Coronavirus aktuell: Studie – soziale Distanz könnte bis 2022 notwendig sein

Das Coronavirus breitet sich aus! In Deutschland sind bereits 3552 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben, 131.410 sind oder waren mit dem Virus infiziert. Alle Informationen zur Corona-Krise finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

  • Der Plan für Kontakte, Läden und Schulen – der Überblick
  • Helden in der Krise finden: #CoronaCare – eine Aktion von FOCUS Online und BurdaForward
  • Laden Sie das Lied "Victoriam" jetzt hier herunter!

"Rock am Ring" und "Rock im Park" wegen Corona abgesagt

Topmeldung (11.06 Uhr): Wegen der verlängerten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben die Veranstalter die Festivals "Rock am Ring" und "Rock im Park" Anfang Juni abgesagt. Das teilte der Veranstalter Live Nation am Donnerstag in Frankfurt mit.

Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Mittwoch zwar auf erste vorsichtige Lockerungen in der Coronavirus-Krise verständigt. Großveranstaltungen aber sind den Beschlüssen zufolge bis zum 31. August grundsätzlich untersagt.

"Für die Veranstalter und ihre Teams, die Künstler und 175.000 Fans, die am ersten Juni-Wochenende 35 Jahre "Rock am Ring" und 25 Jahre "Rock im Park" feiern wollten, ist diese alternativlose Entscheidung natürlich enttäuschend", hieß es in der Mitteilung. "Dennoch haben die Produzenten uneingeschränktes Verständnis für diese unausweichliche Maßnahme im Interesse der Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten, so traurig die Absage der ausverkauften Zwillingsfestivals ist."

Welche Rechte Kunden haben, wenn Festivals oder ähnliche Großveranstaltungen abgesagt werden, erklären wir Ihnen hier. Thomas Frey/dpa

Deutlich mehr Corona-Tote in Berlin als bisher bekannt

Topmeldung (10.03 Uhr): Offiziell liegt die Sterberate in Berlin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, Recherchen des "rbb" ergeben jedoch andere Zahlen. Dies würde sich aus internen Sterbestatistiken der Berliner Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen erschließen.

Die Erklärung hierfür sei plausibel: Über die Osterfeiertage hätte sich ein Meldeverzug eingeschlichen. "Heute wurden zahlreiche Meldungen von (…) Todesfällen der letzten Tage nachgemeldet (…) Da in vielen Einrichtungen die Verwaltungen am Wochenende nicht anwesend ist, wurden die Meldungen mit ein bis zwei Tagen Verspätung übersandt", soll es in einem senatsinternen Bericht heißen.

Doch das ist wiederum ein Problem, wenn zeitgleich über mögliche Lockerungen der Maßnahmen gegen die Pandemie diskutiert wird. So habe das auch Wolfgang Albers (Linke), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Abgeordnetenhaus, auf Anfrage von "rbb" bekräftigt: "Wenn wir die Sterblichkeitsrate der Krankheit wirklich erfassen wollen, dann brauchen wir transparente Zahlen." dpa/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpabild Michael Müller (SPD), Berlins Regierender Bürgermeister.

Denn über die Osterfeiertage sei die eigentliche Zahl der Toten enorm angestiegen. Den Berichten zufolge habe es seit Gründonnerstag 45 Todesfälle in Berliner Krankenhäusern und Pflegeheimen gegeben. Gabriel Hesse, Sprecher der Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), habe die Situation telefonisch erklärt: "Die behandelnden Ärzte haben einen Tag Zeit, den Gesundheitsämter die Verstorbenen zu melden, die Gesundheitsämter einen weiteren Tag, um die Meldung an die Landesämter für Gesundheit weiterzuleiten – und die Landesämter dann nochmal einen Tag, um die Zahlen an das Robert-Koch-Institut zu melden."

Der rbb habe auf Nachfrage zunächst eine fahrige Erklärung erhalten. Dass nur 62 von den insgesamt 78 Kliniktoten gemeldet wurden, sei auf die Tatsache zurück zu führen, dass dabei "nur die Fälle von Berlinern gezählt werden." Jeder Brandenburger sei in dieser Statistik nicht aufgeführt.

