Biden will Geheim-Infos zu Corona herausgeben

Corona-Impfungen sollen auch nach dem 7. April weitestgehend kostenlose zugänglich sein. US-Präsident Biden will Geheim-Infos zu Corona herausgeben. Alle aktuellen Meldungen finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.

News zu Corona vom 24. März 2023

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Lauterbach offen für Enquete-Kommission zur Corona-Politik

Freitag, 24. März, 06.40 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich offen für eine von der FDP und Union geforderte Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Politik gezeigt. „Ich bin da wirklich mit jeder Entscheidung komplett einverstanden. Und käme es zu einer solchen Kommission, würden wir auch mitmachen“, sagte Lauterbach im Podcast des Nachrichtenportals „The Pioneer“ (Freitag). Als Minister stehe es ihm aber nicht zu, über die Einrichtung einer solchen Kommission zu entscheiden. Daher wolle er abwarten, wie sich der Bundestag entscheidet, sagte er demnach.

Der SPD-Politiker räumte auch ein, „dass man im Nachhinein den einen oder anderen Weg, der damals beschritten wurde, anders beschreiten würde“. Der Vorwurf, der Staat habe die Bürger bewusst falsch informiert oder ihnen Informationen vorenthalten, sei jedoch „eine Räuberpistole aus dem Lager der Querdenker“.

Um eine Enquete-Kommission einzusetzen, muss ein Viertel der Abgeordneten zustimmen. Sie setzen sich aus Abgeordneten und Sachverständigen aus Wissenschaft und Praxis zusammen.

Corona-Impfungen sollen auf breiterer Front gratis möglich bleiben

Mittwoch, 22. März, 12.04 Uhr: Die Corona-Impfungen in Deutschland sollen zu Ostern in die reguläre Gesundheitsversorgung übergehen. Dabei sollen auch vom 8. April an Impfungen auf breiterer Front kostenlos möglich sein, wie aus einem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Der Rahmen für den Anspruch auf Impfungen soll künftig eine fachliche Richtlinie sein, die sich an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) orientiert. Auch darüber hinaus sollen aber Impfungen auf Kassenkosten möglich sein, wenn es „durch eine Ärztin oder einen Arzt für medizinisch erforderlich gehalten wird“. Die bisherigen Regeln zu Impf-Ansprüchen für alle laufen am 7. April aus.

Es solle sichergestellt werden, dass auch über die in der Richtlinie vorgesehenen Impfungen hinaus ein hohes Immunitätsniveau in der Bevölkerung bestehe, heißt es in dem Entwurf. Ein „fortlaufendes umfangreicheres Impfangebot nach ärztlicher Indikationsstellung und individueller Nutzen-Risiko-Abwägung“ könne bei der vorherrschenden Omikron-Variante dazu beitragen, im kommenden Herbst und Winter Überlastungssituationen des Gesundheitswesens zu vermeiden. „Dies gilt insbesondere, da die Immunität nach einer Schutzimpfung oder Infektion abnimmt.“

Allein nach den Festsetzungen in der Schutzimpfungsrichtlinie wären Impfansprüche davon abhängig, ob man Vorerkrankungen hat, bestimmten Alters- und Berufsgruppen angehört – oder ob Kassen es ermöglichen, heißt es zur Begründung für die geplante weitergehende Regelung.

Biden will Geheim-Infos zu Corona herausgeben

Dienstag, 21. März, 07.35 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat ein Gesetz zur Veröffentlichung von Geheimdienstinformationen zum Ursprung des Coronavirus unterzeichnet. Er teile das Ziel des Kongresses, so viele Informationen wie möglich über den Ursprung des Virus freizugeben, teilte Biden am Montag mit. Ziel sei es, künftige Pandemien besser verhindern zu können. Bei der Veröffentlichung würden aber keine Angaben preisgegeben, die die nationale Sicherheit gefährden könnten.

