskenpflicht. Die Masken dürfen nur zum Verzehr abgelegt werden. "Die Zahlen steigen zwar, aber nicht sehr stark", sagte Gesundheitsminister Alain Berset. Deshalb sei die Regierung bereit, "etwas mehr Risiken einzugehen."

Auf die Lockerungen hatten die Wirtschaftsverbände seit Tagen gedrungen. Die Regierung gab den Forderungen nach, obwohl die Zahl der gemeldeten Infektionen weiter steigt. Innerhalb von 14 Tagen wurden pro 100.000 Einwohner fast 303 Infektionen gemeldet (Stand Mittwochmorgen). Am Dienstag waren es fast 297 gewesen. Anders als in Deutschland wird in der Schweiz täglich keine Sieben-, sondern nur eine 14-Tage-Inzidenz ermittelt. Etwa acht Prozent der Bevölkerung waren bis Mittwoch vollständig geimpft.

Bremen als erstes Bundesland bei Impfquote von 20 Prozent

Bremen hat als erstes Bundesland bei den Corona-Erstimpfungen die Quote von 20 Prozent erreicht und sogar leicht überschritten. Damit sei inzwischen ein Fünftel aller Bremerinnen und Bremer mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Die Quote lag bereits am Dienstag bei 20,1 Prozent und entspricht rund 137 000 Personen, die mindestens eine Impfung erhielten. Bundesweit lag dieser Wert bei 16,9 und in Niedersachsen bei 16,2 Prozent.

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) betonte, für das Impfzentrum in Bremen sei eine "wohl beispiellosen Allianz" aus Senat, Hilfsorganisationen und Privatwirtschaft auf die Beine gestellt worden. "Das ist einmalig in Deutschland. Wir impfen sieben Tage die Woche, auch an Feiertagen. Wir könnten sogar noch mehr Tempo machen, wenn wir nur genug Impfstoff hätten. Bis zu 15.000 Impfdosen am Tag wären locker drin", sagte er der Nachrichtenagentur DPA.

Frankreich hält am Impfstoff von Johnson & Johnson fest

Frankreich hält an der Impfung mit dem Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson fest. Es würden, wie geplant, Menschen im Alter von über 55 Jahren geimpft, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal. Eine erste Lieferung mit rund 200.000 Impfdosen sei im Land bereits eingetroffen. Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hatte am Dienstag mitgeteilt, dass er den Marktstart seines Impfstoffs in Europa verzögert. Man habe Berichte über Sinusvenenthrombosen erhalten und sich für die Verzögerung entschieden. 

Frankreich


Macron verkündet neuen, harten Corona-Lockdown – und gesteht Fehler ein

Zahl der Ausbildungsverträge im Corona-Jahr 2020 um fast zehn Prozent gesunken

Die Berufsausbildung in Deutschlands Betrieben hat in der Coronakrise stark gelitten: Im vergangenen Jahr wurden 9,4 Prozent weniger neue Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen als 2019. Die Zahlen seien zwar seit Jahren tendenziell rückläufig, erklärte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden – der Einbruch im vergangenen Jahr war aber "in seiner Höhe bislang einzigartig".

Rund 465.200 junge Männer und Frauen schlossen 2020 einen Ausbildungsvertrag ab – zwei Drittel waren Männer, ein Drittel Frauen, wie die Statistiker weiter mitteilten. Bei den Frauen ging die Zahl der Verträge im Vergleich zu 2019 mit 10,2 Prozent etwas stärker zurück als bei den Männern mit 8,9 Prozent. 

Dänemark verzichtet auf Corona-Impfstoff von Astrazeneca

Das EU-Land Dänemark verzichtet nun dauerhaft auf den Einsatz des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca. Die Impfkampagne werde ohne das Präparat des britisch-schwedischen Unternehmens fortgesetzt, gab der Direktor der dänischen Gesundheitsverwaltung, Søren Brostrøm, auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekannt.

Israel will ab 23. Mai wieder Touristen ins Land lassen

Nach einjähriger Einreisesperre wegen der Corona-Pandemie lässt Israel vom 23. Mai an wieder Touristen ins Land. Voraussetzung sei, dass die Menschen gegen das Coronavirus geimpft seien und zusätzlich einen negativen PCR-Test nachweisen könnten, teilten die Ministerien für Gesundheit und Tourismus des Landes mit. Nach ihrer Ankunft müssten sich die Touristen zudem einem Antikörpertest unterziehen, um ihre Immunisierung gegen das Coronavirus nachzuweisen. Die Einreisegenehmigung für Touristen gilt den Ministeriumsangaben zufolge zunächst nur für eine begrenzte Zahl von Gruppenreisenden. In einem zweiten Schritt sollten die Grenzen dann auch für Individualreisende wieder geöffnet werden. 

EU-Kommission: Weitere 50 Millionen Biontech-Impfdosen bis Ende Juni

Die Hersteller Biontech und Pfizer wollen bis Ende Juni zusätzlich 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an Deutschland und die übrigen EU-Staaten liefern. Dies teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Brüssel mit. Es handele sich um eine Lieferung, die aus dem vierten Quartal vorgezogen werde. Im zweiten Quartal von April bis Juni kämen somit insgesamt 250 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer, sagte von der Leyen. Die Lieferung werde nach Bevölkerungsanteil auf die 27 EU-Staaten verteilt, fügte sie hinzu. Dieser liegt für Deutschland bei 18,6 Prozent. Von der zusätzlichen Lieferung kann die Bundesrepublik also rechnerisch gut neun Millionen Dosen erwarten. 

Berichte: Dänemark streicht Astrazeneca gänzlich aus Impfkampagne

Dänemark will Medienberichten zufolge vollständig auf den Corona-Impfstoff von Astrazeneca verzichten. Wie die Zeitung "Politiken", der Sender TV2 und weitere dänische Medien unter Berufung auf informierte Kreise berichteten, wird der Einsatz des Präparats komplett aus der Impfkampagne gestrichen. Das wird den Impfkalender demnach um einige Wochen zurückwerfen. Die Gesundheits- und Arzneimittelbehörden haben für den frühen Nachmittag (14 Uhr) zu einer Pressekonferenz eingeladen, auf der es um die Zukunft des Astrazeneca-Vakzins gehen sollte.

Generalprobe für Personal und IT


100.000 Corona-Impfungen an einem Tag: Dänemark macht den Impf-Stresstest

EU-Staaten geben grünes Licht für einheitliches Impfzertifikat

Die EU-Mitglidstaaten haben grünes Licht für einen einheitlichen Impfausweis für Reisen innerhalb Europas gegeben. EU-Justizkommissar Didier Reynders begrüßte auf Twitter eine entsprechende Einigung der Botschafter der 27 Länder. Anschließend muss der Text noch in Verhandlungen mit dem EU-Parlament finalisiert werden. Ab Sommer soll das Dokument zum Einsatz kommen.

Das sogenannte grüne Zertifikat soll Aufschluss darüber geben, ob ein Mensch das Coronavirus weiterverbreiten kann oder zumindest wie wahrscheinlich dies ist. Neben Informationen über Impfungen sollen dafür auch Testergebnisse und Angaben über eine überstandene Corona-Erkrankung enthalten sein. Für Reisende könnten dadurch Test- oder Quarantänepflichten entfallen.

Abgelegenste britische Insel meldet: Alle Erwachsenen geimpft

Die Insel Fair Isle im äußersten Norden Schottlands gilt als der abgelegenste Flecken des britischen Archipels, auf dem Menschen zuhause sind. Nun hat das Eiland zwischen den Orkney- und den Shetland-Inseln noch ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Alle Erwachsenen sind dort inzwischen gegen das Coronavirus vollständig geimpft – insgesamt 48 Frauen und Männer.

Corona-Pandemie


In England gibt es bald die Herdenimmunität – so hat das Königreich das geschafft

Putin erhält zweite Corona-Impfung

Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach eigenen Angaben vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Er habe gerade seine zweite Corona-Impfdosis erhalten, sagte der Kreml-Chef bei einer im Fernsehen übertragenen Videokonferenz. Die Russen rief er auf, es ihm nachzutun. "Ich möchte Sie darüber informieren, dass ich kurz vor Betreten dieses Raums meine zweite Impfung hatte", sagte Putin. "Ich gehe davon aus, dass Sie, die Sie auf sich selbst und Ihre Liebsten achtgeben, dasselbe tun und meinem Beispiel folgen werden."

Trotz Pandemie: Hunderte Russen feiern Ski-Karneval in Badekleidung

Trotz Corona-Pandemie haben Hunderte Fans in Badekleidung den russischen Ski-Karneval BoogelWoogel in den Bergen unweit des Schwarzmeer-Kurorts Sotschi gefeiert. 738 Menschen hätten sich diesmal im Feriengebiet Rosa Chutor halbnackt und in Kostümen an den Abfahrtsrennen auf Skiern und Snowboards beteiligt, hieß es. "Alles ist glatt gelaufen. Es gab keine Verletzten", sagte die Sprecherin des seit 2016 organisierten Festivals, Tatjana Kossatschjowa, der Nachrichtenagentur DPA. Ärger mit der Polizei habe es nicht gegeben. BoogelWoogel werde kommendes Jahr – wie stets in der ersten Aprilhälfte – eine Neuauflage erleben.

