Merkel mahnt Respekt für Corona-Schutzregeln an
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Disziplin bei der Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen angemahnt. "Ich beobachte mit großer Sorge die erneut ansteigenden Infektionszahlen eigentlich in fast allen Teilen Europas", sagte Merkel in einer Videoansprache vor dem europäischen Ausschuss der Regionen. "Wir dürfen jetzt nicht das verspielen, was wir in den letzten Monaten durch Einschränkungen erreicht haben."
Die Kanzlerin äußerte sich einen Tag vor den neuen Corona-Beratungen mit den Regierungschefs der Bundesländer. "Uns allen sind diese Einschränkungen nicht leicht gefallen", sagte sie vor den Vertretern europäischer Regionen. "Viele Menschen haben ihr Leben verloren, und deshalb ist es umso wichtiger, dass wir jetzt dafür Sorge tragen, dass nicht ein weiterer Lockdown vonnöten sein wird." Merkel mahnte zur Vernunft: "Wir müssen zeigen, dass wir unsere Lektion gelernt haben", sagte sie. "Und wir müssen die Menschen in Europa bitten, vorsichtig zu sein, die Regeln einzuhalten." Es müsse das getan werden, "was wir tun können, um das Virus einzudämmen und trotzdem unsere wirtschaftliche Tätigkeit aufrecht zu erhalten".
Viel Kritik an Partyverbot in Italien
Ein neu erlassenes Partyverbot im Anti-Corona-Kampf ist in Italien auf Kritik der rechten Opposition und in sozialen Netzwerken gestoßen. Auf Twitter griffen Nutzer zu Hashtags wie "#Stasi" und "#Orwell", um gegen die nach ihrer Meinung zu starken Eingriffe ins Privatleben zu protestieren. Die Kritiker zogen so Vergleiche zu Spitzelpraktiken der früheren DDR-Geheimpolizei Stasi und zum Roman "1984" des Autors George Orwell über einen Überwachungsstaat. Manche warnten vor einer Welle von Anzeigen unter Nachbarn.
Die Regierung hat ihr Dekret mit neuen Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie am Dienstag publiziert. In dem rund 20-seitigen Text heißt es, private Feiern an "Örtlichkeiten drinnen und draußen" seien verboten. Feierlichkeiten nach Zeremonien, etwa Hochzeiten und Beerdigungen, müssten auf 30 Teilnehmer beschränkt werden. Tanzlokale blieben zu. Außerdem empfiehlt die Regierung den rund 60 Millionen Bürgern, daheim auf alle Abendessen und andere Treffen mit mehr als sechs Gästen aus anderen Haushalten zu verzichten.
Neue DOSB-Studie: Mehrheit der Spitzenverbände fürchten um Existenz
Nach einer neuen Studie des Deutschen Olympischen Sportbundes zu den Corona-Schäden im deutschen Sport stehen besonders die Spitzenverbände vor einer existenziellen Herausforderung. Im Falle eines Anhaltens der Pandemie sehen die Hälfte der DOSB-Verbände bis Ende 2021 ihre Existenz als gefährdet an. Bei den Spitzenverbänden ist die Furcht sogar viel größer: 67 Prozent von ihnen fürchten auf der Strecke zu bleiben. "Da liegt die Quote derer, die sagen, wir sind auf der absolut sicheren Seite nach heutiger Einschätzung nur noch bei einem Drittel", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann der Deutschen Presse-Agentur.
Corona-Krise: Bundestagspräsident Schäuble verteidigt Kompetenzen der Länder
Kurz vor der Konferenz der Ministerpräsidenten im Kanzleramt hat Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) die Zuständigkeit der Länder in der augenblicklichen Corona-Lage verteidigt. "Der Föderalismus bewährt sich. Man kann das Infektionsgeschehen nicht generell über einen Kamm scheren, dafür ist etwa die Lage in einem Dorf im Schwarzwald und Berlin-Mitte zu unterschiedlich", sagte Schäuble der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Generell müsse man die Entwicklung der Infektionszahlen ernst nehmen, die Situation in den Nachbarländern zeige, was auf Deutschland zukommen könne. "Unser Ziel muss bleiben, Kitas, Schulen und Wirtschaft offen zu halten", sagte der Bundestagspräsident. Schäuble sieht weiter eine breite Mehrheit in der Bevölkerung, die die Einschränkungen in der Krise mitträgt. Die meisten Menschen hielten sich an Abstandsregeln und Maskenpflicht.
IWF: Einbruch der Weltwirtschaft weniger dramatisch als befürchtet
Die Weltwirtschaft dürfte den Corona-Schock nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) etwas besser verkraften als zunächst befürchtet. In diesem Jahr sei mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um rund 4,4 Prozent zu rechnen, hieß es am Dienstag in einer neuen IWF-Prognose. Damit hob der Währungsfonds seine Vorhersage vom Juni um 0,8 Prozentpunkte an. "Wir gehen von einer etwas weniger heftigen, aber immer noch tiefen Rezession aus", erklärte IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath.
Dank beispielloser Konjunkturhilfen und geldpolitischer Unterstützung hätten die großen Volkswirtschaften die Folgen der Corona-Krise im zweiten Quartal besser bewältigt als angenommen, so Gopinath. Eine Wiederholung einer "Finanzkatastrophe" wie während der letzten großen Weltwirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 habe dadurch bislang verhindert werden können. Allerdings bleibt der Ausblick trübe. Die Erholung ab kommendem Jahr werde "langsam, ungleich, unsicher und anfällig für Rückfälle" sein, betonte der Währungsfonds.
Fast jeder Zweite ändert Reisepläne wegen Beherbergungsverbot
Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger ändert wegen des umstrittenen Beherbergungsverbots ihre Reisepläne bis Jahresende. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Civey für den Fachdienst "Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility" hervor. Demnach geben 45 Prozent an, ihre Pläne wegen der Reisebeschränken für Urlauber aus innerdeutschen Corona-Risikogebieten zu ändern. 42 Prozent ändern ihre Pläne nicht, 13 Prozent sind unentschieden.
Vor allem Stadtbewohner stornieren massenhaft, da vor allem Metropolen zunehmend zu den Risikogebieten zählen. Außerdem zeigen sich Unterschiede zwischen Jüngeren und Älteren. Bei den 18- bis 29-Jährigen ändern 37 Prozent ihre Urlaubspläne, bei den über 65-Jährigen sind es dagegen mehr als 50 Prozent. "Unentschieden" antwortet in allen Altersgruppen mindestens jeder Achte.
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Beherbergungsverbot: Kritik auch in Kühlungsborn
Studie: Längere krankheitsbedingte Fehlzeiten bei Corona-Patienten
Corona-Patienten, die bereits im Frühjahr wegen einer wegen Covid-19 stationär behandelt werden mussten, haben auch danach oft bei der Arbeit krankheitsbedingt gefehlt. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. So lag der Krankenstand der betroffenen Beschäftigten in den ersten zehn Wochen nach ihrem Krankenhausaufenthalt mit 6,1 Prozent deutlich höher als bei der nicht infizierten Vergleichsgruppe mit gleicher Alters- und Geschlechtsstruktur. Da lag er bei 2,8 Prozent.
