COVID-19: Natur zum Schutz der Psyche – Heilpraxis

Psychische Erkrankungen verhindern

Der einfache Blick aus dem Fenster kann laut einer aktuellen Studie helfen, die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit abzuschwächen, wenn Sie dabei die Natur betrachten können.

Wenn Menschen Zeit in der freien Natur verbringen oder zumindest einen Ausblick aus dem Fenster auf diese haben, scheint das ihre Psyche vor den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu schützen, so das Ergebnis einer Untersuchung von Fachleuten der University of Tokyo. Die Forschungsarbeit wurde in dem englischsprachigen Fachblatt „Ecological Applications“ veröffentlicht.

COVID-19 beeinflusst die psychische Gesundheit

COVID-19 stellt nicht nur eine erhebliche Gefahr für die menschliche Gesundheit dar, die ständige Bedrohung durch die Erkrankung wirkt sich auch negativ auf die Psyche aus. Um die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 zu verlangsamen, wurden in den meisten Staaten Maßnahmen der sogenannten sozialen Distanzierung umgesetzt, was allerdings auch zur Folge, dass viele Menschen noch weniger Zeit im Freien verbringen, als dies ohnehin der Fall war.

Schutzfunktion der Natur

Während dieser außergewöhnlichen Zeit kann die Natur in der Umgebung des Hauses eine überaus wichtige Schlüsselrolle spielen, wenn es darum geht, nachteilige Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit abzuschwächen, berichten die Forschenden.

Um die Auswirkungen der Natur auf die psychische Gesundheit zu beurteilen, wurde ein Online-Fragebogen erstellt, der die Quantifizierung des Zusammenhangs zwischen fünf Faktoren der psychischen Gesundheit (Depression, Lebenszufriedenheit, subjektives Glück, Selbstwertgefühl und Einsamkeit) und zwei Faktoren der Naturerfahrungen (Häufigkeit der Grünflächennutzung und ein Blick auf die Natur durch Fenster von zu Hause aus) ermöglichen sollte. Dieser Online-Fragebogen wurde von 3.000 erwachsenen Personen in Tokio ausgefüllt.

Positive Auswirkungen der Natur auf die Psyche

Unter Berücksichtigung von soziodemographischen Faktoren und Lebensstilvariablen fanden die Forschenden heraus, dass die Häufigkeit der Grünflächennutzung und der Ausblick auf die Natur von zu Hause aus mit einem erhöhten Maß an Selbstwertgefühl, Lebenszufriedenheit und subjektivem Glück sowie einem verringerten Maß an Depression, Angst und Einsamkeit assoziiert waren.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass regelmäßige Aufenthalte im Grünen oder auch nur die Betrachtung der Natur zur Verbesserung eines breiten Spektrums von Faktoren der psychischen Gesundheit beitragen kann, betont das Team.

Potenzial der Natur zum Schutz der Psyche erkennen

Angesichts der steigenden Zahlen bei den psychischen Erkrankungen und der möglichen negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit sollten die neuen Erkenntnisse auch in der Gesundheitspolitik berücksichtigt werden. Besonders in Städten haben Grünflächen und jegliche andere Form der Natur ein großes Potenzial, als eine naturbezogene Lösung zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit beizutragen, resümieren die Forschenden.

Natur als Puffer für Stress

„Nahe gelegene Natur kann als Puffer dienen, um die negativen Auswirkungen eines sehr stressigen Ereignisses auf den Menschen zu verringern“, betont Studienautor Dr. Masashi Soga von der University of Tokyo in einer Pressemitteilung. Der Schutz der natürlichen Umwelt in städtischen Gebieten sei nicht nur für die Erhaltung der biologischen Vielfalt wichtig, sondern auch für den Schutz der menschlichen Gesundheit. (as)

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