BPI-Delegierte lassen Fusion mit BAH platzen

Heute sollte der Weg für einen neuen starken Pharmaverband gelegt werden: Aus dem Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) und dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) sollte der Verband der Pharmazeutischen Industrie (VPI) werden. Doch während die BAH-Mitgliederversammlung grünes Licht für die Verschmelzung gab, reichten die Stimmen in der BPI-Mitgliederversammlung nicht aus. Der BPI-Vorsitzende Hans-Georg Feldmeier zog unmittelbare Konsequenzen und trat von seinem Amt zurück.

Es war nicht der erste Anlauf für die beiden Pharmaverbände BPI und BAH. Doch so weit wie heute war man bislang noch nicht gekommen. Die BAH-Mitlgliederversammlung und die BPI-Delegiertenversammlung sollten über einen Verschmelzungsvertrag abstimmen, der beide Verbände zu einem schlagkräftigen Verband mit gebündelten Kräften vereinen sollte – der Verband der Pharmazeutischen Industrie. 

Bei der BAH-Mitgliederversammlung am heutigen Dienstag zeigte Traugott Ullrich, stellvertretender Vorsitzender des BAH und Geschäftsführer bei Dr. Willmar Schwabe, zunächst nochmals auf, wohin die Reise nach Vorstellung derjenigen, die die Sondierungsverhandlungen geführt und die Fusion diesmal wirklich in trockene Tücher bringen wollten, gehen sollte. Man versprach sich vor allem eine verstärkte Repräsentanz – nicht nur auf Bundes-, sondern auch auf Landesebene und nicht zuletzt in Europa. Dabei sollten beide Verbände ihre besonderen Stärken einbringen.

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Und tatsächlich schaffte es der BAH, seine Mitglieder zu überzeugen: Am Mittag lief nach einer offenen Diskussion, bei der Zweifler:innen ebenso zu Wort kamen wie glühende Verfechter:innen der Fusion, und einer ebenso offenen Abstimmung alles nach Plan. Hingegen machten die BPI-Delegierten allen Vorbereitungen der Sondierungsgruppe in geheimer Abstimmung einen Strich durch die Rechnung. 75 Prozent Zustimmung wäre von beiden Verbänden nötig gewesen. Beim BAH waren es 86 Prozent, beim BPI jedoch nur 63 Prozent. 

BPI-Vorsitzender Hans Georg Feldmeier kam am Nachmittag zur BAH-Mitgliederversammlung, um vom Abstimmungsergebnis zu berichten. Er zeigte sich beeindruckt von der Zustimmung beim BAH – und betonte zugleich, dass er auch die demokratische Entscheidung im BPI anerkenne. Seine persönliche Konsequenz ist allerdings klar: Der Dermapharm-Chef trat mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als BPI-Vorsitzender zurück.

Der BAH-Vorsitzende Jörg Wieczorek konstatierte: „Wir hatten eine große Idee, die wir nicht verwirklichen konnten.“

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