Von den insgesamt 27.300 AOK-versicherten Beschäftigten mit einer nachgewiesenen Sars-CoV-2-Infektion mussten mehr als 3.700 Menschen zwischen dem 1. März und dem 21. April 2020 stationär behandelt werden. "War (…) ein Krankenhausaufenthalt notwendig, ergaben sich auch weitere schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen, die über die akute Erkrankung hinausgingen", sagte Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO. Im Durchschnitt fehlten die von Corona betroffenen Beschäftigten nach der Krankenhausentlassung 13,5 Tage. Die Vergleichsgruppe wies dagegen nur Fehlzeiten von im Schnitt 9,4 Tagen auf.
Studie: Kinderbetreuung in Corona-Zeiten meist von Müttern geschultert
Auch bei einer ähnlichen beruflichen Belastung haben während des Corona-Lockdowns im Frühjahr meist die Mütter die Kinderbetreuung geschultert. Eine Studie des Nationalen Bildungspanels zeigt zudem, dass fast ein Drittel der älteren Schulkinder um die 14 Jahre sich überwiegend selbst überlassen blieb. Was dies mit Blick auf die Herausforderungen des Homeschoolings für Folgen habe, müsse in weiteren Untersuchungen analysiert werden, teilte das am Bamberger Leibniz-Institut für Bildungsverläufe beheimate Bildungspanel mit.
Das Zusammenspiel von Kinderbetreuung und Beruf habe ab Mitte März für mehr als vier Millionen berufstätige Eltern aufgrund von pandemiebedingten Schul- und Kitaschließungen schlagartig nicht mehr funktioniert, erläuterten die Forscher. "Die Daten zeigen, dass auch in der Krise vor allem Müttern die zentrale Rolle bei der Betreuung zukam. Bei allen untersuchten Familien betreuten Mütter ihre Kita- oder Schulkinder während der Pandemie häufiger alleine als Väter."
Verfassungsschutzchef Haldenwang positiv auf Corona getestet
Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Das teilte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) auf Anfrage mit. Auf Nachfrage ergänzte eine Sprecherin, Test und Ergebnis seien vom Montag. Zuvor hatten der "Tagesspiegel" und die "Bild" über die Infektion berichtet.
Haldenwang führe die Amtsgeschäfte von zuhause weiter, teilte der Verfassungsschutz mit. "Die Arbeitsfähigkeit des BfV ist vollumfänglich sichergestellt, da das BfV auf derartige Vorkommnisse vorbereitet ist", so die Behörde. So sei schon zu Beginn der Pandemie ein Krisenstab eingerichtet worden. Der heute 60-jährige Haldenwang führt seit rund zwei Jahren den deutschen Inlandsnachrichtendienst.
Kretschmann setzt weiter auf Beherbergungsverbot
Vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel hält der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Beherbergungsverbot für Reisende aus Krisengebieten fest. "Ich habe gerade eine Aussetzung des Beherbergungsverbots gestoppt", sagte Kretschmann in Stuttgart vor Journalisten. Es gehe nun darum, das Infektionsgeschehen zu verlangsamen und eine Ausbreitung zu verhindern.
"Wir haben das Virus nur im Griff, wenn wir in der Lage sind, Infektionsketten lokal nachzuverfolgen", sagte Kretschmann. Auch der baden-Württembergische Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) erklärte, es sei zwar bekannt, dass Hotels bei Infektionen keine Hotspots darstellten. Es gehe aber beim Beherbergungsverbot darum, den Anreiz zu Mobilität zu verringern.
Söder lehnt Debatte über längere Weihnachtsferien wegen Corona ab
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Überlegungen zu einer Verlängerung der Weihnachtsferien wegen Corona zurückgewiesen. "Nee", sagte Söder nach einer Kabinettssitzung in München zu einem entsprechenden Vorschlag einzelner Unionspolitiker. "Wir reden jetzt darüber, wie wir Unterricht gestalten können", betonte er. Die Zeit sei nicht einfach, und man werde in den kommenden Wochen und Monaten schauen, wie es weitergehe. Schule sei schon anstrengend genug – da sei es jetzt jedenfalls nicht die Zeit, über Ferienverlängerungen zu reden und damit mit "zusätzlichen Dingen" für Verunsicherung zu sorgen.
Söder: Nächste vier Wochen sind im Kampf gegen Corona entscheidend
Im Kampf gegen die sich wieder verschärfende Coronakrise sind nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die kommenden vier Wochen entscheidend für Deutschland. "Wir müssen jetzt Corona ausbremsen, bevor wir eine echte Notbremsung machen müssen", sagte der CSU-Chef nach einer Sitzung der Landesregierung in München. Söder sprach sich dafür aus, dass es eine erweiterte Maskenpflicht in ganz Deutschland brauche, mit mehr Maske könne die Pandemie besser unter Kontrolle gehalten werden. Auch private Feiern müssten in den kommenden Wochen runtergefahren werden.
Söder betonte, Bund und Länder müssten an diesem Mittwoch auf der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin einen gemeinsamen Regelungskanon beschließen, um auch die Bevölkerung für die kommenden Wochen zu motivieren. "Wir müssen der Wahrheit ins Auge schauen, wir sind in einer sehr ernsten Lage. Wir sind kurz davor, die Kontrolle zu verlieren", sagte Söder. Dies zeige sich in vielen Nachbarländern "überall um uns herum gibt es extrem negative Anzeichen". Es sei "fünf vor 12", noch könnten gemeinschaftlich die Weichen gestellt werden, sonst drohe es außer Kontrolle zu geraten, sagte Söder. Ein zweiter Lockdown müsse verhindert werden.
Leopoldina-Präsident fordert klare, gemeinsame Anti-Corona-Maßnahmen
Der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Gerald Haug, hat Bund und Länder eindringlich zu klaren und einheitlichen Anti-Corona-Maßnahmen aufgefordert. Mit Blick auf die bevorstehende Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte Haug nach Beratungen mit dem bayerischen Kabinett in München, dort müssten Weichen gestellt werden, um die Zahl der Neuinfektionen einzudämmen. Dort würden "die Weichen gestellt, ob wir unter 20 000 Neuinfektionen bleiben können", mahnte er. In Nachbarländern sei die Entwicklung schon "unkontrolliert weggelaufen". Deshalb gebe es die große Bitte der Wissenschaft, es zu schaffen, mit einheitlichen Regeln verantwortlich durch Herbst und Winter zu kommen.
