Ampel will Bürokratie abbauen, Einzelhandel stärken und Fachkräftemangel abfedern

Seit nunmehr zwei Tagen liegt der Koalitionsvertrag zwischen SPD, Grünen und FDP auf dem Tisch. Der Apothekenpart hat es in sich – aber auch an anderen Stellen finden sich Vereinbarungen, die für Apotheken relevant sind. Die DAZ hat sich den Abschnitt Wirtschaft angeschaut.

Der Koalitionsvertrag, den SPD, Grüne und FDP am vergangenen Mittwoch vorgelegt haben, ist aus Apothekensicht durchaus interessant: Was die Ampel mit ihnen vorhat, hält sie in einem eigenen Absatz in ihrem 177 Seiten starken Werk fest. Er dürfte weitgehend aus der Feder der Grünen stammen – zu sehr erinnert er an einen Antrag der Fraktion aus dem Jahr 2019, in dem die Abgeordneten ihre Vision für den Apothekensektor und insbesondere das Honorar festhalten.

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Doch auch abseits des Gesundheitsteils des Koalitionsvertrags finden sich Vereinbarungen, die für die Apotheken relevant sein könnten. Im Abschnitt Wirtschaft etwa: Dort erläutern die Partner etwa, was sie sich in Sachen Bürokratieabbau, Fachkräftemangel und Einzelhandel für die kommenden vier Jahre vorgenommen haben.

Einzelhandel: „Der stationäre Handel in Deutschland braucht attraktive Rahmenbedingungen, um im Strukturwandel gegenüber dem reinen Online-Handel bestehen und von der Digitalisierung profitieren zu können“, schreiben Sozialdemokraten, Grüne und Liberale. „Wir bemühen uns weiter um fairen Wettbewerb zwischen Geschäftsmodellen digitaler Großunternehmen und den lokal verwurzelten Unternehmen.“

Bürokratieabbau: Wenig überraschend kommen die Partner überein, dass es jetzt nötig ist, Abläufe und Regeln zu vereinfachen. Das soll „der Wirtschaft, insbesondere den Selbstständigen, Unternehmerinnen und Unternehmern mehr Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben schaffen“. Zu diesem Zweck wird es ein sogenanntes Bürokratieentlastungsgesetz geben, welches die Wirtschaft, Bürgerinnen und Bürger sowie Verwaltung gegenüber dem bisherigen Bürokratieaufwand entlasten soll, ohne auf notwendige Schutzstandards zu verzichten. „Überflüssige Bürokratie werden wir abbauen. Die ressortübergreifende ‚One-in-one-out‘-Regelung setzen wir konsequent fort.“ Die künftige Bundesregierung wird laut Koalitionsvertrag ein systematisches Verfahren zur Überprüfung des bürokratischen Aufwands von Gesetzen und Regelungen entwickeln, das eine regelmäßige Einbeziehung der Beteiligten vorsieht (Praxischeck).

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