Skurriles Festival


"Anti-Coronavirus-Stimmung" – 700 Skisportler jagen halbnackt die Piste runter

Polen verlängert Corona-Beschränkungen – Kliniken unter Druck

Polen verlängert seine Corona-Beschränkungen bis zum 25. April. Ziel sei es, die Belastung der Krankenhäuser deutlich zu verringern, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski in Warschau. Nach Angaben des Ministeriums werden derzeit landesweit mehr als 33.900 Covid-Patienten in den Kliniken behandelt. Mehr als 3400 von ihnen müssen künstlich beatmet werden. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.

Schulen bleiben weiter geschlossen, ebenso wie Friseursalons und Kosmetikstudios. In Einkaufszentren sind nur Lebensmittelläden, Drogerien und Apotheken geöffnet. Hotels und Pensionen dürfen für zwei weitere Wochen bis zum 3. Mai keine Gäste aufnehmen. Dieser Tag ist in Polen ein Feiertag – Einheimische nutzen das verlängerte Wochenende Anfang Mai traditionell für einen Kurzurlaub.

EU-Kommission setzt künftig vor allem auf mRNA-Impfstoffe

Die EU-Kommission will bei den nächsten Bestellungen für Corona-Impfstoffe vor allem auf die neuartige mRNA-Technologie setzen, die zum Beispiel Biontech/Pfizer und Moderna nutzen. Dies bestätigten Kommissionskreise in Brüssel. Dies bedeute aber nicht, dass Hersteller wie Astrazeneca und Johnson & Johnson bei künftigen Verträgen bereits aus dem Rennen seien oder deren Verträge nicht verlängert würden. Entsprechende Berichte seien falsch, sagte ein EU-Beamter. Es sei viel zu früh, darüber jetzt zu entscheiden.

Astrazeneca und Johnson & Johnson nutzen für ihre Corona-Impfstoffe eine andere Wirkweise mit Hilfe sogenannter Adenoviren. Zuletzt waren beide Vakzine mit Blutgerinnseln im Gehirn in Verbindung gebracht worden. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt den Impfstoff von Astrazeneca dennoch weiter. Beim Vakzin von Johnson & Johnson läuft eine weitere Prüfung. Der Konzern hat die Auslieferung in Europa vorerst ausgesetzt.

Warum die und nicht ich?


In Deutschland macht sich ein neues Gefühl breit: Impfneid

Brandenburg: Erstimpfungen wegen Engpasses herunterfahren

Wegen Engpässen bei der Lieferung von Impfstoffen könnten Erstimpfungen für Biontech und Moderna in Brandenburg nach Angaben der Landesregierung in den nächsten Wochen auf Null gefahren werden. "Wir werden keine Erstimpfungstermine mehr herausgeben, um wenigstens – soweit es irgend geht – mit den vorhandenen Biontech- und Moderna-Dosen die Kompensation der Zweitimpfungen zu Astrazeneca durchhalten zu können", sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU) in einer Sitzung von Gesundheits- und Innenausschuss des Landtags. "Das wird so eng werden, dass wir nach Stand jetzt nicht unbedingt in der Lage sind, das zu erreichen." Das Ziel sei, die notwendigen Zweitimpfungen abzusichern, sagte der Minister.

EU-Staaten legen Position beim EU-Reise-Zertifikat fest

Die EU-Staaten haben sich auf eine gemeinsame Linie beim geplanten Covid-Zertifikat für einfacheres Reisen in Europa geeinigt. Die Botschafter der 27 Länder verständigten sich in Brüssel auf eine Position für die Verhandlungen mit dem EU-Parlament, wie die Nachrichtenagentur DPA aus Diplomaten-Kreisen erfuhr. Nach Vorstellungen der EU-Kommission soll das sogenannten "grüne Zertifikat" Ende Juni – also pünktlich zum Start der Sommerferien – einsatzbereit sein.

Um EU-weites Reisen in der Coronakrise einfacher zu machen, hatte die EU-Kommission im März die Einführung eines solchen Zertifikats vorgeschlagen. Das Dokument soll Impfungen, Ergebnisse zugelassener Tests und Informationen zu überstandenen Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden. Vor allem Urlaubsländer wie Griechenland oder Spanien, deren Wirtschaft stark vom Tourismus abhängt, hatten sich dafür eingesetzt.

Thüringens Innenminister hält Durchsetzung von Ausgangssperre für unmöglich

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hat vor Problemen bei der Durchsetzung flächendeckender nächtlicher Ausgangssperren in Deutschland gewarnt. "Gerade in einem Flächenland wie Thüringen können die Polizei und die Ordnungsbehörden Ausgangssperren nicht im ganzen Land überwachen und durchsetzen", sagte Maier den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Er wehre sich daher auch "vehement" dagegen, diese Aufgabe auf die Polizei "abzuwälzen", fügte der Minister an. "Gerade hier in Ostdeutschland ist das sehr sensibel." Ausgangssperren würden nur funktionieren, wenn sie von der Bevölkerung als richtiges Mittel angesehen und akzeptiert würden. Die Kommunikation sei zentral.

Corona-Maßnahmen


Was nächtliche Ausgangssperren bewirken können – und was nicht

Die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen von Union und SPD hatten am Dienstag einen Gesetzentwurf für Änderungen am Infektionsschutzgesetz auf den Weg gebracht. Diese sollen dem Bund ermöglichen, bundesweit einheitliche Vorgaben zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu machen. Bislang entscheiden die Länder. Im Kern geht es um sogenannte Notbremsmaßnahmen ab Inzidenzwerten von 100 inklusive einer nächtlichen Ausgangssperre ab 21.00 Uhr.

Ministerium: Impfstoff-Lieferung an Arztpraxen wird nicht halbiert

Die Arztpraxen in Deutschland werden nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wie geplant mit Corona-Impfstoff versorgt. "Anders als von manchem behauptet, werden die Impfstoff-Lieferungen an die Arztpraxen nicht halbiert", erklärte ein Ministeriumssprecher in Berlin. "Vielmehr steigert sich die Impfstoffmenge stetig." Außerdem sei immer klar gewesen, dass nach zwei Wochen die Praxen Impfstoffe unterschiedlicher Hersteller bekämen.

Zuvor hatte der Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Mittwoch gesagt, den Praxen würden in den kommenden Wochen viel weniger Biontech-Dosen zugewiesen als versprochen. Denn der Impfstoff gehe offensichtlich vorrangig an die Impfzentren. "Die Zuteilung für die Hausärzte wurde halbiert", sagte Gassen. Als Ausgleich erhielten die Ärzte mehr Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs.

Neuinfektionen in USA steigen: rund 77.000 Fälle in 24 Stunden

In den USA steigt die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter an. Am Dienstag meldeten die Behörden mit 77.205 neuen Fällen rund 15.000 mehr als vor genau einer Woche, wie aus Daten der Johns-Hopkins Universität (JHU) vom Morgen (MESZ) hervorging. Die Anzahl der Toten mit einer bestätigten Infektion blieb vergleichsweise stabil bei 907. Am vergangenen Dienstag waren es demnach 836 gewesen. Die bisherigen Höchstwerte wurden laut JHU am 2. Januar mit 300.310 Neuinfektionen sowie am 12. Januar mit 4476 Toten verzeichnet.

RKI: Mehr als 21.600 Neuinfektionen, Inzidenz bei 153

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 21.683 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 342 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI von Mittwochmorgen hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9677 Neuinfektionen und 298 Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.03 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag nach Angaben des RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 153,2. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 140,9 an, vor einer Woche lag sie bei 110,1. Die Beurteilung des Infektionsgeschehens ist aufgrund der zurückliegenden Ferien und der Osterfeiertage noch immer schwierig.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.044.016 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.718.700 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 79.088. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstag bei 1,08 (Vortag: 1,09). 

Sucht im Corona-Jahr: Alkohol gegen Stress, mehr Tabak

In Corona-Jahr 2020 ist der Konsum von Tabakwaren in Deutschland gestiegen und es wird weiter deutlich mehr Alkohol getrunken als im europäischen Durchschnitt. Darauf hat die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen in Hamm bei Vorlage ihres "DHS Jahrbuch Sucht 2021" am Mittwoch hingewiesen. Mit rund 28,8 Milliarden Euro seien die Gesamtausgaben für Tabakwaren um fünf Prozent gestiegen. Beim Alkohol habe man für 2020 zwar noch keine Konsumzahlen. Es sei aber von unverändert rund drei Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren auszugehen, die alkoholabhängig seien oder Alkohol missbräuchlich zu sich nähmen.

Abhängigkeit liege vor, wenn keine Kontrolle mehr über Beginn und Ende des Trinkens bestehe und trotz eingetretener gesundheitlicher oder gesellschaftlicher Schäden weiter Alkohol konsumiert werde, schilderte DHS-Vizegeschäftsführer Peter Raiser. Von Missbrauch spreche man, wenn in riskanter Weise getrunken werde und auch etwa bei der Arbeit oder hinterm Steuer. In der Pandemie zeichne sich häufig eine gefährliche Verschiebung beim Trinken ab: Es werde weniger aus Geselligkeit konsumiert, sondern öfter allein, in Isolation zum vermeintlichen Stressabbau.

