COVID-19: AstraZeneca-Impfstoff schützt nicht vor südafrikanischer Variante – Heilpraxis

Kein Impfschutz gegen südafrikanische Coronavirusvariante?

Gegen die südafrikanische Coronavirusvariante B.1.351 bietet der Impfstoff AZD1222 von AstraZeneca laut einer aktuellen Studie offenbar keinen ausreichenden Impfschutz. Damit drängt sich die Frage auf, inwiefern Mutationen des Virus die Wirkung der Impfstoffe grundsätzlich gefährden können.

In einer Phase-1/2-Studie in Südafrika hat der AstraZeneca-Impfstoff bei jüngeren Erwachsenen nicht vor der dort verbreiteten Variante B.1.351 geschützt, berichtet das „Deutsche Ärzteblatt“. Die entsprechenden Studienergebnisse wurden in dem Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.

Drei Virusvarianten auf dem Vormarsch

Aktuell breiten sich drei Varianten des Coronavirus weltweit verstärkt aus – die brasilianische, die britische und die südafrikanische Variante. Dies kann auch den Verlauf der Pandemie beeinflussen, zumal beispielsweise die britische Variante B.1.1.7 deutlich ansteckender und auch tödlicher als die ursprünglichen Virusvarianten ist. Hinzu kommen die Bedenken bezüglich möglicher Beeinträchtigungen des Impfschutzes durch Virusmutationen. Diese scheinen sich nun bei der südafrikanischen Varianten erstmals zu bestätigen.

Kein Antikörperschutz gegen B.1.351

So kommen die Forschenden in den Experimente an Laborviren zu dem Schluss, dass bei dem AstraZeneca-Imfpstoff die erzeugten Antikörper nicht greifen. Bei der südafrikanischen Variante B.1.351 führen zwei Mutationen in der Rezeptorbindungsstelle dazu, dass die bei der Impfung erzeugten Antikörper tendenziell schlechter wirken. Durch fünf weitere Mutationen „am N-terminalen Ende des S-Gens“ könne dieser Effekt noch verstärkt werden, denn die Mutationen verändern die Spitze des Spikeproteins, das ein wichtiger Angriffspunkt für neutralisierende Antikörper ist, berichtet das „Deutsche Ärzteblatt“.

In den Laboruntersuchungen haben die bei der Impfung erzeugten Antikörper die Variante B.1.351 nicht erkannt, allerdings besteht noch die Hoffnung, dass die Reaktion der T-Zellen ausreichen könnte, um COVID-19 oder zumindest schwere Verläufe zu verhindern, berichtet das Ärzteblatt weiter.

Impfstrategien gefährdet

Da der AstraZeneca-Impfstoff auch vor dem Hintergrund einer einfacheren Lagerfähigkeit und geringerer Kosten bei den Impfstrategien in vielen ärmeren Länder eine wesentliche Rolle spielt, hätte eine fehlende Schutzwirkung gegen die südafrikanische Variante durchaus schwerwiegende Folgen. Allerdings bleibt ohnehin die Frage offen, ob bei fortlaufenden Mutationen des Coronavirus überhaupt eine langfristige Schutzwirkung zu erwarten ist. Bevor eine ausreichende Durchimpfung der Bevölkerung erreicht ist, hat sich in manchen Ländern möglicherweise bereits eine neue Virusvariante durchgesetzt, gegen die der Impfstoff keine Wirkung mehr zeigt. (fp).

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