Corona: Wann die Ansteckungsgefahr am größten ist

Wann und wie lange sind an Covid-19 erkrankte Patienten ansteckend? Und was gilt bei Infizierten, die keine Symptome zeigen? Diese Fragen beantworten Forscher aus Schottland nach einer Auswertung von 79 Studien.

Patienten mit Covid-19 sind ab dem Auftreten der Symptome und an den folgenden fünf Tagen wahrscheinlich am meisten ansteckend. Dies berichtet das Forscherteam um Muge Cevik von der University of St. Andrews im Fachjournal "Lancet Microbe". "Unsere Ergebnisse stimmen mit Kontaktverfolgungsstudien überein, die darauf hinweisen, dass die meisten viralen Übertragungsereignisse sehr früh auftreten, insbesondere innerhalb der ersten fünf Tage nach Auftreten der Symptome", so Cevik.

Obwohl genetisches Material von SARS-CoV-2 auch noch nach mehreren Wochen in Atem- oder Stuhlproben nachgewiesen werden kann, wurde in keiner Probe, die später als neun Tage nach Symptombeginn entnommen wurde, ein Virus gefunden, das eine Infektion verursachen kann. Diese Ergebnisse legen laut Cevik nahe, dass wiederholte PCR-Tests, um festzustellen, dass ein Patient nicht mehr infektiös ist, nicht unbedingt sinnvoll sind. Denn diese Tests könnten auch dann noch positiv ausfallen, wenn der Patient nicht mehr infektiös ist.

Auch Personen ohne Symptome sind ansteckend

Cevik berichtet außerdem, dass Infizierte ohne Symptome zu Beginn der Covid-19-Erkrankung genauso infektiös sind wie Infizierte mit Symptomen. Die Auswertung der Studien deutet jedoch darauf hin, dass asymptomatische Personen das Virusmaterial möglicherweise schneller aus ihrem Körper entfernen und daher insgesamt für einen kürzen Zeitraum ansteckend sind.

Viele Länder empfehlen derzeit, dass sich Menschen mit einer SARS-CoV-2-Infektion zehn Tage lang selbst isolieren sollten, was nach Ansicht der Autoren mit ihren Ergebnissen übereinstimmt und den Zeitraum der Infektiosität voraussichtlich abdeckt.

PZ/NK

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