Erst später habe die Pressestelle der Berliner Gesundheitsverwaltung eingeräumt: "Bei Meldungen der Gesundheitsämter kann es auch zu Meldeverzögerungen und Änderungsmeldungen (z.B. über die Osterfeiertage) kommen." Aus Datenschutzgründen könne jedoch keine weitere Frage zu den genauen Todeszahlen beantwortet werden.

Von der Leyen entschuldigt sich bei Italien

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat davor gewarnt, die Europäische Union in der Corona-Krise schlecht zu reden. Zwar sei anfangs niemand auf die Pandemie vorbereitet gewesen und gerade Italien hätte mehr geholfen werden müssen, sagte von der Leyen am Donnerstag im Europaparlament in Brüssel. Dafür entschuldige sich Europa als Ganzes und habe erkannt, dass man sich gegenseitig schützen müsse.

"Und die Wahrheit ist, dass Europa in der Welt nun zum stark pochenden Herz der Solidarität geworden ist", sagte von der Leyen. "Das wahre Europa steht auf, das Europa, das füreinander da ist, wenn es am dringendsten gebraucht wird." Inzwischen unterstützten sich die Staaten gegenseitig mit medizinischem Personal und Gerät. "Das macht mich stolz, Europäerin zu sein", sagte von der Leyen.

Natürlich wollten nun einige immer noch mit dem Finger auf andere zeigen und Schuldige suchen. Populistische Reden seien leichter auszusprechen als unpopuläre Wahrheiten. "Hier sage ich: Stopp! Hört auf damit und habt den Mut, die Wahrheit zu sagen", sagte von der Leyen in der Sondersitzung vor nur wenigen Abgeordneten. dpa/Zheng Huansong/XinHua/dpa EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen droht Ungarn erneut mögliche Konsequenzen an.

Die Kommissionschefin wiederholte, wie viel die EU und ihre Mitgliedsstaaten bereits in wenigen Wochen gemeinsam gegen die beispiellose Wirtschaftskrise mobilisiert hätten – insgesamt ein Volumen von drei Billionen Euro. Und sie betonte erneut, dass das nicht reiche. Nötig sei ein Marshall-Plan, der über den neuen siebenjährigen Finanzrahmen der Europäischen Union finanziert werden solle.

"Deshalb werden wir innovative Lösungen und mehr Spielraum im EU Haushalt benötigen, damit dieser massive öffentliche und private Investitionen mobilisieren kann", sagte von der Leyen. Dies wird unsere Volkswirtschaften ankurbeln und den Wandel hin zu einem widerstandsfähigeren, umweltfreundlicheren und digitalen Europa vorantreiben." Der Green Deal für mehr Klimaschutz werde mehr denn je gebraucht.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 26.050 (820 Todesfälle)
  • Bayern: 34.664 (995 Todesfälle)
  • Berlin: 4870 (74 Todesfälle)
  • Brandenburg: 2159 (71 Todesfälle)
  • Bremen: 504 (21 Todesfälle)
  • Hamburg: 3978 (61 Todesfälle)
  • Hessen: 6334 (174 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 633 (13 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 8217 (248 Todesfälle)
  • Nordrhein-Westfalen: 27.657 (708 Todesfälle)
  • Rheinland-Pfalz: 5032 (83 Todesfälle)
  • Saarland: 2225 (78 Todesfälle)
  • Sachsen: 4028 (87 Todesfälle)
  • Sachsen-Anhalt: 1249 (26 Todesfälle)
  • Schleswig-Holstein: 2244 (53 Todesfälle)
  • Thüringen: 1566 (40 Todesfälle)

Gesamt: Stand 15.04., 20.07 Uhr: 131.410 (3552 Todesfälle)

Stand vom Vortag: 14.04., 20.09 Uhr: 128.514 (3218 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei 72.600.

Lesen Sie dazu auch: Konzerte, Messen, Volksfeste abgesagt: Bis wann Großveranstaltungen ausfallen

  • Die komplette Pressekonferenz im Ticker-Protokoll finden Sie hier zum Nachlesen.
  • Einen Überblick über die   Beschlüsse von heute finden Sie hier.

