In Sachsen und Thüringen erprobt die AOK Plus derzeit gemeinsam mit ihren Versicherten und den Kassenärztlichen Vereinigungen den elektronischen Impfpass. Die Apotheker wurden dabei nicht eingeplant. Was bedeutet das für mögliche Modellprojekte zur Grippeimpfung in den Apotheken?
Der elektronische Impfpass soll eine der ersten Anwendungen in der E-Patientenakte werden. Vor wenigen Tagen hat die AOK Plus in Sachsen und Thüringen ein Modellprojekt gestartet, um den Nutzen des E-Impfpasses praktisch zu prüfen und gemeinsam mit Ärzten und Patienten weiterzuentwickeln. „Der E-Impfpass ermöglicht Patienten und Ärzten in Sachsen und Thüringen erstmals, Impfdaten auf einer gemeinsamen digitalen Plattform zu verwalten“, schreibt die Kasse in einer Pressemitteilung vom 20. Juli. Demnach haben sich bereits mehr als 15.000 Versicherte für das Projekt angemeldet.
Mehr zum Thema
Elektronische Patientenakte
Der elektronische Impfpass kann kommen
Insgesamt sollen 3,4 Millionen Menschen die Möglichkeit erhalten, den E-Impfpass zu nutzen. „Alle Versicherten der sächsisch-thüringischen Gesundheitskasse haben ab sofort über die Online-Geschäftsstelle unter https://plus.meine.aok.de/ Zugriff auf ihren E-Impfpass“, informiert die AOK Plus. Wer ihn nutzen möchte, kann bereits erfolgte Impfungen dort eintragen und diese von einem teilnehmenden Arzt elektronisch bestätigen lassen. Impf-Informationen aus den sechs Jahren vor der Aktivierung pflegt die Kasse automatisch ein. „Gespeichert werden die Daten auf einem Server im Sicheren Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen und können so nicht mehr verloren gehen“, heißt es in der Mitteilung. Auch automatische Impf-Erinnerungen sollen über die Plattform erfolgen.
Apotheker sind außen vor
Was für die Versicherten nach einem deutlichen Komfortgewinn klingt, hat für die Apotheker einen Haken: Sie sind nicht dabei. „Unseren taufrischen elektronischen Impfpass haben wir – wie in der Presseinformation beschrieben – mit der KV Sachsen (erst mal) nur für Ärzte entwickelt und mit Ärzten modellhaft umgesetzt“, teilt die AOK Plus auf Anfrage von DAZ.online mit.
Dabei hat der Gesetzgeber dieses Jahr mit dem Masernschutzgesetz den Weg frei gemacht für Modellprojekte zur Grippeimpfung in den Apotheken. In Nordrhein ist sich der Verband bereits mit der ortsansässigen AOK Rheinland/Hamburg einig geworden. Dort will man im Herbst mit dem Impfen in den Apotheken starten. Die grassierende Coronavirus-Pandemie könnte dem Vorhaben zusätzlichen Schwung verleihen.
Quelle: Den ganzen Artikel lesen