Zahl der Neuinfektionen steigt leicht, zwei Bundesländer ohne neue Fälle

Die Covid-19-Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem. Weit mehr als 10 Millionen Menschen haben sich bisher mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 195.226 davon in Deutschland – wo es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen kommt. Aktuelle Neuigkeiten zur Corona-Krise aus Deutschland, Europa und der Welt lesen Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

TOP-NEWS: Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt leicht, zwei Bundesländer ohne neue Covid-19-Fälle

20.35 Uhr: In Deutschland sind bislang 195.717 positive Corona-Tests gemeldet worden, wie Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien ergeben. Das sind 491 mehr als am Donnerstag – die Zahl hat sich somit leicht erhöht. Bremen und das Saarland meldeten als einzige Bundesländer keine Neuinfektionen. dpa Der Roland, Wahrzeichen Bremens, dem Sitz der Kurt Zech Group.

Bislang sind 8.977 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben – fünf Todesfälle kamen von Donnerstag auf Freitag hinzu. Laut Robert Koch-Institut sind 181.000 Erkrankte inzwischen wieder genesen. Somit sind derzeit rund 5740 Menschen akut infiziert (aktive Fälle). Die Zahl der akut Infizierten ist damit den fünften Tag in Folge gesunken – dieses mal um mehr als 200 Fälle.

Der Reproduktionswert (R) stieg minimal von 0,83 auf 0,84 und bleibt weiterhin unter der als kritisch zu betrachteten Marke von 1,0.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 35.817 (1.837 Todesfälle)
  • Bayern: 48.558 (2.595 Todesfälle)
  • Berlin: 8.392 (214 Todesfälle)
  • Brandenburg: 3.479 (172 Todesfälle)
  • Bremen: 1.678 (53 Todesfälle)
  • Hamburg: 5.216 (231 Todesfälle)
  • Hessen: 10.894 (509 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 804 (20 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 13.607 (636 Todesfälle)
  • Nordrhein-Westfalen: 43.660 (1.686 Todesfälle)
  • Rheinland-Pfalz: 7.064 (235 Todesfälle)
  • Saarland: 2.769 (174 Todesfälle)
  • Sachsen: 5.453 (223 Todesfälle)
  • Sachsen-Anhalt: 1.882 (59 Todesfälle)
  • Schleswig-Holstein: 3.178 (152 Todesfälle)
  • Thüringen: 3.266 (181 Todesfälle)

Gesamt (Stand: 03.07.20, 20.29 Uhr): 195.717 (8.977Todesfälle)

Vortag (Stand 02.07.20, 20.04 Uhr): 195.226 (8.972 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 181.000.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 0,84 (Stand 03.07.20)

Surftipp: Coronavirus – Reproduktionszahl und geglätteter R-Wert erklärt

Pubs und Restaurants in England öffnen wieder

19.48 Uhr: Nach mehr als drei Monaten Schließung wegen der Corona-Epidemie öffnen ab Samstag Hotels, Bars, Restaurants und vor allem die beliebten Pubs in England wieder. Damit Restaurants und Kneipen die nach wie vor geltenden Abstandsregeln und andere Corona-Auflagen erfüllen können, hatte die britische Regierung im Vorfeld die Lizenzerteilung für den Verkauf von Getränken und Essen im Freien vereinfacht. So dürfen Kunden unter anderem auch auf den Parkplätzen bedient werden. dpa/Friso Gentsch/dpa In einem Pub in London wird Bier ausgeschenkt.

Die Lockerungen gelten nur für England; Schottland, Wales und Nordirland erlassen ihre eigenen Corona-Bestimmungen. Mit dem Schritt will die Regierung in London die durch die Epidemie eingebrochene Wirtschaft weiter ankurbeln. Mit rund 44.000 Corona-Toten ist Großbritannien das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Die Infektionsraten gingen zuletzt jedoch zurück.