Der Kongress hatte vor rund anderthalb Wochen ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Es gebe Grund zur Annahme, dass die Corona-Pandemie ihren Ursprung in einem Labor in der zentralchinesischen Stadt Wuhan gehabt habe, hieß es in dem Text. Daher solle die US-Geheimdienstkoordinatorin „so viele Informationen wie möglich“ über den Ursprung des Virus freigeben und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Es blieb zunächst jedoch unklar, welche Informationen die Regierung wann freigeben würde.

Nach jüngsten Angaben des Weißen Hauses gibt es in der US-Regierung noch keine einheitliche Auffassung über den Ursprung des Virus. Einige US-Behörden sind nach wie vor der Ansicht, dass das Virus wahrscheinlich auf natürliche Weise übertragen wurde, andere sind unentschlossen oder gehen von einer Laborpanne aus – darunter auch die Bundespolizei FBI.

Ende der staatlichen Impfkampagne im Land Bremen steht bevor

Sonntag, 19. März 2023, 15.02 Uhr: Die staatliche Impfkampagne gegen das Corona-Virus im Land Bremen endet in den nächsten Tagen. In der Stadt Bremen werden die letzten Impfungen an diesem Freitag vorgenommen, in Bremerhaven am Dienstag. Das gab das Gesundheitsressort des Zwei-Städte-Staats am Freitag in einer Mitteilung bekannt. Die Impfkampagne hatte am 27. Dezember 2020 in einem Pflegeheim begonnen. Mehr als 1,1 Millionen Impfungen seien bei der staatlichen Kampagne verabreicht worden.

„Große, leistungsstarke Impfzentren, kleinere Impfstellen in den Stadtteilen und die mobilen Angebote in den Quartieren: Das war der Schlüssel zu unserem Erfolg“, sagte Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). Die Bremer Impfkampagne habe bundesweit Standards gesetzt, heißt es in der Mitteilung des Ressorts. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) hat das Bundesland mit 88,3 Prozent bundesweit den höchsten Anteil an Grundimmunisierten.

Aufsehen erregte in der Vergangenheit, dass die Erwachsenenimpfquote im Land über 100 Prozent stieg. Das RKI erklärte den Umstand damit, dass auch Menschen ohne Wohnsitz in Bremen in der Statistik erfasst sind, die sich dort haben impfen lassen – etwa Seeleute oder Pendler.

Ministerin Nonnemacher würdigt Arbeit der Gesundheitsämter

Samstag, 18. März, 9.35 Uhr: Die kommunalen Gesundheitsämter seien neben vielen anderen Aufgabengebieten in den letzten drei Jahren sehr stark in die Pandemiebekämpfung eingebunden gewesen. Gesundheitsförderung, präventive ärztliche Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen in den Kitas und Schulen hätten oftmals unter erschwerten Bedingungen stattgefunden, sagte die Ministerin zum Tag des Gesundheitsamtes an diesem Sonntag. Er steht unter dem Motto „Prävention und Gesundheitsförderung“.

18 Gesundheitsämter gibt es im Land, eines in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt, sowie das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG). In der Corona-Pandemie erfassten die kommunalen Gesundheitsämter unter anderem die Corona-Neuinfektionen. In ihrem Aufgabenbereich lag auch die Nachverfolgung von mit Corona infizierten Kontaktpersonen. Oftmals arbeiteten die Mitarbeitenden dabei an ihrer Belastungsgrenze. 

Der Öffentliche Gesundheitsdienst stärkt nach Ministeriumsangaben unter anderem die gesundheitliche Eigenverantwortung und will Gesundheitsrisiken und gesundheitlichen Beeinträchtigungen vermeiden. Dies sei auch in diesem Jahr aktueller denn je, denn es gebe einiges nach der Pandemie aufzuholen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit zu verbessern, so Ministerin Nonnemacher.