Airbus verzichtet in Deutschland bis März auf Kündigungen
Die deutschen Airbus-Standorte werden bis Ende März keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. Das sei ein Ergebnis der Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern, teilte ein Airbus-Sprecher in Hamburg mit. Zunächst hatten das "Stader Tageblatt" und das "Hamburger Abendblatt" darüber berichtet. Für die Airbus-Beschäftigten bedeutet dieser Zwischenschritt allerdings keine völlige Entwarnung: Der Job-Abbau bei dem Flugzeughersteller geht weiter – über Abfindungen, Altersteilzeitmodelle, Transfergesellschaften und andere freiwillige Regelungen. Zu betriebsbedingten Kündigungen könnte es im kommenden Jahr kommen, je nach dem dann erreichten Personalstand und der Lage der Branche und des Unternehmens.
Polens Regierungschef Morawiecki muss in Quarantäne
Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki muss sich nach einem Kontakt mit einem Covid-19-Infizierten in Quarantäne begeben. "Die Regierung arbeitet normal weiter, ich bin in ständigem Kontakt mit allen Mitarbeitern und allen Diensten", schrieb Morawiecki auf Facebook. Er appellierte an die Bürger, Verantwortungsbewusstsein zu zeigen. In einer Mitteilung von Morawieckis Kanzlei hieß es, der Regierungschef habe mit der fraglichen Person am 9. Oktober Kontakt gehabt. Bei Morawiecki sei kein Covid-19 diagnostiziert worden, er zeige auch keine Symptome.
Minister Laumann: NRW wird Beherbergungsverbot nicht umsetzen
Nordrhein-Westfalen wird das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten auch weiterhin nicht umsetzen. Das kündigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in Düsseldorf an. Solche Verbote machten nach seinem Wissen "keine Sinn, weil sie nicht dazu beitragen, die Ansteckungsketten zu verlangsamen".
Wie bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch eine Einigung in der Frage gefunden werden solle, wisse er auch nicht, sagte Laumann. Es gebe aber inzwischen auch aus der Medizin Wortmeldungen zum Thema Beherbergungsverbote, die die Position Nordrhein-Westfalens bestärkten.
Bundesregierung schlüsselt Kosten für Corona-Warn-App auf
Die Kosten für die Entwicklung und den Betrieb der Corona-Warn-App des Bundes werden sich trotz der Erweiterung für einen Datenaustausch mit anderen europäischen Ländern nicht erhöhen. Das geht aus eine Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums an die Mitglieder des Digitalausschusses hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die Kosten für die initiale Entwicklung durch Europas größten Softwarekonzern SAP fielen dabei fast vier Millionen Euro niedriger aus als ursprünglich kalkuliert. Ursprünglich hatte die Bundesregierung mit 11 Millionen Euro gerechnet, abgerechnet wurden aber nur 7,15 Millionen Euro. Entwicklungspartner T-Systems erhielt 7,8 Millionen Euro für die IT-Infrastruktur und den Aufbau der beiden Hotlines, bei denen Anwender Fragen zur Technik stellen und Positiv-Meldungen verifizieren lassen können. An monatlichen Kosten fallen bei T-Systems zwischen 2,5 und 3,5 Millionen Euro an.
Nach Berechnungen des fraktionslosen Bundestagsabgeordneten Uwe Kamann laufen damit bis Ende 2021 Gesamtkosten von 67,45 Millionen Euro auf. Dazu kämen die Kosten für das Marketing. Der IT-Unternehmer war für die AfD in den Bundestag eingezogen und gehört inzwischen der Partei LKR (Liberal-Konservative Reformer) an. Zum Start der Corona-Warn-App hatte das Finanzministerum mit Kosten von bis zu 69 Millionen Euro kalkuliert. Die Anwendung wurde in den App-Stores von Apple und Google inzwischen mehr als 18,4 Millionen Mal heruntergeladen. Experten schätzen, dass rund 15 Millionen Menschen in Deutschland die App aktiv nutzen.
FDP: Vorschlag für längere Winterferien Unsinn
FDP-Fraktionsvize Christian Dürr hat einen Vorschlag von Unionsabgeordneten, als Schutzmaßnahme gegen Corona-Infektionen die Winterferien zu verlängern, als Unsinn bezeichnet. Dürr sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag: "Eine kurzfristige Verlängerung der Winterferien würde die Planung von Millionen Familien kaputtmachen. In diesem Jahr gab es genug Schulausfall. Die Kinder müssen die Inhalte nachholen und das dürfen wir nicht immer weiter nach hinten verschieben." In Wahrheit wolle die Union nur davon ablenken, dass sie seit einem halben Jahr kein Konzept für die Schulen in der Corona-Krise habe. Statt solch absurder Ideen sollten CDU und CSU lieber daran arbeiten, die digitale Bildung zu verbessern."
Berlin macht Jagd auf Corona-Hilfe-Betrüger
Nach scharfer Kritik an der Auszahlung von Corona-Soforthilfen fast ohne Prüfung bemüht sich das Land Berlin um Schadensbegrenzung. Wie die Berliner Staatsanwaltschaft auf Anfrage des Wirtschaftsmagazins CAPITAL (Ausgabe 11/2020, EVT 15. Oktober) bestätigte, wurde in der Behörde eine Sonderermittlungsgruppe eingerichtet, die Missbrauch und Betrug bei den Hilfen verfolgt. In der Gruppe seien "sechs Staatsanwältinnen und Staatsanwälte unter der Leitung einer Oberstaatsanwältin" zusammengezogen worden, sagte eine Sprecherin. Ziel sei es, "in diesem Verfahrenskomplex zügig voranzukommen". Nach Angaben der Sprecherin wurde bereits in mehr als 300 Verfahren veranlasst, Vermögen von Empfängern der Hilfen abzuschöpfen. Bundesweit waren zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr Tausende Fälle bekannt geworden, in denen Soloselbstständige und Kleinunternehmer zu Unrecht Corona-Zuschüsse beantragt und erhalten hatten.
Gerresheimer liefert bald erste Verpackungen für Corona-Impfungen aus
Der Verpackungshersteller Gerresheimer rüstet sich für die Markteinführung von Corona-Impfstoffen. Erste Auslieferungen von Injektionsfläschchen an Pharmahersteller, die zukünftig ihre Wirkstoffe darin füllen werden, beginnen noch dieses Quartal, wie das Düsseldorfer Unternehmen am Dienstag mitteilte. Man habe Vorbestellungen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bekommen. 2021 sollen die Auslieferungen Fahrt aufnehmen.
Das börsennotierte Unternehmen mit fast 10.000 Mitarbeitern weltweit ist ein Zulieferer für die Pharmaindustrie. Neben Hustensaft-Fläschchen stellt es unter anderem auch Spritzen sowie Insulin-Pens und Asthma-Inhalatoren her. Die Pharmabranche arbeitet derzeit mit Hochdruck an der Entwicklung von Corona-Impfstoffen. Marktreif ist in Europa noch keiner, im Winter oder vielleicht erst im Frühjahr könnte sich das ändern. Wenn grünes Licht kommt für den Verkauf der Impfstoffe, wollen die Pharmafirmen vorbereitet sein – daher haben sie bereits beim Zulieferer Gerresheimer Injektionsfläschchen geordert.
