Apothekergenossenschaft mit Plus bei Umsatz und Gewinn

Die Noweda legt zur Generalversammlung am Samstag weiterhin gute Geschäftszahlen vor. Der Umsatz der Noweda-Gruppe stieg gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent auf 9,47 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis wuchs sogar überproportional. Künftig will sich die Noweda vor allem bei der Digitalisierung und mit neuen wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Technologien entwickeln.

Zur Generalversammlung der Noweda eG am Samstag in Essen berichtet die Noweda-Gruppe über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022/23 mit Anstiegen beim Umsatz, beim Rohertrag und beim Betriebsergebnis des Pharmagroßhändlers. Zur apothekereigenen Noweda-Gruppe zählen 20 Niederlassungen in Deutschland, eine in Luxemburg und zwei in der Schweiz. Das Geschäftsjahr der Noweda endet jeweils am 30. Juni.

Überproportionale Gewinnsteigerung – auch durch Basiseffekt

Im Berichtsjahr 2022/23 setzte die Noweda-Gruppe gemäß dem Geschäftsbericht 9,47 Milliarden Euro um und damit 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Darin ist der Umsatzanstieg von 9,1 Prozent in den ausländischen Betrieben enthalten, der teilweise auf Wechselkursveränderungen beruht. Obwohl auch die Noweda die zunehmenden Belastungen durch Hochpreiser beklagt, stieg der Rohertrag sogar überproportional auf 488,1 Millionen Euro (Vorjahr: 421,1 Mio. Euro) und betrug damit 5,2 Prozent vom Umsatz. Als Ursache für diesen Anstieg wird auch ein Basiseffekt genannt, weil im Vorjahr Pandemiewaren abgewertet worden waren. Der Personalaufwand stieg auf 199,6 Millionen Euro (Vorjahr: 181,7 Mio. Euro), die Abschreibungen sanken auf 19,4 Millionen Euro (Vorjahr: 24,1 Mio. Euro), der gesamte betriebliche Aufwand erhöhte sich auf 405,6 Millionen Euro (Vorjahr: 355,5 Mio. Euro). Damit ergab sich ein deutlich erhöhtes Betriebsergebnis von 84,7 Millionen Euro (Vorjahr: 68,8 Mio. Euro). Auch wenn das Zinsergebnis mit minus 10,8 Millionen Euro (Vorjahr: minus 6,3 Mio. Euro) angesichts der allgemeinen Zinsentwicklung schwächer als im Vorjahr war, verbesserte sich der Jahresüberschuss auf 44,2 Millionen Euro (Vorjahr: 41,1 Mio. Euro).

Investitionen in Digitalisierung, Technologie und Umweltverträglichkeit

Die Bilanzsumme der Noweda-Gruppe stieg von 1.632,0 Millionen Euro auf 1.678,5 Millionen Euro. Im Geschäftsbericht wird betont, dass die Vermögensstruktur dabei weitgehend unverändert blieb. Im Berichtsjahr investierte die Noweda mit 24,2 Millionen Euro etwas mehr als im Jahr zuvor. Das Geld floss nach Abgaben der Noweda vor allem in die Modernisierung der Niederlassungen und in die digitale Präsenz mit IhreApotheken.de. Im Berichtjahr beteiligte sich die Hubert Burda Media mit 35 Prozent an der IhreApotheken GmbH & Co. KGaA. Die Noweda baute die Niederlassung in Essen aus, erweiterte die Niederlassungen in Frechen und Langgöns und investierte in Photovoltaikanlagen. Die Noweda hebt dies sowohl mit Blick auf die Umwelt als auch die Energiepreise hervor. Neue Projekte betreffen energieeffiziente Gebäude und emissionsfreie Lieferfahrzeuge.

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Trotz der größeren Bilanzsumme stieg die Eigenkapitalquote sogar leicht auf 34,3 Prozent (Vorjahr: 33,0 Prozent), insbesondere durch Zuführungen zu den Ergebnisrücklagen. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich im Berichtsjahr nur um zwölf auf 9.370. Im langfristigen Rückblick war die Mitgliederzahl früher viel stärker gewachsen, weil die Noweda ihr Liefergebiet durch neue Niederlassungen erweitert hatte. Bei einem stabilen Netz der Niederlassungen entfällt dieser Effekt.

Prognose vorsichtig optimistisch

In ihren Geschäftsbericht betont die Noweda den genossenschaftlichen Zusammenhalt mit den Mitgliedern als Grundlage für den Erfolg und für die künftige Arbeit. Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 erwartet die Noweda gemäß ihrem Geschäftsbericht wieder einen „moderaten“ Anstieg der Umsätze und des Eigenkapitals „bei einem Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau“. Insbesondere als Aussage für die ganze Versorgungskette erscheint die Gesamtaussage zur Risikosituation bemerkenswert. Demnach schätzt die Noweda das Risiko durch Verwerfungen am Energiemarkt inzwischen geringer ein. Erhöhte Bedrohungen sieht sie dagegen durch Cyber-Kriminalität, das Zinsumfeld und steigende Forderungsausfälle.


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