Für Oma und Opa ist es eine große Freude, Zeit mit ihren Enkelkindern zu verbringen. Woran laut einer neuen Umfrage jedoch zu wenig gedacht wird: Medikamente müssen stets an kindersicheren Orten aufbewahrt werden, um das Risiko einer Vergiftung zu minimieren.
Mehr als 80 Prozent der befragten Großeltern geben an, dass sie ihre Medikamente wie gewohnt aufbewahren, wenn die Enkelkinder zu ihnen nach Hause kommen. Im umgekehrten Falle haben 72 Prozent der Großeltern Medikamente bei sich, wenn sie ihre Enkel besuchen.
Der Umfrage zufolge ändern 84 Prozent der älteren Erwachsenen bei diesen Besuchen ihre Gewohnheiten bei der Aufbewahrung ihrer Medikamente nicht. Zu den üblichen Aufbewahrungsorten zählen Schränke (61 Prozent), Arbeitsplatten und Tische (18 Prozent), Geldbörsen oder Taschen (7 Prozent). Nur fünf Prozent der Großeltern gaben an, ihre Medikamente routinemäßig in einem verschlossenen Schrank aufzubewahren.
Wenn Großeltern ihre Enkel besuchen, steigt das Risiko für die Kleinen sogar noch weiter: Fast drei Viertel der Großeltern gaben an, dass sie ihre Medikamente in ihrer Tasche aufbewahren, und sieben Prozent lassen sie auf einem Tisch liegen. Nur sieben Prozent stellen sie in einen verschlossenen Schrank.
Fast 40 Prozent der Kinder, die wegen medikamentöser Vergiftungen in Notaufnahmen behandelt wurden, hatten Medikamente ihrer Großeltern eingenommen. "Verschreibungspflichtige Medikamente und selbst rezeptfreie Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel können Kindern und Jugendlichen schaden, wenn sie sie in der Handtasche der Oma oder auf dem Küchentisch des Opas finden", sagte Dr. Preeti Malani vom Institute for Healthcare Policy and Innovation der Unversität in Michigan, der die Umfrage geleitet hatte. Der Experte rät, Medikamente stets an einem sicheren Ort aufzubewahren, unabhgängig vom Alter der Enkel: Auch Teenager solle man im Hinterkopf behalten, denn sie könnten z. B. Schmerz- oder Beruhigungsmittel missbrauchen.
Für die Aufbewahrung von Medikamenten sollten möglichst kindersichere Behälter verwendet werden. Wichtig ist auch, eine Notrufnummer griffbereit zu haben und den Kindern zu erklären, dass sie sich von den Medikamenten fernhalten müssen.
Wichtige Hinweise und Telefonnummern der Giftnotrufzentralen finden Sie online bei aponet.de.
ZOU
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