 

Gemeldete Coronavirusfälle in Deutschland (klicken Sie auf Ihr Bundesland)

 
 

  • Die Länder-Übersicht in der Live-Karte zum Virus-Ausbruch und das Covid-19-Radar mit Zahlen und Fakten
  • Corona-Sprechstunde: Stellen Sie hier Ihre Fragen zu Covid-19

Alle weiteren Meldungen im News-Ticker:

Metal-Festival Wacken fällt aus

10.06 Uhr: Das laut Veranstaltern größte Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken wird in diesem Sommer wegen der Corona-Auflagen nicht stattfinden. "Wir stehen vor einer Situation, wie wir sie in 30 Jahren noch nicht erlebt haben, denn wir müssen schweren Herzens mitteilen, dass es in diesem Jahr leider kein Wacken Open Air geben wird", sagte Festival-Mitbegründer Holger Hübner am Donnerstag. Grund ist die von Bund und Schleswig-Holstein geplante Absage von Großveranstaltungen bis zum 31. August.

Welche Rechte Kunden haben, wenn Festivals oder ähnliche Großveranstaltungen abgesagt werden, erklären wir Ihnen hier.

Des Festival sollte ursprünglich vom 30. Juli bis 1. August 2020 stattfinden. "Unser gesamtes Team hat auch in den letzten Monaten intensiv an dem Festival gearbeitet. Desto mehr sind wir alle enttäuscht, dass wir in diesem Jahr kein Wacken Open Air mit unseren Besuchern und den Bands feiern dürfen", sagte Hübner. Mitbegründer Thomas Jensen sagte, "diese Nachricht trifft uns tief und muss auch von uns erst einmal verarbeitet werden". Dennoch trügen die Organisatoren "in dieser für die gesamte Welt schwierigen Lage die Entscheidung der Bundesregierung mit".

Zum Umgang mit den bereits verkauften Tickets für das Festival und den Plänen für 2021 wollen sich die Organisatoren "so bald wie möglich äußern, bitten hierfür aber um etwas Geduld", hieß es. In den vergangenen Jahren haben jeweils etwa 75 000 Metalfans die Veranstaltung im Norden besucht.

Corona-Ausbruch: Von einer Vertuschung Chinas weiß die Bundesregierung nichts

09.39 Uhr: Die Bundesregierung erhebt keine Vorwürfe gegen China im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. „Der Bundesregierung ist nicht bekannt, dass China Daten zurückgehalten hat“, heißt es in der Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion, die der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vorliegt.

Nach Kenntnis der Bundesregierung sei der Labornachweis für das Coronavirus für die Definition und Zählung bestätigter Infektionsfälle erforderlich. Zwischenzeitlich hätten aber nur solche Fälle in China mit entsprechender klinischer Symptomatik und radiologischen Auffälligkeiten als bestätigter Fall gegolten. „Unter Berücksichtigung der zwischenzeitlichen Lage ist die Anpassung der Falldefinition während der Epidemie in China nachvollziehbar“, schreibt das Gesundheitsministerium. China hatte zu Beginn der Epidemie bis Mitte Februar eine weniger genaue Definition für bestätigte Corona-Fälle verwendet. Erst als die Volksrepublik die Definition nachschärfte, kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Zahl der bestätigten Infektionsfälle in China. Die USA und andere Staaten werfen China auch deshalb vor, das wahre Ausmaß der Ausbreitung zu Jahresbeginn zunächst vertuscht zu haben.

Erste hessische Stadt führt Maskenpflicht ein

09.15 Uhr: Nach den angekündigten schrittweisen Öffnungen im Einzelhandel ab kommender Woche hat die Stadt Hanau als erste hessische Stadt wegen der Corona-Infektionsgefahr für das Betreten der Geschäfte eine Maskenpflicht angeordnet. "Die dringende Empfehlung der Bundes- und Landesregierung, sich mit einem Mund-Nasen-Schutz verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll in der Öffentlichkeit zu verhalten, haben wir dahingehend erweitert, dass ab Montag in Hanau jeder, der ein Ladengeschäft betritt, eine solche Behelfs- oder Alltagsmaske tragen muss", teilte Oberbürgermeister Claus Kaminsky mit. Diese Maskenpflicht solle auch im Öffentlichen Personennahverkehr gelten. dpa/Christoph Schmidt/dpa Eine Pflicht zum Tragen einer Maske für Mund und Nase in der Öffentlichkeit wird als eine mögliche anti-Corona Maßnahme diskutiert.