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Pfizer sagt USA zehn Prozent mehr Corona-Impfdosen bis Ende Mai

Das US-Pharmaunternehmen Pfizer hat nach eigenen Angaben seine Corona-Impfstoffproduktion hochgefahren. Bis Ende Mai könnten zehn Prozent mehr Impfdosen an die USA geliefert werden als geplant, erklärte Geschäftsführer Albert Bourla am Dienstag im Onlinedienst Twitter. Damit steige der Lieferumfang des zusammen mit dem Mainzer Unternehmen Biontech entwickelten Vakzins auf 220 Millionen Dosen. Zudem könnten die für Ende Juli vereinbarten 300 Millionen Impfdosen zwei Wochen früher geliefert werden, fügte Bourla hinzu. 

Die US-Behörden hatten kurz zuvor eine Aussetzung der Impfungen mit dem Corona-Vakzin des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson empfohlen, nachdem vereinzelte Fälle von seltenen Blutgerinnseln aufgetreten waren. Bislang macht das J&J-Vakzin nach Angaben des Weißen Hauses weniger als fünf Prozent der verabreichten Impfdosen aus. Außerdem hat sich die Regierung nach eigenen Angaben ausreichend Impfdosen der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna gesichert, um nahezu die gesamte US-Bevölkerung zu impfen.

Meldungen von Dienstag, 13. April 2021:

“Exzellente” Corona-Lage auf Mallorca – Partys bleiben vorerst tabu

Der Oster-"Ansturm" von rund 40.000 Besuchern aus Deutschland hat die vergleichsweise sehr gute Corona-Lage auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln vorerst nicht beeinträchtigt. Die Infektionszahlen seien weiterhin relativ gering, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Die Corona-Ampel, die täglich vom angesehenen balearischen Wirtschaftszirkel unter Einbeziehung aller offiziellen Daten erstellt wird, zeigte derweil auf grün. Die Lage sei "exzellent", hieß es. Völlig risikofrei bleibt eine Reise auf die liebste Insel der Deutschen allerdings nicht. In dem Quarantäne-Hotel unweit der Mallorca-Hauptstadt Palma sind derzeit 27 Urlauber aus Deutschland untergebracht. Ungeachtet der entspannten Lage wollen die Behörden die Erfolge nicht durch leichtfertiges Handeln aufs Spiel setzen. Regionalpräsidentin Francina Armengol mahnt weiterhin zur Vorsicht. Die Innenräume von Cafés und Restaurants bleiben – anders als etwa in Madrid – bis auf weiteres dicht, draußen dürfen Gäste nur bis 17 Uhr bewirtet werden.

Corona-Pandemie


In England gibt es bald die Herdenimmunität – so hat das Königreich das geschafft

Drosten hält weitere Maßnahmen neben Corona-Notbremse für nötig

Wegen der Lage auf den Intensivstationen erwartet der Virologe Christian Drosten, dass zusätzlich zur geplanten bundesweiten Corona-Notbremse weitere Maßnahmen nötig sein werden. "Ich denke, dass man anhand der sich jetzt einstellenden Situation in den Krankenhäusern auch noch mal anders reagieren muss", sagte der Corona-Experte von der Berliner Charité im Podcast "Coronavirus-Update" bei NDR-Info. Dies müsse sicherlich in "allernächster Zeit" geschehen. "Ich erwarte jetzt nicht ohne weiteres, dass man damit die Situation in der Intensivmedizin kontrollieren kann", sagte Drosten. Über die eingeschränkte Aussagekraft der Corona-Meldezahlen nach Ostern sagte Drosten: "Wir müssen wahrscheinlich bis Ende dieser Woche warten, um wieder realistische Zahlen zu sehen." Er befürchte, dass man dann wieder in einem Bereich zwischen 20.000 und 30.000 täglich gemeldeten Neuinfektionen landen werde.

Dresden verbietet “Querdenken”-Demonstrationen am Samstag

Die Stadt Dresden hat eine für diesen Samstag geplante "Querdenken"-Demonstration gegen Corona-Auflagen im Zentrum untersagt. Das Verbot erging auch unter Verweis auf die jüngsten Veranstaltungen der Bewegung in Stuttgart und Kassel mit Tausenden Anhängern, wie das Rathaus mitteilte. Als weiteren Grund führte die Stadtverwaltung das aktuelle Infektionsgeschehen in der sächsischen Landeshauptstadt an. Das Verbot betrifft auch alle Ersatzveranstaltungen an diesem Tag. Laut Stadtverwaltung liegen derzeit vier Anzeigen von Gegenprotesten sowie eine weitere Anzeige vor, die im Zusammenhang mit "Querdenken/Corona-Gegner-Versammlungen" steht und deren Verbot noch geprüft werde.

Frankreich unterbricht wegen Corona Flugverbindungen mit Brasilien

Frankreich setzt in der Coronakrise sämtliche Flugverbindungen mit dem besonders betroffenen Brasilien aus. Das kündigte Regierungschef Jean Castex in Paris in der Nationalversammlung an, dem Unterhaus des Parlaments.

"Wir stellen fest, dass sich die Lage verschlimmert", sagte Castex. "Und wir haben entschieden, bis zu einer neuen Entscheidung alle Flüge zwischen Brasilien und Frankreich auszusetzen."

Johnson & Johnson verschiebt Markteinführung von Corona-Impfstoff in Europa

Wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen verschiebt der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson die Auslieferung seines Corona-Impfstoffs in Europa. "Wir haben die Entscheidung getroffen, die Markteinführung unseres Impfstoffs in Europa aufzuschieben", erklärte der Konzern. Zuvor hatten die US-Gesundheitsbehörden eine Pause bei den Impfungen mit dem J&J-Vakzin empfohlen, nachdem vereinzelte Fälle von seltenen Blutgerinnseln gemeldet worden waren.

Kampf gegen dritte Welle


Kanzlerin Merkel zu Infektionsschutzgesetz: "Bundeseinheitliche Notbremse ist überfällig"

Mecklenburg-Vorpommern beschließt Option für russischen Impfstoff Sputnik V

Nach Bayern hat nun auch Mecklenburg-Vorpommern eine Option für das russische Corona-Vakzin Sputnik V beschlossen. Das Wirtschaftsministerium sei damit beauftragt, einen Vorvertrag über eine Million Dosen auszuhandeln, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach einer Kabinettssitzung in Schwerin. "Jeder Impfstoff, der zugelassen ist, der gut ist und wirkt, ist ein guter Impfstoff, den wir brauchen." Wenn der Impfstoff von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zugelassen werde, werde Mecklenburg-Vorpommern kaufen. Ziel sei es, schon Anfang Juni nach einer Zulassung eine halbe Million Dosen zu bekommen.

Mittelstand kündigt Klage gegen Pflicht zu Corona-Testangebot an

Der deutsche Mittelstand will gegen die vom Kabinett beschlossene Pflicht zum Angebot von Corona-Tests klagen. "Dagegen muss und wird der Mittelstand sich wehren. Wir bereiten als Verband gerade die dafür erforderlichen rechtlichen Schritte vor", sagte Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Testpflicht für Unternehmen ist ein Lehrstück für Politik-Versagen." Er warf der Bundesregierung vor, bei der Test- und Impflogistik auf ganzer Linie versagt zu haben.

Brücken-Lockdown


Ausgangssperre, Testpflicht und Co.: Diese Maßnahmen bleiben uns noch im Kampf gegen Corona

Sachsen verlängert Corona-Regeln bis 9. Mai

Sachsen hat den Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verlängert. Die derzeit geltenden Regeln sollen bis zum 9. Mai vorerst beibehalten werden, teilte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) in Dresden nach einem Kabinettsbeschluss mit. Die aktuelle Corona-Schutzverordnung läuft am Sonntag (18.4.) aus. Damit bleiben Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen bestehen, Hotels und Gastronomie geschlossen; Schulen und Kitas dürfen unter Auflagen öffnen.

Bayern will sich Ende Mai von Impf-Priorisierung lösen

Der Freistaat Bayern will sich spätestens Ende Mai von der Impf-Priorisierung lösen. Dann soll möglichst schnell allen in Frage kommenden Menschen ein Impfangebot gemacht werden, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) nach einer Kabinettssitzung in München.

Einige der 100 Impfzentren in Bayern seien schon jetzt in Priorisierungsstufe 3, sagte Holetschek. Das heißt, dass ein großer Teil der Mitglieder von Risikogruppen bereits mindestens einmal geimpft ist. Insgesamt habe Bayern bereits mehr als drei Millionen der 13 Millionen Einwohner mit einer Erstimpfung versorgt, 860.000 Menschen hätten vollen Impfschutz. Die Einbeziehung der Hausarztpraxen habe sich bewährt, sagte Holetschek.

Berliner Senat beschließt Lockerungen für Geimpfte

Der Berliner Senat hat Lockerungen für vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Menschen beschlossen. Ein vollständiger Impfschutz sei zukünftig 15 Tage nach der letzten Impfung gleichwertig mit einem tagesaktuellen negativen Coronatest, sagte eine Senatssprecherin. Die Regelung gelte für alle in der EU zugelassenen Vakzine.

Alle weiteren Regelungen der Berliner Infektionsschutzverordnung würden verlängert, sagte die Sprecherin weiter. Der Senat warte nach dem Beschluss des Bundeskabinetts zum neuen Infektionsschutzgesetz vom Dienstag ab, "wie die Regelungen konkret aussehen werden".

