Während Corona in vielen Teilen der Erde noch immer wild wütet, hat sich die Lage in einigen Teilen Europas zumindest ein wenig beruhigt. In Deutschland haben Restaurants und Bars unter Auflagen wieder geöffnet, in Frankreich dürfen sich bis zu 5000 Menschen in Fußballstadien und an Rennstrecken zusammenfinden und in Österreich ist sogar die allgemeingültige Maskenpflicht abgemildert worden. Doch diese Abmilderungen scheinen einigen Menschen das Gefühl zu geben, dass die Gefahr bereits komplett an uns vorübergezogen ist und das öffentliche Leben ohne Einschränkungen weitergehen kann. So gesehen beispielsweise bei einem öffentlichen Rave in der Innsbrucker Sillschlucht, von dem unter anderem der “Münchner Merkur” berichtet.
So sollen sich hier an den vergangenen Wochenenden bereits immer wieder mehrere hundert Feierlustige getroffen haben, um trotz Corona gemeinsam zu trinken und zu feiern. Am 5. Juli habe die Party dann unvorhergesehene Ausmaße angenommen, so der “Merkur”, der die Informationen aus einem Innsbrucker Polizeibericht zitiert. An diesem Abend sollen sich rund 1000 Menschen in der Schlucht eingefunden haben.
Fatales Krisenmanagement
Das Corona-Desaster von Florida: Volle Strände, volle Bars – und jetzt volle Kliniken
Die Polizei sei nur durch einen Zufall auf die Ansammlung aufmerksam geworden. Die Gäste “befanden sich allesamt offensichtlich in einem beeinträchtigten Zustand (Alkohol und/oder Suchtgift)”, zitiert das Blatt den Polizeibericht.
Gefühl: Corona sei “vorbei”
Während Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi die Party im Gespräch mit “Uni Press” scharf kritisiert – “Die Organisatoren riskieren hier mehr als nur Strafen” – scheinen die Besucher die Sache nicht ganz so eng zu sehen. Ein Tanzwütiger sagte dem “Merkur” anonym, er habe sich bei der Veranstaltung keine größeren Sorgen gemacht, weil man wegen der Lockerungen der Maßnahmen das Gefühl habe, Corona sei in Österreich “vorbei”.
Und auch die Veranstalter bereuen die Veranstaltung nicht, räumen auf Nachfrage von “Unipress” allerdings ein: “In der Hochphase von Corona wäre der Rave nicht veranstaltet worden und dass so viele Leute kommen, hat niemand erwartet. Wir haben auch keine Einladungen verschickt oder Aufrufe gestartet.” Man habe mit der Veranstaltung auch zeigen wollen, dass es möglich sei, solche Partys ohne großes Einmischen der Stadt auf die Beine zu stellen und trotzdem ein gutes Müll- und Anreisekonzept zu haben.
https://youtube.com/watch?v=gee6ixnGVZ8%3Ffeature%3Doembed
Ob es allerdings so schlau ist, während einer globalen Pandemie 1000 Menschen unangekündigt an einen Ort zu locken, um zu zeigen, dass man keine Überwachung braucht, bleibt eine unbeantwortete Frage. Denn die Behörden werden nun die Stillschlucht definitiv genauer ins Auge fassen.
Quellen: “Unipress”, “Münchner Merkur”
Alles über Corona
69 Tage im Krankenhaus
Covid-19-Patient wird überraschend wieder gesund – seine Frau hatte sich schon verabschiedet
Anhaltende Beschwerden
Genesen, aber nicht gesund: Das lange Leiden einiger Covid-19-Patienten
Auftritte auf Corona-Demos
Österreichische Impfgegnerin darf weiter als Ärztin in einer Klinik arbeiten
Künstler "Odeith"
Graffitikünstler schafft täuschend echte Illusionen
Corona-Regeln im Urlaub
Maskenpflicht spaltet Mallorca-Urlauber: "Ich sehe es nicht ein, eine Maske zu tragen, für was?"
Auch Frau, nicht nur Mutter
"Mama hat Sex" – über das Liebesleben getrennter Mütter in der zweiten Runde
Aktuelle Virus-Lage
USA bleiben Corona-Brennpunkt – ein Land steuert auf eine Million Infizierte zu
Superspreader in China
Frau steckt Nachbarn im Aufzug mit Corona an – insgesamt 71 Menschen infiziert
Covid-19
Die wichtigsten Daten zum Coronavirus: Lockdown-Notbremse, R-Wert, Infizierte
Jubiläen der Künstlerin
Frida Kahlo soll zum Maskentragen ermahnen
Sommerferien trotz Corona
Einreiseregeln, Maskenpflicht und Co.: Was Urlauber jetzt wissen müssen – 29 europäische Länder im Vergleich
David Bennent
Was macht der Junge aus "Die Blechtrommel" heute?
Registrierte Fälle
In diesen Bundesländern hat häusliche Gewalt während der Corona-Krise zugenommen
Corona-Pandemie
Ohne Mundschutz, kein Abstand: Tausende Menschen feiern in Nizza auf einem Konzert
Wegen Party-Touristen
Spahn warnt vor Corona-Welle: "Aufpassen, dass Ballermann kein zweites Ischgl wird"
Bericht aus Texas
30-Jähriger hielt Coronavirus für einen "Scherz" – und stirbt nach "Covid-19-Party"
ZDF-Sommerinterview
Steinmeier wünscht sich mehr Geld für Corona-Helfer: "Von Wertschätzung kann man nicht dauerhaft zehren"
Brasiliens Präsident
Für Umgang mit Corona kritisiert: Bolsonaro rechtfertigt sich auf Twitter
Schutz vor Covid-19
Mallorca zieht Reißleine: Touristen sollen fast überall Maske tragen – nur wenige Ausnahmen
Eingebrochener Tourismus
Wie Island nach dem Corona-Schock um Urlauber kämpft – verlockendes Versprechen inklusive
Puppen statt Plexiglas
Geniale Idee, um Mindestabstand zu wahren: Restaurant öffnet mit ungewöhnlichen Gästen
Sixt, WeShare und Co.
Alles oder nichts: Corona wird zur härtesten Probe der Carsharing-Dienste
Corona-Auflagen
Prostituierte demonstrieren für Öffnung der Bordelle: "Wir zahlen Steuern und keiner hilft uns"
Quelle: Den ganzen Artikel lesen