Die Coronazahlen steigen derzeit wieder, daher stellt Bundeshesundheitsminister Karl Lauterbach am Freitag die neue Impf- und Corona-Kampagne vor. Unter dem Motto „Ich schütze mich“ wolle man besonders vor Long Covid warnen. An die Länder hat Lauterbach einen Appell.
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Lauterbach stellt neue Impf- und Corona-Kampagne vor
Das Wichtigste in Kürze: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Länder wegen vielerorts hoher Corona-Infektionszahlen eindringlich aufgefordert, wieder mehr Maskenvorgaben für Innenräume vorzusehen. „Die Richtung, in die wir unterwegs sind, ist keine gute“, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin mit Blick auf steigende Zahlen bei Ansteckungen, Gestorbenen und Belastungen in Kliniken. „Es ist jetzt wirklich an der Zeit.“ Sinnvoll wäre, mit geringeren Einschränkungen jetzt zu arbeiten, als mit sehr drastischen spät zu reagieren.
Lauterbach stellte eine neue Kampagne unter dem Motto „Ich schütze mich“ vor, die für Impfungen, aber auch für gegenseitige Vorsicht und Schutz mit Masken werben soll. Es sei keine Angstkampagne. „Es geht darum, dass wir als Gemeinschaft zusammenhalten.“ In der Kampagne würden 84 „echte Personen“ von ihrem Schicksal etwa auch zu länger anhaltenden Gesundheitsbeschwerden nach Infektionen (Long Covid) berichten. Es gebe lustige und „nicht so lustige“ Motive in der Kampagne. Geplant sind Veröffentlichungen in allen Medien.
Der Minister machte deutlich, dass mit fortentwickelten Impfstoffen, Medikamenten für Infizierte und genaueren Daten die Instrumente für eine Pandemie-Kontrolle im Herbst und Winter vorhanden seien. Die Bundesregierung setze alles daran, dass die Corona-Krise in Zeiten des Ukraine-Krieges und hoher Inflation im Hintergrund bleibe und nicht zum bestimmenden Thema im Herbst und Winter werde.
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- 10:54 Uhr
Die Pressekonferenz ist beendet.
Lauterbach: “Wir starten bewusst jetzt erst mit der Kampage. Jetzt ist das Bewusstsein da, Corona ist zurück.”
“Das Oktoberfest wie es gemacht wurde, war eine schlechte Idee. Absagen hätte man es nicht können. Aber man hätte es besser umsetzen können”, krisitiert Lauterbach auf Nachfrage zu den hohen Infektionszahlen im Süden im Zusammenhang mit dem Oktoberfest. München und auch Bayern sei nun in besonderer Verpflichtung, darüber nachzudenken, was man nun mit einer Maskenpflicht in Innenräumen macht.
Die Gesamtzahl an aktuellen Corona-Infektionen sei 3,4 mal so groß wie derzeit angegeben, aufgrund der hohen Dunkelziffer, sagt Lauterbach. Aber bei den über 60-Jährigen habe man gute und zuverlässige Daten, weil hier aufgrund von Symtomen öfters PCR-Tests gemacht werden.
“Wir werben in der Kampagne nicht nur für die Impfung, sondern auch für Maskenschutz”, betont Lauterbach nochmal.
“Natürlich hätte ich gehofft, dass mich die Impfungen vor Long Covid schützt”, erklärt Stokowski. “Ich kenne auch Menschen ohne Impfung, die Long Covid haben. Ich weiß nicht, wie es mir ergangen wäre, wenn ich nicht geimpft wäre.” Studien zeigen, dass sich das Risiko um die Hälfte verringert, Long Covid zu bekommen. Zudem schützt die Impfung, überhaupt an Covid zu erkranken.
“Aufkläung, Forschung, ausgewogene Berichterstattung”, fordert Stokwoski abschließend, damit es in Zukunft nicht nur Menschen mit “Privilegien, Geld und Glück” durch die Long-Covid-Erkrankung kommen.