Laut AOK ist jeder dritte Beschäftigte wegen Covid ausgefallen

Donnerstag, 16. März 2023, 06.36 Uhr: Nach Angaben der Krankenkasse AOK ist mindestens ein Drittel der bei ihr versicherten Vollzeitbeschäftigten während der Pandemie für einen Tag oder auch länger in seinem Unternehmen ausgefallen. Etwa 455 000 der insgesamt 1,4 Millionen durchgehend erwerbstätigen Versicherten der AOK Baden-Württemberg (32 Prozent) seien zwischen März 2020 und Dezember 2022 wegen einer Covid-19-Erkrankung mindestens ein Mal arbeitsunfähig geschrieben worden, teilte die Krankenkasse am Donnerstag mit. Fast 11 000 Erwerbstätige (1 Prozent) mussten oder müssen Spätfolgen einer Corona-Infektion auskurieren. Das wirkt sich auch auf den Krankenstand im Land aus, der nach Angaben der AOK im vergangenen Jahr so hoch war wie seit einem Dutzend Jahren nicht.

Laut der Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hatten die verschiedenen Virus-Varianten unterschiedliche Folgen für die Statistik. In der Zeit der dominanten Delta-Variante zwischen September und Dezember 2021 haben demnach 2,5 Prozent der akut Erkrankten eine sogenannte Post-Covid-Erkrankung verzeichnet. „Damit ist deren Anteil doppelt so hoch wie in der Zeit, in der die Omikron-Variante vorherrschte“, teilte die AOK mit. Diese habe sich bei nur 1,1 Prozent aller damals akut von Covid Betroffenen in einer Spätfolge ausgewirkt.

Delta oder Omikron spiegeln sich laut Auswertung auch in der durchschnittliche Länge der Arbeitsunfähigkeit wegen einer Post-Covid-Erkrankung wieder: In der Zeit mit vorherrschender Delta-Variante war die Dauer mit durchschnittlich 43,2 Tagen deutlich höher als in dem Zeitraum, in dem die Omikron-Variante dominant war (30,9 Tage). „Eine gute Nachricht ist, dass sowohl die Zahl der Betroffenen als auch die Schwere der Erkrankung, die aus den Ausfalltagen abgeleitet werden kann, im Verlauf der Pandemie nachgelassen haben“, sagte Jana Linsky, Geschäftsbereichsleiterin Medizin bei der AOK Baden-Württemberg.

Die Dauer eines Arbeitsausfalls richtete sich laut AOK bislang vor allem nach dem Alter. Unter 30 Jahre alte Beschäftigte wurden im Mittel 7,27 Tage wegen einer akuten und 16,65 Tage wegen einer Post-Covid-Erkrankung arbeitsunfähig geschrieben. Bei den Erkrankten ab 60 lagen diese Werte bei durchschnittlich 11,07 Tagen und 45,24 Tagen. Über alle Beschäftigten hinweg waren in Baden-Württemberg bei akuten Covid-Erkrankungen durchschnittlich 9 Ausfalltage zu verzeichnen, bei Post-Covid-Erkrankungen durchschnittlich 30 Tage. Besonders oft steckten sich nach AOK-Angaben Kinderbetreuende und Erziehende, Ergotherapeutinnen und Beschäftigte in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Altenpflege an.

Die AOK, nach eigenen Angaben Krankenkasse für mehr als 4,5 Millionen Menschen im Land, betont allerdings, es gebe eine hohe Dunkelziffer, weil viele Covid-Ausfälle von einer Dauer von bis zu drei Tagen nicht dokumentiert seien. Außerdem gebe es bei den langfristigen Folgen unterschiedliche Diagnosen und Definitionen. Außerdem seien akute Covid-Infektionen bisweilen auch unspezifisch als Atemwegsinfekte festgehalten worden.

Insgesamt sind bislang nach Angaben des Landesgesundheitsamts mehr als 5 Millionen Covid-Fälle allein in Baden-Württemberg registriert worden. Fast 19 300 Menschen sind seither im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben (Stand 9.3., 16.00 Uhr).

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