Spahn: 300 bisher über Corona-Warn-App gemeldete Infektionen

15.31 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass bislang rund 300 Covid-19-Infektionen über die deutsche Corona-Warn-App gemeldet wurden. Das sagte der CDU-Politiker in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Spahn bezieht sich dabei auf "die Zahl der Verschlüsselungscodes", die von der zugehörigen Telefon-Hotline ausgegeben wurden. "Mehr wissen wir aus Datenschutzgründen nicht", sagte Spahn. dpa/Hannibal Hanschke/Reuters Pool/dpa Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei der Präsentation der offiziellen Corona-Warn-App.

Die App wurde nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag inzwischen 14,6 Millionen Mal auf Smartphones geladen. Das sei häufiger als ähnliche Apps in allen anderen EU-Ländern zusammen, sagte Spahn. Allerdings warnte der Minister davor, die neue Anwendung zu überschätzen. "Die App ist ein Werkzeug von vielen, um neue Ausbrüche einzudämmen. Sie ist kein Allheilmittel. Wir müssen trotzdem weiter aufeinander achtgeben, Abstand halten, Alltagsmaske tragen, Hygieneregeln einhalten."

Die App kann inzwischen nicht nur von Menschen in Deutschland installiert werden, sondern ist auch in den Stores von Google und Apple in allen 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie in Großbritannien und Norwegen erhältlich. Dieses Angebot richtet sich an Touristen und Geschäftsreisende, die Deutschland besuchen, aber auch an Ausländer, die ständig oder befristet in Deutschland leben.

Remdesivir für Behandlung schwerer Covid-19-Fälle zugelassen

12.25 Uhr: Der Wirkstoff Remdesivir wird in Europa unter Auflagen zur Behandlung schwerer Fälle von Covid-19 zugelassen. Die Entscheidung gab die EU-Kommission am Freitag bekannt. Mehr dazu:  Die wichtigsten Fragen und Antworten – Remdesivir erhält EU-Zulassung: Wie gut ist der Corona-Hoffnungsträger wirklich?

TOP-NEWS: Virologe dämpft Impfstoff-Hoffnungen

10.51 Uhr: Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit dämpft die Hoffnung auf einen Impfstoff, mit dem wir im kommenden Jahr zu dem Alltag zurückkehren können, den wir vor der Pandemie hatten. Man müsse sich von der Vorstellung verabschieden, „dass wir nächstes Jahr einen Superimpfstoff haben, der allen in kürzester Zeit gegeben werden kann und ein Leben lang schützt“, sagte Schmidt-Chanasit der Redaktion von RTL/ntv, „diesen Impfstoff wird es nicht geben und schon gar nicht nächstes Jahr.“ dpa/Daniel Bockwoldt Jonas Schmidt-Chanasit, der Leiter der Virusdiagnostik des Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg.

Wahrscheinlicher sei es, dass es mehrere Impfstoffe geben werde, die „mehr oder weniger gut“ funktionierten. Die werden zwar dabei helfen, unser Leben besser zu machen, allerdings werden sie das Virus nicht aus unserem Alltag verbannen. „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben, so Schmidt-Chanasit, „Leben bedeutet aber eben auch leben und sich nicht in eine Glaskugel einzuschließen.“

Die WHO vermeldet 17 Impfstoffe, die derzeit weltweit am Menschen getestet werden. Viele dieser Kandidaten werden sich nicht durchsetzen, schätzt Schmidt-Chanasit mit Blick auf die geringe Prozentzahl der Impfstoffe in Testverfahren, die im Schnitt Marktreife erlangen. Unter Idealbedingungen könne es frühestens im nächsten Jahr einen Impfstoff geben, so seine Prognose.

Schweden prüft jetzt eigenen Covid-19-Sonderweg

10.45 Uhr: Nach der harten Kritik an der schwedischen Regierung, hat diese nun angekündigt, die Schwedische Agentur für Verteidigungsforschung (FOI) beauftragt, das Krisenmanagement in der Corona-Pandemie zu prüfen. Das berichtet die Tagesschau.