Vakzine, Impfreihenfolge


Ab heute impfen auch die Hausärzte. Was das für die Kampagne bedeutet

Grenzkontrollen zu Tschechien laufen aus

Die in der Coronakrise eingeführten stationären Grenzkontrollen zu Tschechien enden. Die Kontrollen sollten mit Ablauf des Mittwochs (14.4) auslaufen und nicht verlängert werden, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin. Tschechien gilt seit dem 28. März als so genanntes Hochinzidenzgebiet. Damit galt eine Testpflicht bei der Einreise. Zuvor war das Land in die höhere Kategorie Virusvariantengebiet eingestuft, was mit einer verschärften 14-tägigen Quarantäne verbunden war.

US-Behörden empfehlen Aussetzung von Impfungen mit Johnson-&-Johnson-Vakzin

Die US-Behörden haben eine Aussetzung der Impfungen mit dem Corona-Vakzin von Johnson & Johnson empfohlen. Die Arzneimittelbehörde FDA und die Gesundheitsbehörde CDC verwiesen in ihrer Empfehlung auf eine laufende Untersuchung zu sechs Fällen von seltenen Blutgerinnseln, die nach Impfungen mit dem Produkt des US-Pharmakonzerns gemeldet wurden. Bis zum Abschluss der Untersuchung werde "vorsichtshalber" eine "Pause" bei den Impfungen empfohlen. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte, dass solche internationalen Warnung "immer ernst genommen würden". Wann genau in Deutschland der Impfstoff eingesetzt werden sollte, konnte der Sprecher nicht sagen.

Corona-Vakzin


Thrombosefälle: US-Behörden empfehlen Pause bei Impfungen mit Johnson & Johnson

Hotspot Hof: Impfung für alle ab 18 mit Sonderkontingent

Im bundesweiten Corona-Hotspot Hof haben die Impfungen gegen das Coronavirus für alle ab 18 Jahren begonnen. 4000 Menschen sollen dafür mit einem Sonderkontingent des Astrazeneca-Vakzins geimpft werden, wie eine Sprecherin des Landratsamts erklärte. Seit Freitag konnten sich im Hofer Land alle Erwachsenen unabhängig von Vorerkrankungen oder Beruf für einen Impfung mit den zusätzlichen Impfdosen anmelden. Die Termine dafür seien alle vergeben. 

Die Region Hof hat seit Tagen die höchsten Corona-Infektionszahlen in ganz Deutschland. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete für die Stadt Hof 560,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Im Landkreis Hof lag der Wert demnach bei 450,4. Als Corona-Hotspot in der Grenzregion kann Hof von der bundesweiten Impfreihenfolge abweichen.

Seibert: Regierung soll künftig Rechtsverordnungen über das neue Infektionsschutzgesetz hinaus erlassen dürfen

Das neue Infektionsschutzgesetz, das dem Bund mehr Regelungskompetenz in der Pandemie-Bekämpfung geben soll, ist laut Regierungssprecher Steffen Seibert im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig; der Bundesrat sei aber in die Entscheidung eingebunden, heißt es aus dem Bundesinnenminister. Das neue Gesetz gebe der Bundesregierung zudem die Möglichkeit, neue Regelungen durch Rechtsverordnungen über das neue Gesetz hinaus zu erlassen, denen vom Bundestag und Bundesrat zugestimmt werden müsse. Ab einem Sieben-Tage-Inzidenzwert von 200 sollen Präsenzunterricht in Schulen und Regelbetreuung in Kitas ausgesetzt werden. Für Abschlussklassen könne es Ausnahmen geben. Seibert äußerte sich während der Bundespressekonferenz am Mittag in Berlin.

Merkel: “Bundeseinheitliche Notbremse ist überfällig”

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die bundeseinheitliche Notbremse als "überfällig" bezeichnet, um die dritte Welle der Corona-Pandemie zu brechen. Wo die Sieben-Tage-Inzidenz über 100 liege, sollen künftig bundeseinheitliche Regelungen gelten, "die Notbremse sei dann nicht mehr Auslegungssache, sondern sie greift automatisch". Unklarheiten, was wann wo gilt und was nicht, seien damit vorbei. Unterhalb der Inzidenz von 100 seien auch künftig die Länder zuständig. Die Bürger würden regionale Unterschiede sehr wohl verstehen, es sei jedoch Klarheit und Nachvollziehbarkeit nötig.

Das neue Infektionsschutzgesetz bringe harte Einschränkungen – inklusive nächtlicher Ausgangssperren und einem verpflichtenden Testangebot der Arbeitgeber an ihre Arbeitnehmer. Das alles diene lediglich dem Ziel, das Gesundheitssystem im Kampf gegen Corona zu unterstützen. Um stringenter gegen das Virus vorgehen zu können, reichten die bisherigen Bund-Länder-Beratungen nicht mehr aus, deshalb sei die Neufassung des Gesetzes "im Wortsinne notwendig". Das Gesetz werde nun auf den Weg gebracht, sie hoffe auf "zügige Beratungen im Bundestag".

Sehen Sie im Video: Coronavirus – aktuelle Zahlen zum Infektionsgeschehen in Deutschland und der Welt.

Unternehmen müssen ab kommender Woche Corona-Tests anbieten

Unternehmen in Deutschland müssen ihren Beschäftigten ab der kommenden Woche Corona-Tests anbieten. Für alle Beschäftigten, die nicht im Homeoffice arbeiten oder arbeiten können, müsse es einmal pro Woche ein Test-Angebot geben, für Beschäftigte in Berufen mit hohem Infektionsrisiko zweimal die Woche, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in Berlin. Geregelt wird die Test-Angebots-Pflicht per Ministerverordnung. Die Kosten tragen die Arbeitgeber.

Heil sagte, er habe die Ministerverordnung bereits unterzeichnet, sie trete fünf Tage nach der Veröffentlichung in Kraft – "also nächste Woche". Das Bundeskabinett habe dies zustimmend zur Kenntnis genommen. Die Verordnung gelte zunächst bis Ende Juli. 

Sehen Sie im Video: Öffnung statt Lockdown – Engländer feiern ausgelassen und mit viel Alkohol in Pubs.

Studie: Corona-Schulden des Staates erreichen 650 Milliarden Euro

Bund, Länder und Kommunen werden im Zuge der Corona-Bekämpfung voraussichtlich einen Schuldenberg in Höhe von rund 650 Milliarden Euro auftürmen. Das geht aus einer aktuellen Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. "Je nachdem, was in den kommenden Wochen und Monaten noch passiert, kann diese Zahl auch noch größer werden", sagte IW-Direktor Michael Hüther nach einem vorab verbreiteten Manuskript am Dienstag bei der Präsentation der Studie "Wer zahlt die Krise? Wie Deutschland die Corona-Schulden bewältigt".

"Die Corona-Pandemie war und ist die größte Wirtschafts- und gesellschaftspolitische Herausforderung der Nachkriegszeit", sagte Hüther. Noch nie seit 1945 habe der Staat so viel Geld in so kurzer Zeit für ein Ziel ausgegeben wie in der Corona-Pandemie. Nun stelle sich die Frage, wie sich die Kosten bewältigen lassen.

WHO fordert Verkaufsverbot für lebende Wildtiere auf Lebensmittelmärkten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert angesichts der Corona-Pandemie ein Verkaufsverbot für lebende Wildtiere auf Lebensmittelmärkten. Ein solches Verbot könne die Ausbreitung neuer Krankheiten verhindern, erklärte die WHO in Genf. Mehr als 70 Prozent der neu auftauchenden Infektionskrankheiten beim Menschen seien auf einen tierischen Ursprung zurückzuführen – insbesondere auf Wildtiere. Vor allem wild lebende Säugetiere stellten ein Risiko bei der Entstehung neuer Krankheiten durch Erreger wie das neuartige Coronavirus dar.

Mit einigen der ersten bekannten Corona-Infektionen wird nach Angaben der WHO der Huanan-Markt im chinesischen Wuhan in Verbindung gebracht, wo neben Meeresfrüchten auch lebende Wildtiere verkauft wurden. Unter den ersten Infizierten waren demnach Standbesitzer, Angestellte und Stammkunden des Marktes. Das neuartige Coronavirus wurde nach Einschätzung von WHO-Experten wahrscheinlich von Fledermäusen über ein anderes Tier auf den Menschen übertragen. 

Nach Wuhan-Reise


WHO-Bericht im machtpolitischen Minenfeld – Experten bekräftigen These von Corona-Ursprung

Zahl der Organspender blieb trotz Corona nahezu unverändert

Die Zahl der Organspender in Deutschland ist im vergangenen Jahr trotz der Corona-Pandemie nahezu unverändert geblieben. In anderen europäischen Ländern, insbesondere in Spanien und Frankreich, waren dagegen zum Teil prozentual zweistellige Einbrüche bei Organspenden zu beobachten, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervorgeht.

Änderung des Infektionsschutzgesetzes: Regierung bringt Bundes-Notbremse und Testpflicht auf den Weg

Das Bundeskabinett hat in Berlin nach Angaben aus Regierungskreisen den Entwurf für die Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen. Diese sieht vor allem bundeseinheitliche Schutzmaßnahmen bei Corona-Inzidenzwerten ab 100 vor. Damit müssen sich die Menschen in weiten Teilen Deutschlands auf Ausgangsbeschränkungen und geschlossene Läden nach bundesweit verbindlichen Vorgaben einstellen. Zudem machte das Kabinett den Weg frei für eine Verordnung des Bundesarbeitsministeriums über verpflichtende Testangebote in Unternehmen.

