Das E-Rezept soll im kommenden Jahr flächendeckend eingeführt werden. Seit Juli wird in der Fokusregion Berlin-Brandenburg geübt. Zur Vorbereitung finden regelmäßig sogenannte Konnektathons statt, in denen die Abläufe erprobt werden. Medienberichten zufolge soll bei dieser Gelegenheit zutage getreten sein, dass die Warenwirtschaften noch gar nicht in der Lage seien, Abrechnungsdaten an die Rechenzentren weiterzuleiten – also mitnichten „E-Rezept-ready“ sind. In einer gemeinsamen Pressemitteilung widersprechen die Verbände der Softwarehäuser und der Rechenzentren, ADAS und VDARZ, dieser Darstellung.
Seit Juli dieses Jahres wird in der Fokusregion Berlin/Brandenburg für das E-Rezept geübt. Von der Ausstellung beim Arzt bis hin zur Abrechnung sollen die Abläufe erprobt werden. Die Mehrzahl der Apothekensoftwarehäuser und Rezeptabrechnungszentren – nicht alle – sind aktiv und nach eigener Aussage auch erfolgreich dabei. Dabei sei die grundsätzliche Funktionsfähigkeit des E-Rezepts unter Beweis gestellt worden und es konnten während dieses Probebetriebs auch umfangreiche Korrekturen und Verbesserungen vorgenommen werden, heißt es in einer Mitteilung von ADAS und VDARZ. Ein eigentlich für Oktober geplanter bundesweiter Rollout wurde zwar auf Dezember vertagt, trotzdem halten die Verantwortlichen der Gematik daran fest, dass das E-Rezept mit Beginn des kommenden Jahres flächendeckend an den Start gehen kann.
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Medienberichte legen allerdings nun nahe, dass die Warenwirtschaften der Apotheken aktuell nicht in der Lage sind, den ganzen Prozess abzubilden – es soll an der Abrechnung scheitern. Sie seien also anders als weithin behauptet nicht „E-Rezept-ready“. Das soll bei einem der letzten „Konnektathons“ zutage getreten sein. Konnektathons sind moderierte Veranstaltungen mit dem Ziel, den beteiligten Primärsystemen auf Arzt- und Apothekenseite zu helfen, den gesamten E-Rezept-Ablauf zu testen.
Dieser Darstellung widersprechen die Verbände der Softwarehäuser und der Rechenzentren allerdings vehement. In ihrer Mitteilung erklären sie, dass bei den sogenannten „Konnektathons“ der Fokus auf dem Ablauf zwischen Arzt, E-Rezept-Fachdienst und App der Gematik sowie der Apotheke liege. Die Rezeptabrechnung sei optional dabei, stehe hier aber nicht im Vordergrund. „Da die Rezeptabrechnung nicht in der Telematik-Infrastruktur stattfindet, konnte Entwicklung und Test auch ohne Gematik und die Fokusregion Berlin-Brandenburg vorbereitet und getestet werden“, erläutert der Vorsitzende des VDARZ und Geschäftsführer AVC Dick GmbH & Co KG, Werner Dick. „Vor und während der Testphase mit der Gematik wurde die bereits E-Rezept-fähige Schnittstelle zwischen Apotheken und Rechenzentren erprobt. Hier konnten wir auf wertvolle Erfahrungen aus der Zusammenarbeit in dem Modellprojekt GERDA zwischen ADAS und VDARZ sowie den beteiligten Unternehmen zurückgreifen“, ergänzt Gerhard Haas, Vorsitzender des ADAS und Gesamtprojektleitung TI bei ADG.
Übermittlung zwischen Software und Rechenzentrum schon für GERDA entwickelt
Die Übermittlung zwischen Software und Rechenzentrum ist nämlich laut ADAS und VDARZ zeitlich bereits deutlich vorher gemeinsam gestaltet worden – im Rahmen des mittlerweile eingestellten GERDA Modellprojekts, wo in bestimmten Regionen in Baden-Württemberg E-Rezepte nach telemedizinischer Behandlung getestet wurden. Für GERDA seien die Grundlagen gelegt und von den beteiligten Softwarehäusern und Abrechnungszentren entwickelt und getestet, erklären ADAS und VDARZ. Für das E-Rezept der Gematik mussten die Schnittstellen jetzt nur aktualisiert werden. Das sei bereits geschehen und im Markt umgesetzt. Richtig ist allerdings, dass bislang noch nicht alle Softwarehäuser E-Rezepte bearbeiten können – „ready“ sind unter anderem Pharmatechnik und Noventi. Die anderen werden das aber auch bis zum 1. Januar 2022 schaffen, davon sind die Verantwortlichen überzeugt.
Eine Stellungnahme der Gematik zu der Thematik ist angefragt, liegt aber noch nicht vor.
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