Wer so lange wie möglich jung und fit bleiben möchte, kommt um eine gesunde Ernährung nicht herum. Doch viele wissen gar nicht, wie schädlich manche Lebensmittel sind – teilweise sogar solche, die als gesund gelten. Wir zeigen, was Sie künftig von Ihrem Speiseplan streichen sollten.
1. Bratwurst – und andere verarbeitete Fleischprodukte
Dass Bratwürste nicht gerade gesund sind, dürfte bekannt sein. Das liegt vor allem an dem hohen Anteil gesättigter Fettsäuren, deren Konsum zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Doch die Wurst wartet noch mit anderen Sauereien auf. Wie Daniela Krehl, Fachberaterin für Ernährung von der Verbraucherzentrale Bayern erklärt, trägt auch der hohe Salzgehalt dazu bei, dass Bratwürste, aber auch generell verarbeitete Fleischprodukte nicht gerade gesund sind.
Getty Images/iStockphoto/Martin Keiler Bratwürste enthalten jede Menge gesättigte Fettsäuren und Pökelsalz
Vor allem Pökelsalz erweist sich dabei als problematisch: „Beim Erhitzen und Braten bilden sich Nitrosamine, die krebserregend sind. Das trifft beispielsweise auf Rote Würste zu“. Auch der Rauch, der beim Brat- und Grillvorgang entsteht, ist ungesund. Darin enthalten sind polyzyklische Aromastoffe, die ebenfalls krebserregend sein können.
2. Dosentomaten – und andere Konserven
Eigentlich sind Dosentomaten gar nicht so ungesund, denn sie enthalten beispielsweise deutlich mehr Lycopin als frische Tomaten. Dieser sekundäre Pflanzenstoff ist nicht nur für die rote Farbe verantwortlich, sondern sehr gesund. Denn es ist ein Antioxidans, das freie Radikale fängt, das Immunsystem stärkt und sogar das Krebsrisiko senkt. Laut Daniela Krehl steckt das Problem aber in der Dose selbst. „Die Innenbeschichtung enthalten Bisphenol A, der in die Lebensmittel übergeht“.
Getty Images/iStockphoto/etiennevoss
Die Chemikalie greift in den Hormonhaushalt ein und kann zu Entwicklungsstörungen bei Kindern führen. Auch Unfruchtbarkeit und Krebs stehen damit in Zusammenhang. „Das gilt leider für die meisten Konservendosen, denn bisher hat die Industrie keine Alternativen gefunden“, erklärt Krehl. „Auch unbeschichtete Dosen sind keine Lösung, denn da gelangt zum Beispiel Zinn in die Dose, was toxisch ist“. Am besten dann auf Produkte im Glas zurückgreifen.
3. Thunfisch, Schwertfisch, Lachs – und andere Fischsorten
Fisch ist gesund und gehört wegen seines Gehalts an gesundem Omega-3-Fetten und Jod mindestens ein- bis zweimal auf den Speiseplan. Doch einige Fischsorten sind stark mit Quecksilber belastet. „Besonders alte und große Fische lagern sehr viel davon ein – dazu gehören Schwertfisch und Thunfisch“, erklärt Krehl.
dpa/Wolfgang Thieme/dpa Thunfisch ist eine der beiden Hauptzutaten für „Vitello Tonnato“. Der Fisch kommt als Soße auf haudünn geschnittene Kalbfleischscheiben.
Wie hoch die Konzentration dieses Schwermetalls ist, hängt aber nicht nur von Alter und Art ab, sondern auch vom jeweiligen Fanggebiet. Zwar legt die EU Grenzwerte für Fisch fest, aber vor allem Schwangere und Stillende sollten vom Verzehr dieser Arten absehen, da Quecksilber hochgiftig ist und Ungeborene und Babys schwer schädigen kann.
Auch bei Fisch aus Aquakulturen ist Vorsicht geboten – beispielsweise bei Lachs. Er ist häufig stark mit Antibiotika und Pestiziden, die dem Futtermittel beigemischt sind, belastet.
4. Reis – und Reisprodukte
Reis gilt als leicht und gut verdauliche Kost. Doch gerade weißer Reis, der geschält und poliert wurde, enthält kaum noch wertvolle Inhaltsstoffe. Diese stecken nämlich in der Schale. Daher ist die gesündere Variante Vollkornreis, der reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen ist. Doch im Reis reichert sich auch ein Gift an. Laut Verbraucherzentrale Bayern ist er häufig mit anorganischem Arsen belastet, das in großen Mengen Krebs auslösen kann. Schon die Aufnahme von geringeren Mengen kann Gefäße und Nerven schädigen und die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.
Getty Images/iStockphoto/SB In Reis und Reisprodukten steckt Arsen
Arsen kommt von Natur aus in den Böden vor, gelangt aber auch über Klärschlamm und Dünger in die Umwelt. Über die Wurzeln nimmt die Reispflanze besonders viel Arsen auf – wie viel hängt von der Anbauregion und der Anbaumethode ab. Auch Reisprodukte wie Reismilch, -waffeln und -brei enthalten das Gift. Deshalb sollten sie nur in Maßen konsumiert werden. Das gilt vor allem für Kinder und Babys.