Schwesig gegen Lockerung des Beherbergungsverbots – für mehr Strenge
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ist gegen eine Lockerung des Beherbungsverbots für Touristen aus Corona-Risikogebieten. "Ich bin nicht dafür: Rein in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln", sagte die SPD-Politikerin am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Mecklenburg-Vorpommern werde bei der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Mittwoch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auch nicht bei einer Aufweichung mitmachen.
Schwesig sagte: "Wir brauchen eine klare, stringente Linie. Die kann in einer Zeit, wo die Zahlen immer mehr in Deutschland steigen, nicht Lockerung sein." Schwesig sprach sich stattdessen für strengere Regeln aus, "insbesondere in Risikogebieten".
Die SPD-Frau erklärte: "Wir sind mit unseren strengen Regeln von Anfang an in der Corona-Zeit gut gefahren. Wir haben die niedrigsten Infektionszahlen, obwohl wir drei Mal so viele Touristen beherbergt haben, wie wir eigentlich Menschen im Land sind. Das zeigt, dass unsere Regeln gut funktionieren."
Mecklenburg-Vorpommern hat vergleichsweise strenge Regeln für Touristen. Neben einem aktuellen negativen Corona-Test schreibt die Corona-Landesverordnung weiterhin eine 14-tägige Quarantäne unmittelbar nach der Einreise vor.
Der Winter kommt
Häufiges Lüften gegen Corona: Sitzen Kinder bald mit Schals und Decken in der Schule?
Montgomery fordert für Risikogebiete “Ausreisekontrollen”
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat das Beherbergungsverbot in vielen Bundesländern für Urlauber aus Corona-Risikogebieten heftig kritisiert. "Das halte ich für völligen Unsinn", sagte Montgomery im Deutschlandfunk. Zumal Arbeits-, Familien- und nicht touristische Besuche ja erlaubt seien. "Nun erklären sie dem Virus mal, was der Unterschied zwischen einem Touristen und einem Manager ist", sagte Montgomery.
Man müsse stattdessen dort ansetzen, wo die Infektionszahlen stark angestiegen seien. Es müsse eine "Ausreisekontrolle" bei Reisen aus diesen Risikogebieten geben. "Davor scheut sich aber die Politik und kommt jetzt mit allen möglichen absurden Vorschlägen." Montgomery wandte sich auch gegen den Vorschlag zweier Unions-Politiker, die Winterferien an den Schulen zu verlängern. "So ein Quatsch", sagte der Mediziner. Damit verunsichere man nur Schüler, Eltern und Lehrer.
Italien verschärft Coronaschutz: Partys werden eingeschränkt
Die italienische Regierung verschärft die Schutzmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie weiter. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, schränkt Rom vor allem private Partys drinnen und draußen stark ein. Das gehe aus einem Dekret hervor, das Ministerpräsident Giuseppe Conte unterzeichnet habe.
In Lokalen und Discos sind danach Partys verboten. Feste nach Zeremonien, etwa Hochzeiten, würden auf 30 Teilnehmer beschränkt. Außerdem empfehle die Regierung den rund 60 Millionen Bürgern, auch daheim auf alle Abendessen und andere Treffen mit mehr als sechs haushaltsfremden Teilnehmern ganz zu verzichten.
Die neuen Regeln sollen laut Ansa zunächst für 30 Tage gelten. Restaurants und Bars müssen danach künftig um Mitternacht schließen. Ab 21 Uhr sei es verboten, dass Gäste im Stehen vor Lokalen essen und trinken. Damit sollen abendliche Menschentrauben vor Bars vermieden werden. Die Regierung verbiete auch Schulausflüge. Der Kontaktsport für Amateure, etwa beim Fußball, werde eingeschränkt.
Leverkusen und Gelsenkirchen überschreitet Warnstufe in der Corona-Pandemie
Mit Leverkusen und Gelsenkirchen haben zwei weitere Großstädte in Nordrhein-Westfalen eine wichtige Warnstufe in der Corona-Pandemie überschritten. In den vergangenen sieben Tagen habe es in der Bayer-Stadt 62,3 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gegeben, hieß es auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Dienstagmorgen. Die Schwelle liegt bei 50 – sie wurde also deutlich übersprungen, am Montag waren es nach Angaben der Stadt nur 44,6 gewesen. Aus Sicht von Virologen ist Leverkusen damit wie so viele andere Städte auch ein "Corona-Risikogebiet". Dies gilt nun auch für Gelsenkirchen, wo die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag nach RKI-Angaben bei 58,9 lag. Bereits am Montagabend hatte die Landeshauptstadt Düsseldorf mitgeteilt, dass sie die Warnstufe ebenfalls überschritten habe. Dort lag der Wert am Dienstag bei 55. Weiterhin drüber sind zum Beispiel Köln (66), Duisburg (54,5) und Hamm (58,4).
Erneut mehr als 4000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Nach einem Rückgang der Zahlen am Sonntag und Montag haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen erneut mehr als 4000 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Insgesamt beläuft sich die Zahl laut RKI auf 4122. Am Donnerstag hatte die Anzahl neuer Infektionen mit 4058 erstmals seit April die 4000er-Grenze überschritten. Am Samstag waren es gar 4721 neu nachgewiesene Fälle. Am Montag waren 2467 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Erfahrungsgemäß liegen die erfassten Zahlen an Sonntagen und Montagen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI weitergeben. Am Dienstag vor einer Woche waren es 2639 Fälle gewesen. Seit Beginn der Coronakrise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 329.453 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 13.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9634. Das waren 13 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 279 300 Genesene.
Kassenarztchef: Schnelltests bei Veranstaltungen sind Science-Fiction
Der Chef des Kassenärzte-Verbandes, Andreas Gassen, hat Hoffnungen auf einen Einsatz von Antigen-Schnelltests bei Großveranstaltungen gedämpft. "Auch die angekündigten Antigen-Schnelltests sind kein Allheilmittel", sagte der Kassenarztchef der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Die Vorstellung, wir machen bei 5000 Stadionbesuchern mal eben einen Schnelltest, bleibt Science-Fiction." Selbst bei den besten Schnelltests würden zwei bis zehn Infizierte von hundert Getesteten nicht erkannt. "Bei Massenveranstaltungen auf engem Raum wäre damit ein potenzielles Ansteckungsrisiko nicht sicher auszuschließen", warnte Gassen.
Bei Antigen-Tests werden in Abstrichproben charakteristische Viren-Proteine erkannt. Die Methode gilt zwar als weniger zuverlässig als viele der bislang üblichen PCR-Tests auf Viren-Erbgut, dafür aber oft als schneller und günstiger. Erste Antigen-Tests für die Anwendung durch medizinisches Fachpersonal sind in Deutschland bereits auf dem Markt. Die Antigen-Schnelltests sollen laut Bundesgesundheitsministerium ab Mitte Oktober in Pflegeheimen und Krankenhäusern zum Einsatz kommen.
