Antibiotika verschmutzen Flüsse auf der ganzen Welt

Forscher der Universität New York haben in einer groß angelegten globalen Studie die Konzentrationen von 14 Antibiotika in Flüssen untersucht. Die gefundenen Mengen übersteigen in einigen Flüssen der Welt die noch als sicher geltenden Grenzwerte um das 300-fache.

In 65 Prozent der Proben aus Flüssen in 72 Ländern konnten die Wissenschaftler Antibiotika nachweisen. Am häufigsten stießen sie auf Trimethoprim, das oft gegen Harnwegsinfekte eingesetzt wird. Es wurde an 307 von 711 Standorten gefunden. Ein weiterer Spitzenreiter war das Antibiotikum Metronidazol: Es überschritt den von der AMR Industry Alliance festgelegten Grenzwert an einem Standort in Bangladesch um das 300-fache. Die Konzentration war dort 170-mal höher als in der Themse und einem seiner Zuflüsse in London.

Ciprofloxacin war die Substanz, die an 51 Orten und am häufigsten den Grenzwert überschritt. Insgesamt wurden die als sicher geltenden Grenzwerte in Asien und Afrika am häufigsten überschritten. Ebenfalls bedenkliche Werte in Europa, Nordamerika und Südamerika zeigen aber, dass es sich um ein globales Problem handelt. Besonders betroffen waren Standorte in der Nähe von Abwasseranlagen, Mülldeponien oder Gebieten mit politischen Unruhen.

Professor Alistair Boxall vom York Environmental Sustainability Institute sagte: "Die Ergebnisse sind sehr aufschlussreich und beunruhigend. Sie belegen die weit verbreitete Kontamination von Flusssystemen mit Antibiotika auf der ganzen Welt." Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Umwelttoxikologie und -chemie am 27. und 28. Mai in Helsinki vorgestellt.

ZOU

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