Pflanzliche Proteine: Raps- statt Sojaschnitzel?

Soja ist wegen seines hohen Eiweißgehalts bei Vegetariern und Veganern eine beliebte Fleischalternative. Deutsche Forscher haben herausgefunden, dass Raps sich dafür ebenso gut eignen könnte. Ein weiterer Vorteil: Die Proteine können aus den Resten der Rapsölproduktion gewonnen werden.

Eiweiß gehört neben Kohlenhydraten und Fetten zu den wichtigsten Nährstoffen. Sie enthalten unter anderem essenzielle Aminosäuren, die der menschliche Körper nicht selbst bilden kann. Fleisch und Fisch sind besonders reich an Eiweiß, es gibt aber auch einige gute pflanzliche Proteinlieferanten, zum Beispiel Soja, Hülsenfrüchte oder Nüsse. Soja gilt dabei als besonders vorteilhaft, weil es eine sehr günstige Zusammensetzung von Aminosäuren aufweist, die der Körper gut verwerten kann.

Rapsprotein hält länger satt

Raps könnte eine gute Alternative dazu sein, wie Ernährungswissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) herausgefunden haben. Das Team untersuchte, welche Effekte Rapsprotein auf den Stoffwechsel hat. Das Ergebnis: Es ist mit Soja gleichwertig und schneidet bei der Insulin-Antwort des Körpers sogar besser ab. Außerdem waren die Studienteilnehmer nach dem Essen mit Rapsprotein länger satt als nach Mahlzeiten ohne Proteine und mit Soja-Protein. "Raps stellt also grundsätzlich eine sehr gute Alternative zu Soja für die Ernährung dar”, sagt Studienautorin Christin Volk von der MLU.

Raps wird außerdem bereits in Deutschland angebaut und die Ausgangsstoffe für die Produktion von Rapsprotein fallen bei der Herstellung von Rapsöl ohnehin an. Bislang werden diese jedoch nur als Tierfutter weiterverarbeitet.

Der einzige Wermutstropfen: "Soja ist geschmacksneutraler als Raps, der wiederum eine ganz leichte Senfnote hat", sagt Volk. Deshalb würde sich Raps vor allem für die Herstellung von herzhaften Lebensmitteln eignen und käme für Süßspeisen eher nicht infrage.

NK

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