US-Pharmakonzern Johnson & Johnson unterbricht Corona-Studie
Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat seine Studie für einen künftigen Corona-Impfstoff wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend unterbrochen. Das teilte das Unternehmen am Montag (Ortszeit) mit. Die Erkrankung des Studienteilnehmers werde nun von einer unabhängigen Expertengruppe und von internen Ärzten geprüft und bewertet. Weitere Informationen zu dem erkrankten Probanden gab es zunächst unter Hinweis auf seine Privatsphäre nicht. Johnson & Johnson teilte zudem mit, es sei nicht immer sofort ersichtlich, ob ein Teilnehmer eine Studienbehandlung oder ein Plazebo erhalten habe. "Unerwünschte Ereignisse" wie Krankheiten oder Unfälle seien zu erwartende Bestandteile jeder klinischen Studie.
Corona-Krisenmanagement
Fall Ischgl: Experten kritisieren Behörden
Mann in den USA binnen anderthalb Monaten zwei Mal Corona-infiziert
Ein Mann in den USA hat sich im Abstand von nur etwa anderthalb Monaten zwei Mal mit dem neuartigen Coronavirus infiziert – und der Verlauf seiner zweiten Infektion war schwerer als beim ersten Mal. Dies geht aus einer am Dienstag im Fachmagazin "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlichten Studie hervor. Demnach musste der 25-Jährige aus dem Bundesstaat Nevada nach seiner zweiten Ansteckung ins Krankenhaus eingeliefert und beatmet werden. Der Mann infizierte sich der Studie zufolge mit zwei unterschiedlichen Varianten des Virus Sars-CoV-2. In der Untersuchung werden weltweit noch vier weitere Fälle genannt, in denen sich bereits mit dem Coronavirus infizierte Menschen ein zweites Mal ansteckten. Diese Fälle wurden in Belgien, den Niederlanden, Hongkong und Ecuador festgestellt. Es sei noch ungeklärt, wie lange die Immunität nach einer ersten Infektion mit dem neuartigen Virus andauere, erläuterte der Hauptautor der Studie, Mark Pandori. Doch zeige die Untersuchung, dass eine vorherige Infektion nicht unbedingt vor einer nochmaligen Ansteckung schützt. Dies bedeute, dass positiv Getestete "weiterhin Vorsichtsmaßnahmen ergreifen sollten", darunter die physische Distanz zu anderen Menschen, das Tragen von Atemschutzmasken und das regelmäßige Händewaschen.
Tschechische Regierung ordnet Schließung von Bars und Restaurants an
Wegen des starken Anstiegs bei den Corona-Neuinfektionen in Tschechien hat die Regierung in Prag die Schließung von Restaurants und Bars angeordnet. Von Mittwoch an gälte außerdem ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum, sagte Ministerpräsident Andrej Babis am Montag bei einer Pressekonferenz. Die Maßnahmen gelten zunächst bis zum 3. November. "Wir haben nur einen Versuch, und er muss erfolgreich sein", sagte Babis, der eine Reihe weiterer Verschärfungen ankündigte. So dürfen sich ab Mittwoch nur noch maximal sechs Menschen treffen. Zudem werden nach den weiterführenden Schulen und den Universitäten auch die Grundschulen geschlossen, die Schüler sollen dann wieder digital unterrichtet werden. Gesundheitsminister Roman Prymula warnte, dass die Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenzen geraten könnten, sollte es nicht gelingen, die Infektionswelle "binnen zwei oder drei Wochen" zu stoppen. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Tschechien war zuletzt rapide gestiegen. Am Montag meldete das Gesundheitsministerium einen Anstieg der seit Beginn der Pandemie gezählten Infektionsfälle auf mehr als 119.000. Die Zahl der Todesfälle belief sich auf 1045. Kinos, Theater, Museen und Galerien sind in Tschechien wegen des Infektionsgeschehens bereits seit Montag geschlossen. Auch alle Sportveranstaltungen wurden ausgesetzt.
Nur 56 Anträge von Profisport-Vereinen für finanzielle Hilfe vom Bund
Nur 56 Profisportvereine haben bisher Anträge für finanzielle Unterstützung aus dem Corona-Soforthilfeprogramm des Bundes gestellt. Insgesamt wurden 16.893 698,27 Euro beantragt, berichten die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" (Dienstagsausgabe). Diese Zahlen seien vom Bundesverwaltungsamt in Köln (Stand Montag) genannt worden. Ein Grund könnte das sehr bürokratische Verfahren sein, hieß es in dem Bericht. So könne die staatliche Hilfe zum Beispiel nur von einem vereidigten Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer beantragt werden, die Vereine müssen ihre Bilanzen offenlegen, zahlreiche Dokumente liefern und Nachweise erbringen, etliche Formulare ausfüllen.
Panama erlaubt wieder internationale Flüge
Auf dem größten Flughafen Mittelamerikas starten und landen erstmals nach rund sieben Monaten wieder internationale Passagierflüge. Als erster Flieger aus Europa nach Corona-bedingter Pause landete am Montag eine Maschine mit 158 Fluggästen aus Amsterdam auf dem Tocumen-Flughafen in Panama-Stadt, wie die Betreiber mitteilten. Mehr als 16,5 Millionen Passagiere nutzten den Flughafen im vergangenen Jahr. Er ist eine wichtige Drehscheibe in der Region. Panamas Präsident Laurentino Cortizo, der vor Ort war, schrieb bei Twitter, alle nötigen gesundheitlichen Maßnahmen würden ergriffen. Mit der Wiederaufnahme des Flugverkehrs in 20 Länder könnten auch 85 Prozent der Geschäfte in dem Flughafen wieder öffnen. Bei Ankunft wird ein negativer Corona-Test verlangt, der zum Zeitpunkt des Starts höchstens 48 Stunden alt sein darf. Für 50 US-Dollar (rund 42 Euro) kann im Flughafen ein Schnelltest gemacht werden.
Nachrichten von Montag, den 12. Oktober
Mannschaft in Quarantäne: Zweitligist VfL Osnabrück beantragt Spielverlegung
Der VfL Osnabrück hat bei der Deutschen Fußball Liga den Antrag auf Absetzung des für Sonntag geplanten Heimspiels gegen den SV Darmstadt 98 eingereicht. Das teilte der Fußball-Zweitligist am Montag mit. Nach den positiven Corona-Tests von zwei Lizenzspielern war für einen Großteil der Mannschaft behördlich eine 14-tägige Quarantäne angeordnet worden. Gemäß der Spielordnung ist eine Verlegung einer Partie möglich, sobald nicht mindestens 15 Spieler einsatzfähig sind. Es gebe keine weiteren positiven Befunde, hieß es vom Verein. Niemand zeige Krankheitssymptome.
Düsseldorf überschreitet Warnstufe
Düsseldorf hat die wichtige Warnstufe von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Heute sei ein Wert von 54,8 erreicht worden, teilte die Stadt mit. Die Stadt kündigte zusätzliche Schutzmaßnahmen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt an. Diese sollten vor allem möglich machen, dass das Gesundheitsamt weiter die Kontaktpersonen nachverfolgen könne, hieß es.