Schon am Mittwoch habe die Agentur kritisiert, dass Schweden trotz mehrerer „Warnschüsse“ durch andere Epidemien wie SARS oder der Vogelgrippe nicht ausreichend auf die Corona-Krise vorbereitet gewesen sei. Es habe „eine unvollständige Vorbereitung gegeben, als die Corona-Pandemie einschlug“, die die Schwächen im schwedischen Krisenmanagement offengelegt habe. Weiter hätten die Autoren des Berichts den Mangel an Schutzkleidung und medizinischer Ausrüstung beklagt, welcher auf eine mangelhafte „Planung auf oberster Ebene“ zurückzuführen sei.

Anders als viele andere europäische Länder verhängte Schweden weder Ausgangsbeschränkungen, noch wurden Cafés, Restaurants oder Schulen geschlossen. Der Sonderweg wurde vielfach kritisiert, auch weil positive Effekte bislang ausblieben. Im Gegenteil: Schweden verzeichnet mit mehr als 70.000 Corona-Fällen deutlich mehr Fälle als alle anderen skandinavischen Länder.

„Wer steckt sich zuerst an?“ – US-Studenten starten makaberen Covid-19-Wettbewerb

10.34 Uhr: Im US-Bundesstaat Alabama verbreitet sich ein gefährlicher Trend unter Studenten. Bewusst werden Corona-Infizierte zu Partys eingeladen. Das Ziel: Es sollen sich so viele Menschen wie möglich dabei anstecken. Derjenige, der dann als erstes positiv auf das Virus getestet wird, erhält einen Geldgewinn.

Zuerst glaubte die Feuerwehr in Tuscaloosa, Alabama, noch, dass es sich bei den Corona-Partys lediglich um ein Gerücht handele, wie Brandmeister Randy Smith „abcnews“ berichtet. Laut Bericht bestätigten Behörden und Arztpraxen inzwischen, dass es solche Partys tatsächlich gibt.

Studenten sollten demnach vor der eigentlich Party Geld einsammeln. Jenes Geld gehe dann an denjenigen, der sich als erstes mit Covid-19 infiziert. „Es macht keinen Sinn“, so Sonya McKinstry, Stadträtin in Tuscaloosa, „Die machen das absichtlich.“

Medienberichten zufolge hätten sich getestete Studenten sehr auffällig verhalten. Einige wären sehr glücklich über ein positives Testergebnis gewesen, während andere bei negativem Test geradezu enttäuscht gewesen wären.

Nach Anzeige: Bonner Staatsanwaltschaft will nicht gegen Streeck ermitteln

09.25 Uhr: Die Bonner Staatsanwaltschaft hat die Aufnahme von Ermittlungen gegen den Virologen Hendrik Streeck im Zusammenhang mit der Heinsberg-Studie abgelehnt. Das berichtet "rp-online". „Wir sehen keinerlei Anhaltspunkte für strafbares Verhalten“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft "rp-online" am Freitag. Federico Gambarini/dpa Armin Laschet (CDU,r) und Hendrik Streeck (l), Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn, auf dem Weg zur Pressekonferenz.

Ein Naturwissenschaftler hatte Streeck wegen Betrugs angezeigt. Er wirft Streeck vor, die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen getäuscht zu haben, um Drittmittel für die Studie einzuholen. Darüber hinaus habe der Virologe anstelle der mit dem Auftraggeber vereinbarten wissenschaftlich basierten Erkenntnisse und Fakten aber zum Teil "erfundene Forschungsergebnisse" geliefert, heißt es in der Anzeige, die dem Wirtschaftsmagazin "Capital" vorliegt.

