Wer häufig negativ denkt, erkrankt eher an Alzheimer

Laut einer neuen Studie steht anhaltendes negatives Denken in Verbindung mit einem höheren Alzheimer-Risiko: Wer ständig grübelte und sich Sorgen um die Zukunft machte, erlitt binnen vier Jahren einen stärkeren Rückgang der geistigen Fähigkeiten und hatte mehr Ablagerungen im Gehirn, wie Forscher im Fachmagazin "Alzheimer’s & Dementia" berichten.

Forscher vom University College London haben beobachtet, dass Menschen mit wiederholten negativen Denkmustern innerhalb von vier Jahren stärkere Einbußen ihrer Gedächtnisleistungen erlitten und häufiger die für Alzheimer typischen Amyloid- und Tau-Ablagerungen in ihrem Gehirn aufwiesen. Auch Depressionen und Angstzustände waren mit einem Rückgang der geistigen Fähigkeiten verbunden, jedoch nicht mit Eiweißablagerungen im Gehirn.

Demenz-Risiko mit Achtsamkeit senken?

Die Psychiaterin Dr. Natalie Marchant sagte: "Depressionen und Angstzustände im mittleren und späten Lebensalter sind bereits als Risikofaktoren für Demenz bekannt. Jetzt fanden wir heraus, dass bestimmte Denkmuster, die mit diesen Krankheiten zusammenhängen, die Ursache sein könnten, warum Menschen mit diesen Störungen eher Demenz entwickeln. Wir nehmen an, dass chronisch negative Denkmuster über einen langen Zeitraum hinweg das Demenz-Risiko erhöhen können." Die Medizinerin glaubt jedoch nicht, dass schon kurzzeitige Niedergeschlagenheit das Risiko für Demenz steigert.

Die Forscher halten es für möglich, dass psychologische Instrumente wie Achtsamkeitsübungen, gezielte Gesprächstherapie oder Meditation das Demenz-Risiko verringern könnten: "Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse genutzt werden, um Strategien zu entwickeln, die das Demenz-Risiko der Menschen senken, indem sie ihnen helfen, ihre negativen Denkmuster zu reduzieren", so Marchant.

ZOU

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