Apothekerinnen kennen das: Das Kassensystem blinkt und weist auf diverse Wechselwirkungen hin, die auf den ersten Blick nicht gerade harmlos erscheinen – was tun? Um Patient:innen nicht unnötig zu verunsichern (und Ärzte nicht zu verärgern) muss behutsam nachgehakt werden. Schöner wäre es, wenn es klare Angaben gäbe, wann Wechselwirkungen wirklich klinisch relevant sind und Handlungsbedarf erfordern. Zumindest bei Methotrexat in Kombination mit Metamizol oder Cotrimoxazol, sollten Apotheker:innen künftig weniger Zweifel im Alltag begleiten.
Ein (allzu?) häufig verordnetes und wohlbekanntes Arzneimittel, das kritisches Hinterfragen durchaus verdient, aber beispielsweise auch auf der aktuellen Priscus-Liste als bessere Alternative für zahlreiche Arzneimittel bei Älteren aufgeführt wird, ist Metamizol. Ein ebenso unter Apotheker:innen als kritisch bekanntes Arzneimittel ist Methotrexat (MTX). Aber geht es bei Metamizol nicht eher um die gefürchtete Nebenwirkung der Agranulozytose und bei MTX um das Blaue-Hand-Schulungsmaterial, das im Anwendungsgebiet der Autoimmunkrankheiten auf die einmal wöchentlich statt tägliche Anwendung hinweist – also nicht um Wechselwirkungen? Ja, Wechselwirkungen zwischen MTX und Metamizol sind kaum bekannt, das sollte sich aber ändern.
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Kürzlich ist eine „Bewertung von Wechselwirkungen und Dosierungsempfehlungen von synthetischen DMARDs“ (krankheitsmodifizierenden Antirheumatika) von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) erschienen. Wie es darin heißt, haben DMARDs wie Methotrexat „potenzielle Wechselwirkungen mit einer Vielzahl von Medikamenten“.
Um diese besser einordnen zu können, wurde in einem Konsensprozess auf Basis einer systematischen Literatursuche eine Graduierung der Wechselwirkungen erarbeitet:
- A: gefährliche Kombination,
- B: Kombination meiden (wenn möglich DMARD-Pause),
- C: mögliche Kombination mit erhöhtem Überwachungsbedarf und evtl. Dosisanpassung,
- D: pharmakologische Interaktion ohne Relevanz in Standarddosierungen des DMARD.
Beim letzten Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), über welchen die „Ärztezeitung“ diese Woche berichtete, wurden diese neuen Empfehlungen vorgestellt und besonders wichtige Punkte darin hervorgehoben.
Warum die Kombination von Metamizol und MTX gefährlich ist
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