Studie zeigt: Rund sechs mal mehr Rückfälle durch Laser-Behandlung
Krampfadern sind weit verbreitete Erkrankungen in Deutschland. Mehr als jede zweite Person entwickelt die Besenreiser im Laufe des Lebens. Bei rund jedem zehnten Menschen liegt eine gefährliche Variante vor, bei der die Krampfadern zur Lebensgefahr werden, da sie das Risiko für Thrombosen oder für eine lebensbedrohliche Lungenembolie erhöhen. Die Laser-Behandlung zur Entfernung solcher Krampfadern ist in Deutschland weit verbreitet. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass es bei dieser Methode zu sehr hohen Rückfallquoten kommt.
Forschende der Ruhr-Universität Bochum verglichen die Laser-Therapie zur Entfernung von Krampfadern mit der klassischen operativen Entfernung der Varikosen. Dabei stellte das Forschungsteam fest, dass es bei der Laserbehandlung innerhalb der ersten fünf Jahre zu einer alarmierend hohen Anzahl an Rückfällen kommt. Der Grund: Beim Lasern verbleibt ein Venenstumpf in der verödeten Vene. Dieser erhöht die Gefahr auf Rückfälle. Die Forschungsergebnisse sind kürzlich in dem Fachjournal „Phlebologie“ erschienen.
So läuft eine Lasertherapie zur Krampfader-Entfernung ab
Die Forschenden erklären den Ablauf einer Laser-Behandlung zur Entfernung von Krampfadern: Zunächst wird ein Katheter in die krankhaft erweiterte Vene eingeführt. Anschließend wird diese mit einem Laserstrahl so stark erhitzt, dass sich die Vene verschließt. „Wegen der starken Hitzeentwicklung muss man dabei einen Sicherheitsabstand von der tiefen Beinvene einhalten“, erläutert Professor Dr. Achim Mumme, der Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie am St. Josef Hospital in Bochum, in einer Pressemitteilung. Aufgrund dieses Sicherheitsabstandes bleibe nach der Behandlung ein Venenstumpf zurück.
Der Venenstumpf begünstigt die Entstehung weiterer Besenreiser
„Bei der operativen Entfernung von Krampfadern ist das Stehenlassen eines Stumpfes ein Behandlungsfehler, weil man weiß, dass es davon ausgehend häufig zu Rückfällen kommt“, erklärt der Professor. Diese Tatsache bestätigte sich auch in der aktuellen Studie. Laut den Ergebnissen kommt es beim Lasern 5,6 mal häufiger zu Rückfällen, als bei der operativen Methode. Professor Dr. Achim Mumme und seine Kollegen raten dazu, die operative Entfernung von Krampfadern gegenüber der Laser-Therapie als Methode vorzuziehen.
Warum leiden so viele Menschen unter Krampfadern?
Wie der Berufsverband Deutscher Internisten mitteilt, gibt es verschiedene Faktoren, die eine Entstehung von Varikosen begünstigen. Zum einen gebe es eine angeborene Schwäche der Venenwände oder -klappen, die auch schon zu Krampfadern im Jugendalter führen kann. Zum anderen gebe es zahlreiche Risikofaktoren, die Besenreisern entstehen lassen. Dazu zähle beispielsweise:
- Bewegungsmangel: Bei vorwiegend sitzender und stehender Tätigkeiten wird die Wadenmuskelpumpe nicht genügend aktiviert. Auch die Schwerkraft erschwert in diesen Positionen den Rückfluss des Blutes.
- Lebensalter: Mit zunehmendem Alter erhöht sich das Risiko auf Krampfader, da sich die Elastizität des Gewebes verringert und sich viele Leute in höherem Alter weniger bewegen.
- Schwangerschaft: Hormonumstellungen in der Schwangerschaft führen zu Dehnungen der Venenwände. Wenn das Baby im Mutterleib größer wird, kann es auf das Venensystem der Mutter drücken. In den meisten Fällen bessern sich solche Besenreiser nach der Geburt.
- Übergewicht: Jedes überflüssige Pfund übt einen Druck auf die Beinvenen aus. Je mehr Übergewicht, desto stärker der Druck.
- Rauchen: Tabakkonsum wirkt sich ungünstig auf die arterielle Durchblutung des Körpers aus und erhöht so das Risiko für Varikosen.
- Kleidung: Zu eng anliegende Beinkleidung, insbesondere Socken, können den Blutfluss beeinträchtigen. Bei Menschen mit schwachen Venenwänden kann dies die Entstehung von Krampfadern begünstigen.
- Ernährung: Eine ballaststoffarme Ernährung steht unter Verdacht, das Risiko zur Bildung von Krampfadern zu erhöhen.
Gesunde Ernährung ist äußerst wichtig
Für gesunde Venen und Venenklappen ist Vitamin C sehr wichtig. Dies ist vor allem enthalten in Hagebutten, Sanddorn, schwarzen Johannisbeeren, Stachelbeeren, Petersilie, Grünkohl, Paprika und Rosenkohl. Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer vermindern die Gerinnungsstoffe im Blut und sollten daher regelmäßig beim Kochen zum Einsatz kommen.
Weitere Informationen: Bei nicht gefährlichen Varianten von Besenreisern können diese Hausmittel gegen Krampfadern helfen. (vb)
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