Bisher geschlossene Läden mit einer Verkaufsfläche bis 800 Quadratmeter dürfen nach einer Ankündigung der Landesregierung vom Mittwoch in Hessen wieder aufmachen. Unabhängig von der Ladengröße gilt dies auch für Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen. Regierungschef Volker Bouffier (CDU) geht davon aus, dass dies im Laufe der kommenden Woche so weit sein wird.

Trauriger Rekord: 2500 Corona Tote in den USA – Trump will bald Maßnahmen lockern und äußert sich zu Labor-Theorie

09.13 Uhr: In den USA sind binnen 24 Stunden 2600 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben – die höchste Todesfallzahl an einem einzigen Tag weltweit. Laut einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität vom Mittwochabend (Ortszeit) starben seit dem Vortag 2569 Menschen an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Die Gesamtzahl der Todesopfer durch das Coronavirus in den USA stieg damit auf mehr als 28.300. Mark Lennihan/AP/dpa

Seit Beginn der Epidemie sind der Universität zufolge in den USA mehr als 28.300 Menschen infolge einer Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen. Die Zahl der bestätigten Fälle in den USA liegt demnach bei mehr als 630.000 – mehr als in jedem anderen Land der Welt. US-Präsident Donald Trump sagte am Mittwochabend im Weißen Haus, viele andere Länder würden ihre Zahlen nicht so transparent veröffentlichen – daher lägen die USA ganz oben in der Statistik. "Glaubt irgendwer wirklich den Zahlen aus einigen dieser Länder?" sagte er. "Wir haben mehr Fälle, weil wir mehr berichten."

Trump will Maßnahmen lockern

Mitten in der Corona-Krise hat US-Präsident Donald Trump mit der Anordnung einer Zwangspause für das Parlament gedroht, um freie Stellen in seiner Regierung schnell ohne den Kongress besetzen zu können. Besonders wegen der Epidemie sei es nötig, dass seine Regierung freie Positionen endlich füllen könne, sagte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) im Weißen Haus. Die Verfassung gebe ihm das Recht, eine solche Pause für den Kongress anzuordnen. Alex Brandon/AP/dpa

Trump will die kränkelnde US-Wirtschaft in der Corona-Krise mit neuen Richtlinien zur Lockerung der Schutzmaßnahmen so schnell wie möglich wieder in Fahrt bringen. Richtlinien für US-Bundesstaaten sollten an diesem Donnerstag vorgestellt werden, sagte Trump. "Der Kampf dauert an, aber die Daten deuten daraufhin, dass wir landesweit den Höhepunkt der Fälle überwunden haben." Manche Bundesstaaten könnten früher wieder öffnen als andere – sogar schon vor Monatsende.

Woher stammt das Virus?

Vom White-House-Korrespondenten seines Lieblingssenders Fox News, John Roberts, wurde Trump bei der Pressekonferenz nach Berichten gefragt, wonach das neuartige Coronavirus womöglich aus einem chinesischen Labor stammte. Trump antwortete: "Das will ich nicht sagen, John. Aber ich werde Ihnen sagen, dass wir diese Geschichte immer öfter hören." Seine Regierung untersuche sehr genau, was passiert sei. US-Außenminister Mike Pompeo sagte unmittelbar nach der Pressekonferenz im Sender Fox News auf eine entsprechende Frage, China sei Antworten in dieser Hinsicht schuldig geblieben. Der Sender verbreitet diese Theorie unter Verweis auf ungenannte Quellen.

Wissenschaftler halten es nicht für plausibel , dass das Coronavirus menschengemacht ist. Vielmehr wird eine natürliche Übertragung für wahrscheinlich gehalten: Entweder könnte das Virus direkt von Fledermäusen übergesprungen sein oder einen tierischen Zwischenwirt genutzt haben. Tatsächlich fehlen bis heute aber abschließende Erkenntnisse, wie sich der Mensch ursprünglich genau mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt hat.