Covid-19: Großbritannien hebt Quarantäne-Pflicht für deutsche Reisende auf

Freitag, 3. Juli, 7.10 Uhr: Deutsche müssen sich bei einer Reise nach England künftig dort nicht mehr in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Die britische Regierung gab in der Nacht zum Freitag eine entsprechende Lockerung der wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreisebeschränkungen bekannt. Der Wegfall der Quarantäne-Pflicht gilt ab dem 10. Juli. Auch Einreisende aus Frankreich, Italien und Spanien müssen sich dann nicht mehr in Isolation begeben.

In anderen Teilen des Vereinigten Königreichs wird allerdings weiterhin die Quarantäne-Vorschrift gelten. Wer aus Deutschland also nach Schottland, Wales oder Nordirland reist, muss sich dort weiterhin für zwei Wochen in Isolation begeben. 

Wegen der Quarantäne-Pflicht warnt das Auswärtige Amt in Berlin bislang vor Reisen nach ganz Großbritannien. Die britische Regierung äußerte jedoch die Erwartung, dass die jetzige teilweise Aufhebung der Vorschrift zu entsprechenden Lockerungen bei den davon profitierenden Staaten führen werde. 

"Heute markiert den nächsten Schritt in der vorsichtigen Wiederöffnung unserer großartigen Nation," erklärte der britische Verkehrsminister Grant Shapps. Den Wegfall der Quarantäne-Pflicht nannte er eine "gute Nachricht" für Bürger und Unternehmen seines Landes.

Texas verhängt wegen Covid-19-Pandemie Maskenpflicht

23.10 Uhr: In Texas vollzog Gouverneur Greg Abbott angesichts des dramatischen Anstiegs der Neuinfektionen eine Kehrtwende. Der Republikaner ordnete am Donnerstag eine Maskenpflicht für alle Bezirke mit 20 oder mehr Corona-Fällen an. Damit könne die Ausbreitung des Virus nicht nur verlangsamt, sondern auch die Wirtschaft am Laufen gehalten werden, erklärte Abbott. Er folgte damit der Linie von mehr als einem Dutzend Bundesstaaten. Der Schritt war dennoch bemerkenswert. Abbott hatte im Juni noch gesagt: "Die Regierung kann nicht vorschreiben, dass Einzelpersonen Gesichtsmasken tragen müssen."

Strafanzeige gegen Streeck wegen Heinsberg-Studie

21.49 Uhr: Im Zusammenhang mit der auch politisch bedeutsamen Heinsberg-Studie des Bonner Virologen Hendrik Streeck liegt eine Strafanzeige vor. Wie die Kriminalpolizei in Bonn dem Wirtschaftsmagazin "Capital" (Online) bestätigte, ist die Anzeige in der vergangenen Woche eingegangen und wurde inzwischen an die Staatsanwaltschaft Bonn weitergeleitet.

Darin werden unter anderem Vorwürfe gegen Studienleiter Streeck wegen Betrugs erhoben. Der Anzeigensteller, bei dem es sich um einen Wissenschaftler handelt, wirft Streeck vor, die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen getäuscht zu haben, um Drittmittel für die Studie einzuholen. Darüber hinaus habe der Virologe anstelle der mit dem Auftraggeber vereinbarten wissenschaftlich basierten Erkenntnisse und Fakten aber zum Teil "erfundene Forschungsergebnisse" geliefert, heißt es in der Anzeige, die "Capital" vorliegt. Federico Gambarini/dpa Armin Laschet (CDU,r) und Hendrik Streeck (l), Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn, auf dem Weg zur Pressekonferenz.

Dabei geht es konkret um Aussagen im Zwischenbericht zur Heinsberg-Studie vom 9. April zu einem Zusammenhang zwischen Hygienemaßnahmen, der Viruskonzentration und dem Schweregrad einer Corona-Erkrankung. Dazu seien in der Studie keine Daten erhoben worden, die einen wissenschaftlichen Befund stützen, heißt es in der Anzeige.