USA: Mehr als 69.000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages

In den USA haben die Behörden binnen 24 Stunden 69.486 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das ging am Morgen (MEZ) aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore für Montag hervor. Die Anzahl der Toten im Zusammenhang mit einer Infektion lag bei 463.

Die bisherigen Höchstwerte wurden laut JHU am 2. Januar mit 300.295 Neuinfektionen sowie am 12. Januar mit 4476 Toten verzeichnet. Mit mehr als 31,2 Millionen Infektionen und rund 562.500 Toten sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Inzwischen haben laut der Behörde CDC rund 74,1 Millionen Menschen den vollen Impfschutz bekommen. Insgesamt zählen die USA knapp 330 Millionen Einwohner.

"What's wrong with Germany?"


In New York erlebte ich das Corona-Chaos. Jetzt bin ich in Deutschland – mitten im Impf-Chaos

Österreichs Gesundheitsminister tritt aus gesundheitlichen Gründen ab

Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt. Er habe vor einer Woche einen zweiten Kreislaufkollaps erlitten, sagte der 60-Jährige in Wien. "Ich habe gemerkt, da muss ich jetzt für mich eine Notbremse ziehen." Das Land brauche in dieser Phase einen absolut fitten Gesundheitsminister.

Anschober leitete seit dem Start der Regierung aus konservativer ÖVP und Grünen im Januar 2020 das Gesundheitsressort, das in der Pandemie zum Schlüsselressort wurde. Er habe seit 14 Monaten praktisch durchgearbeitet. Anschober hatte in den Jahren als Landesminister in Oberösterreich einen Burnout erlitten. 

Mehr als 100.000 Corona-Impfungen an einem Tag in Dänemark

Etwa jeder 55. Däne hat am Montag eine Corona-Impfung erhalten. Bei einer Generalprobe für die Zeit mit mehr zur Verfügung stehenden Impfstoffdosen wurden im Laufe des Tages landesweit 104.824 Impfungen registriert, wie der dänische Gesundheitsminister Magnus Heunicke am späten Abend auf Twitter mitteilte. So viele Däninnen und Dänen wurden bislang noch nie innerhalb von nur einem Tag gegen Covid-19 geimpft.

Generalprobe für Personal und IT


100.000 Corona-Impfungen an einem Tag: Dänemark macht den Impf-Stresstest

RKI registriert 10.810 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 140,9

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut binnen eines Tages 10.810 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 294 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 6885 Neuinfektionen und 90 neue Todesfälle verzeichnet. Zudem könnten die Zahlen der Vorwoche wegen der Schulferien noch nicht vergleichbar mit früheren Werten sein. RKI-Präsident Lothar Wieler rechnete ab Mitte dieser Woche wieder mit verlässlicheren Daten zur Pandemie.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI bundesweit bei 140,9. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.05 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 129,2 an, vor einer Woche lag sie bei 123. 

"Long Covid"


Nach der Corona- Erkrankung war sie monatelang geschwächt: "Als würde ich durch einen Schwamm atmen"

Lohnfortzahlung in Quarantäne: mehr als 150 Millionen Euro erstattet

Die Bundesländer haben wegen behördlich angeordneter Quarantäne in der Corona-Zeit bislang Verdienstausfälle in insgesamt dreistelliger Millionenhöhe erstattet. Das geht aus einer Umfrage der Nachrichtenagentur DPA unter den zuständigen Ämtern der Länder hervor. Demnach wurden bislang mindestens 150 Millionen Euro an die Antragsteller ausgezahlt.

Im Falle einer behördlich angeordneten Quarantäne haben Arbeitnehmer Anspruch auf Entschädigung. Sie erhalten diese in den ersten sechs Wochen als Lohnfortzahlung von ihren Arbeitgebern. Diese müssen in Vorleistung gehen und können sich den Betrag anschließend erstatten lassen. Auch Selbstständige oder Beschäftigte, die sich wegen Schulschließungen um ihre Kinder kümmern müssen, haben unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Entschädigung. Mindestens 750.000 Anträge auf Entschädigungszahlungen wurden bislang bundesweit gestellt

Intensivmediziner erwarten noch im April mehr als 6000 Patienten

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen erwartet die Intensivmediziner-Vereinigung Divi, dass der bisherige Höchststand an Intensivpatienten schneller erreicht wird als erwartet – nämlich noch im April.

"Wir müssen davon ausgehen, dass wir deutschlandweit jetzt jeden Tag zwischen 50 und 100 neue Covid-Intensivpatienten aufnehmen müssen", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Gernot Marx, der "Augsburger Allgemeinen". "Das heißt, dass wir bereits Ende April die Größenordnung von 6000 und mehr Corona-Intensivpatienten erreichen würden, wie wir sie auf dem Höhepunkt der zweiten Welle hatten." Erst vor wenigen Tagen waren für Ende April noch 5000 Intensivpatienten prognostiziert worden.

Studien: Britische Variante nicht tödlicher, aber höhere Viruslast

Die zunächst in Großbritannien entdeckte Corona-Variante B.1.1.7 ist aktuellen Studien zufolge ansteckender als die ursprüngliche Form, allerdings nicht tödlicher. Zu diesem Schluss kommen Forscher in zwei separaten Studien, die am Dienstag in den Fachmagazinen "The Lancet Infectious Diseases" und "The Lancet Public Health" veröffentlicht wurden. Zuvor hatte es teilweise die Annahme gegeben, die Variante B.1.1.7 sei nicht nur leichter übertragbar als die in Wuhan entdeckte Wildform des Virus, sondern könne auch zu einer höheren Sterblichkeit unter den Patienten führen.

Da die Studien beide im vergangenen Winter in London und Südengland durchgeführt wurden, wo sich die Variante B.1.1.7 zu dieser Zeit rapide ausbreitete, hatten die Forscher eine gute Vergleichbarkeit beider Varianten. Allerdings räumen die Wissenschaftler ein, dass zusätzliche Studien nötig seien, um die Erkenntnisse weiter zu bestätigen.

Corona-Pandemie


In England gibt es bald die Herdenimmunität – so hat das Königreich das geschafft

Mehr als 15.000 Teststellen in Deutschland: Lob von Spahn

In Deutschland sind mehr als 15.000 Teststellen für kostenlose Corona-Tests geschaffen worden. Das sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der "Welt" nach einer Umfrage seines Ressorts in den Ländern. "Das gibt uns mehr Sicherheit in dieser schwierigen Phase der Pandemie."

Der Bund hatte Anfang März die Finanzierung der Tests übernommen, Länder und Kommunen waren für die Einrichtung der Stellen zuständig. Die meisten gibt es dem Bericht zufolge mit 5776 im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (Stand 8. April). Im bundesweiten Durchschnitt sind es 37 Teststellen pro Landkreis oder kreisfreier Stadt. Über die Zahl der durchgeführten Schnelltests konnten die meisten Länder allerdings keine Angaben machen.

Meldungen von Montag, 12. April 2021:

Auch Irland verabreicht Astrazeneca-Impfstoff nur noch an über 60-Jährige

Auch in Irland wird der Corona-Impfstoff von Astrazeneca wegen des Risikos von Blutgerinnseln künftig nur noch an Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren verabreicht. Das Vakzin werde für unter 60-Jährige nicht mehr empfohlen, teilte das für Impfungen zuständige Beratungskomitee NIAC am Montagabend mit. 

Zwar seien Thrombose-Fälle eine "sehr seltene" Nebenwirkung des Impfstoffs. Da das Alter dabei aber womöglich eine Rolle spiele und andere Vakzine zur Verfügung stünden, habe die Behörde ihre Empfehlung überarbeitet. Irlands oberster Amtsarzt Ronan Glynn kündigte an, die Impfkampagne werde nun an die neuen Vorgaben angepasst. Das Land folgt damit dem Beispiel anderer EU-Länder wie Deutschland, Italien und Spanien.

Mehr als eine Million Corona-Tote in Europa seit Beginn der Pandemie

In Europa hat die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie die Schwelle von einer Million überschritten. In den 52 Ländern und Territorien des Kontinents, darunter auch Russland, wurden bis Montagabend insgesamt 1.000.288 Todesfälle von Corona-Infizierten registriert, wie die Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben errechnete. Insgesamt wurden knapp 46,5 Millionen Ansteckungen in Europa nachgewiesen.

Europa ist damit die Region mit der höchsten Opferzahl der Pandemie. Innerhalb von Europa ist Großbritannien mit 127.100 Corona-Toten das am schwersten betroffene Land, gefolgt von Italien mit 114.612 Toten und Russland mit offiziell 103.263 Toten. Dahinter rangieren Frankreich mit 99.163 Todesopfern und Deutschland mit 78.452 Toten.

Die Nachrichten zur Coronavirus-Pandemie von Montag, dem 12. April 2021

Baden-Württemberg lockert Quarantäne-Regeln für Geimpfte

Baden-Württemberg will die Quarantäne-Regeln für Menschen mit vollständigem Impfschutz gegen das Coronavirus lockern. "Es wird eine Ausnahmeregelung in die jeweiligen Verordnungen aufgenommen, wonach sich geimpfte, symptomlose Personen künftig nicht mehr in Absonderung begeben müssen, wenn sie Kontakt zu einem Covid-19-Fall hatten", erklärte Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) in Stuttgart. Gleiches gelte für Einreisende aus sämtlichen Risikogebieten im Ausland.