In der Stadt gelte nun auch auf Wochenmärkten eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Statt bisher zehn dürften sich nur noch fünf Menschen im öffentlichen Raum zusammen aufhalten. Es gelte eine Sperrstunde für die Gastronomie von 1 Uhr nachts bis zum nächsten Morgen um 6 Uhr. Im Einzelhandel darf nur noch ein Kunde pro zehn Quadratmeter zugelassen werden.
Spahn rechnet mit Impfbeginn gegen Corona im ersten Quartal 2021
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet innerhalb des nächsten halben Jahres mit ersten Corona-Impfungen in Deutschland. "Stand jetzt würde ich davon ausgehen, Stand heute 12.10., dass wir im ersten Quartal nächsten Jahres beginnen können", sagte Spahn bei einer Videokonferenz des ifo-Instituts. Man setze auf mehrere Technologien und Hersteller. "Wenn alle Pferde ins Ziel kommen, werden wir viel zu viel Impfstoff haben".
Spahn und Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatten bereits im September die Prognose abgegeben, dass Impfstoffe für erste Bevölkerungsgruppen in den ersten Monaten des nächsten Jahres, für die breite Masse der Bevölkerung allerdings vermutlich erst Mitte kommenden Jahres bereitstehen werden. Zunächst sollen Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Menschen und Beschäftigte im Gesundheitswesen und in der Pflege zum Zuge kommen. Spahn betonte am Montag erneut, dass es sich bei Impfungen gegen Corona um freiwillige Impfungen handeln werde.
Rheinland-Pfalz verzichtet vorerst auf Beherbergungsverbot
Wegen des anhaltenden Streits um das Beherbergungsverbot verzichtet Rheinland-Pfalz vorerst auf die geplante Einführung dieser Regelung. Das Beherbergungsverbot werde nicht wie geplant am Dienstag in Kraft treten, weil die bundesweite Debatte "extrem virulent" sei, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Mainz nach einem Treffen mit Kommunalverbänden.
Die Rückmeldungen etwa von den Hoteliers seien "verheerend". "Solange diese Debatte nicht zu Ende geführt ist, werden wir diese Regelung auch nicht anwenden", betonte Dreyer, die eine bundeseinheitliche Maßnahme für die beste Lösung hielte. Sie werde das Thema am Mittwoch in die Beratungen der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einbringen.
Zuletzt fünf Städte und Kreise überlastet bei Kontaktnachverfolgung
Vier Landkreise und das Land Berlin kamen zuletzt mit der Verfolgung von Kontakten von Corona-Infizierten nicht mehr hinterher. Das geht aus einem vertraulichen Regierungspapier zur Infektionslage in Deutschland hervor, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Es ist auf den Montag datiert, die Angaben zur Überlastung geben allerdings den Stand vom 6. Oktober wieder. "Durchführung von Infektionsschutzmaßnahmen absehbar nicht mehr sichergestellt" steht zur Erläuterung auf einer Karte, in der die betroffenen Kreise und das Land Berlin markiert sind.
Unterstützungsbedarf meldeten demnach der schleswig-holsteinische Landkreis Pinneberg an, das Land Berlin, der Lahn-Dill-Kreis und der Kreis Offenbach in Hessen sowie der Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. In allen Fällen gab es demnach Engpässe bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen, in Berlin zusätzlich unter anderem auch bei der Betreuung und Überwachung von Menschen in Quarantäne und der Entnahme von Abstrichen für Tests. Als Reaktion sollte das Robert Koch-Institut Mitarbeiter in Berliner Behörden entsenden, der Lahn-Dill-Kreis leitete die Suche nach zusätzlichen Mitarbeitern ein.
Tourismusbranche kritisiert Corona-Beherbergungsverbote
Tourismusverbände haben die Beherbergungsverbote vieler Bundesländer für Urlauber aus deutschen Corona-Risikogebieten scharf kritisiert. Der Deutsche Tourismusverband forderte einheitliche und verständliche Regeln für das Reisen in Deutschland. Das Chaos zu Beginn der Herbstferien zeigt einmal mehr, dass ein abgestimmtes Vorgehen von Bund und Ländern dringender denn je notwendig ist", teilte der Verband am Montag in Berlin mit. Dazu gehöre eine realistische Analyse, wo die Gefahren lägen und wo nicht. Die Gefahren liegen nicht bei der Übernachtung in einer Ferienwohnung auf dem Land und auch nicht in einem Hotel einer Stadt", sagte Verbandspräsident Reinhard Meyer. "Reisen innerhalb Deutschlands einschließlich Übernachtungen muss weiterhin erlaubt und möglich sein." Meyer warnte vor einer Insolvenzwelle spätestens im Frühjahr 2021, sollten Herbst- und Wintergeschäft ausfallen. Die Branche habe allein im ersten Halbjahr Umsatzeinbußen von 35 Milliarden Euro verzeichnet.
DFB: Keine Zuschauer beim Nations-League-Spiel gegen die Schweiz
Die Nations-League-Partie der deutschen Nationalmannschaft am Dienstag gegen die Schweiz in Köln wird als Geisterspiel ausgetragen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag mit. Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen, die in der Stadt am Rhein deutlich über dem Grenzwert von 35 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohnern in der Woche liegen, habe das Kölner Gesundheitsamt in Absprache mit dem Land Nordrhein-Westfalen dem Verband "erneut untersagen müssen, Zuschauer zuzulassen". Am Montag wies das Robert Koch-Institut eine 7-Tage-Inzidenz von 66,3 für Köln aus. Städte, in denen der Wert über 50 liegt, gelten als Risikogebiet.
Brüsseler Autosalon 2021 fällt wegen Corona aus
Der Brüsseler Autosalon mit jährlich knapp einer halben Million Besuchern fällt Anfang 2021 coronabedingt aus. Angesichts der Unsicherheiten mit Blick auf die Corona-Krise habe man entschieden, die Branchenschau auf 2022 zu verschieben, teilte der belgisch-luxemburgische Auto- und Fahrradverband FEBIAC am Montag mit. "Wir wollen auf keinen Fall die Sicherheitsmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen, die die Regierung von jedem Bürger und jeder Organisation erwartet, untergraben", sagte Salon-Direktor Pierre Lalmand. Die 99. Ausgabe des Brüsseler Autosalons soll nun vom 14. bis 23. Januar 2022 stattfinden.
Innenministerium schließt neue Corona-Grenzkontrollen nicht aus
Angesichts steigender Corona-Zahlen in Deutschlands Nachbarländern schließt das Bundesinnenministerium auch erneute Grenzkontrollen nicht aus – möchte sie aber vermeiden. Man beobachte in angrenzenden Ländern teils eine "sehr starke Steigerung" der Fälle, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Er betonte aber: "Wir versuchen, mit diesen Maßnahmen das Notwendige sicherzustellen ohne über andere Maßnahmen an den Grenzen nachdenken zu müssen."