5. Krapfen – und andere Backwaren
Sie gehören zum Lieblingsgebäck der Deutschen und sind vor allem in der Faschingszeit populär. Außer Zucker, Fett und Weißmehl enthält dieses Gebäck keinerlei Nährstoffe und ist somit von Haus aus nicht gesund. Zusätzlich enthält es aber auch noch Giftstoffe. Krehl erklärt: „Krapfen werden in der Regel in billigem Palmöl ausgebacken – dadurch entstehen Fettschadstoffe, die krebserregend sind“. So zum Beispiel 3-Monochlorpropandiol-Fettsäureester, kurz 3-MCPD genannt.
dpa / Jens Ressing) Mit Krapfen lässt sich keinem Kater vorbeugen. (
Da viele Backwaren, Brotaufstriche und Snacks Palmöl enthalten, kann besonders bei Kindern die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge schnell überschritten werden. Deshalb fordert die Verbraucherzentrale Bayern europaweit verbindliche Höchstmengen für 3-MCPD in pflanzlichen Fetten, Ölen und Säuglingsnahrung festzulegen, erklärt Krehl.
6. Mikrowellen-Popcorn
Fertig-Popcorn, das man nur im Beutel in die Mikrowelle packt, ist zwar praktisch, aber extrem ungesund. Denn es enthält je nach Sorte Unmengen von Salz oder Zucker, gehärteten Fetten sowie Geschmacksverstärkern, wie beispielsweise das Butteraroma Diacetyl. Schon geringe Mengen davon greifen die Lungen an.
Getty Images/iStockphoto/Ildar Imashev
In den USA löste der Stoff vor Jahren ein Skandal aus, weil Fabrikarbeiter, die Diacetyl-Dämpfen täglich ausgesetzt waren an Bronchiolitis obliterans erkrankten, die die Lunge irreversibel vernarbt und verengt. Die Krankheit ging als sogenannte Popcorn-Lunge in die Geschichte ein und geriet jüngst wieder im Zusammenhang mit E-Zigaretten in die Schlagzeilen. Diacetyl kommt aber nicht nur im Popcorn oder aromatisierten E-Zigaretten vor, sondern zum Beispiel auch in Snacks, Backwaren, Fertiggerichten, Backmischungen sowie Margarine.
7. Chips und Pommes – stärkehaltige, erhitzte Lebensmittel
Pommes und Chips gehören zu den Lieblingssnacks vieler Erwachsener und Kinder und werden daher oft konsumiert. Vor allem Pommes landen häufig als Beilage auf unseren Tellern. Doch diese Kartoffelprodukte schaden massiv der Gesundheit. So haben Studien ergeben, dass ein regelmäßiger Konsum von zwei- bis dreimal die Woche das Sterberisiko verdoppelt. Das liegt nicht nur an dem hohen Fett- und Salzgehalt, der Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt, sondern auch daran, dass diese Produkte hohe Mengen an Acrylamid enthalten. Dieser Stoff ist krebserregend und entsteht bei starker Erhitzung wie etwa beim Backen, Braten und Frittieren kohlenhydratreicher Lebensmittel.
dpa/Ina Fassbender Macht Junk Food blind? Der Ernährungsforscher Stefan Kabisch vom DIfE hält den beschriebenen Zusammenhang zwischen Fehlernährung und Seh- und Hörverlust für nicht wahrscheinlich.
Kartoffelerzeugnisse enthalten laut Verbraucherzentrale daher besonders hohe Mengen, aber auch Kekse, Kräcker, Toast, Knäckebrot und Frühstückscerealien. Besonders Kinder sind gefährdet, da sie bezogen auf das Körpergewicht schnell höhere Acrylamidmengen aufnehmen können. Die gute Nachricht: Seit 11. April 2018 sind laut EU-Verordnung Maßnahmen zur Senkung diese Stoffes in Lebensmitteln rechtsverbindlich, so dass Lebensmittelhersteller bestimmte Grenzwerte einhalten müssen.
8. Softdrinks
Cola und andere Softdrinks stehen bei Jugendlichen, aber auch Erwachsenen hoch im Kurs. Doch leider enthalten sie viele künstliche Aromen, extrem viel Zucker und tragen mit leeren Kalorien zur Entstehung von Adipositas und Diabetes Typ 2 bei. So steigt laut Studie bereits das Risiko solcher Erkrankungen um acht Prozent, wenn man täglich mehr als 250 Milliliter eines Softdrinks konsumiert.
Getty Images/iStockphoto/vasiliybudarin Softdrinks enthalten viel zu viel Zucker oder ungesunde Zuckeraustauschstoffe
Auch die mit Süßstoff versetzten Softgetränke sind nicht viel besser: Sie begünstigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut Daniela Krehl stehe auch der Austauschstoff Aspartam, wird er in größeren Mengen aufgenommen, nierenschädigend.
9. Tiefkühlpizza
Pappschachtel und Plastikverpackung aufreißen und rein in den Ofen. Nichts ist einfacher als die Zubereitung von Tiefkühlpizza. Doch neben einem hohen Fett- und Kaloriengehalt stecken auch in Tiefkühlpizzen viele künstliche Aromastoffe und Geschmacksverstärker. Hinzu kommt, dass Pizza mit Salami noch ein besonderes Risiko birgt.
Getty Images/iStockphoto/moniaphoto Tiefkühlpizza steckt voller künstlicher Stoffe
"Durch das Nitritpökelsalz in der Salami in Verbindung mit dem Käse bilden sich gefährliche Nitrosamine, die krebserregend sind", erklärt Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale. Die Kombination von Nitrit und Aminen kommt auch bei Pizza mit Tintenfisch, Sardellen, Shrimps und in anderen Speisen wie etwa Toast Hawaii vor.
Falsche Ernährung kann fatale Folgen für Hirn und Gedächtnis haben
Quelle: Den ganzen Artikel lesen