Lucha begründete das geplante Vorgehen mit Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Demnach sind vollständig Geimpfte weniger infektiös als Menschen mit negativem Schnelltest und einer symptomlosen Corona-Infektion. Die Ausnahme von der Quarantäne-Pflicht soll demnach auch für Menschen gelten, die eine Impfstoffdosis erhalten und darüber hinaus in der Vergangenheit eine Corona-Erkrankung durchgemacht haben.

US-Behörde: Impfkampagne erreicht nicht genügend Latinos und Schwarze

Die Corona-Impfkampagne in den USA kommt bislang nur unzureichend bei den Minderheiten der Schwarzen und Latinos an. Rund 18 Prozent der Bevölkerung gelten als Latinos oder hispanischen Ursprungs – sie machen unter den Geimpften aber nur 10,7 Prozent aus, wie die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, am Montag in Washington erklärte. Schwarze und Afroamerikaner stellen demnach rund 12 Prozent der Bevölkerung – aber nur 8,4 Prozent derer, die bislang mindestens eine Impfung erhielten. "Das müssen wir besser machen", forderte Walensky bei einem Briefing des Weißen Hauses.

Angehörige der Minderheiten waren von der Pandemie in den USA bislang deutlich stärker betroffen als die weiße Bevölkerungsmehrheit. Trotzdem legen Umfragen nahe, dass es bei Schwarzen und Latinos eine deutlich höhere Skepsis bezüglich Impfungen gibt. Die Regierung bemüht sich, die Impfbereitschaft in diesen Bevölkerungsgruppen nun durch mehrere Initiativen zu erhöhen.

Hassmails wegen Werbung für Coronaimpfung

Uschi Glas bekommt wegen eines Werbespots für die Coronaimpfung zahlreiche Hass-Mails. "Ich werd' natürlich ganz schön angefeindet", sagte die Schauspielerin in einem Video des DUB Unternehmer-Magazins. Sie habe mit kritischen Reaktionen gerechnet. "Aber dass es so heftig ist, hätte ich nicht gedacht." Sie werde beschuldigt, eine Mörderin zu sein, und dass sie Menschen veranlasse, "dass sie sich Gift in den Arm spritzen lassen". Das sei "schwerst beleidigend", man müsse "einen guten Magen haben", meinte die 77-Jährige Münchnerin. Sie finde es traurig und beängstigend, "wie viel Hass und wie viel Ablehnung in unserer Gesellschaft ist."

EMA zu Besuch in Russland

Im Zuge der Prüfung für eine EU-Zulassung des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V haben Experten der Europäischen Arzneimittelagentur EMA Moskau besucht. Sie hätten in der russischen Hauptstadt bereits zwei Kliniken besichtigt, in denen Patienten während der wichtigen Phase III der klinischen Studien betreut worden seien, meldete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. "Sie haben alle angeforderten Informationen erhalten." Dem Bericht zufolge sprachen die EMA-Experten mit medizinischem Personal. Geplant seien zudem Besuche von Produktionsstandorten.

Misstrauen


Warum der Corona-Impfstoff Sputnik V in Russland zum Ladenhüter wird

Die EMA hatte Anfang März ein Prüfverfahren für Sputnik V im Zuge einer sogenannten Rolling Review begonnen. Dabei werden Testergebnisse bereits geprüft, auch wenn noch nicht alle Daten vorliegen und noch kein Zulassungsantrag gestellt wurde. Sputnik ist nach Angaben aus Moskau bereits in 59 Ländern registriert. Auch Deutschland führt Gespräche über mögliche Lieferungen des Vakzins.

45.000 Arztpraxen impfen gegen Corona

Immer mehr niedergelassene Ärzte in Deutschland impfen ihre Patienten gegen Corona. Die Zahl der teilnehmenden Arztpraxen ist in der neuen Woche um 10.000 auf 45.000 gestiegen, wie ein Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der Nachrichtenagentur DPA in Berlin sagte. Die meisten sind Hausarztpraxen. Allerdings dürften die Impfzahlen dennoch vorerst nicht weiter spürbar ansteigen, denn die Menge an Impfstoff stagniert voraussichtlich zunächst wie vorhergesagt. Bis zu diesem Dienstag sollen rund eine Million Dosen des Vakzins von Biontech/Pfizer in den Praxen ausgeliefert werden. "Das Engagement der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte steigt gewaltig – hoffentlich auch bald die Impfstoffmengen", sagte der KBV-Sprecher.

Corona-Impfung


Zu Risiken und Nebenwirkungen…

Aerosolforscher: Sport im Freien keine Gefahr

Sportverbände haben auf einen Offenen Brief der Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF) an Bundeskanzlerin Angela Merkel reagiert und mehr Bewegungsmöglichkeiten im Freien gefordert. "Die Ausführungen der Gesellschaft für Aerosolforschung bestärken uns einmal mehr in der Position, die wir seit Monaten klar vertreten", sagte Rainer Koch, der für den Amateursport zuständige Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes, am Montag zum Offenen Brief, über den die ARD-Sportschau berichtet hatte. "Die Angst vor dem Amateurfußball als Corona-Treiber ist unbegründet."

Dagegen teilt der Chefarzt des Deutschen Leichtathletik-Verbandes die Einschätzung der Wissenschaftler nur zum Teil. "Natürlich würde ich mich als Mediziner aus dem Sportbereich auch freuen, wenn angesichts solcher Untersuchungsergebnisse die Sportplätze wieder für alle geöffnet würden", sagte Andrew Lichtenberg der ARD-Sportschau. "Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die neuen bislang bekannten Mutanten des Virus aggressiver sind und die Infektionsgefahr bei jüngeren Leuten gestiegen ist." Dies müsse ernst genommen werden und man könne nicht einfach alles öffnen und laufen lassen.

WHO: “Pandemie weit davon entfernt, vorüber zu sein”

Im Kampf gegen das Coronavirus ist nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein kritischer Punkt erreicht. Die Zahl der Neuinfektionen und der Todesfälle sei zum siebten Mal in Folge auch in der vergangenen Woche deutlich angestiegen, warnte die WHO in Genf. "Die Kurve der Pandemie wächst gerade exponentiell", sagte WHO-Expertin Maria Van Kerkhove. Vergangene Woche seien 4,4 Millionen Neuinfektionen gemeldet worden, vor einem Jahr seien es um diese Zeit etwa 500.000 Fälle gewesen. Die Lieferung und Verabreichung von Impfstoffen laufe zwar, aber das reiche zumindest aktuell nicht aus.

Dritte Corona-Welle


100er Inzidenz in der Kritik: Warum der Epidemiologe Klaus Stöhr die Lockdown-Marke in Frage stellt

Hände waschen, Ansammlungen vermeiden, Masken tragen und Räume lüften sind laut WHO erprobte Maßnahmen, die auch jetzt helfen. Wenn Neuinfektionen zurückgingen, mache das auch das Auftreten von Virus-Varianten unwahrscheinlicher. Stand jetzt gelte aber: "Die Pandemie ist weit davon entfernt, vorüber zu sein", warnte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Experten: Bei Covid-19 dringend auf Studie zu Asthma-Medikament aufbauen

Experten beurteilen die Ergebnisse einer aktuellen Studie zur Einnahme eines Asthma-Sprays bei Covid-19 als vielversprechend. "Der beschriebene Effekt ist beachtlich und bedeutsam", so der Direktor der Klinik für Infektiologie und Pneumologie der Berliner Charité, Norbert Suttorp. Die Studie unter Leitung der Universität Oxford wurde im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht. Sie hatte ergeben, dass bei Patienten, die im frühen Stadium ihrer Covid-Erkrankung das antientzündlich wirkende Medikament Budesonid inhalierten, das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt deutlich sank. Zudem seien sie schneller genesen, so die Autorinnen und Autoren.

Kortisonpulver


Bewährtes Asthma-Medikament könnte das Risiko für schwere Corona-Verläufe senken

Tschechien geht erste Lockerungsschritte

Im stark von der Corona-Pandemie betroffenen Tschechien sind erste Lockerungsschritte in Kraft getreten. Für die Erstklässler an den Grundschulen begann der Wechselunterricht, bei dem sich Präsenz- und Distanzunterricht im wöchentlichen Turnus abwechseln. In den Schulen ist ein regelmäßiger Antigen-Schnelltest verpflichtend. Probleme wurden am ersten Tag nicht gemeldet. Auch die Kindergärten öffneten wieder unter strengen Auflagen für den ältesten Jahrgang.

Mit dem Ende des Corona-Notstands nach mehr als sechs Monaten endeten zudem die nächtliche Ausgangssperre und das Verbot, den eigenen Wohnbezirk zu verlassen. Die Polizei will die nun freiwerdenden Kräfte verstärkt zur Überwachung der übrigen Corona-Schutzmaßnahmen einsetzen. Die Intensität der Kontrollen werde nicht nachlassen, teilte ein Sprecher mit.

