Ein Grabstein für jede geschlossen Apotheke in Sachsen-Anhalt

Grabsteine, weiße Rosen und eine Trauerrede – das Team der Corvinus-Apotheke in Colbitz in Sachsen-Anhalt hat am heutigen Donnerstag einen Trauertag der besonderen Art begangen: einen Apothekentrauertag. Bei dem wurde den Apotheken in Sachsen-Anhalt, die im vergangenen Jahr schließen mussten, gedacht und zudem auf die Situation der Apotheken aufmerksam gemacht. Inhaberin Anne-Kathrin Haus, die das Ganze initiiert hatte, ist mit dem Verlauf ihrer Aktion sowie dem medialen Echo zufrieden. 

„Für uns ist der Apothekentrauertag ein voller Erfolg geworden“, berichtet Anne-Kathrin Haus, Inhaberin der Corvinus- Apotheke in Colbitz gegenüber der DAZ – die Apothekerin hat am heutigen Donnerstag einen Apothekentrauertag ausgerufen. Sie möchte nicht tatenlos zusehen, wie den Apotheken mehr und mehr die Luft zum Atmen genommen wird, erklärte sie im Vorfeld.

In ihrer Trauerrede erklärte die Apothekerin Situation, in der sich die öffentlichen Apotheken mittlerweile befinden. Dann wurde namentlich jeder im letzten Jahr geschlossenen Apotheke in Sachsen-Anhalt gedacht sowie einer weiteren Kollegin, die Ihre Filiale 2023 schließen wird, symbolisch als Zeichen für jede Apotheke, die bundesweit geschlossen wurde, erzählt Haus. „Dabei legten wir weiße Rosen vor die Grabsteine der Apotheken“, so die Apothekerin.

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Dass die Apothekerin im Vorfeld ordentlich für ihre Aktion getrommelt hat, hat sich offenbar gelohnt. Während Haus‘ Trauerrede, die den Mittelpunkt der Aktion bildete, waren Bürgermeister Ralf Ganzer, der Verbandsbürgermeister Thomas Schmette, Kollege Marc-Florian Witsch, der dieses Jahr seine Filiale in Völpke schließen musste, sowie Kammerpräsident Jens-Andreas Münch anwesend. Auch die Lokalpresse (Volksstimme und Magdeburg News) und ein Fotograf der dpa waren zugegen. Und es gab noch mehr mediale Aufmerksamkeit: „Bereits ab 6 Uhr morgens wurden wir von Radio Brocken beim Aufbau des Friedhofes begleitet, um 8.00 Uhr kam ein Team von ARD Brisant und begleitete uns und führte Interviews“, berichtet Inhaberin Haus. Parallel sei noch ein Team des MDR gekommen, der erster Beitrag lief dort bereits um 11 Uhr.

„Wir haben gemerkt, dass Kommunikation sehr wichtig ist, da die Bevölkerung und auch die ‚kleinen‘ Politiker nicht Bescheid wissen, was im Gesundheitssystem gerade passiert“, so Haus. Wir haben von allen Beteiligten und auch den Patienten, die durch den Regelbetrieb dazu kamen, nur positives Feedback zu unserer Aktion und viel Rückenstärkung bekommen!“

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