Streeck weist Vorwürfe zurück

Auf Anfrage von "Capital" wiesen Streeck und die weiteren an der Studie beteiligten Wissenschaftler der Uni Bonn sämtliche Vorwürfe zurück. Mit Blick auf ihre Aussagen im Zwischenbericht verwiesen sie auf ihre Untersuchungen zu der Karnevalssitzung im Ort Gangelt, bei der sich viele Leute infizierten: Der entsprechende "Diskussionspunkt" des Zwischenberichts basiere "auf den Ergebnissen, die zeigen, dass der Schweregrad der Erkrankung bei Teilnahme an dem Super-Spreading-Event (mit entsprechend schlechten hygienischen Bedingungen) deutlich höher war als bei Personen, die nicht an einem solchen Event teilgenommen haben". dpa/Federico Gambarini/dpabild Professor Hendrik Streeck, Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn.

Darüber hinaus verteidigte Streeck auch die Angabe in seinem Angebot für die Landesregierung vom 25. März, wonach zu diesem Zeitpunkt bereits ein "positives Ethikvotum" der zuständigen Ethikkommission der Uni Bonn vorlag. Laut dem Eintrag zur Heinsberg-Studie im Deutschen Register für Klinische Studien (DRKS) wurde der Beschluss der Ethikkommission erst am 31. März ausgestellt – also erst nach dem Vertragsschluss zwischen Streeck und der Landesregierung, die die Heinsberg-Studie mit rund 65000 Euro plus Umsatzsteuer mitfinanzierte. Dagegen betonte der Forscher, dass es "mehrere Voten" der Ethikkommission gab – darunter auch eines am 24. März.

Wegen des Vorwurfs "erfundener Forschungsergebnisse" führt derzeit auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Vorprüfung, wie ein Sprecher auf Anfrage von "Capital" bestätigte. Darin gehe es "in erster Linie" darum, ob es bei der Heinsberg-Studie einen DFG-Bezug gebe. In der vergangenen Woche bat die DFG die Bonner Forscher dazu um Stellungnahme.

Schweden will seine Sonderrolle in der Covid-19-Krise kritisch überprüfen

21.45 Uhr: Das wegen seines Sonderwegs in der Bewältigung der Corona-Pandemie massiv in der Kritik stehende Schweden hat eine Überprüfung seines Krisenmanagements angekündigt. Die Regierung in Stockholm beauftragte am Donnerstag die staatlich finanzierte Schwedische Agentur für Verteidigungsforschung (FOI) mit der Analyse. Am Mittwoch hatte die Agentur einen Bericht vorgelegt, in dem eine mangelnde Vorbereitung Schwedens auf die Corona-Krise beklagt wurde – obwohl es mehrere "Warnschüsse" gegeben habe.  © Anders Wiklund (dpa) Sonderbarer Sonderweg? / Deutsche Praktikantin erlebt Corona-Krise in Schweden

Trotz der Erfahrung anderer Epidemien wie Sars, der Vogelgrippe und der Schweinegrippe habe es in Schweden "wie in anderen Ländern eine unvollständige Vorbereitung gegeben, als die Corona-Pandemie einschlug", stellten die FOI-Experten fest. Die Corona-Pandemie habe Schwächen im schwedischen Krisenmanagement und der "Robustheit der Bevölkerung ans Licht gebracht". 

Die Autoren des Berichts kritisierten auch unzureichende Schutzbekleidung sowie einen Mangel an medizinischer Ausrüstung. Unterbrechungen in den Lieferketten deuteten demnach zudem auf einen Mangel an "Planung auf oberster Ebene" hin. 

International hat der Umgang Schwedens mit der Corona-Krise für Kritik gesorgt. Anders als die meisten anderen europäischen Staaten verhängte Schweden keine Ausgangsbeschränkungen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Schulen, Cafés, Bars, Restaurants und die meisten Unternehmen blieben geöffnet. 

Inzwischen verzeichnet das nordeuropäische Land eine wesentlich höhere Sterberate als seine skandinavischen Nachbarländer. Nach offiziellen Angaben wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 70.000 Infektionen nachgewiesen, mehr als 5400 Menschen starben.


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