Spahn gibt Startschuss für digitalen Corona-Impfnachweis

Der Feldtest ist beendet, jetzt kommen die digitalen COVID-19-Impfzertifikate bundesweit – diese Woche werden sich schon in den ersten Arztpraxen und Impfzentren ausgestellt, kommende Woche dann auch in den Apotheken. Allerdings: Es wird Schritt für Schritt gehen, nicht jede Praxis und nicht jede Apotheke wird sofort mitmachen, betonte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am heutigen Donnerstag. Aber bis Ende Juni sollen möglichst alle angeschlossen sein. Ganz wichtig: Das digitale Zertifikat ist kein Muss – der gelbe Impfausweis bleibt daneben genauso gültig und aussagekräftig.

Der Roll-out der neuen digitale Corona-Impfnachweise startet ab heute schrittweise in Deutschland. Nach einer kurzen Testphase werden sich nun nach und nach Impfzentren, Arztpraxen und Apotheken anschließen, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am heutigen Donnerstag in Berlin sagte. Sowohl der Bundesdatenschutzbeauftragte als auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hätten zugestimmt. Der Minister betonte aber auch: „Nicht alle sind heute oder morgen schon angeschlossen.“ Ein bisschen Geduld sollten die Bürger:innen noch haben. Zielmarke sei aber, dass bis Ende des Monats die „europäisch interoperablen Impfbescheinigungen“ möglichst breit ausgestellt werden können.

Los geht es diese Woche mit in den Impfzentren und Arztpraxen, die die Zertifikate nach der Impfung ausstellen. Die Geimpften erhalten das Zertifikat in Form eines ausgedruckten QR-Codes, den sie dann entweder mit der seit heute bereit stehenden CovPass-App oder aber mit der Corona-Warn-App einlesen können. Das im Smartphone gespeicherte Zertifikat kann dann vorgezeigt werden, wenn der Impfstatus nachgewiesen werden soll, zum Beispiel beim Besuch der Gastronomie oder am Flughafen. Ausgelesen wird es mit der App CovPassCheck, die ebenfalls in den App-Stores zum Herunterladen bereitsteht. Auch die digitalen Nachweise über die Genesung von einer Corona-Infektion oder über einen negativen Corona-Test sollen sich künftig in den Apps anzeigen lassen.

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Die Apotheken kommen dann ab nächster Woche hinzu. Sie sind für die nachträglichen Zertifikate zuständig (die auch die Ärzte ausstellen können). Das heißt: Sie prüfen den Impfpass und erstellen über das Verbändeportal mein-apothekenportal.de das digitale Zertifikat, das die Bürger:innen dann in ihre App scannen können. Spahn betonte bei der heutigen Pressekonferenz das große Vertrauen in die Apotheken bei dieser neuen Aufgabe: Sie seien geübt, Dokumente zu prüfen, insbesondere etwa Betäubungsmittelrezepte. Auch die Vergütung von 18 Euro für diesen Aufwand verteidigte der Minister.

Allerdings müssen nicht alle bereits vor dem heutigen Tag Geimpften in die Apotheke kommen. Die Länder werden denjenigen, die in den Impfzentren vollständig geimpft wurden, im Laufe der kommenden zwei Wochen die QR-Codes postalisch zusenden. Dann ist nur noch der Scan mit dem Smartphone und nicht mehr der Weg in die Apotheke oder zum Arzt nötig.

Wichtig ist: Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfbuchs aus Papier. Deutschland setzt damit ein Vorhaben der Europäischen Union um. Dafür wurden einheitliche Details eines Zertifikats vereinbart, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene COVID-19-Erkrankungen nachweisen kann. Die App soll als Beleg bei gelockerten Corona-Beschränkungen eingesetzt werden können und zur Sommerferienzeit Reisen in Europa erleichtern.

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