Proteste gegen coronabedingte Laden-Schließungen in Rom

Einige Hundert Menschen haben in der Nähe der italienischen Abgeordnetenkammer in Rom gegen Schließungen wegen der Corona-Pandemie demonstriert. Unter ihnen waren Restaurantbesitzer und Inhaber von Fitnessstudios, die seit Wochen und Monaten nicht für Gäste und Kunden öffnen dürfen. "Freiheit, Freiheit", schrien die Demonstranten am Nachmittag im historischen Zentrum Roms, wie im Fernsehen zu sehen war. Sie äußerten ihren Unmut gegen die Regierung. Es flogen auch Böller und Flaschen.

Dritter Lockdown


Italien zieht die Notbremse – und könnte Deutschland als unerquickliches Vorbild dienen

Habeck: Gesetz zur Bundes-Notbremse “nicht gut genug”

Die Grünen pochen auf Änderungen an der geplanten Regelung für eine bundesweite Corona-Notbremse. Mit ihrem Vorhaben räume die Bundesregierung praktisch ein, dass das bisherige Format der Ministerpräsidentenkonferenzen gescheitert sei, sagte der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck am Montag in Berlin. "Fast zynisch spät" handle sie nun. Es fehle etwa an einer Testpflicht für Unternehmen und staatliche Stellen, bemängelte er.

Bericht: Lockdown könnte bis mindestens Ende Mai andauern

Der Lockdown in Deutschland könnte einem Bericht zufolge bis Ende Mai oder Mitte Juni andauern. Die Bundesregierung gehe von einer verschärften Infektionslage aus, die noch sechs bis acht Wochen andauern werde, berichtete der "Tagesspiegel" unter Berufung auf eine Besprechung der Länder mit Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) am Sonntag.

Daraus sei zu schließen, dass mit einer Aufrechterhaltung der per Bundesgesetz geplanten Lockdown-Maßnahmen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 bis Ende Mai oder Mitte Juni zu rechnen sei. Aus Länderkreisen heiße es, dass der Bund nicht bereit sei, vom Inzidenzwert als alleinigem Maßstab für die Lockdown-Verfügung abzurücken.

Steffi Kriegerstein


Sie war Deutschlands Top-Kanutin – seit der Corona-Infektion wird ihr sogar beim Radfahren schwindelig

Bundesregierung will Unternehmen zu Corona-Testangeboten verpflichten

Unternehmen sollen ihren Beschäftigten Coronatests anbieten müssen, wenn diese nicht im Homeoffice arbeiten. In der Bundesregierung wird nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA dazu eine Paketlösung angestrebt. Die entsprechende Änderung der Arbeitsschutzverordnung soll dabei gemeinsam mit der geplanten Novelle des Infektionsschutzgesetzes für eine bundesweite Corona-Notbremse kommen. Die Arbeitgeber sollen die Tests zur Verfügung stellen. Sie müssen aber voraussichtlich nicht dokumentieren, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Tests auch in Anspruch nehmen.

Der "Spiegel" berichtete, dass das Wirtschaftsministerium von Peter Altmaier (CDU) seinen Widerstand gegen eine Testangebotspflicht trotz Widerstands der Wirtschaft aufgegeben habe. Wer viel Kundenkontakt habe oder mit Lebensmitteln arbeite, solle Anspruch auf zwei Tests haben, so der "Spiegel". Eine Befragung im Auftrag der Bundesregierung hatte ergeben, dass 43 Prozent der Unternehmen aufgrund der Kosten nicht testen oder dafür finanzielle Unterstützung wollen.

Dritte Corona-Welle in der Türkei – Ärzte schlagen Alarm

Die Türkische Ärztevereinigung hat angesichts rasant steigender Corona-Neuinfektionen vor einer Überlastung des Gesundheitssystems gewarnt. "Unsere Krankenhäuser sind mit Covid-19 Patienten überfüllt", sagte die Chefin der Vereinigung TTB, Sebnem Korur Fincanci. Selbst die zusätzlich eingerichteten Stationen reichten nicht aus, um dem Bedarf gerecht zu werden. "Auf den Intensivstationen ist kein Platz mehr." Mitarbeiter im Gesundheitssystem seien überfordert. Fincanci zweifelte zudem die offizielle Todeszahl von rund 250 Fällen täglich in den letzten Tagen an. Das sei nach Berechnungen der TTB nur ein Drittel der eigentlichen täglichen Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19.

Johnson & Johnson startet Lieferung von Corona-Impfstoff an EU

Die Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson können nun auch in der Europäischen Union starten. Der Hersteller beginne mit der Lieferung an die EU-Staaten, bestätigte die EU-Kommission in Brüssel. Sie erwartet bis Ende Juni bis zu 55 Millionen Dosen des Impfstoffs. Gut 10 Millionen Dosen sollen nach Deutschland gehen.

Die Besonderheit: Das Vakzin muss nur einmal gespritzt werden, statt wie die übrigen drei zugelassenen Corona-Impfstoffe zweimal. Deshalb setzen Deutschland und andere Staaten große Hoffnungen darauf, dass die Impfkampagne damit beschleunigt wird. Die belgische Impf-Taskforce bestätigte der Nachrichtenagentur Belga, dass bereits für Montag 36.000 Impfdosen von Johnson & Johnson in Belgien erwartet würden.

Handel warnt vor schärferem Lockdown

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat davor gewarnt, im Zuge der Neufassung des Infektionsschutzgesetzes einen schärferen Lockdown im Einzelhandel durchzusetzen. "Viele Nicht-Lebensmittelhändler verlieren aufgrund der angekündigten Veränderungen im Infektionsschutzgesetz jegliche Perspektive. Die Geschäfte ab einem Inzidenzwert von über 100 wieder zu schließen, wird der Lage nicht gerecht", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in Berlin.

Er verwies auf eine HDE-Umfrage unter 1000 Unternehmen, die deutlich mache, wie kritisch die Lage bei vielen Nicht-Lebensmittelhändlern sei. Demnach sehen 45 Prozent der Befragten ihre unternehmerische Existenz im Laufe des Jahres in akuter Gefahr. Die Umsätze der klassischen Innenstadthändler hätten in der vergangenen Woche um 60 Prozent unter dem Vor-Krisen-Niveau gelegen, berichtete Genth. 

Steinmeier: Junge Generation bestens für Nach-Corona-Zeit gewappnet

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in der Coronakrise mehr Solidarität mit der jungen Generation verlangt und ihr trotz momentan schwieriger Bildungsbedingungen Mut zugesprochen. Diese Generation habe "den Ernstfall erprobt", sagte Steinmeier in Berlin in einer Rede an die Studierenden in Deutschland zum Beginn des Sommersemesters. Nach der Pandemie werde es nicht mit allen Gewissheiten weitergehen, mit denen man jahrzehntelang gelebt habe. "Wir gehen miteinander ins Offene." Auch er wisse nicht, wie die Gesellschaft dann aussehen werde. "Aber eines weiß ich: Wenn eine Generation für diese offene Zukunft gewappnet ist, dann Ihre."

In seiner Rede in der Staatsbibliothek sagte Steinmeier, die Träume, Hoffnungen und Wünsche junger Menschen verzögerten sich immer weiter. "Aber eines weiß ich sicher: Unsere Unternehmen, unsere öffentlichen Verwaltungen, unsere Schulen und Universitäten, unsere Krankenhäuser brauchen Sie – und das nicht nur, weil die geburtenstarken Jahrgänge nach und nach aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Sie werden gebraucht gerade wegen der Erfahrungen, die Sie aus dieser Krise mitbringen. Wir brauchen Sie! Unser Land braucht Sie!"

Making of Praxiswerkstatt


Uni-Projekt "Zukunftslabor Hamburg": Mit Kreativität aus der Krise

Großer Corona-Impftag in Dänemark

In Dänemark sollen am heutigen Montag so viele Menschen an einem Tag gegen Covid-19 geimpft werden wie nie zuvor. Ziel ist es, landesweit im Laufe des Tages bis zu 100.000 Corona-Impfungen zu verabreichen. Das Ganze ist eine Generalprobe, ob die Impfzentren in den fünf dänischen Regionen mitsamt der nötigen Logistik und den IT-Systemen bereit sind, in kurzer Zeit im großen Maßstab impfen zu können. Dabei geht es um eine gute Vorbereitung für die Zeit, wenn bald mehr Corona-Impfstoff zur Verfügung steht. 68 Impfzentren im ganzen Land sind bei dem Stresstest dabei. 100.000 Impfungen mag für deutsche Ohren nicht nach dramatisch viel klingen, ist für ein Land mit nur knapp 5,8 Millionen Einwohnern aber eine ganze Menge. 

Griechenland öffnet sich ab 14. Mai für Touristen

Urlauber aus den anderen EU-Staaten werden ab 14. Mai ohne Quarantänepflicht nach Griechenland reisen und Urlaub machen können. Dies teilte die griechische Tourismus-Vizeministerin Sofia Zacharaki mit. Es werde aber Voraussetzungen geben: "Die Urlauber müssen entweder geimpft sein oder einen PCR-Corona-Test vorzeigen", sagte sie dem griechischen Nachrichtensender Skai. Anschließend werden sie frei ihre Ferien in Griechenland machen können, hieß es. Diese Regelung werde auch für einige andere Staaten gelten. Darunter seien auch Israel, Serbien und Großbritannien. 