Kanzleramtschef: Brauchen sehr kleine Schritte bei Öffnungen

07.41 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun hat die Beschlüsse von Bund und Ländern zur Lockerung der Corona-Maßnahmen verteidigt. "Es wird immer wieder kleine Schritte geben. Aber wir können nicht mit einem Schlag alles öffnen, weil die Epidemie bleibt", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". "Sehr, sehr kleine Schritte" bei der Öffnung von Geschäften und Schulen seien notwendig, um das richtige Maß in der Bekämpfung des Coronavirus zu finden. dpa/Oliver Killig/zb/dpa Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) schaut vor allem auf die Verdoppelungszeiten bei der Infektionszahl.

Braun widersprach Forderungen, Beschränkungen im Handel noch weiter zu lockern. Es müsse dafür gesorgt werden, dass es sowohl in den Geschäften selbst als auch in den Innenstädten insgesamt nicht zu voll werde. "Eine normal gefüllte Fußgängerzone, wie wir das von früher kennen, können wir momentan auch nicht riskieren." Große Geschäfte, die häufig Publikumsmagnete seien, müssten daher noch "eine Weile" geschlossen bleiben, sagte Braun.

Aktuelle Zahlen in Deutschland: Knapp 3000 Neu-Infektionen, mehr als 300 zusätzliche Tote

23.11 Uhr: Die Anzahl der Corona-Neu-Infektionen in Deutschland ist im Vergleich zu den vergangenen Tagen wieder etwas gestiegen. Eine Erhebung bei den Gesundheitsministerien der Länder ergibt mittlerweile 131.410 positive Tests auf Corona – das sind 2896 mehr als am Vortag. Zum Vergleich: Der Anstieg von vorgestern zu gestern betrug unter 2000 neuen Fällen. Die Zahl der Toten in Deutschland ist um 334 auf 3552 gestiegen – einer der höchsten Anstiege seit Beginn der Krise.

Corona-Krise: Söder kann sich Oktoberfest 2020 "kaum vorstellen"

22.51 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sieht wegen der Corona-Pandemie das Oktoberfest in diesem Jahr in akuter Gefahr. "Ich bin sehr, sehr skeptisch und kann mir aus jetziger Sicht kaum vorstellen, dass eine solch große Veranstaltung überhaupt möglich ist zu dem Zeitpunkt", sagte der CSU-Chef am Mittwochabend im Bayerischen Rundfunk.

Söder betonte, dass die finale Entscheidung aber noch nicht getroffen sei. In den kommenden beiden Wochen wolle er zusammen mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) darüber beraten und entscheiden. Grundsätzlich stehe das Volksfest aber "sicher" auf der Kippe. "Es wäre zwar schade, aber aus jetziger Sicht eher unwahrscheinlich", betonte er.

Am Mittwoch hatten in Berlin Bund und Länder beschlossen, Großveranstaltungen zunächst bis Ende August zu verbieten. Nach dem Zeitplan wäre die Wiesn – geplanter Start ist der 19. September – durchführbar. Allerdings sehen die Experten bis dahin zu wenig Zeit, um Medikamente und Impfungen zu entwickeln.

Hunderte Corona-Infizierte auf französischem Flugzeugträger

22.00 Uhr: Viele Militärs auf dem französischen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Von knapp 1 800 getesteten Seeleuten, die überwiegend von dem Flugzeugträger kamen, hätten sich rund 670 infiziert, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwochabend in Paris mit. 31 von ihnen würden in Krankenhäusern behandelt. AP Ein Franzose lauscht einer Fernsehansprache von Macron.

Aus den Angaben ging hervor, dass für ein rundes Drittel der Tests noch keine Ergebnisse vorlagen – die Zahlen könnten also noch steigen.

Das riesige Kriegsschiff war Ostersonntag im südfranzösischen Hafen Toulon eingelaufen. Zuvor war bekanntgeworden, dass sich Dutzende Besatzungsmitglieder mit dem Coronavirus infiziert hatten. Die Ursache ist unklar. Rund 1900 Besatzungsmitglieder der Charles-de-Gaulle und der sie begleitenden Fregatte wurden in Toulon und Umgebung für zwei Wochen isoliert.