Es gibt keine Reha für Long Covid, aktuelle Rehas emphielt die Stiko nicht. Dennoch wollen die Krankenkassen auch Long Covid Patienten in die Reha schicken. Das sei ein großer bürokratischer Akt, so Stokowski.
“Als ich das erste Mal einen Trash hatte, dachte ich, ich hätte einen Herzinfarkt.”
Stokowski ist sich sicher, dass sie draußen die Infektion bekommen hat. Daher rät sie auch, draußen Masken zu tragen. Man müsse nicht nur vor Long Covid warnen, sondern den betroffenen Menschen auch helfen.
“Ich bin das Abschreckungsbeispiel”, startet Stokowski. “Meine Infektion war im Januar. Ich war dreimal geimpft, frisch geboostert, aber nun bin ich seitdem krank.”
“Die Fallzahlen steigen, die Todeszahlen steigen, die Intensivstationen sind in einigen Bereichen schon überlastet. Wir haben keine Anzeichen, dass sich die Corona-Zahlen selbst begrenzen. Die Richtung, in die wir unterwegs sind, ist keine gute. Je früher man auf der Bremse stritt, desto sinnvoller ist es, weil wir lange auf der Bremse treten müssen.” Kleine Maßnahmen seien nun gefordert. Daher sein Appell an die Länder, über eine Maskenpflicht in den Innenräumen nachzudenken.
“Wir haben darauf geachtet, dass diese Kampagne kreativer ist, als andere Dinge, die wir in diesem Bereich schon mal gemacht haben.” Ob er damit wohl auf die “Impfen hilft”-Kampagne der Bundesregierung anspielt, die viel Häme in diese Richtung abbekam?
Lauterbach spricht über die vielen Long-Covid-Patienten: “Das sind Menschen, die fest im Leben standen. Die dann mit der Frage konfrontiert werden: Hast du schon mal über eien Erwerbsminderungsrente nachgedacht. Und die Leute fühlen sich oft alleine gelassen. ” Daher sei eine weitere intensive Forschung der Krankheit wichtig.
Es sei keine Angst-Kamapgne betont Lauterbach. Man habe 84 Personen gefunden, die aus ihren individuellen Erfahrungen mit Corona berichten und deshalb für die Impfung sind.
“Wenn jemand jetzt drei Impfungen hat und geht zu vierten. Er ist 60 Jahre alt, dann reduziert er sein Sterberisiko nochmal um 90 Prozent. Wir haben für die über 60-Jährigen das Sterberisiko massiv zu begrenzen. Da bleibt nur noch ein kleines Restrisiko übrig.”
Lauterbach lobt die aktuellen Medikamente und Impfungen gegen Covid und sieht Deutschland auf diesem Gebiert gut aufgestellt.
“Wir leben in sehr schwierigen Zeiten. Der Ukraine-Krieg ist in absehbaren Zeiten nicht beendet. Wir haben eine gravierende Inflation zu bekämpfen. Und auch die Covid-Krise ist noch nicht beendet. Die Winterwelle ist nun angefangen”, aber man wolle alles dafür tun, dass diese Krise im Hintergrund bleibt. “Ich schütze mich”, heitß die Kampagne.
Lauterbach betritt das Podium. Auch die Autorin Margarete Stokowski ist bereits da.
Der Saal im Pressezentrum füllt sich bereits mit Journalisten, Karl Lauterbach wird jeden Moment erwartet.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stellt an diesem Freitag in Berlin eine neue Impf- und Corona-Kampagne vor (10.00 Uhr). Mit auf dem Podium der Bundespressekonferenz sitzt auch die Publizistin Margarete Stokowski, die sich unter anderem für mehr Hilfe für Long-Covid-Patienten eingesetzt hatte. Derzeit breiten sich Corona-Ansteckungen in Deutschland wieder schneller aus.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 760,1 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 793,8 gelegen (Vorwoche: 577,5; Vormonat: 236,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.
Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. FOCUS online/Wochit Im Video: Steinmeier fährt ohne Corona-Maske Bahn – trotz FFP2-Pflicht
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