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Griechenland hofft auf Touristen

Hohe Sieben-Tage-Inzidenz: Modellregion Saarland verschärft Coronaregeln

Im Saarland sind die Corona-Maßnahmen für die Modellregion verschärft worden. Die bisher bestehende Testpflicht wurde auf den Einzelhandel, alle körpernahen Dienstleistungen sowie alle sonstigen bisher geöffneten Bereiche ausgeweitet, wie das saarländische Gesundheitsministerium mitteilte. Weiterhin ausgenommen davon sind der Lebensmittelhandel, Bankdienstleistungen und medizinische Behandlungen.

Grund für die heute in Kraft getretene Verschärfung ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen über dem Wert von 100 lag. Innerhalb des dreistufigen Saarland-Modells sprang die Ampel laut Ministerium daher auf gelb. In der vergangenen Woche hatte das Saarland mit einem umstrittenen Corona-Modellversuch begonnen. 

Widerstand in Schleswig-Holstein gegen einheitliche Corona-Regeln

Ein Teil der Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein lehnt die geplanten bundesweit einheitlichen Regelungen gegen die dritte Corona-Welle ab. Wie die Nachrichtenagentur DPA aus Koalitionskreisen erfuhr, will die FDP keiner Regelung zustimmen, die bei Überschreitung einer 100er-Inzidenz in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt ausnahmslos Ausgangsbeschränkungen vorsieht. Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) hält zudem das Verfahrenstempo für völlig unangemessen. Bereits heute will das Bundeskabinett die gesetzlichen Vorgaben auf den Weg bringen. In Kiel ist von einem "undurchdachten Schnellschuss" die Rede, der eine Vielzahl ungeklärter Probleme und Rechtsfragen aufwerfe. Geplante Änderungen für den Einzelhandel oder eine Beschränkung der Personenzahl in Bussen und Bahnen seien praktisch nicht umsetzbar.

Corona-Erkrankung


Er ist erst 31 Jahre alt und Weltmeister im Ringen – doch Covid-19 setzt Frank Stäbler für Wochen außer Gefecht

Frankreich weitet Impfkampagne auf Menschen über 55 aus

Frankreich öffnet seine Impfkampagne für Menschen über 55 Jahren. Seit heute können sie das Vakzin von Astrazeneca oder von Johnson & Johnson erhalten. Laut Gesundheitsminister Olivier Véran erhält Frankreich heute mit einer Woche Vorsprung 200.000 Dosen des Impfstoffes von Johnson & Johnson. Die Impfung mit Astrazeneca empfiehlt Frankreichs oberste Gesundheitsbehörde bereits nach dem kurzzeitigen Impfstopp Mitte März wegen Blutgerinnsel-Fällen nur noch für Menschen über 55 Jahre.

Mit Stand vom Samstag haben mehr als 10,7 Millionen der rund 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Frankreichs eine Impfung erhalten. Die Corona-Situation in dem Land ist jedoch weiterhin angespannt. 

Indien überholt Brasilien – zweitmeiste Corona-Infektionen weltweit

Indien hat Brasilien als Land mit den zweitmeisten Corona-Infizierten weltweit überholt. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden wurden nach offiziellen Angaben knapp 169.000 Infektionen – ein Rekordwert – registriert. 904 Menschen starben demnach im Zusammenhang mit dem Virus. Damit verzeichnet die größte Demokratie der Welt bisher mehr als 13,5 Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-Cov-2 sowie rund 170.000 Todesfälle.

Corona-Pandemie


Weltweit impft kaum ein Land so schnell wie Indien. Trotzdem spitzt sich die Lage zu

Die Infektionszahlen in Indien steigen seit Wochen deutlich an – es gibt religiöse Feste und große Wahlkampfveranstaltungen ohne Masken und Abstand. Bis vor Kurzem gab es kaum Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Indien stellt auch Impfstoff in Massenproduktion her. Bislang wurden nach offiziellen Angaben in dem Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern mehr als 100 Millionen Dosen Corona-Impfstoff verimpft.

Biergärten öffnen in England – Johnson mahnt zur Vorsicht

Nach Monaten des Lockdowns dürfen sich die Menschen in England über deutlich mehr Freiheiten freuen. Neben Biergärten und anderer Außengastronomie dürfen auch Friseure, Geschäfte, Fitnessstudios und Zoos wieder öffnen. In Innenräumen dürfen Gastronomen noch keine Gäste empfangen, genauso wie private Treffen drinnen noch bis mindestens Mai verboten bleiben. Premierminister Boris Johnson bezeichnete die Lockerungen als "wichtigen Schritt auf unserem Weg Richtung Freiheit". Er rief seine Landsleute jedoch dazu auf, vorsichtig zu bleiben und nicht über die Stränge zu schlagen.

Dank der weit fortgeschrittenen Impfkampagne und dem langen, harten Lockdown hat sich die Corona-Infektionslage in Großbritannien mittlerweile deutlich entspannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei knapp 30 Fällen pro 100.000 Einwohnern.

Lockerungen in England


"Es ist einfach schön": Pub-Besucher freuen sich über erstes Bier nach Corona-Lockdown

Infektionen überschreiten Drei-Millionen-Marke – Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 136,4

Die Zahl der insgesamt in Deutschland gemeldeten Corona-Infektionen ist auf mehr als drei Millionen gestiegen. Laut Robert-Koch-Institut haben sich nachweislich 3.011.513 Menschen mit dem Virus infiziert. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die erste bestätigte Infektion wurde am 27. Januar 2020 bekannt gegeben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.683.900 an. Die Gesamtzahl der mit Sars-CoV-2 infizierten Verstorbenen stieg auf 78.452.

Binnen eines Tages wurden 13.245 Corona-Neuinfektionen und 99 neue Todesfälle verzeichnet. Montags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen aber meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Zudem könnten die Zahlen wegen der Schulferien noch nicht vergleichbar mit früheren Werten sein. RKI-Präsident Lothar Wieler rechnete ab Mitte dieser Woche wieder mit verlässlicheren Daten zur Pandemie. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 8497 Neuinfektionen und 50 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut RKI am Morgen bundesweit bei 136,4, gestern betrug sie 129,2, vor einer Woche128. Auch der Inzidenzwert ist momentan noch mit Vorsicht zu genießen und dürfte wegen weniger Tests und Meldungen über Ostern zu niedrig ausfallen.

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DGB unterstützt Corona-Testpflicht in Betrieben

Der Deutsche Gewerkschaftsbund unterstützt eine Corona-Testpflicht in Betrieben. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Vizekanzler Olaf Scholz (beide SPD) "vorgesehene Pflicht für die Arbeitgeber, ihren Beschäftigten regelmäßige Tests anzubieten, muss jetzt kommen". Hoffmann appellierte an CDU und CSU, ihre "Blockade" bei dem Thema aufzugeben. Eine Selbstverpflichtung der Arbeitgeber reiche nicht aus, mahnte der DGB-Chef. "Es ist schlicht nicht verständlich, weshalb sich Menschen im Privatbereich seit gut einem Jahr bis hin zu ihren Grundrechten einschränken, aber die Regeln für die Arbeitgeber nach wie vor butterweich sind."

Heil will schon in der kommenden Woche eine Corona-Testpflicht in allen Unternehmen durchsetzen. Er strebt einen Kabinettsbeschluss am Dienstag an. 

Städte- und Gemeindebund gegen flächendeckende Ausgangssperren

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hält flächendeckende Ausgangssperren in ganz Deutschland für falsch, begrüßt aber im Grundsatz ein bundeseinheitliches Vorgehen in der Corona-Pandemie. "Unverzichtbar bleibt allerdings, die Inzidenzentwicklung in den einzelnen Städten und Kreisen zu beachten", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundes, Gerd Landsberg, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Es werde "sicherlich keine flächendeckenden Ausgangsbeschränkungen geben können".

Landsberg verwies darauf, dass es nach wie vor Gesundheitsamtsbezirke gebe, die unter einer Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegen. Die im Entwurf für Änderungen am Infektionsschutzgesetz thematisierte Ausgangssperre ab einem Inzidenzwert von 100 sei verfassungsrechtlich problematisch. "Ein derart tiefgreifender Eingriff muss befristet und genau begründet werden."

Linke lehnt Zustimmung zu Änderung am Infektionsschutzgesetz ab

Die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes mit dem Ziel bundeseinheitlicher Corona-Maßnahmen stößt bei der Linken auf Ablehnung, wie der Linksfraktionschef im Bundestag, Dietmar Bartsch, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland deutlich machte. "Es ist gut, dass es Regelungen geben soll, die für alle nachvollziehbar sind", sagte Bartsch. "Wir werden das Verfahren auch nicht bremsen. In der Sache habe ich allerdings ein paar fundamentale Kritikpunkte." So solle zum Beispiel das private Verhalten hart reglementiert werden, während für Unternehmen keine Pflichten vorgesehen seien, monierte Bartsch. "Ich sehe deshalb kaum Möglichkeiten, dem Vorhaben zuzustimmen." Die Grünen sagten hingegen trotz Kritik Kooperation zu. 

Der Entwurf für ein verschärftes Infektionsschutzgesetz sieht bundesweit einheitliche nächtliche Ausgangssperren von 21 bis 5 Uhr in allen Landkreisen und kreisfreien Städten ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 vor. Weitere Regelungen betreffen die Schließung von Schulen, Kitas, Läden, Gastronomie, Hochschulen, Sportstätten und Kultureinrichtungen. Das Gesetz soll in der kommenden Woche vom Kabinett beschlossen werden und dann rasch in das parlamentarische Verfahren gehen.

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