New Yorks Gouverneur kündigt Maskenpflicht in der Öffentlichkeit an

21.37 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll im US-Bundesstaat New York eine Maskenpflicht verhängt werden. Menschen müssten künftig in der Öffentlichkeit Mund und Nase bedecken, wenn sie nicht knapp zwei Meter Sicherheitsabstand zu anderen einhalten könnten, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch. Wer allein auf einem leeren Bürgersteig laufe, müsse keinen Gesichtsschutz tragen – an einer belebten Kreuzung oder in öffentlichen Verkehrsmitteln werde dies aber Pflicht.

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte Anfang April landesweit das Tragen von Schutzmasken in der Öffentlichkeit empfohlen. Die Maßnahme ist aber freiwillig und nicht verpflichtend. Die Frage wird in den USA unterschiedlich geregelt. In der Hauptstadt Washington müssen Menschen etwa eine Schutzmaske tragen, wenn sie Supermärkte oder Hotels betreten und mit dem Taxi fahren.

Der Bundesstaat New York und die gleichnamige Millionenstadt sind vom Coronavirus besonders betroffen. Nirgendwo in den USA gibt es mehr bestätigte Infektionen und Todesopfer. Die Zahl der Toten liegt in dem Bundesstaat inzwischen bei mehr als 11.000, allein am Dienstag starben rund 750 Menschen.

Amazon setzt Betrieb in Frankreich aus

20.43 Uhr: Nach einem Gerichtsurteil setzt Amazon den Betrieb seiner Verteilzentren in Frankreich vorläufig aus. Das teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Ein Gericht in Nanterre bei Paris hatte dem Online-Händler zuvor auferlegt, sich auf eine Auswahl wichtiger Artikel zu beschränken.

Wie lange die Aussetzung laufen soll, wurde explizit nicht mitgeteilt. "Diese Woche werden wir die Mitarbeiter unserer Verteilzentren bitten, zuhause zu bleiben", schrieb das Unternehmen.

Das Gericht hatte am Dienstag erklärt, der Online-Händler habe in der Coronavirus-Krise seine Verpflichtungen zum Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Angestellten in seinen Logistikzentren nicht ausreichend erfüllt.

Der Versandhändler solle sich daher in Frankreich auf Bestellungen von Lebensmitteln sowie Hygiene- und Medizinprodukten beschränken. Amazon müsse nun in allen Lagern eine Risikobewertung durchführen und erforderliche Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen treffen.

Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben erstaunt über das Urteil und kündigte an, dagegen in Berufung zu gehen. Amazon habe bereits erheblich investiert, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten und zu verbessern.

Weitere Meldungen zum Coronavirus finden Sie auf der nächsten Seite

 

FOCUS Online versorgt Sie täglich mit den wichtigsten Nachrichten direkt aus der Redaktion. Hier können Sie den Newsletter ganz einfach und kostenlos abonnieren.

 
 
 

Lesen Sie auch zum Thema Coronavirus-Epidemie:

  • Corona-Statements im Live-Ticker 
  • Öffnungszeiten bei dm, Aldi oder Rewe Wann Sie einkaufen können
  • News-Ticker zum Börsen-Beben
  • Coronavirus in der Sportwelt 
  • Ausgangsbeschränkung oder Kontaktverbot – Welche Regeln gelten und auch wie lange noch
  • Schulen wegen Corona geschlossen – Wichtige Berater der Regierung: Schulen so bald wie möglich wieder öffnen

Masken selber nähen! Feuerwehr veröffentlicht einfache Video-Anleitung

FOCUS Online/News5 Masken selber nähen! Feuerwehr veröffentlicht einfache Video-Anleitung


  • Mundschutz selbst nähen – so geht’s


  • Was sinnvoller ist als ein Mundschutz


  • Maske desinfizieren: Backofen, Waschmaschine – das hilft wirklich


  • Coronavirus vermeiden: 14 Regeln fürs Einkaufen im Supermarkt

  • Mann leckt Waren in Freiburger Supermarkt ab und legt sie zurück – Polizei ermittelt

    FOCUS Online/Wochit Mann leckt Waren in Freiburger Supermarkt ab und legt sie zurück – Polizei ermittelt

    Quelle: Den ganzen Artikel lesen