Zu Beginn der Pandemie hatten die Bundesrepublik und andere europäische Länder vorübergehend Kontrollen und andere Beschränkungen an den Binnengrenzen eingeführt. Dadurch war es mitunter zu langen Staus gekommen, der Warenverkehr war unterbrochen. Auch Arbeitnehmer hatten Probleme. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) betonte seither mehrfach, dass er erneute Grenzkontrollen zu Nachbarländern vermeiden wolle.
Iran meldet so viele Corona-Tote wie noch nie
Der Iran hat einen Rekord bei der Anzahl der Corona-Toten gemeldet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben binnen 24 Stunden 272 Patienten an dem Virus. Im gleichen Zeitraum habe es zudem über 4200 Neuinfektionen gegeben, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen. Damit liege die Zahl der Corona-Toren seit dem Ausbruch der Pandemie Ende Februar aktuell bei fast 29.000, die der Infizierten bei über einer halben Million. Der Iran hat etwa so viel Einwohner wie Deutschland.
Mehr als 1000 Amtshilfeanträge an die Bundeswehr seit Pandemie-Beginn
Mehr als 1000 Amtshilfegesuche sind bei der Bundeswehr seit Beginn der Corona-Pandemie eingegangen. Von den Anträgen, die allein zur Hilfeleistung wegen Covid-19 an die Bundeswehr gestellt wurden, habe die Bundeswehr rund 67 Prozent positiv beantworten können, teilten die Streitkräfte mit. Dabei liege der aktuelle Schwerpunkt bei der Unterstützung von Gesundheitsämtern insbesondere bei der Nachverfolgung von Infektionsketten. Seit einer Woche seien täglich bis zu 1400 Soldaten gleichzeitig zur Unterstützung von Kommunen und Landkreisen im Einsatz, hieß es in der Mitteilung. Schon jetzt sei die Zahl der Amtshilfeanträge an die Bundeswehr mehr als dreimal so hoch wie im gesamten Vorjahr.
Corona-Alarm in der Schweizergarde im Vatikan: Mehrere Kranke
Im Vatikan herrscht Corona-Alarm: Vier Mitglieder der päpstlichen Schweizergarde sind positiv auf das Coronavirus getestet worden und haben Symptome. Das bestätigte Vatikansprecher Matteo Bruni. Die bunt uniformierten Wachen schützen Papst Franziskus, 83, und seine Residenz. Außerdem habe es "in den letzten Wochen" drei andere Corona-Fälle in dem kleinen Kirchenstaat gegeben. Die vier infizierten Wachleute seien isoliert worden, schrieb der Sprecher. Weitere Überprüfungen von Kontaktpersonen liefen, nachdem die Fälle am Wochenende aufgefallen seien.
Wie die Nachrichtenagentur Ansa zuvor unter Berufung auf den Schweizer Sender SRF berichtet hatte, wurden die Anti-Corona-Vorkehrungen im Vatikan in einer Anweisung verschärft. Die Quartiere würden strenger als bisher abgeschottet. Bruni teilte mit, dass "alle Wachen, ob im Dienst oder nicht", inzwischen drinnen und draußen Schutzmasken tragen müssten.
Sorgen vor Corona-Ausbruch: Tests von mehr als 100 Sylter Partygästen
Nach einer Party in einer Sylter Bar, auf der auch ein Corona-infizierten Mann war, haben sich 102 Gäste beim Gesundheitsamt gemeldet. "Davon ist der Großteil Sylter", sagte eine Sprecherin des Kreises Nordfriesland am Montag der Nachrichtenagentur. 83 der 102 Personen stammen von der Insel. Sie sollten voraussichtlich noch am Montag getestet werden. Ergebnisse werden am Mittwoch erwartet. Für die übrigen Gäste sind deren örtliche Gesundheitsämter zuständig.
Nach Angaben des Gesundheitsamtes in Husum hatte der Infizierte vor dem Auftreten erster Symptome und einem Test das "American Bistro" in Westerland besucht. Nach seiner Erinnerung seien dort in der Nacht zum 4. Oktober 70 bis 100 Menschen anwesend gewesen. Das Amt bat daraufhin alle Personen, die sich in jener Nacht ab 23.30 Uhr in dem Lokal aufgehalten haben, sich über die Hotline 0800 200 66 22 oder per E-Mail zu melden.
Die Bar selbst ist derzeit freiwillig geschlossen, wie die Sprecherin sagte. Die Gäste hatten dort die Möglichkeit, sich per QR-Code einzutragen. Rückmeldungen mehrerer Gäste zufolge gab es dabei aber Probleme.
Keine Beschlüsse zu Beherbergungsverboten – “Liegt in der Kompetenz der Länder”
Das sogenannte Corona-Kabinett hat sich nach Worten von Regierungssprecher Steffen Seibert unter anderem mit den umstrittenen Beherbergungsverboten und Quarantänevorschriften für Urlauber befasst. Beschlüsse seien jedoch nicht getroffen worden, da dies "in der Kompetenz der Länder" liege, so Seibert am Montag. Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten treffen sich am Mittwoch, um über ein gemeinsames Vorgehen zu beraten.
Corona in Deutschland
"Die Politik ist dabei, ihren Kompass zu verlieren. Und damit verliert sie die Bürger"
Bundesregierung informiert über weitere Maßnahmen in der Pandemie
Die Bundesregierung hat am Montag auf einer neuerlichen Sitzung des Corona-Kabinetts über weitere Maßnahmen in der Pandemie beraten. Dabei sollten die zuständigen Fachminister mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die aktuelle Lage sprechen. Die Bundesregierung strebte an, die Quarantäneregeln neu zu fassen sowie bis Mitte Oktober eine neue Teststrategie zu beschließen. Über die Ergebnisse wird auf der Regierungs-Pressekonferenz informiert.
Welthungerhilfe: Corona ist “Brandbeschleuniger” für Hunger weltweit
Die Welthungerhilfe befürchtet eine starke Zunahme von Hunger und Armut weltweit durch die Corona-Pandemie. Besonders in Afrika südlich der Sahara und in Südasien sei die Situation schon vor der Pandemie alarmierend gewesen, sagte die Präsidentin der Organisation, Marlehn Thieme, bei der Vorstellung des Welthunger-Index 2020 in Berlin. "Covid-19 wirkt wie ein Brandbeschleuniger." Zusätzlich werde die Situation durch die Folgen des Klimawandels wie zunehmende Dürrekatastrophen verschärft.
Nach dem Welthungerindex litten Ende 2019 rund 690 Millionen Menschen unter chronischem Hunger, weitere 135 Millionen seien von einer akuten Ernährungskrise betroffen gewesen. Insgesamt seien Menschen in 50 Ländern – ein Viertel aller Länder weltweit – von Hunger und Unterernährung betroffen. In 14 Ländern habe sich die Situation seit 2012 sogar verschlechtert.
