Ernährungsreport 2019: Eine gesündere Ernährung für viele das Ziel

So will sich die deutsche Bevölkerung 2019 ernähren

Im Jahr 2019 wollen sich die Menschen in Deutschland gesünder ernähren und mehr auf die Inhaltsstoffe ihrer eingekauften Nahrung achten. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher ernähren sich bewusster. Dieser Trend geht aus dem Ernährungsreport 2019 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hervor und setzt auch die Lebensmittel-Industrien, insbesondere die Zuckerwirtschaft, unter Druck.

„Verbraucher wollen differenzierte Information und Orientierung“, erläutert Julia Klöckner, die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), bei der Vorstellung des Ernährungsreports 2019. Die deutsche Bevölkerung achte zunehmend auf gesunde Ernährung, die schmecken muss. Der Report des Bundesministeriums liefert jedes Jahr wichtige Informationen über Trends und Entwicklungen in der Ernährung.

Verbraucher wollen weniger Zucker, Transfette und Salz

„71 Prozent ist es wichtig, dass Fertigprodukte weniger Zucker enthalten, 68 Prozent wollen weniger ungesunde Transfette und 38 Prozent weniger Salz“, fasst Bundesministerin Klöckner die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Dennoch stehe der Geschmack an erster Stelle. Auch wenn dem Bericht zufolge neun von zehn Personen eine gesunde Ernährung für wichtig halten, gaben 99 Prozent der Befragten an, dass der Geschmack am wichtigsten sei.

Kalorienarmer Zucker

Wie aus der Befragung hervorgeht, wollen allerdings nur sieben Prozent, dass die erwähnte Zuckerreduzierung durch Zuckerersatzstoffe wie künstliche Süßstoffe erfolgt. Die Lösung könne laut Klöckner eine neue Zucker-Variante sein. Derzeit fördere das BMEL die Entwicklung eines kalorienärmeren Zuckers, der durch ein spezielles Verfahren aus der Zuckerrübe gewonnen werden kann.

Zuckerindustrie unter Druck

Die Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker e.V. (WVZ) reagierte auf den Report und räumte ein, dass allgemeine Änderungen in der Ernährung von Nöten sind. „Verbraucher erwarten, dass dort, wo Zucker in Lebensmitteln reduziert wird, auch die Kalorien deutlich runter gehen müssen“, berichtet Günter Tissen, Hauptgeschäftsführer der WVZ in einer Pressemitteilung zu dem Report. Dies sei zur Zeit allerdings nicht der Fall. Deswegen stehe die Reduktion der Energiezufuhr zu Recht auch im Fokus des Bundesministeriums. Denn im Kampf gegen Übergewicht und Adipositas zähle in erster Linie die Anzahl der Kalorien.

Neues Tierwohlkennzeichen

Wie der Report zeigt, ist ein weiteres großes Anliegen der Bevölkerung die Verbesserung der Tierhaltung. „Der Ernährungsreport unterstützt auch unser Vorhaben, ein staatliches Tierwohlkennzeichen einzuführen, das über ein reines Haltungskennzeichen hinausgeht“, betont Klöckner. 81 Prozent der Befragten sprachen sich für ein offizielles Siegel aus, das sicherstellt, dass Nutztiere besser gehalten werden als gesetzlich vorgeschrieben ist.

Gesunde Ernährung als Grundschulfach?

Aus dem Report geht weiterhin hervor, dass sich immer mehr Menschen außer Haus ernähren. Somit rücke auch die angebotene Ernährung in Kantinen und Schulen mehr in den Fokus. Insbesondere Schulen sollten laut Klöckner eine Vorbildfunktion haben. Ihr Ministerium setze sich zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung dafür ein, dass die Grundlagen einer gesunden Ernährung in der Grundschule vermittelt werden.

Die wesentlichen Erkenntnisse im Überblick

Der vollständige Ernährungsreport 2019 kann kostenfrei auf der Webseite des BMEL eingesehen werden. Hier eine kurze Übersicht zu den wesentlichen Erkenntnissen aus dem Ernährungsreport 2019:

  • 99 Prozent wollen, dass das Essen in erster Linie schmeckt.
  • 91 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher möchten sich gesund ernähren.
  • Mehr als die Hälfte Befragten achtet beim Einkaufen auf Zucker- und Fettanteile.
  • 81 Prozent der Befragten wünschen ein staatliches Kennzeichen für Tierwohl.
  • 84 Prozent der Befragten möchten eine Verringerung der Lebensmittelverschwendung.
  • 36 Prozent achten bei der Ernährung auf die Kalorien.
  • Für 32 Prozent der Befragten ist der Preis am wichtigsten.

(vb)

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