Die Welthungerhilfe befürchtet nun, dass das Ziel der Vereinten Nationen, bis 2030 auf "Null Hunger" zu kommen, weit verfehlt werden könnte. "Wenn wir bei der Hungerbekämpfung weiter so machen wie bisher, werden es 37 Länder bis 2030 nicht schaffen, ein niedriges Hungerniveau zu erreichen", sagte Thieme. Die Fortschritte seien in Folge von Ungleichheit, Konflikten, Vertreibung und Klimawandel viel zu gering.
München durchbricht kritischen Wert 50 bei Corona-Infektionen
Die bayerische Landeshauptstadt München hat am Montag wieder den Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts stieg die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag auf 50,6. Bereits nach den bayerischen Sommerferien war der Wert Ende September auf über 50 gestiegen, dies war damals mit Infektionen durch Reiserückkehrer erklärt worden. Zwischenzeitlich war die Zahl der Infizierten in München deutlich gesunken. Von den vier deutschen Millionenstädten Berlin, München, Köln und Hamburg liegt damit aktuell nur noch Hamburg unter der 50er-Grenze, dort lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag bei 28,9.
Corona-Pandemie
Hier wird es kritisch: Diese Kreise und Städte halten die Obergrenze (nicht) ein
Gesundheitsämter melden 2467 neue Corona-Infektionen
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen 2.467 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Vortag hatte der Wert noch bei 3483 gelegen, nachdem am Samstagmorgen 4721 Neuinfektionen gemeldet worden waren. Erfahrungsgemäß liegen die erfassten Zahlen an Sonntagen und Montagen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI weitergeben.
Seit Beginn der Coronakrise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 325 331 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 12.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9621. Das waren sechs mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es 276.900 Genesene.
Altmaier sieht keine Veranlassung für Nachdenken über zweiten Lockdown
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht keine Veranlassung, über einen erneuten Lockdown auch nur nachzudenken. "Wir haben gelernt aus den letzten sechs Monaten – wir wissen heute, was gefährlich ist und was nicht", sagte Altmaier Sonntagabend in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen". "Es gibt überhaupt gar keinen Grund für einen zweiten generellen Lockdown", sagte Altmaier. Er sehe auch "keine Veranlassung und keinen Grund, über einen allgemeinen Lockdown nachzudenken oder zu entscheiden".
Hotel- und Gaststättenverband erwartet baldige Klagen gegen Beherbergungsverbot
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) erwartet noch in dieser Woche Klagen gegen das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten. Insbesondere beim Übernachtungsverbot gebe es erhebliche rechtliche Bedenken, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges am Sonntagabend in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen". Hartges warf die Frage auf, ob die Maßnahme "geeignet, erforderlich und auch verhältnismäßig im Rechtssinn" sei. "Wenn sie das nicht ist, ist sie rechtswidrig", fügte sie hinzu. "Ich gehe davon aus, dass hier in den nächsten Tagen Gerichtsverfahren anhängig gemacht werden."
Corona-Warnstufe: Duisburg erreicht kritischen Wert
Duisburg hat in der Corona-Pandemie die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Wie aus den Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montagmorgen hervorgeht, liegt der Wert bei 50,1 (Datenstand 12.10., 0.00 Uhr). Seit Beginn der Coronakrise haben die Gesundheitsämter in der Stadt 3251 nachweisliche Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet.
Studie: Virus überlebt bis zu 28 Tage auf glatten Oberflächen
Das neuartige Coronavirus kann laut einer Studie auf glatten Oberflächen wie Handys und bestimmten Geldscheinen bis zu 28 Tage lang überleben. Die Überlebensdauer des Erregers ist nach der am Montag veröffentlichten Untersuchung aus Australien allerdings stark von den Temperaturverhältnissen abhängig – sie sinkt, je höher die Temperatur ist. So stellten die Forscher der Wissenschaftsbehörde CSIRO fest, dass das Virus bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius "extrem robust" ist. Bei dieser Temperatur ist der Erreger demnach in der Lage, 28 Tage lang auf Glas, Stahl und Geldscheinen aus Kunststoff zu überleben. Bei 30 Grad betrug seine Überlebensdauer hingegen nur noch sieben Tage, bei 40 Grad lediglich 24 Stunden. Auf porösen Oberflächen wie etwa Baumwolle ist die Überlebensdauer des Virus der Studie zufolge generell niedriger: Sie beträgt demnach abhängig von der Temperatur zwischen 14 Tagen und weniger als 16 Stunden.
Einzelhändler in Toplagen besonders hart betroffen
Besonders hart hat die Corona-Pandemie den Einzelhandel in den sonst sehr gut frequentierten Toplagen der Metropolen getroffen. Das hat der Geschäftsführer der Handelsberatung BBE, Joachim Stumpf, beobachtet. Einkaufsstraßen in kleineren Städten und nüchterne Fachmarktzentren haben sich dagegen viel besser von der Krise erholt. "Corona hat in den Innenstädten alles durcheinandergewirbelt", sagt Stumpf. Das Erfolgsrezept der Toplagen, die in normalen Zeiten Kunden von weit her anlocken und einen großen Teil der Umsätze mit Touristen machen, funktioniere aktuell nicht mehr. Dagegen hätten sich vermeintliche Problemstandorte in kleineren Städten, die in den vergangenen Jahren regelmäßig zu den Verlierern gehörten, rasch von dem Corona-Schock erholt. Sie profitierten davon, dass die Verbraucher das Getümmel mieden.
China: Neun-Millionen-Stadt will alle Einwohner testen
Die ostchinesische Küstenmetropole Qingdao will seine gesamte Bevölkerung von mehr als neun Millionen Menschen auf das Coronavirus testen. Das teilte die lokale Gesundheitskommission mit, nachdem über das Wochenende ein Dutzend neuer Infektionen aufgetreten waren, die zum größten Teil im Zusammenhang mit einem Krankenhaus stünden. Unmittelbar nachdem die ersten Infektionen festgestellt wurden, seien bereits über 140.000 Menschen vor allem im Gesundheitssektor getestet worden. "Die gesamte Stadt wird innerhalb von fünf Tagen getestet", teilte die Behörde mit.
Corona-Kabinett berät über weitere Maßnahmen in der Pandemie
Die Bundesregierung will am Montag auf einer neuerlichen Sitzung des Corona-Kabinetts über weitere Maßnahmen in der Pandemie beraten. Dabei werden die zuständigen Fachminister mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die aktuelle Lage sprechen. Die Bundesregierung strebt an, die Quarantäneregeln neu zu fassen sowie bis Mitte Oktober eine neue Teststrategie zu beschließen. Über die Ergebnisse wird auf der Regierungs-Pressekonferenz (12.30 Uhr) informiert. Zuletzt waren die Corona-Neuinfektionen bundesweit stark gestiegen, zusätzlich überschritten immer mehr Kommunen den Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Am Mittwoch will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut mit den 16 Länderregierungschefs über die Corona-Lage beraten.
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